3 Superfruits, um Dein Immunsystem natürlich zu stärken
Frisches Obst und Gemüse, Nüsse, probiotische Lebensmittel – sie alle helfen dabei unser Immunsystem zu stärken. Und dann gibt’s die sogenannten Superfruits, die unserem Körper natürliche Kräfte verleihen.
Die Diskussion um Nahrungsergänzungsmitteln, die ich zuletzt mit ein paar Freunden hatte, brachte mich zum heutigen Thema. Es gibt die Gruppe die von Nahrungsergänzungsmitteln nichts hält und dann gibt’s die Anderen die darauf schwören.
Vor allem jetzt, wo die kalte Jahreszeit an unseren Türen klopft, fragt sich der eine oder andere, ob sein Vitamin D3 Level überhaupt noch ausreichend ist. Der Weg zum Doc ist für viele mühsam; also geht’s dann ins Reformhaus oder zur Apotheke und man besorgt sich die einen oder anderen Vitamine in Tabletten- oder Tropfenform.
Die meisten schwören jedoch weiterhin auf frisches Obst und Gemüse. Vor allem in der Winterzeit, greifen wir eher auf die sog. Vitamin C-Bomben zu als im Sommer: Orangen, Zitronen, Grapefruit oder Kiwi.
Das Thema Superfoods habe ich hier im Blog schon öfters aufgegriffen. Über Superbeeren und die magischen Kräfte von Aronia und Heidelbeeren habe ich sogar gesonderte Artikel verfasst.
Heute möchte ich Euch mit drei weiteren Superfruits bekannt machen. Los geht’s.
1. Mangostan – Antioxidant, Antiallergikum, Entzündungslindernd, mit Potential gegen Krebs
Mangostan ist in Malaysia beheimatet. Seit Mitte des 19 Jahrhunderts wird die Frucht des gleichnamigen Baumes „garcinia mangostanaals“ in mehreren Ländern Südostasiens sowie in tropischen Gebieten Mittel- und Südamerikas kultiviert.
Die Frucht wird vornehmlich als Ernährung verwendet, aber sein Einsatz gegen Infektionen, Entzündungen, bei Durchfall und zur Wundbehandlung ist nicht zu vernachlässigen.
Wirkung von Mangostan
Mangostan enthält eine überdurchschnittliche Konzentration von Xanthone (gehört zu den Polyphenolen) und gilt dadurch als wichtige natürliche Antioxidantien:
- Entzündungshemmend (kann den Wert des C-reaktiven Proteins senken)
- Antifungal
- Antiviral
- Antimikrobiell
- Tumorhemmend
- Anti-SCLC (Lungenkrebs)
- Allergiehemmend u.a.
Nebenwirkungen von Mangostan
Bis dato wurde nur über ein einziges schwerwiegendes Ereignis nach der täglichen Einnahme von Mangostansaft von einem Konsumenten berichtet. Diese hätte zu einer starken Übersäuerung des Blutes (Laktatazidose) geführt. [Quelle: Studie „Severe Lactic Acidosis Associated With Juice of the Mangosteen Fruit Garcinia mangostana“, erschienen im American Journal of Kidney Diseases]
Hierzulande findet Ihr Mangostan-Produkte in der Abteilung für Exoten in der Form von:
Frucht, Saft, Tee, Pulver, Kapseln.
Interessante Studien über Mangostan
- Wissenschaftliche Studien zum gesundheitlichen Nutzen von Mangostan – veröffentlichet in der US PubMed
- Yeung, S.: “Mangosteen for the cancer patient: facts and myths”, J Soc Integr Oncol. 2006 Summer;4(3), S. 130 – 34.
- Peres et al.: „Tetraoxygenated Naturally Occuring Xanthones“, In: Phytochemistry. Band 55, 2000, S. 683–710.
- Shan, T., et al.: “Xanthones from mangosteen extracts as natural chemopreventive agents: potential anticancer drugs”, Curr Mol Med. 2011 Nov;11(8), S. 666 – 77.
2. Camu Camu – das Vitamin C-reichste Nahrungsmittel der Erde
Unsere nächste Superfrucht stammt aus der westlichen Amazonasregion und ist insb. in Peru beheimatet. Sie gehört zur Familie der Myrtengewächse und ist aufgrund ihrer weltweit höchsten dokumentierten Dosierung an natürlichem Vitamin C – ein wahres Wunderwerk unseres Planeten.
Camu Camu liefert 30-60 mal mehr Vitamin C als Orangen und andere Zitrusfrüchte. Zu den weiteren Inhaltsstoffen zählen Niacin, Beta Carotin, Riboflavin, Phosphor, Kalium, Kalzium, Aminosäuren, vitamin B1, B2, B3 und OPC.
Hier kommt der größte Vorteil dieser Superfrucht aus dem Regenwald:
Aufgrund seines natürlichen Ursprungs und seiner Kombination mit weiteren Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren und Flavonoiden wird das in Camu Camu enthaltene Vitamin C vom Körper völlig aufgenommen. Dies ist bei synthetischem Vitamin C nicht der Fall.
Wirkungen von Camu Camu
- Verringert freie Radikale im Körper aufgrund des hohen Gehalts an Antioxidantien
- Stärkt Immunsystem und reduziert Entzündungen
- Kombination aus Vitamin C plus OPC beugt der Entstehung von Arteriosklerose, hohem Blutdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall vor
- Natürliches Anti-Agingmittel => wirkt zellverjüngend und lebensverlängernd
Quelle: Galileo, YouTube
Mögliche Nebenwirkungen von Camu Camu
Bei einer zu hohen Einnahme von Camu Camu kann es zu Durchfallproblemen kommen.
Wo kann man in Deutschland auf Camu Camu Produkte zurückgreifen?
Meistens ist Camu Camu in Form von Pulver oder Kapseln in Reformhäusern erhältlich. Auch Online bietet z.B. Amazon das Amazonas-Pulver an.
Beim Kauf ist wichtig darauf zu achten, dass die Produkte frei von Düngemitteln und Pestiziden sind. Weirerhin sollten diese gentechnikfrei sein. Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass der Vitamin C Gehalt der Camu Camu Pulver stark variiert. Je tiefer der Vitamin C Gehalt, umso günstiger das Produkt.
Studien zu Camu Camu
- Cardiol, J. et. al.: „Tropical fruit camu-camu (Myrciaria dubia) has anti-oxidative and anti-inflammatory properties„, zu lesen auf PubMed
- Akter, S. Mst. et. al.: „Nutritional compositions and health promoting phytochemicals of camu-camu (myrciaria dubia) fruit: A review„, in Food Research International, Volume 44, Issue 7, August 2011, pages 1728-1732.
- Zanatta, C. F., et al. „Determination of anthocyanins from camu-camu (Myrciaria dubia)“ by HPLC-PDA, HPLC-MS, and NMR.“ J. Agric. Food Chem. 2005.
3. Graviola – Wachstumshemmende Wirkung bei Brust- und Bauspeicheldrüsenkrebs, hilfreich bei Dengue-Fieber
Es gibt Superfruits über die es wenige medizinische Studien gibt und dann gibt es Superfrüchte die gerne zu Tests herangezogen werden. So auch mit unserem nächsten Kandidaten, der Graviola-Frucht.
Graviola, bekannt auch aus Stachelannone (Annona muricata), Sauersack, Soursop, Sirsak, Guanabana, Guyabano oder Corossol gehört zur Familie der Annonengewächse.
Die Stachelannone kommt ursprünglich aus den tropischen Regionen Süd- und Mittelamerikas. Der bis zu 15 m hoch werdende Baum mit bis zu 3 kg schweren Früchten wird aufgrund seiner gesundheitlichen Vorteile auch in weiteren tropischen Regionen Afrikas, Asiens und Australiens angebaut.
Wirkungen von Graviola
- Wachstumshemmende Wirkung bestimmter Krebszellen (z.B. Brustkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs) => Acetogenine sind toxisch für Krebszellen
- Stärkt das Immunsystem
- Antiviral
- Antibakteriell
- Hilft bei der Tötung von Larven der für die Übertragung des Dengue-Virus verantwortlichen Gelbfiebermücke
Nebenwirkungen von Graviola
Mehr ist nicht immer besser, d.h. übertreiben sollte man auch mit dieser Powerfrucht nicht.
Wer große Mengen von Graviola konsumiert, kann schonmal mit Übelkeit und Brechreiz rechnen.
Der erhöhte Verzehr kann laut neueren Studien auch zu toxischen Reaktionen führen. Französische Forscher aus Guadeloupe vermuten, dass die Stachelannone neurale Fehlfunktionen auslösen kann, die zu einer Symptomatik die der Parkinson Krankheit ähnelt, führen kann.
Wie kommt man hierzulande an Graviola ran?
Im Reformhaus, bei großen Onlinehändlern oder einem Supermarkt mit einer gut ausgerüsteten Exoten-Abteilung. Graviola erhält man in Deutschland als 100% Saft, Tee, Pulver oder als Kapseln (auch in Apotheken erhältlich).
Studien zu Graviola
- Dai Y., Hogan S., et. al.: „Selective growth inhibition of human breast cancer cells by graviola fruit extract in vitro and in vivo involving downregulation of EGFR expression“, in: Nutrition and cancer. Band 63, Nummer 5, 2011, S. 795–801.
- Shyng-Shiou F Yuan et. al.: „Annonacin, a mono-tetrahydrofuran acetogenin, arrests cancer cells at the G1 phase and causes cytotoxicity in a Bax- and caspase-3-related pathway“, in Life Sciences. 72, 2003, S. 2853–2861.
- Torres MP, Rachagani S et. al.: „Graviola: A novel promising natural-derived drug that inhibits tumorigenicity and metastasis of pancreatic cancer cells in vitro and in vivo through altering cell metabolism“, in Cancer Letters, 323, Nr. 1, 2012, S. 29–40.
- Grzybowski A., Tiboni M. et. al.: „The combined action of phytolarvicides for the control of dengue fever vector, Aedes aegypti“, In Revista Brasileira de Farmacognosia, 22, 2012, S. 549–557.
Schadstoffbelastung – ein ernst zu nehmendes Problem von Superfruits & Co.
Superfruits sind wahre Helden im Alltag.
Dabei müssen diese wunderbaren Powerfrüchte nicht zwangsläufig aus fernen Ländern stammen. Heildelbeeren, schwarze Johannisbeeren, Sanddorn- oder Aroniabeeren gibt es auch bei uns in Deutschland.
Klar, wenn wir auf Camu Camu, Graviola oder Mangostan zurückgreifen wollen, dann müssen wir in die Exotenabteilung / ins Reformhaus und gleichzeitig, wird unsere Geldbörse auch etwas luftiger nach dem Einkauf.
Über die fabelhaften gesundheitlichen Wirkungen der drei oben aufgeführten Superfruits gibt es jede Menge zu berichten. Dabei möchte ich Euch auf eine Sache aufmerksam machen: die hohe Pestizidkontaminations-Gefahr beim Kauf exotischer Früchte.
Die EU hat scharfe Regeln.
Ja, die Öko- und Faitradesiegel auf der Verpackung sind auch eine gute Sache.
Aber die Gefahr bleibt trotzdem. Daher auch die immer wiederkehrenden Rückrufaktionen die uns klar stellen wollen, dass dies ein ernst zu nehmendes Thema ist und auch zukünftig bleibt.
Superfruits sind Klasse. Sie sind tolle „Add-ons“ für alle die sich bewusst und ausgewogen ernähren möchten.
Was haltet Ihr von Superfuits? Welche Früchte würdet Ihr zur Liste unbedingt dazu addieren?
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