Bizarre aussehende Superfrucht bekämpft Krebs
Hierzulande ist sie eine Unbekannte, in Asien hingegen eine Delikatesse und das obwohl sie bitter schmeckt. Karela oder Bittermelone ist eine asiatische Superfrucht, die seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle in der ayurvedischen Medizin spielt. Neue Forschungen bestätigen die Power dieser Frucht. Sie gilt als mächtige neue Waffe gegen Krebs.
Den Krebs bekämpfen – das steht leider bei immer mehr Menschen auf der Tagesordnung. Die Diagnose „K“ bricht der Mehrheit der Patienten die Seele, überrollt die gesamte Familie wie ein Vulkan und hinterlässt traumatische Spuren. Jede Studie, noch so klein ist wie ein Lichtblick, ein Hoffnungsschimmer. Die Natur bietet uns so viel wunderschönes, wieso nicht auch ein Heilmittel für Krebs?
Eine neue Studie, die am 21. Oktober 2019 in der Zeitschrift Cell Communication and Signaling veröffentlicht wurde, hat gezeigt, dass Bittermelone das Tumorwachstum bei Mäusen mit Mundkrebs um 50% reduzieren kann. Es moduliert die Immunantwort, erhöht die Wirksamkeit von NK-Zellen, induziert Apoptose und stoppt die Metastasierung. Hinzu kommt noch, dass die Superfrucht reich an Nährstoffen ist und eine Reihe zusätzlicher gesundheitlicher Vorteile bietet.
Die außerirdische Superfrucht Karela ist eine absolute Geheimwaffe
Die Bittermelone, die aussieht wie eine außerirdische Gurke, ist eine erstaunliche Frucht. Sie liefert 90% des RDI von Vitamin C, fast 50% von Vitamin A, 8% von Balaststoffen und mehr. Bevor wir auf die Zerstörungskraft dieser Frucht in punkto Krebs eingehen, anbei noch ein paar wichtige Einsatzfelder.
Die Superfrucht wird in der Ayurveda-Medizin seit Jahrhunderten zur Behandlung von Diabetes empfohlen. Eine Studie, die 2018 im Journal of Medicine Food veröffentlicht wurde, ergab, dass Erwachsene, die täglich 2.000 mg Bittermelone einnahmen, den Blutzucker und das Hämoglobin A1c gesenkt hatten.
Bittermelone hilft überschüssiges Bauchfett zu reduzieren. In einer aus 2012 im BMC Nutrition Journal veröffentlichten Studie verloren Teilnehmer, die täglich Bittermelonen-Extrakt zu sich nahmen, in nur 7 Wochen durchschnittlich einen Zentimeter ihrer Taillengröße.
Durch den hohen Gehalt an Vitamin C, ist die Bittermelone ein hervorragender Immunverstärker. Es schützt vor Schäden durch freie Radikale und reaktive Sauerstoffspezies. Wie entsteht dieser Schaden? Durch Toxine, Umweltverschmutzung, Chemotherapeutika und Zigarettenrauch. Diesen Faktoren sind wir im Alltag öfters ausgesetzt als wir es gerne hätten.
Bittermelone als Antikrebsmittel
Die Zeitschrift Cancer Prevention Research veröffentlichte in 2018 eine Studie die zeigt, dass Bittermelone die Replikation von oralen Plattenepithelkarinomen bei Mäusen stoppte. Der Beitrag wurde zum meistzitierten Artikel des Jahres.
Prof. Dr. Ratna Ray ist Professorin für Pathologie an der Universität Saint Louis in St. Louis, Missouri und Autorin der Studie. Da sie in Indien aufgewachsen ist, wusste sie schon seit ihrer Kindheit um die Bedeutung von Bittermelone in der indischen Volksmedizin. Die Frucht ist in Indien nämlich ein fester Bestandteil vieler Diäten. Professor Ray ist der Meinung, dass „der Einsatz von Naturprodukten als Präventivmedizin immer wichtiger“ wird.
Was hat Prof. Dr. Ray in ihren Forschungen bisher herausgefunden?
Die wissenschaftlichen Studien beweisen folgende Wirkungen von Bittermelonenextrakt:
- bekämpft den Krebs, indem er die Immunantwort moduliert
- hemmt die Glykolyse und den Fettstoffwechsel
- induziert ein endoplasmatisches Retikulum und einen durch oxidativen Stress vermittelten Zelltod bei Mundkrebs
- steigert die Wirksamkeit natürlicher Killerzellen
- löst Apoptose in Brustkrebszellen aus, während die Vermehrung und Metastasierung gestoppt wird
- hat eine Chemoprävention von Prostatakrebs
Bittermelonen weisen demnach eine selektive Toxizität auf und zeigen keine größeren Nebenwirkungen bei Menschen und Tieren. Patienten, die diese Superfrucht in ihre Ernährung integrieren, haben daher nur ein geringes Risiko. Zur Sicherheit empfiehlt sich dies mit einem Arzt abzustimmen, vorausgesetzt dieser kennt sich auch wirklich aus.
Wissenschaftliche Studien
- Cortez-Navarette M., Martinez-Abundis E., Perez-Rubio K.G., Gonzales-Ortiz M., Mendez del Villar M.: Momordica charantia Administration Improves Insulin Secretion in Type 2 Diabetes Mellitus, Journal of Medicinal Food, Vol. 21, No. 7, Juli 2018 in Mary Ann Liebert publishers.
- Tsai C-H., Chen E.C., Tsay H-S, Huang C-J.: Wild bitter gourd improved metabolic syndrome: A preliminary dietary supplementation trial, Nutritional Journal, 2012 in PubMed.
- Ray R.B., Sur S., Steele R., Aurora R., Varvares M., Schwetye K.E.: Bitter Melon Prevents the Development of 4-NQO–Induced Oral Squamous Cell Carcinoma in anImmunocompetent Mouse Model by Modulating Immune Signaling, 2018 in Cancer Prevention Research.
- Ray Ratna B.: Can This Asian Fruit Keep Cancer at Bay? Dezember 2019, Saint Louis University, in Globe Newswire.
- Ray Ratna B.: Bitter melon extract attacks breast cancer cells, Saint Louis University, Februar 2010, in EurekAlert.
- Ray Ratna B., Sourav Bhattacharya, Naoshad Muhammad: Bitter Melon Enhances Natural Killer Mediated Toxicity against Head and Neck Cancer Cells, Juni 2017, Cancer Prevention Research in NCBI.
- Ray Ratna B.: Bitter melon and chemoprevention of prostate cancer, Saint Louis University, 2010, National Cancer Institute (NCI), Grantome.
Wird die bitter schmeckende Superfrucht auch uns Europäer erobern?
Professor Ray hat ihren Standpunkt öfters klargemacht:
„Manche Leute essen täglich einen Apfel. Ich esse lieber eine bittere Melone am Tag.“
Die aus Indien stammende Professorin hält Karela für eines der gesündesten Lebensmittel, die man essen kann.
Zum Schluss noch zwei wichtige Fragen:
Wo gibt’s diese Superfrucht zu kaufen?
Bittermelone ist in den meisten asiatischen Märkten zu jeder Jahreszeit erhältlich. Die Frucht hat einen bitteren Geschmack, so wie der Name schon verrät. Wichtig ist es, die Haut zu entfernen, um so an das Fleisch darunter zu gelangen.
Wie wird sie denn zubereitet?
Bittermelone kann durch Dämpfen, Braten oder Grillen gekocht werden. In der asiatischen Küche wird sie in Pfannengerichten oder im Curry verwendet. Für Juice-Befürworter kann die Frucht selbstverständlich auch entsaftet werden. Ansonsten kann man auf Kapseln zurückgreifen; stellt jedoch sicher, dass diese gentechnikfrei und rein biologisch sind. Vor der Einnahme immer mit einem Arzt abstimmen.
Interessant, wir Menschen bevorzugen süsses und salziges, dabei sehnt sich unser Körper vermehrt nach etwas Bitterem. Heute habe ich Euch eine dazu passende Superfrucht vorgestellt. Werdet ihr diese in Eurem Ernährungsplan mit aufnehmen?
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