Artenvielfalt – ein Kampf zwischen Wissenschaft und Wirtschaft

Artenvielfalt, Biodiversität, Greening – sind das alles nur Schlagwörter die von Politikern gerne genutzt werden, um an Popularität zu gewinnen oder steckt da mehr dahinter? Was zeigen uns die wissenschaftlichen Studien und welche Interessen verfolgen große Konzerne?

Ein super kontroverses Thema was mich persönlich als Landwirt besonders stark beschäftigt. Als Konsument wird man mit dem Thema spätestens im Supermarkt konfrontiert: überall die gleich aussehenden Gurken, ampelfarbige Paprika die wir aus Holland importieren, Tomaten die nach nichts riechen, Kartoffeln die kaum einen Geschmack haben usw. Hinzu kommt noch, dass wir diese „frischen“ Produkte das ganze Jahr über bekommen, Saison spielt also keine Rolle mehr UND wer gerne in andere Länder reist, hat sicherlich schon festgestellt, dass die Supermärkte in Spanien, England, Italien & Co. das gleiche ‚einmalige‘ Sortiment aufweisen wie wir hierzulande.

Was ist denn in 2020 überhaupt noch länderspezifisch?

Spielt Saison denn überhaupt keine Rolle mehr?

Die wenigsten fragen sich, ob das alles nachhaltig und vor allem gesund ist. Monokulturen wo das Auge nur hinreicht, ganze Insektengruppen die vom Aussterben bedroht sind, Bienen die völlig verwirrt durch die Gegend irren und neuerdings durch Roboterbienen ersetzt werden sollen – wo führt denn das Ganze hin?

Artenvielfalt ist mehr als nur ein Modewort

Vor rund zwei Jahren (am 8. März 2018) sorgte der US-amerikanische Handelsriese Walmart mit seinem Patentantrag für Roboterbienen für Schlagzeilen. Ähnlich wie Deutschland, stehen auch die USA vor einer massiven Herausforderung – es handelt sich um das Bienensterben. So kamen Forscher der Harvard-Universität auf die glorreiche Idee die Bestäubungsarbeit der Bienen durch High-Tech Fluggeräte zu übernehmen.

DIE FAKTEN – Das sagen die wissenschaftlichen Studien:

  • Das Sterben der Bienen und Insekten schreitet voran: 40% der Arten sind von einem Rückgang gekennzeichnet und jede dritte Art ist von Aussterben bedroht.
  • Es gibt derzeit keine großflächigen Lösungen die weltweit greifen.
  • Rund 80% der Pflanzen die unsere Nahrung sichern, müssen bestäubt werden. Durch das Bienensterben bleibt die Bestäubungsarbeit aus, d.h. es werden dringend zusätzliche Kapazitäten benötigt.
  • Der Wert der Bestäubung landwirtschaftlicher Nutzpflanzen durch Insekten wird weltweit jährlich auf dreistellige Milliardenbeträge beziffert: 153 Milliarden USD weltweit.
  • Ohne Insekten kollabiert unser Ökosystem.

Der deutsche Physik-Nobelpreisträger Albert Einstein soll 1949 folgendes gesagt haben:

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr. “

Albert Einstein, 1949

Studien

  • Sanchez-Bayo F., Wyckhuys A.G.: Worldwide decline of the entomofauna: A review of its drivers, Biological Conservation, April 2019, in ScienceDirect.
  • Gallai N., Salles J.M., Settele J., Vaissiere B.E.: Economic valuation of the vulnerability of world agriculture confronted with pollinator decline, Ecological Economics, Issue 3, 15. January 2009, in ScienceDirect.
  • Biodiversitätsverlust – eine Bedrohung für unsere Lebensgrundlage, 30. August 2017, Europäischer Wirtschafts- und Sozialsausschuss (EWSA).

Wenn die Profite aus der Natur den menschlichen Verstand ausschalten

Wir können hier schön und lange über Artenvielfalt diskuttieren aber solange die Gier und sogenannte „schädliche Subventionen“ unser System speisen, wird es verdammt schwer sein unser Ökosystem zu retten.

Ganz konkret meine ich damit u.a. den Anstieg der Wilderei in Ländern wie Südafrika, Namibia oder Simbabwe die obendrauf auch noch auf eine Lockerung des Handelsverbots pochen oder auch die Subventionen von Aquafarmen in Südostasien die zu einer Zerstörung der Mangroven-Küstenwälder und damit wenige Jahre später zum ökologischen Tod der Küsten führten.

Mit der Natur lassen sich Milliarden verdienen.

Solange wir Menschen es nicht kapieren, dass Selfies mit von uns getöteten Elefanten, Giraffen und andere exotische Tierarten nichts weiter sind als dumme Glücksspiralen des Egos, wird unser Ökosystem leiden. Beim Thema Artenvielfalt und Artenschutz geht es also um vielmehr als ein paar Bienen und Motten.

Die Verantwortung liegt bei jedem einzelnen von uns. Wir können nicht immer auf Politiker, Landwirte oder Konzerne die Finger zeigen. Hinter diesen Berufen, Positionen und Institutionen verbergen sich Individuen. Vergessen wir das bitte nicht.

Quelle: tagesschau, YouTube

Förderung der Artenvielfalt

Die Aktionen Volksbegehren in Bayern und Baden-Württemberg haben das Thema Insektensterben in das Bewusstsein der Menschen stärker positioniert. Neue Gesetze sind ins Leben gerufen worden und viele Landwirte, insb. kleine Familienbetriebe verstehen die Welt nicht mehr. Hauptsache zwei Pole aufbauen, denn davon profitieren die Medien am meisten. So dreht sich das Karussell gemäß dem Motto „Das Leben ist ein Spektakel“ munter weiter.

Einen besonderen Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge, Hummeln, Motten & Co. schaffen, das lag mir schon immer am Herzen. Am besten geht das mit einem bunten Fleck Blumen. Das führte zur Geburt meiner Aktion Blumenwiesenpatenschaften. Wer die Natur liebt und unseren Planeten möglichst lange bunt und glücklich erleben möchte, dem empfehle ich eine Blumenwiesenpatenschaft.

Mehr dazu erfahrt Ihr hier:

Artenvielfalt fördern, Blumenwiesenpate werden

Lasst uns gemeinsam etwas tun und vor allem an dem Thema dranbleiben. Es reicht nicht nur Bewusstsein zu schaffen und politische Debatten darüber zu führen.

Neue Technologien einzusetzen, um uns bei der Arbeit zu unterstützen ist eine Sache, dafür zu sorgen, dass wir nicht alles was natürlich ist irgendwann nur noch mit High-Tech-Drohnen ersetzen eine andere.

Wer möchte schon in einer Welt leben wo alles rundherum nur noch digital und künstlich ist?

Ich auf jeden Fall nicht. Dafür liebe und respektiere ich die Natur vielzu sehr.

Auf die nachhaltige Landwirtschaft und Artenvielfalt.

Ostermarkt Blumenwiesenpatenschaft

Ostermarkt: Artenvielfalt durch eine Blumenwiesenpatenschaft fördern

Letzten Sonntag trafen sich die Münnerstädter auf dem Ostermarkt. Obwohl es sehr frisch war, kamen Besucher aus allen Teilen Bayerns. Es gab nicht nur viel zu sehen, sondern auch ein paar Schnäppchen warteten hier und da auf neue Eigentümer.

Münnerstadt ist eine kleine Stadt (rund 8.000 Einwohner) im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen. Das Städtchen liegt am Südrand des Naturparks Bayerische Rhön und stecht durch seine prächtigen Fachwerkbauten heraus.

Zurück zum Ostermarkt.

Dieser hausierte wie üblich auf dem Marktplatz, rund um das Rathaus. An der Klosterkirche erstreckte sich der 20. Mürschter Trödelmarkt, ein Highlight für Antike-Liebhaber und Schnäppchen-Jäger aller Couleur. Gleichzeitig hatten auch die Geschäfte offen und luden zum verkaufsoffenen Sonntag ein.

Weitere Events:

  • Der Ostereiermarkt fand in der Alten Aula statt.
  • Der Osterbasar des Roten Kreuzes fand im Rot-Kreuz-Haus statt.
  • Der Auto-Frühling der Autohändler hieß seine Anhänger auf dem Anger willkommen.

Blumenwiesenpatenschaften auf dem Ostermarkt

Zusammen mit meinem Imkerkollegen Helmut Petsch, setzen wir uns für die Bienen und die Artenvielfalt in der Region ein. Deshalb bot unser Stand neben leckeren Honig und Aroniaprodukten auch Blumenwiesenpatenschaften an.

Die Besucher hatten also die Gelegenheit eine Blumenwiesenpatenschaft zu erwerben.

Das tolle an der Initiative: die Blumenwiesenpaten werden im November zur Bayerischen Honigpremierung als Unterstützer eingeladen. Das gleiche gilt auch für die besten Gärtner. Es soll auch eine Preisverleihung geben 😉

Wenn Ihr ein Herz für Bienen habt und damit den Artenschutz in Deutschland unterstützen möchtet, dann werdet Blumenwiesenpate. Ich freue mich über jeden Einzelnen von Euch der mitmacht und noch mehr freue ich mich darüber, Euch im November persönlich kennen zu lernen. Hier gibt’s die Details:

Diese traditionellen Ostermärkte sind eine tolle Sache. Nicht nur dass sie der Auftakt zur Flohmarkt-Saison sind, sondern vor allem deshalb, weil „alle“ rauskommen. Viele Bewohner machen mit, die einen haben größere Stände, die anderen kleinere. Die einen bieten Antike an, die anderen die typischen „was man nicht mehr braucht“ Artikel.

Kinder haben die Gelegenheit rumzulaufen und Ostereier zu suchen. Man spaziert durch die Stände, führt nette Gespräche und trifft auf den einen oder anderen Bekannten, den man länger nicht mehr gesehen hat.

Ostermärkte sind bunt, vielfältig und Teil unserer Kultur. Wir haben uns an sie gewöhnt und sie sind Teil unseres Lebens geworden.

Mein Dankeschön geht an dieser Stelle auch an die Redaktion der lokalen Zeitung inFranken. Die Kollegen haben uns von Anfang an bei der Intitiave Blumenwiesenpatenschaften, Artenvielfalt und „Rettet die Bienen“ begleitet. Ihre Unterstützung weiss ich sehr zu schätzen!

Bis in einem Jahr, wo es dann wieder heißt, Münnerstädter Ostermarkt lädt ein. Ich wünsche Euch ein frohes Osterfest und eine besinnliche Zeit im Kreise Eurer Liebsten.

Agrarbetrieb Blumenwiesenpatenschaft

Frankfurter Allgemeine Woche berichtet über Blumenwiesenpatenschaft

Wenn man etwas Gutes für die Natur tut, dann wird man belohnt. Einerseits, freuen sich die Bienen und Hummeln über das neue Paradies, andererseits berichten namhafte Zeitungen und Zeitschriften darüber. So kommt es, dass die Frankfurter Allgemeinen Woche über meine Blumenwiesenpatenschaft einen Bericht geschrieben hat.

Diese Woche steht die Ausgabe Nr. 19 vom 4. Mai 2018 der Frankfurter Allgemeinen Woche für alle zum Lesen bereit. Abgebildet ist der französische Präsident Emmanuel Macron mit einer Caesar Krone als Symbolträger der EU. Soviel zum Cover der Zeitschrift. Auf Seite 46 berichtet Hanna Decker von „Blümchen für Bienchen“.

Mit Blumenwiesen dem Problem „Monokulturen“ Paroli bieten

Deutschland ist tatsächlich voll von Monokulturen. Das war früher nicht so.

Heute wird überall Getreide, Mais und Raps angebaut und dann geht das Karussell von vorne wieder los. Die ländlichen Regionen sind für die kleinen Lebewesen öde geworden. Sie bevorzugen die städtischen Parks und bunten Balkone. Normal ist das nicht.

So berichtet die Frankfurter Allgemeine Woche auch von einer Krefelder Langzeitstudie welche die Folgen der industriellen Landwirtschaft untersucht hat. Die Ergebnisse sind sehr besorgniserregend.

  • Die Insektenpopulation in Deutschland ist seit der Wende um 76% zurückgegangen
  • Mehr als 60% der Bienenvölker stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten
  • Bedroht sind Honigbienen, Hummeln und Wildbienen

Diesem Fiasko konnte auch ich nicht mehr lange zuschauen. Ich musste etwas tun. Daher die Idee mit der Blumenwiese und Blumenwiesenpatenschaft. Und genau darüber berichtet die FAZ Woche in seiner aktuellen Ausgabe.

Die Blumenwiesenpatenschaft von Agrarbetrieb

Auf 17.000 Quadratmeter (1,7 Hektar) erstreckt sich meine Blumenwiese.

Sie ist nicht nur bunt und herrlich duftend, sondern gleichzeitig ein Paradies für Biene Maja, Willy und ihre Freunde.

Letzten Sommer blühten hier Sonnenblumen, Klee, Malven, Ringelblumen, Koriander und Buchweizen. Jedes Mal wenn ich in den Blumenstreifen spazieren gehe, merke ich die Bienen, Würmer und allerlei Insekten die hier Unterschlupf suchen.

Bewohner und Patienten, die in der Gegend auf Kur sind, gehen hier ebenfalls gerne spazieren, pflücken sich einen Blumenstrauß oder machen Photos. Die Blumenwiese war schonmal Kulisse für ein Hochzeitsfoto. Sowas macht mich wirklich glücklich. Dies erlebt man auf dem Getreide- oder Maisfeld nicht.

Heute kann man ja alles mieten. Wieso nicht auch eine Blumenwiese?

So entstand die Idee mit der Blumenwiesenpatenschaft.

Bereits für 49 EUR kann man Pate werden. Im Gegenzug erhält man ein Glas Honig und eine Urkunde.

Wenn Ihr vorbeischaut, dann werdet Ihr neben meiner Blumenwiese, einen Imker mit ein paar Bienenvölker bemerken. Der Honig schmeckt leicht zitronig und ist sehr lecker.

Wenn Ihr Interesse daran habt, der Natur etwas zurück zu geben, dann ist die Blumenwiesenpatenschaft eine tolle Gelegenheit dies zu tun.

Hier erfahrt Ihr alle wichtigen Informationen dazu:

BLUMENWIESE

An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön meinerseits an Hanna Decker und die Redation der FAZ Woche! Danke für Ihre Unterstützung!

Mitsubishi Firmenzeitung berichtet ebenfalls über die Blumenwiesenpatenschaft

Da ich einen Mitsubishi Plug-in Hybrid Outlander fahre — konform meinem Motto „Nachhaltigkeit und Innovation“, hat die Firma Mitsubishi einen Bericht über meinen Betrieb und logischerweise, das Auto was ich fahre, geschrieben.

Darin wurden auch meine beiden neuesten Projekte erwähnt.

Eine davon kennt Ihr ja bereits. Es ist die Blumenwiesenpatenschaft. Das andere, mein neuestes Projekt, ist das Anpflanzen einer Powerbeere, nämlich die Aroniabeere.

Da Ihr ja bereits einiges über meine Blumenwiese kennt — übrigens, ich säe Blumensamen, die später als regionale Blumenmischungen in den Fachhandel kommen, möchte ich Euch kurz mit meinem neuesten Projekt bekannt machen. Ich werde hierzu in den nächsten Wochen und Monaten ausführlicher berichten.

NEU bei Agrarbetrieb: ARONIABEEREN

Dieses Jahr habe ich erstmalig rund 7.000 Aroniasträucher angebaut.

Nach der Ernte im September werde ich aller Voraussicht nach, Saft daraus herstellen. Vor Ort kann man die Aroniabeeren selbstverständlich auch pflücken und ich überlege mir zur Zeit auch weitere Aroniaprodukte, da die getrocknete Variante vielseitig anwendbar ist.

Über die gesundheitlichen Vorteile der Aroniabeeren habe ich hier auf Agrarbetrieb bereits einen ausführlichen Blog geschrieben.

Hier geht’s zum Artikel:

Aronia – eine Beere für Eure Gesundheit

Weitere Artikel zur Powerbeere und allgemein zu Superfoods folgen.

An dieser Stelle mein herzlicher Dank auch an Mitsubishi für den tollen Bericht! Danke sehr!

Der Natur immer etwas zurück geben

Wir leben auf diesen tollen Planeten was uns alles bietet: frische Luft, Trinkwasser, Pflanzen, Tiere, Nahrungsmittel, alles was das Herz begehrt. Leider schätzen wir das nicht so ganz wie wir es tun sollten.

Ich liebe die Natur und alles was sie uns bietet. Um dies so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, habe ich die Blumenwiesenpatenschaft ins Leben gerufen. Wenn Ihr das für eine tolle Geschenkidee haltet, dann freue ich mich sehr Euch näher kennenzulernen. Danke für Eure Unterstützung! Ich weiß es sehr zu schätzen.

Kuhpatenschaft und Blumenwiesenpatenschaft

Kuhpatenschaft in der Schweiz, Blumenwiesenpatenschaft bei uns

Die Geschäftsidee mit den Patenschaften scheint nicht nur bei den Tech-Startups in Silicon Valley ein erfolgreiches Konzept zu sein, sondern auch hierzulande. In der Schweiz könnt Ihr jetzt eine Kuhpatenschaft erwerben. Bei uns auf Agrarbetrieb habt Ihr die Möglichkeit ein Blumenwiesen-Pate zu werden.

Die stetig sinkende Milchpreise haben den einen oder anderen Bauern sehr erfinderisch gemacht.

Ja, die lieben Landwirte und Viehhalter verfügen auch über eine kreative Ader. Und wenn es ums Überleben geht, dann bleibt einem nichts anderes übrig als „All In“ zu spielen (für alle Pokerspieler unter Euch, ein bekanntes Konzept).

Save A Cow – Wer hat Lust auf eine Kuhpatenschaft?

Unsere heutige Geschichte beginnt in der Schweiz; genauer gesagt auf dem Hof Hinterburg.

Der Milchviehbauer Adrian Haggenmacher liebt seine Kühe und möchte diese weiterhin artgerecht halten. Die Tiere wiederum lieben ihr Herrchen, weil dieser sie 24 Stunden lang selbst entscheiden lässt, wann sie schlafen und fressen bzw. wann sie gemolken werden möchten.

Dieses idyllische Zusammenleben kann nur so lange gut gehen bis die Milchpreise stimmen. Dies ist jedoch seit längerem nicht mehr der Fall, d.h. der Landwirt kann die Milch nicht mehr kostendeckend produzieren.

Bevor das Paradies in eine Dornenbastei umgewandelt wird und alles in den Händen einer doch recht unpersönlichen Molkerei landet, kam der Landwirte auf eine hervorragende Idee:

Kuhpatenschaften!

Damit könnte man die „Mädels“ Famosa, Erma, Futura, Fee & Co. weiterhin artgerecht verpflegen.

Wie läuft der Deal?

Die Kurzversion: Ihr übernimmt eine Kuhpatenschaft und dafür könnt Ihr wöchentlich 2 bzw. 6 Liter frische Milch gratis abholen.

Im Detail funktioniert das wie folgt:

  • Für 20-100 FR/Monat gibt es eine Teil- oder Voll-Patenschaft für jeweils 6 oder 12 Monate (mittlerweile gibt’s jede Menge Konstrukte und Kombinationen, siehe hierzu die unten aufgeführte Webseite)
  • 1 Monat vor Ablauf der Patenschaft erhaltet Ihr eine Info, ob die Patenschaft verlängert werden soll oder nicht
  • Wenn Emmi dem Landwirt mehr für die Milch zahlt, dann werden die Preise für die Patenschaften entsprechend angepasst (es betrifft neue Patenschaften)
  • Erkrankt oder stirbt das für die Kuhpatenschaft ausgewählte Tier, dann erfolgt eine Info und die Patenschaft wird ohne Zusatzkosten auf eine andere Kuh übertragen

Wenn Ihr in der Nähe wohnt oder einfach mal so ein derartiges Projekt unterstützen möchtet, sei es weil Ihr Tiere liebt und/ oder von einer artgerechten Tierhaltung überzeugt seid, dann erfahrt Ihr hier alle wichtigen Informationen:

https://www.hof-hinterburg.ch/patenschaften/kuh-patenschaft/

Radiosender greifen die Idee der Kuhpatenschaft auf

Siehe da, kaum vertieft man sich in die Thematik der Kuhpatenschaft und schon stellt sich fest, dass das Konzept schon länger durch die Medien kursiert.

Bereits in 2015 verschenkte Isabella Canaval vom Antenne Vorarlberg-Frühstücksradio täglich eine Kuhpatenschaft. Das ganze lief dann wie folgt ab…

Quelle: Antenne Vorarlberg, YouTube

Von der Kuh- zur Blumenwiesenpatenschaft

Blumen haben mich schon immer fasziniert.

Die Farbenspiele, die Vielfalt und vor allem das Summen und Krabbeln in einer Blumenwiese – das ist ein unbeschreiblich schönes Zusammenspiel was sich jeden Tag auf diesen Feldern, in der Blütezeit abspielt.

So schön auch diese Kulisse ist, umso besorgniserregend finde ich das „leiser werden“ des Summens.

Es hat etwas mit dem Sterben der Honigbienen zu tun. Deutschland hat damit ein Problem. Frankreich und die Vereinigten Staaten ebenso. Und, dass dies keine Lapalie ist, zeigt auch die Initiative von Walmart, der größten amerikanischen Handelskette, welcher vor Kürze einen Patentantrag für Roboterbienen gestellt hat.

Um diese Herausforderung zu meistern und zumindest hier bei uns in Deutschland, den fleißigen Bienen etwas mehr „Luft zum atmen“ und eine bunte Kulisse zum austoben zu schaffen, habe ich die Blumenwiesenpatenschaft ins Leben gerufen.

Wenn Ihr unserer Natur helfen und gleichzeitig auch Euch selbst eine Freude machen wollt, dann lade ich Euch zu einer Blumenwiesenpatenschaft ein. Hier erfahrt Ihr mehr:

Infos zur Blumenwiesenpatenschaft.

Patenschaften als Lösungsalternative?

Darauf zu warten bis Regierungen irgendwelche Maßnahmen bestimmen, die uns helfen sollen, macht keinen Sinn. Eigeninitiative ist gefragt.

Es ist erschreckend zu sehen, wie viele Viehzüchter hierzulande jährlich Ihren Hof schliessen müssen, weil sie die lange Kette vom Hof bis zum Endkonsumenten nicht mehr stemmen können. Umso genialer finde ich es, wenn wir als Landwirte und Tierhalter direkt auf die Endkonsumenten zugehen und nach Lösungsansätzen suchen.

In der heutigen Social Media und Crowdfunding Ära ist es sicherlich einfacher als nie, den Konsumenten direkt zu involvieren und ihm zu erklären wie dieses System so ohne Weiteres nicht aufrecht zu erhalten ist.

Patenschaften sind zur Zeit der Renner. Sie sind wahrhaftig eine kluge und gleichzeitig wenig aufwendige Lösung, die uns ermöglicht, jeden Tag das Beste zu geben und unsere Felder und Tiere liebevoll zu versorgen.

Habe ich Euer Interesse an einer Blumenwiesen- oder Kuhpatenschaft geweckt? Falls ja, greift zu und lasst uns gemeinsam unserem Planeten etwas Gutes tun.

Landwirtschaft zwischen Artenvielfalt und Gentechnik

Landwirtschaft zwischen Artenvielfalt und Gentechnik

Biodiversität, das ist es was unseren Planeten so bunt und vielfältig macht. Während in den USA darüber gestritten wird ob genom-editiertes Soja zur Gentechnik gehört oder nicht, setzt man hierzulande verstärkt auf Artenvielfalt.

Heute scheint die Vorstellung von Fleisch aus dem Reagenzglas für äußerst bizarr. Gegrillte Heuschrecken und Mader finden die meisten von uns aus westlichen Kulturen einfach nur eckelhaft. Mit genom-editierten Pflanzen können wir so richtig nichts anfangen.

Neues wird skeptisch betrachtet oder gar abgelehnt, Bekanntes hingegeben geradezu angebetet.

Wir Menschen sind eine sehr merkwürdige Spezies. Und genau diese Spannung zwischen Neuem und Bekanntem ist es was uns erlaubt hat durch das Leben zu navigieren und diesen Planeten seit nunmehr tausenden von Jahren zu bewohnen.

Sind genom-editierte Pflanzen die Antwort auf die stetig steigende Weltbevölkerung?

Die UN-Prognosen in Punkto Zahl der Erdbewohner regen zu neuen Denkmodellen an. Bis 2050 soll die Weltbevölkerung auf 9,7 Milliarden und bis 2100 auf 11,2 Milliarden wachsen. [Quelle: Statista]

US-Behörden haben entschieden: Genome Editing ist keine Gentechnik

Was sind gentechnisch veränderte Organismen (GVO) und was nicht?

Genome Editing gezüchtete Pflanzen fallen nicht unter die Gentechnik-Vorschriften, so eine aktuelle Entscheidung der US-Behörden. Diese Entscheidung musste dringend getroffen werden, da in diesem Jahr die ersten genom-editierten Sojabohnen auf den Markt kommen.

Europa hinkt hinterher. Noch in diesem Jahr soll auch auf unserem Kontinent entschieden werden, ob die jeweiligen Pflanzen die mit dieser Züchtungsmethode gezüchtet wurden unter die Gentechnik-Vorschriften fallen oder nicht. Das Europäische Gerichtshof (EuGH) hat sich zu diesem Thema bereits im Januar getroffen und folgende Vorentscheidung gefallen:

Editierte Pflanzen fallen dann nicht unter die aktuellen Gentechnik-Vorschriften, wenn sie auch unter natürlichen Bedingungen hätten entstehen können – so der Generalanwalt in seiner jüngsten Stellungnahme.

Was passiert beim Genome-Editing Verfahren?

An vorgegebenen Stellen im Erbgut werden gezielt Mutationen herbeigeführt, um dadurch Pflanzen mit neuen oder verbesserten Eigenschaften zu entwickeln.

Hier ein paar Beispiele von Calyxt, einem Bioscience-Unternehmen aus Minnesota (USA):

  • Editierte Sojabohnen: 2 Gene wurden blockiert; das führt zu einem veränderten Fettsäureprofil wodurch der Gehalt an Ölsäuren steigt. Die ölsäure-reichen Sojabohnen produzieren weniger Transfettsäuren (sind gesundheitlich bedenklich) beim Braten und Frittieren.
  • Mehltau-resistenter Weizen
  • Herbizidresistente Soja- und Weizensorten
  • Raps mit verbesserter Fettsäurezusammensetzung
  • Länger lagerfähige Kartoffeln
  • Leichter verdauliche Luzerne für Tiere

Quelle: ARD, YouTube

Wie läuft es mit den Genehmigungen in den USA?

Seit nunmehr 7 Jahren können US-Züchter (egal ob Unternehmen oder Forschungseinrichtungen) bei der Landwirtschaftsbehörde USDA offiziell überprüfen lassen, ob die Neuzüchtung zur GVO zählt oder nicht.

Wurde kein artfremdes Genmaterial eingeschleust und die Pflanze ist „transgen-frei“, dann darf die Sorte angebaut werden. Bis dato sind 59 Anfragen eingegangen. Die meisten erhielten grünes Licht.

Hier ein paar Beispiele von editierten Pflanzen die eine offizielle Freigabe erhalten haben:

  • DowDuPont Pioneer für einen dürreresistenten Wachsmais mit spezieller Stärkezusammensetzung
  • Yield10 Bioscience für die ertragsreichere Leindottersorte Camelina
  • Miracle-Gro für Gräser, die langsamer wachsen und weniger oft geschnitten werden müssen

Quelle: transgen.de

Worauf müssen wir uns einstellen?

Eins ist sicher: die vereinfachte CRISPR-Methode ermöglicht es Unternehmen, in Rekordzeit editierte Pflanzen auf den Markt zu bringen. Hinzu kommt, dass diese neuere Methode günstiger als die davorgehende TALEN-Methode.

Übersetzt heisst das: in den USA geht der Trend ungebremst weiter. Zahlreiche genom-editierte Pflanzen werden in den kommenden Wochen und Monaten den amerikanischen Markt erobern.

Was ist mit Europa?

Wir hinken hinterher.

Gleichzeitig können wir es uns nicht erlauben inaktiv zu bleiben. Denn genom-editierte Pflanzen werden angebaut und verarbeitet wie konventionelle Artgenossen. Importkontrollen sind zwar da, aber sie werden bei genom-editierte Pflanzen ins Leere laufen.

Sollte die EU genom-editierte Pflanzen als GVO regulieren und damit zur entsprechenden Kennzeichnung auffordern, dann wäre das sehr schwer zu kontrollieren. Den Agrarhandel mit den USA gänzlich oder teilweise einzustellen – damit werden sich viele Damen und Herren sehr schwer tun. Es muss eine andere Lösung her.

Wird die EU genom-editierte Pflanzen auch als Non-GVO deklarieren? Oder setzt die EU diese Pflanzen dem GVO gleich? Wie soll man die Importe kontrollieren? Wer / was kann das leisten?

Viele Fragen auf die wir u.a. auch aus Brüssel dringend Antworten benötigen.

Deutsche Landwirte setzen auf Artenvielfalt

Ich freue mich jedes Mal, wenn ich über ein Projekt erfahre, welches sich Biodiversität auf die Fahne geschrieben hat. Denn um unsere heimische Agrarlandschaft aufrecht zu erhalten, müssen wir auf Artenvielfalt setzen. Gleichzeitig geht es auch um die wirtschaftliche Komponente. Es geht dabei also darum, diese beiden Enden der „Schere“ gut miteinander zu koordinieren und aufeinander abzustimmen.

Das Verbundprojekt F.R.A.N.Z. unter der Federführung der Michael Otto Stiftung für Umweltschutz und dem Deutschen Bauernverband hat sich zum Ziel gesetzt, Maßnahmen zu entwickeln, um die Biodiversität hierzulande zu fördern. Zu den Maßnahmen zählen u.a. Blühstreifen und -flächen, Feldlerchenfenster, Kiebitzinseln, Altgrasstreifen und Extensivgrünland.

Wie Ihr sicherlich schon wisst, bin ich bereits seit mehreren Jahren mit meiner bunten Blumenwiese unterwegs.

Der bunte Blumenfleck gilt als Paradies unter anderem für Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge. Gerne hüpfen ab und zu auch mal Wildhasen zwischen den Blumen, was dem ganzen Ambiente eine herrliche Note gibt.

Ich bin ein großer Befürworter von Artenvielfalt, deshalb halte ich das oben erwähnte Verbundprojekt für eine tolle Sache. Mein Glückwunsch an alle landwirtschaftlichen Betriebe die an dieser Initiative teilnehmen!

Jetzt ist Eure Meinung gefragt

Es geht um genom-editierte Pflanzen:

Zählen diese Eurer Meinung nach zur Gentechnik oder nicht? Wieso JA bzw. NEIN?