Crowdfunding in der Landwirtschaft

Crowdfunding: Landwirt will Milchautomaten finanzieren

Crowdfunding etabliert sich so langsam auch bei uns in der Landwirtschaft. Geld über das Internet zu sammeln um neue Agrarprojekte zu finanzieren wird immer beliebter. Und wenn es auch noch darum geht, die heimische Wirtschaft und die Produktion regionaler Naturprodukte zu unterstützen, dann ist der eine oder andere Deutsche doch eher bereit sein Portmonai zu zücken.

Aktuell läuft auf der Crowdfunding-Plattform von visionbakery.com eine interessante Aktion: Landwirt Benjamin Meise sucht für sein Projekt „Milchquelle“ finanzielle Unterstützung bzw. private Kapitalanleger im Internet.

Fürstenwalder Agrarprodukte GmbH aus Buchholz setzt Marketinginstrument Crowdfunding clever ein

Die Idee: Ein Milchautomat der auf Meise’s Hof im ostbrandenburgischen Buchholz/Steinhöfel aufgestellt wird, soll Menschen rund um die Uhr (24 Stunden) mit frischer Hofmilch versorgen. Diese moderne Milchzapfanlage kostet ca. 10.000 EUR von denen 4.000 EUR über Crowdfunding aufgebracht werden sollen.

Gegenleistung für Kapitalgeber: Je nach Höhe des Finanzierungsbeitrages, gibt es für die Investoren, Jetons zum Einlösen am Milchautomaten, eine Hofführung mit Milchverkostung, zwei Stunden auf dem Traktor oder einen Schnellkurs im Melken.

Crowdfunding für Agrarinvestitionen nutzen

Crowdfunding Milchautomaten
Bildquelle: Screenshot www.visionbakery.com/milchquelle, 10.03.2015

Die ersten 51 Unterstützer haben sich bereits gefunden und 45% des Zielbetrags sind aufgebracht worden. Bis zum 21. April läuft die Frist zur Finanzierung des Milchautomaten-Projekts. Wird der Gesamtbetrag von 4.476 EUR bis dahin nicht aufgebracht, platzt die Finanzierung und die privaten Investoren erhalten ihr Geld zurück.

Kommt der Betrag in der angegebenen Zeit zu 100% zusammen, dann gehen 10-12% Provision an die Crowdfunding-Plattform, Landwirt Meise kann seinen Milchautomaten aufstellen und die Menschen aus Buchholz und Umgebung können rund um die Uhr frisches Milch zapfen. Klingt doch super, oder?

Wenn Sie sich finanziell an dem Projekt Milchautomat beteiligen bzw. detaillierte Informationen zum Vorhaben erhalten möchten, dann besuchen Sie http://www.visionbakery.com/milchquelle.

Verpassen Sie den kurzen, emotionalen Videoclip von Landwirt Benjamin nicht. Er ist wirklich gut gemacht und es trifft den Nerv der Zeit. Die Schlagworte „regionales Naturprodukt“, „frei von Konservierungsmittel“ sowie „genetisch veränderte Organisamen“ durften viele Menschen überzeugen.

Die Vorteile von Crowdfunding

Crowdfunding ist ein geniales Marketinginstrument. Es bringt nicht nur Kapital von Menschen ein, die tatsächlich Interesse an dem Projekt haben, sondern dient gleichzeitig aus als wirksames Branding-Mittel. Hinzu kommt, dass durch Aufmerksamkeit auch neue Kunden gewonnen werden. 

In den USA ist Crowdfunding sehr beliebt. Das Konzept etabliert sich immer mehr auch in Europa und Deutschland. Visionbakery.com ist die zweitgrößte Crowdfunding-Plattform in Deutschland. Und wer wissen will wie man es richtig macht, der sollte sich das Auftreten von Landwirt Benjamin mal näher anschauen.

Das Video ist ein super Medium um sich selbst, den Betrieb und das Projekt vorzustellen. Damit wird auf Anhieb Vertrauen geschaffen. Wer noch einen Blog schreibt, auf Userfragen antwortet und die sozialen Netzwerke Facebook, Twitter, Google+ und Co. nutzt, um auf die Crowdfunding-Aktion aufmerksam zu machen, der hat die Crowdfunding-Idee gut verinnerlicht.

Wenn dann auch noch die Lokalzeitung oder ein TV-Sender Interesse an dem Projekt erkundet und darüber berichtet, dann hat man alles richtig getan. So funktioniert erfolgreiches Marketing. Und für alle Skeptiker: es funktioniert sehr wohl auch in der Landwirtschaft.

Wie stehen Sie zu Crowdfunding? Haben Sie sich bei dem Projekt „Milchquelle“ bzw. Milchautomat beteiligt?

 

 

2 Kommentare
  1. Thomas
    Thomas sagte:

    Oftmals ist Crowfunding für viele auch die letzte Möglichkeit einer Finanzierung, wieso also auch nicht für einen Landwirt, der einen Milchautomaten finanzieren möchten. Die Vorteile einer solchen Finanzierung sprechen für sich, da ist es kein Wunder, dass immer mehr Menschen darauf zurückgreifen.

    Antworten
    • Roland
      Roland sagte:

      Crowfunding ist auch in der Landwirtschaft angekommen nicht nur für Betriebe die von der Bank kein Geld mehr bekommen, sondern auch um Verbrauchern und Investoren die Möglichkeit zu geben sich an landwirtschaftlichen Projekten direkt zu beteiligen.

      Wie in meinem Beispiel mit dem Milchautomaten. Das ist für beide Seiten eine tolle Sache.

      Der Investor und Verbraucher kann mit kleinen Beträgen Projekte unterstützen und bekommt seine Verzinsung in ganz unterschiedlichen Formen zurück.
      Der Landwirt hat so die Möglichkeit seinen Betrieb weiter zu entwickeln und den Kunden in der Region einen neuen Service anzubieten.

      Crowfunding kann und ist aus meiner Sicht auch eine gute Marketingstrategie.
      Nach 51 Tagen hatte er das Geld für den Milchautomaten zusammen und auch gleich jede Menge Kunden. Seit dem 23.4.2015 steht der Milchautomat und wird sehr gut angenommen.

      Gute Ideen können mit Crowfunding sehr schnell Wirklichkeit werden. 🙂

      Antworten

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