Superfoods-Lexikon Teil 4

Das Superfoods-Lexikon – Teil 4

Die Challenge ist fast geschafft. Dies ist nämlich der vierte und letzte Teil unseres Lexikons über Superfoods. Heute widmen wir uns den letzten Buchstaben des Alphabets, d.h. es geht los mit dem Buchstaben „S“ wie Sellerie und wir beenden das Ganze mit „Z“ wie Zypresse. Wenn Ihr diese faszinierende Reise von Anfang an mitverfolgen möchtet, dann schaut Euch bitte auch den ersten, zweiten und dritten Teil der Serie an.

Wie gewohnt, berichte ich auch in diesem vierten Teil der Serie über tolle Obst- und Gemüsevarianten sowie jede Menge Kräuter (auch Wildkräuter) die sowohl hierzulande als auch in verschiedenen exotischen Plätzen unseres Planeten beheimatet sind.

Auf geht’s mit dem Buchstaben „S“.

S wie Sellerie, Sanddorn, Stachelbeere, Spinat oder Sauerkraut

Sie wird im Volksmund Epf oder Eppich genannt, ist weltweit verbreitet und bereits in der Antike und im alten Ägypten als Heilpflanze geehrt — ich präsentiere Euch den Echten Sellerie.

Der Echte Sellerie wird nicht nur als Heilpflanze sondern auch als Würz- und Gemüsepflanze angebaut. Die drei wichtigsten Varianten bei denen die Blätter, Stängel und Wurzelknollen verwertet werden sind Knollensellerie, Stangensellerie und Schnittsellerie.

Was macht Sellerie so besonders?

Sellerie enthält Flavonoide, Cumarine, Furanocumarine, Harz und ätherisches Öl. Das grüne Gemüse ist zudem reich an Vitaminen (B, C und E) und Mineralstoffen (insbesondere Kalium). Sellerie hat eine entwässernde Wirkung weshalb sie als starkes Detox-Mittel zelebriert wird. Zudem wirkt Sellere blutreinigend und hustenmildernd. Sie wird u.a. bei Arthritis, Rheuma, Gicht und Bluthochdruck eingesetzt.

Mehr als 1.450 wissenschaftliche Studien die derzeit auf PubMed veröffentlicht sind, zeigen das steigende Interesse u.a. auch der westlichen Medizin an der grünen Heilpflanze Sellerie.

Meine Beiträge zu Superfoods mit den Buchstaben „S“ und „Sch“:

T wie Thymian oder Tomate, U wie Ugli oder Uzara, V wie Vogelbeere oder Vanille

Der stark aromatisch duftende und bitter-würzig schmeckende Thymian braucht kaum noch eine Vorstellung. Fast jeder kennt sie, denn sie ist heute aus der westlichen Küche kaum noch wegzudenken. Dabei wird das Thymiankraut seit über 4000 Jahren als Gewürz- und Arzneipflanze eingesetzt. In 2006 wurde Thymian zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.

Das ätherische Öl was Thymian diese besondere Note verpasst ist das Phenol Thymol. Die Pflanze enthält außerdem Flavonoide und Gerbstoffe.

Die mehr als 3.700 wissenschaftliche Studien über Thymian und Thymol die derzeit auf PubMed veröffentlicht sind, bestätigt die Anwendung in folgenden Bereichen der Medizin:

  • Thymian wirkt gegen Bakterien und Viren.
  • Unterstützt die Verdauung und fördert die Durchblutung der Haut.
  • Hilft bei Rheuma und bei entzündlichen Erkrankungen im Mund- und Rachenraum (löst u.a. auch Hustenkrämpfe).

Thymiankraut kann u.a. als Gewürz (sowohl frisch als auch getrocknet), als Tee, Tinktur oder Öl verwendet werden.

In dieser Buchstabenkategorie möchte ich Euch noch mit der hierzulande recht unbekannten Zitrusfrucht Ugli bekannt machen. Diese Vitamin C-Bombe ist ein Ergebnis der Hybridisierung von Grapefruit, Pomelo und Tangerine. Entdeckt wurde die rundlich, unregelmäßig geformte „ugly“ (englisch „unansehnlich“) Frucht zum ersten Mal in Jamaika. Seitdem wird Ugli auch in einigen südamerikanischen Ländern angebaut.

Ugli beugt aufgrund ihres hohen Vitamin C-Gehalts Infektionskrankheiten vor und stärkt das Immunsystem.

W wie Wacholder, Wermut oder Wirsing

Als nächstes schauen wir uns den lieben Absinth an. Seit dem Mittelalter wird Wermut, Absinth, Magenkraut bzw. Alsem wie ein Allheilmittel verwendet. Die Bitterkeit des Wermuts hat schon manch einem seine Leber, Galle oder Darm entlastet.

Wermut schmeckt extrem bitter. Diese Bitterstoffe regen den Leberstoffwechsel an und helfen dadurch besser beim Detox-Prozess. Die Äbtissin Hildegard von Bingen äußerte sich über den Wermut-Trank wie folgt:

„Der Wermut ist der Meister über alle Erschöpfungszustände im Menschen. Trinke den Wermutwein von Mai bis Oktober jeden dritten Tag nüchtern, er beseitigt in dir die Nierenschwäche und die Melanche und klärt deine Augen und stärkt dein Herz und lässt nicht zu, dass deine Lunge krank wird. Er wärmt den Magen und reinigt die Eingeweide und bereitet eine gute Verdauung.“

— Hildegard von Bingen

Wie richtig die Äbtissin Hildegard lag, bestätigen die mehr als 4.800 wissenschaftlichen Studien die auf PubMed veröffentlicht wurden. Wermut findet in folgenden Bereichen der Medizin Anwendung:

  • Wermut reguliert die Leber-, Gallen- und Nierentätigkeit.
  • Wermuttee hilft bei Magenbeschwerden (TIPP: Eine Tasse Wermuttee nach dem Verzehr von Hülsenfrüchten kann den einen oder anderen von Schmerzen befreien).
  • Stimuliert die Menstruation (daher nicht geeignet für Schwangere und während der Stillzeit).

X wie Xigua, Y wie Yamswurzel oder Ysop, Z wie Zypresse, Zimt oder Zichorie

Die Yamswurzel ist aufgrund ihres niedrigen glykämischen Indizes ein absolut starkes Superfood, denn sie kann verzehrt werden, ohne dass sie den Blutzuckerspiegel negativ beeinflusst. Darüber hinaus enthalten Yamswurzel jede Menge Balaststoffe, Vitamine (insb. Vitamin B6) sowie die Mineralstoffe Kalium und Mangan. Nicht zu verwechseln sind diese Knollen mit der Süßkartoffel.

Ich möchte diese Serie nicht beenden, ohne auf die Zichorie einzugehen. Sie ist auch unter den Namen Gemeine Wegwarte oder Gewöhnliche Wegwarte bekannt. Ähnlich wie Wermut wird Zichorie bei Leber-, Gallen- und Magenbeschwerden angewendet. Bei Rheuma, Gicht und Harnwegserkrankungen greifen Naturheiler auch gerne auf die Zichorie zurück. Siehe hierzu die über 960 medizinischen Studien veröffentlicht auf PubMed.

Die Heilpflanze Zichorie war bereits im Altertum als Zauberkraut bekannt.

Die eine große Herausforderung im Superfoods-Lexikon

Die Erstellung des Superfoods-Lexikons hat sehr viel Spass gemacht. Während meiner Recherchen habe ich viel dazugelernt, was mir u.a. auch in meiner Arbeit in der Landwirtschaft weiterhelfen wird.

Aber es gab auch Herausforderungen. Die grösste dabei war ein bzw. mehrere Superfoods mit dem Buchstaben „X“ zu finden. Das einzige Superfood das mir dabei über den Weg lief ist Xigua. Sie ist identisch ist mit unserer Wassermelone und im Endeffekt hat sie auch die gleichen gesundheitlichen Vorteile wie die bekannte Sommerfrucht. Es gibt tatsächlich nicht viele Lebensmittel, die mit dem Buchstaben „X“ beginnen.

Konfrontiert wurde ich beim Erstellen des Lexikons auch mit der Qual der Wahl. Während ich bei dem Buchstaben „X“ fast ausschließlich die Suchnachricht „no results“ erhielt, wusste ich bei den Buchstaben „A“, „C“ oder „S“ nicht, welches Superfood ich am besten unter die Lupe nehmen soll, so viele tummelten sich in diesen Kategorien.

Damit geht unsere vierteilige Serie erstmals zu Ende.

Welche außergewöhnlichen Früchte, Gemüse, Kräuter und Co. aus diesem Superfoods-Lexikon haben Euer Herz am meisten erobert?

Bildquelle: Foto von Jane D. auf Pexels

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