Facebook-Datenskandal, Greening und die Zuckersteuer
Der Facebook-Datenskandal weitet sich aus und noch ist kein Ende in Sicht. Die ganze Welt berichtet darüber wie die Daten von mittlerweile 87 Millionen Usern mit der englischen Firma Cambridge Analytica geteilt worden sind. Indessen wird der Facebook-Chef im US-Kongress mit Fragen gelöchert. Er zeigt sich demütig und übernimmt die Verantwortung für seinen Laden.
Jeder der Werbung auf Facebook geschaltet hat, weiß wie wertvoll die Daten sind, die das Unternehmen besitzt.
Demographien, Verhaltensweisen, Interessen, die Höhe der Haushaltseinkommen, die beliebtesten Automarken — Facebook verfügt über alle diese Daten. Einerseits unheimlich, andererseits ein Pfund für jeden der diese Plattform nutzt, um bestimmte Zielgruppen sehr gezielt mit Nachrichten und relevanten Angeboten zu erreichen.
Mehr als 300.000 Deutsche sollen vom Facebook-Datenskandal direkt betroffen sein.
Eingangs dachten wir, dass nur US-amerikanische User angezapft wurden. Die Wahl Donald Trumps hatte ja nichts mit den Menschen hierzulande zu tun. Aber dann erfuhren wir, dass auch britische, indische und viele andere Nationalitäten sich hinter der Zahl 87 Millionen verbergen. Übrigens, 70 Millionen sind tatsächlich US-User.
Quelle: Welt, YouTube
Facebook-Datenskandal: Zuckerberg bemüht sich um Schadensbegrenzung und kämpft um die Reputation seines Unternehmens
Es war doch nur eine Frage der Zeit bis Facebook aufgrund seiner Big Data-Ansammlung auffliegt, werden viele sagen. Wahrhaftig weiss Facebook mehr über uns und unsere Vorlieben als uns lieb ist.
Klar liegt die Verantwortung für die Bilder und Videos die wir hochladen bei uns. Gleichzeitig, muss Facebook dafür sorgen, dass diese Daten mit Vertrauen behandelt werden. Das Beispiel Cambridge Analytica stellt nun alles in Frage. Die Zahl der Facebook-User ist zum ersten Mal in der Geschichte von Facebook leicht zurück gegangen. Die Aktie verlor zweistellig.
Ein Datenskandal kann auch den 800-Pfund schweren Gorilla der Social Media Konzerne in die Knie zwingen.
Führt dieses Ereignis zum Ende von Facebook?
Das glaube ich persönlich nicht.
Werden wir ein „anderes“ Facebook erleben?
Ja, das glaube ich schon. Und die ersten Anzeichen deuten auch ganz klar drauf.
Mark Zuckerberg hat sofort den Ruder in die Hand genommen und ein paar massive Änderungen gleich am Tag #1 eingeleitet.
Zu diesen Änderungen zählen unter anderem:
- Der Zugriff von App-Entwicklern auf Nutzerinformationen wurde deutlich eingeschränkt.
- Neue Apps die auf Facebook zugreifen möchten, dürfen sich in die Warteschlange stellen. Die Review-Prozesse wurden stark verschärft.
- Facebook-Nutzer haben mehr Features bekommen um ihre Privatsphäre zu schützen.
- Es gibt keinen Zugriff mehr auf die sogenannte „Partner Categories“ im Werbeportal.
- Instagram (Teil von Facebook) hat den Zugriff von Apps ebenfalls sehr stark eingeschränkt.
Ich gehe davon aus, dass diese Änderungen nur der Anfang vom Lied sind.
App-Entwickler können sich schonmal warm anziehen. Ebenso auch Werbeagenturen die sich nicht an die verschärften Regeln halten.
Wenn alle diese Maßnahmen zu einer Verbesserung der Privatsphäre auf Facebook beitragen, dann war das alles nicht umsonst.
Quellen: Tagesschau, Spiegel, ABC News, BBC News
Zuckersteuer auf Softdrinks: Folgt Deutschland dem Beispiel der Briten?
Sind Coca-Cola, Pepsi und Co. mitverantwortlich für die ernährungsbedingten Krankheiten wie Diabetes und Fettleibigkeit?
Die einen sagen ja, die anderen nein.
Die Briten haben die Nase voll. Letzte Woche hat Großbritannien die Zuckersteuer auf Softdrinks eingeführt. Und damit gehen die Debatten auch bei uns in Deutschland los. Immer mehr Organisationen und Menschen fordern die Politik zum Handeln auf.
Bis dato tut sich hierzulande nichts. Mag auch an den Contra-Stimmen seitens der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) und der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker (WVZ) liegen. Sie vertreten die Meinung, dass die Steuer auf zuckerhaltige Getränke das Problem nicht lösen würde. (Quelle: Deutsche Welle)
Quelle: ARD-aktuell/ Tagesschau.de
Greening in Deutschland: Ökologische Vorrangfläche (ÖVF) sinkt leicht
In 2017 lag die ÖVF bei 5,9% des Ackerlandes (im VJ 6%) und damit bei insgesamt 1,356 Mio. Hektar. Gegenüber 2016 ist diese um ca. 12.700 ha zurückgegangen. Die deutschen Landwirte haben mehr Leguminosen angebaut.
Ein paar Zahlen im Überblick:
- 197.300 ha Hülsenfrüchte zur Körnergewinnung (5,5% mehr als in 2016)
- 274.500 ha Leguminosen zur Ganzpflanzenernte (5% Zuwachs ggü. 2016)
- 4,715 Mio. ha Dauergrünland (in 2014: 4,661 Mio. ha)
Die Sanktionen waren ebenfalls beträchtlich. Die Bundesregierung beziffert die Kürzungen der Greeningprämie auf rund 6 Mio. EUR. Hinzu kommen noch rund 700.000 EUR Kürzungen nach Vor-Ort-Kontrollen.
Quellen: Europäische Kommission, Bundestag
Skandale in der Social Media Ära
Im Rahmen der #deletefacebook Bewegung hat Tesla und SpaceX CEO Elon Musk die Facebook Seiten seiner beiden Unternehmen gelöscht. Weitere Prominenten und Business-Persönlichkeiten folgten seinem Beispiel.
War das eine Überreaktion?
Da streiten sich die Geister. Einige bejubeln Elon Musk für seine Entscheidung, andere wiederum halten es für sinnlos. Witzigerweise, postet der Tesla-CEO auf Instagram munter weiter — wohlwissend, dass Instagram zum Facebook-Konsortium gehört.
Was haltet Ihr vom Facebook-Datenskandal? Wie geht Ihr damit um? Macht Ihr weiter wie bisher oder habt Ihr Eure Strategie geändert (z.B. Account direkt gelöscht)?
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