Glyphosat in Pflanzenschutzmitteln – Ja oder Nein?
Wie ist der Einsatz des Wirkstoffes Glyphosat in Pflanzenschutzmitteln zu beurteilen? Hierzu gab es am Mittwoch, den 2. Juli 2014 ein öffentliches Fachgespräch des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft. Die geladenen Experten sagten „ja“.
Nach Darstellung des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) ist Glyphosat weltweit einer der am meisten eingesetzten Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln. Glyphosat wird einerseits zur Unkrautbekämpfung eingesetzt und andererseits, um den Reifeprozess bei Getreide (Sikkation) zu beschleunigen.
Anmerkung: Das Pflanzenschutzgesetz in der Bundesrepublik deckt den Einsatz von Glyphosat zur Sikkation nicht ab. Die derzeitigen Anwendungsbestimmungen erlauben das Ausbringen von rund 3 Kilogramm Glyphosat pro Hektar und Jahr.
Glyphosateinsatz in Pflanzenschutzmitteln steigt weltweit
Aus einem aktuellen Bericht veröffentlicht auf der Webseite des Deutschen Bundestages erfahren wir folgendes:
- In Deutschland werden pro Jahr rund 5.900 Tonnen Glyphosat in der Landwirtschaft und 40 Tonnen im Haus- und Kleingartenbereich ausgebracht.
„Damit ist der Verbrauch in Deutschland als konstant einzuschätzen“, so Dr. Hans-Gerd Nolting vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).
- Weltweit ist mit rund 650.000 Tonnen ein steigender Verbrauch zu erkennen.
Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA) befürwortete ein Verbot des Wirkstoffes Glyphosat nicht, sprach sich jedoch dafür aus, zukünftig den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln generell zurückzufahren. Als problematisch sah Frau Krautzberger die indirekten Effekte des Wirkstoffes auf die Biodiversität und plädierte aus diesem Grund dafür, ein Risikomanagement in der Ackerbewirtschaftung verpflichtend einzuführen.
Horsch Leeb GS 6000 Pflanzenschutzspritze im Einsatz
Dr. Roland Solecki vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sprach sich ebenfalls für Glyphosat aus, weil es eine relativ geringe Giftigkeit aufweise. Auf die verbreiteten Sorgen im gesundheitlichen Bereich mit einem Verbot von glyphosalthaltigen Pflanzenschutzmitteln zu reagieren, empfahl Solecki ebenfalls nicht. Das BfR sei diesbezüglich zu dem Ergebnis gekommen, dass von Menschen aufgenommenes Glyphosat (die laut Aussagen der Experten unter den Grenzwerten liegen) ausgeschieden werde.
Dr. Gerhard Gündermann, Vizepräsident des Julius Kühn-Instituts (JKI) äußerte sich bzgl. des Umgangs mit Glyphosat auf den Feldern wie folgt:
„Die Landwirte sind gut ausgebildet in Fragen der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln“.
Ihre Meinung
Verschwenderisch mit Glyphosat umzugehen lohnt sich nicht. Das weiss jeder gute Landwirt.
Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen mit glyphosalthaltigen Pflanzenschutzmitteln? Welche andere Mitteln setzen Sie bei der Unkrautbekämpfung ein?
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