Nano-Ton zur Wüstenbelebung und Nahrungsmittelproduktion
In der Wüste stecken jede Menge verborgene Schätze. Wer hätte gedacht, dass man mit der richtigen Nano-Ton-Rezeptur diese endlosen, sandigen Flächen in fruchtbare Ackerfelder umwandeln kann? Nutzt man obendrauf die Kraft von Flüssen, dann zeigen Pflanzen ihre vollkommene, vitalisierende Pracht.
Ein spezielles Projekt aus Dubai hat von Anfang an meine Begeisterung geweckt. Das norwegische Forschungsteam Desert Control hat sich vorgenommen den 4.000 Kilometer gelegenen Nil anzuzapfen und die Wüsten in Dubai und Ägypten in fruchtbares Ackerland zu verwandeln.
Wie gewaltig ein Fluss wie der Nil sein kann, erlebten die Bewohner, die an den angrenzenden Flächen leben, jedes Jahr aufs Neue, wenn der Nil die Gebiete überflutete. Das sogenannte Desaster nahm mit dem Bau des 4-Kilometer langen Assuan-Staudamms ein Ende. Der Betonkoloss sollte fortan nicht nur die Fluten kontrollieren und für Stromerzeugung sorgen, sondern auch die Landwirtschaft in der Region wieder ankurbeln. Womit keiner jedoch gerechnet hatte, war ein kontinuierliches Sinken der Erträge der Felder flussabwärts. Die Innovation ging teilweise also nach hinten los.
Mit Nano-Ton die Wüsten in Dubai erblühen lassen
Dass der Assuan-Staudamm essentielle Zutaten für ein fruchtbares Ackerfeld zurückhalten würde, damit haben die Bauexperten nicht gerechnet. Ton, Schlicker und Lehm lagerten nun oberhalb des Damms, was wiederum dazu führte, dass die Felder ermüdeten.
In sandigen Böden lässt sich die Feuchtigkeit sehr schlecht binden, d.h. Pflanzen finden einerseits keine Nahrung und andererseits auch keinen Halt. Mit der richtigen Menge und Komposition von Ton kann man dem jedoch entgegen wirken.
Hier kommt die Erfindung des norwegischen Teams von Desert Control zur Rettung:
Nano-Ton bzw. flüssiger Nano-Ton.
Nach 15 Jahren Forschung haben der Geschäftsführer Ole Kristian Sivertsen und seine Mannschaft die perfekte flüssige Mischung kreiert, um die „magischen zehn bis zwanzig Zentimeter des Bodens“ zu behandeln, die sich im kritischen Bereich in und unterhalb der Wurzelzone befinden.
Die Nano-Ton-Rezeptur hat es in sich.
„Lehmpartikel haben aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung eine negative Ladung, während Sandkörner positiv geladen sind“, erklärt Sivertsen. „Diese natürliche Polarität bedeutet, dass sie sich binden, wenn sie sich physikalisch treffen.“
Quelle: Ole Kristian Sivertsen, CEO Desert Control im Gespräch mit der BBC
Das Konzept lässt sich für den Laien wie folgt übersetzen:
Der flüssige Nano-Ton verwandelt die Sandkörnchen in Schneeflocken. Diese größeren Oberflächen ermöglichen aufgrund einer gezielten chemischen Reaktion die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen direkt im Sand.
Mit folgendem Ergebnis:
7 Stunden nach dem Auftragen der Tonschicht kann man die ersten Pflanzen säen.
Ein weiterer Pluspunkt dieser innovativen Vorgehensweise:
Die Tonschicht muss erst nach rund 5 Jahren erneuert werden.
Rentiert sich das überhaupt?
In Dubai verwandelte Desert Control in einem ersten Pilotprojekt rund 1.000 Quadratmeter Wüste in fruchtbares Ackerland. Nach etwa 40 Tagen wurden die ersten Früchte geerntet, darunter 200 kg Wassermelonen, Zucchini und Hirsen.
Nano-Ton aus Skandinavien nach Dubai zu verschicken macht keinen Sinn, deshalb zielen die Forscher darauf ab, große Anlagen vor Ort in Container einzubauen, damit der flüssige Nano-Ton vor Ort produziert werden kann.
Derzeit ist man u.a. auch in Dubai gut beraten, die Wüste Wüste sein zu lassen und sich furchtbares Ackerland anderswo auf der Welt für 0,50 – 3,50 US-Dollar kaufen zu lassen. Die Norwegen rechnen pro Quadratmeter fruchtbarer Wüste mit Kosten zwischen 1,50 und 4,50 EUR.
Die Technologie bleibt in punkto Wasserverbrauch unschlagbar und damit auch in anderen Bereichen sehr gut einsetzbar:
Mit Hilfe von flüssigem Nano-Ton lässt sich der zur Bewässerung der Ackerfelder benötigte Wasserverbrauch um bis zu 47% reduzieren.
An dieser Stelle gewinnen die Schlagwörter „lokal anbauen“ und „Regionalität“ eine ganz andere Bedeutung.
Selbstverständlich kann ein Land, das rund 90% seiner Lebensmittel aus dem Ausland importiert, nicht von heute auf morgen den Hahn umdrehen und alles in seinen Wüsten umlagern. Jeder von uns weiss, dass dies nicht so schnell funktioniert, egal wie klimafreundlich wir sein mögen.
Ich muss gestehen, dass ich mich über derartige Projekte sehr freue. Das, was wir heute mit den Lebensmitteln treiben, muss aufhören. Die Ackerfelder brauchen Nährstoffe und wir sind gut beraten, die Kraft der Natur dafür zu nutzen, uns mit lokalen Obst- und Gemüsesorten zu versorgen. Dies sorgt nicht nur für eine höhere Schwingung im Körper, sondern entlastet die Umwelt und führt dazu bei, diesen tollen Planeten noch ganz viele Jahre grün und fruchtbar zu erhalten.
Wenn die Innovation rundum Nano-Ton uns dabei helfen kann, Wüsten in fruchtbare Ackerfelder zu umwandeln, um die Menschen vor Ort mit vitalisierenden Nahrungsmitteln zu ernähren, dann ist das eine tolle Sache.
Bildquelle: Foto von Jose Antonio Alba auf Pixabay
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