NEWS: Artenvielfalt, Pflanzenschutz-Gigant, Rübenanbau
Während das Thema Klimawandel die Menschheit stärker polarisiert denn je, sind sich in punkto Artenvielfalt und Biodiversität alle einig: bis zu eine Million Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht. Viele davon sogar in den kommenden Jahrzehnten. Wir müssen dringend etwas tun.
Artenvielfalt liegt mir besonders am Herzen. Dies ist auch der Grund weshalb ich das Projekt Blumenwiesenpatenschaften ins Leben gerufen habe. Dadurch entsteht ein bunter Fleck von Blumen mitten in der Landschaft, ein wahres Paradies für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und zahlreiche Insektenarten. Es ist ein zusätzlicher Lebensraum und Nahrungsangebot für die kleinen Genossen.
Wenn Ihr die Natur unterstützen und Mutter Erde etwas zurück geben möchtet, dann helfe ich Euch gerne dabei. Detaillierte Informationen erhaltet Ihr unter dem Menüpunkt Blumenwiese.
Kommen wir zu den Fakten.
Zum ersten Mal in 14 Jahren hat der Weltbiodiversitätsrat IPBES einen umfassenden Bericht zum Zustand der globalen Artenvielfalt veröffentlicht und der Allgemeinheit präsentiert. Darin wurde der Sachstand zur globalen Situation dargestellt und Problemlösungen vorgeschlagen.
Ein paar Erkenntnisse im Überblick:
- 1,000,000 Spezies (Pflanzen- und Tierarten) sind vom Aussterben bedroht
- Die Menschheit verbraucht derzeit mehr Nahrungsmittel und andere Ressourcen als innerhalb eines Jahres wieder nachwachsen könnten [Einschätzung der Organisation Global Footprint].
- Mehr als ein Drittel der Landoberfläche der Welt und fast 75% der Süßwasserressourcen werden für die Ernte- oder Viehproduktion verwendet.
- Der Wert der landwirtschaftlichen Kulturpflanzenproduktion ist seit 1970 um etwa 300% gestiegen, die Rohholzernte ist um 45% gestiegen. Jedes Jahr werden weltweit etwa 60 Milliarden Tonnen erneuerbare und nicht erneuerbare Ressourcen gefördert – die Zahlen haben sich seit 1980 fast verdoppelt.
- Mehr als 40% der Amphibienarten, fast 33% der reefformenden Korallen und mehr als 30% aller Meeressäuger sind gefährdet.
- Im Jahr 2015 wurden 33% der Meeresfischbestände auch nicht nachhaltiger Weise geerntet.
- Die städtischen Gebiete haben sich seit 1992 mehr als verdoppelt.
- Die Plastikverschmutzung hat sich seit 1980 verzehnfacht! Etwa 300-400 Millionen Tonnen Schwermetalle, Lösungsmittel, giftiger Schlamm und andere Abfälle aus Industrieanlagen werden jährlich in die Gewässer der Welt geschüttet. Wir reden hier von einer Gesamtfläche von mehr als 245.000 km2 – eine Gesamtfläche, die größer ist als die des Vereinigten Königreichs.
Drei Jahre lang arbeiteten 145 Experten aus 50 Ländern, um diesen fundierten Artenvielfalt-Bericht zusammenzustellen. Weitere 310 Autoren haben beigetragen, um das Wissen aus Tausenden von Studien zusammen zu tragen. Die Ergebnisse wurden letztes Wochenende auf der Pariser-Weltkonferenz präsentiert.
Wie stoppen wir die Zerstörung der Artenvielfalt
Ob uns Landwirte das gefällt oder nicht, die Landnutzung wird nunmal als Haupttreiber des Biodiversitätsverlustes einschließlich des Insektenschwundes angesehen. Deshalb müssen wir aktiv etwas tun und nicht darauf warten ob die Politik in die Pötte kommt und etwas entscheidet oder nicht.
Des weiteren müssen die „Rahmenbedingungen für unser Finanz- und Wirtschaftssystem“ verändert werden. Der Fokus muss auf der „Wiederherstellung von geschädigten Landschaften“ liegen, so Jörg-Andreas Krüger vom WWF.
Selbstverständlich muss auch die Politik mit ins Boot. Politische Maßnahmen, Anstrengungen und Handlungen sind auf allen Ebenen nötig, so die Anschlussworte von Sir Robert Watson, Präsident des IPBES. Die Beweise liegen vor. Jetzt muss entsprechend agiert werden.
Wenn Ihr tiefer in die Studie einsteigen möchtet, hier geht’s zum IPBES Bericht.
Bayer bekommt Konkurrenz: Mit Corteva AgriScience entsteht ein neuer Pflanzenschutz-Gigant
Ein harter Konkurrent für Bayern steht in den Startlöchern. DowDuPont’s Agrarchemiesparte Corteva geht an die Börse.
Die Agrochemie-Branche wurde in den letzten drei Jahren so richtig aufgemischt. Drei Mega-Deals – (1) Fusion Dow und DuPont, (2) Chemchina hat Syngenta übernommen und (3) Bayer hat Monsanto übernommen – und zahlreiche kleinere Deals haben die Landschaft komplett neu strukturiert.
Ab Juni agiert das US-Unternehmen Corteva als eigenständiger Agrarchemie-Anbieter.
Der designierte Firmenchef Jim Collins startet mit rund 14 Milliarden Dollar Umsatz und einer ähnlichen Struktur wie Bayer. Der Umsatz ist jedoch rund ein Drittel kleiner als der von Bayer. Das Pflanzenschutz- und Saatgutgeschäft ist stark aufgestellt und bildet die Basis des neuen Konzerns. Der Chef will mit Forschung und Produktinnovationen es dem Marktführer ungemütlich machen.
Werksschließungen bei der Südzucker-Tocher in Frankreich – Nicht mit uns, sind sich Rübenbauern einig
Die Franzosen sind seit der Geschichte dafür bekannt, dass sie für ihre Rechte auf die Strasse gehen und kämpfen. Deshalb dürfte es auch keinen so richtig wundern, dass unsere Nachbarn die geplanten Werksschließungen von Südzucker nicht so hinnehmen.
Die betroffenen Rübenbauern wollen das Kapital zur Fortführung der Werke in Eppeville und Cagny gemeinsam aufbringen, so der Verband der französischen Zuckerrübenproduzenten (CBG). Zusammen mit Wirtschaftsjuristen wird derzeit an einem Rettungsplan getüftelt.
Die Lage unter den Rübenbauern in Frankreich ist alles andere als entspannt insbesondere jetzt wo die Genossenschaft Cristal Union die Schließung seiner Zuckerfabriken in Bourdon (älteste Zuckerwerk Frankreichs) und Toury angekündigt hat. Auch der Verpackungsstandort Erstein soll teilweise stillgelegt werden.
So richten sich nun logischerweise alle Blicke auf Tereos, dem größten Zuckerhersteller Frankreichs. Dieser plant derzeit keine Kapazitäten abzubauen bzw. seine Werke still zu legen.
Wir alle sind gefragt
Wenn wir die Schönheit und Vielseitigkeit unseres Planeten beibehalten möchten, dann müssen wir ALLE etwas dafür tun. Wenn wir möchten, dass unsere Kinder und Enkelkinder die Erde so bunt erleben wie wir, dann können wir nicht nur zuschauen und jammern.
Ersetzt Plastikflaschen mit Glas. Nimmt Eure Stoffbeutel mit wenn Ihr einkaufen geht. Kauft loses Gemüse. Habt eine Kaffeekanne dabei wenn Ihr zu Starbucks oder McDonald’s geht. Verzichtet auf Plastiktüten und -verpackungen soweit wie möglich. Die Müllberge müssen kleiner werden.
Wie unterstützt Ihr die Artenvielfalt?
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