Getreidesorten_Agrarbetrieb_Roland Doemling

Preise für die wichtigsten Getreidesorten sollen in Zukunft steigen

Klimawandel und Erderwärmung sollen beträchtliche Auswirkungen auf zukünftige Preise der wichtigsten Getreidesorten haben.

Seit Jahren wird über das Thema Klimawandel debatiert und jede neue wissenschaftliche Veröffentlichung heizt die Gemüter aufs Neue. In einer aktuellen Großstudie haben Forscher mit Hilfe eines Simulationsmodells die Preisstruktur der wichtigsten Getreidesorten sowie die Veränderung der Ernteerträge im Falle einer Erderwärmung berechnet.

httpv://www.youtube.com/watch?v=SUsgRCEe3yE

Zu den Inhalten der internationalen Großstudie „AgMIP“ deren Ergebnisse in den nächsten Uno-Klimabericht einfließen, berichtete Der Spiegel wie folgt:

Nun wagen Forscher eine Prognose, wie der Klimawandel landwirtschaftliche Erträge global verändern könnte. Bis 2050 könnte die Erderwärmung die Ernte verknappen, so dass die Preise für Weizen, Reis, Mais und Soja im fünfjährigen Durchschnitt 10 bis 60 Prozent höher lägen als ohne Klimawandel. Dürren könnten die Preise zeitweise noch weitaus höher treiben…

Wie kommen die Forscher auf diese Prognosen?

Wie wurden die Marktpreise für die wichtigsten Getreidesorten überhaupt simuliert und errechnet?

Für die Prognose haben Wissenschaftler die Wirkung des Klimawandels auf den Getreidehandel berechnet: Zunächst modellierten sie die Witterung der nächsten Jahrzehnte. Zugrunde gelegt wurde die Annahme, dass ungebremster Treibhausgasausstoß die Luft weiter erwärmen wird. Die Ergebnisse von fünf Klimamodellen wurden dann eingespeist in Computermodelle, die die Wirkung des Klimas auf Getreide berechnen.

Anhand der Ernteerträge wiederum simulierten neun ökonomische Modelle, wie sich im Welthandel neue Marktpreise für die wichtigsten Getreidesorten einstellen. Die Prognosen gründeten auf der Annahme, dass die Weltbevölkerung bis Mitte des Jahrhunderts auf neun Milliarden wächst und auch die Wirtschaftsleistung stetig zunimmt. […]

Ein entscheidender Effekt sei, dass zahlreiche Anbaugebiete etwa in Südeuropa oder Südasien im Zuge des Klimawandels den Modellen zufolge weniger Niederschlag abbekommen könnten, berichtet Agrarökonom Hermann Lotze-Campen vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Die Düngewirkung des Treibhausgases CO2 auf das Getreidewachstum und die Ausdehnung von Anbauflächen in höhere Breiten dürften die regional vermehrte Trockenheit nicht ausgleichen können, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.

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Preise für die wichtigsten Getreidesorten sollen in Zukunft steigen

Nun zu den Unsicherheiten der Rechnungen

 

Die Forscher haben die Unsicherheiten der Szenarien frühzeitig zugegeben. Auch die Umweltforscherin Cynthia Rosenzweig vom US-Forschungsinstitut NASA spricht ganz offen über die Ergebnisse und die einhergehenden Unsicherheitn. Sie war im Rahmen der Studie für die Koordination der Berechnungen zuständig.

Die Simulation von Getreideflächen findet erst seit wenigen Jahren statt. Das Verständnis für Auswirkungen von Treibhausgasen, Düngemittel und Wetterkapriolen (Temperatur, Niederschlag) auf unterschiedliche Getreidesorten ist mangelhaft.

Die größten Unsicherheiten aber lauern in den Simulationen der Weltwirtschaft. Sie beruhen auf heutigen Handelsbeziehungen. Technologische Neuerungen, etwa die Entwicklung ergiebiger Reissorten, gehen lediglich als pauschaler Faktor in die Berechnungen ein. 

Da es zur Zeit keine besseren Alternativen gibt, sind derartige Computermodelle ein Anfang. Erste grobe Trends lassen sich ableiten.

Was meinst Du wird es zukünftig im Bereich der Landwirtschaft passieren? Welche Auswirkungen bringt ein Klimawandel auf die Preise der Getreidesorten mit sich?

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