Landwirte wichtiger Beruf

Im Ranking der Berufe rücken Landwirte auf Platz 2 vor

Landwirte haben in der Bevölkerung ein gutes Ansehen. Im Ranking der wichtigsten und zukunftsträchtigsten Berufe, nehmen Landwirte den zweiten Platz ein; hinter dem Arztberuf und vor dem Polizisten.

Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Emnid-Studie.

Die repräsentative Meinungsumfrage zum „Image der deutschen Landwirtschaft 2017“ erfolgte im Auftrag des gemeinnützigen Vereins i.m.a – information.medien.agrar. Die Emnid-Untersuchung findet seit 1966 im 5-jährigen Rhythmus statt.

Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick…

Für Landwirte geht’s von Platz 3 (2012) auf Platz 2 (2017)

Für 87% der Bundesbürger ist eine funktionsfähige Landwirtschaft ein wesentlicher Bestandteil für die Lebensqualität und Lebensfähigkeit des Landes.

So kommt es auch dazu, dass der Beruf des Landwirts vom dritten Platz in 2012 auf den zweiten Platz in 2017 hochgerückt ist. Wenn es um die zukünftige gesellschaftliche Bedeutung von Berufen geht, dann erhielten Landwirte mehr Nennungen als Polizisten. Ärzte befinden sich weiterhin auf der Top-Position.

Hinzu kommt, dass das Ansehen der Bäuerinnen und Bauern in der Bevölkerung positiver eingeschätzt wird als das der Landwirtschaft im Allgemeinen (79%).

Bemerkenswert sind die Unterschiede bei der Frage hinsichtlich der „modernen Landwirtschaft“. Während 61% der Bevölkerung ein positives Bild davon hat, stehen 32% der Bundesbürger dem Thema eher kritisch gegenüber.

TV bleibt die wichtigste Informationsquellen zur Meinungsbildung

Der Fernseher (71%) gilt weiterhin als Haupt-Informationsquelle, wenn es darum geht, sich ausführlich über die Landwirtschaft zu informieren, verliert jedoch drei Prozentpunkte in der Trendbetrachtung. Die anderen klassischen Medien wie Radio, Tageszeitung oder Illustrierte verlieren ebenfalls an Bedeutung.

Mundpropaganda, Gespräche von Angesicht zu Angesicht und Online-Angebote nehmen kontinuierlich an Bedeutung zu. So stehen mit 60% die Gespräche mit Bauernfamilien auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen auf dem zweiten Platz.

Der „Tag des offenen Hofes“ sowie ein Urlaub auf dem Bauernhof helfen ebenfalls bei der Informationsgewinnung und Meinungsbildung über Landwirte & Co.

Während Ältere, die klassischen Medien bevorzugen, spielen das Internet und die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter eine wesentliche Rolle bei den jüngeren Altersgruppen.

Die Beurteilung der Berichterstattungen über die heimische Landwirtschaft fällt wie folgt aus:

  • 58% der Befragten bezeichnen es als „ausgewogen“ (in 1997 lag die Prozentzahl bei 73%)
  • 28% bezeichnen es als „zu negativ“ (in 2002 lag es bei 38%, in 1997 bei 14%)
  • 10% der Befragten bezeichnen es als „zu positiv“ (hier ist die Entwicklung über die Jahre recht konstant)

Wenn Wunsch und Realität auseinanderklaffen

Gehen wir doch erstmals auf die Verbesserungen ein.

Eine Verbesserung, teilweise im zweistelligen Bereich gab es bei der

  • Sicherung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum
  • Produktion von Nahrungsmitteln von hoher Qualität
  • Sicherung der Nahrungsmittelversorgung in Krisenzeiten
  • Versorgung mit landwirtschaftlichen Produkten aus der Region
  • Pflege und Erhaltung der Landschaft

Die größten Diskrepanzen (negativ oder positiv) gab es hingegen in folgenden Bereichen:

  • Verantwortungsvoller Umgang mit Tieren (plus 7 Prozentpunkte)
  • Produktion preiswerter Lebensmittel (minus 18 Prozentpunkte; hier wurde in der Realität sogar übererfüllt)

Bei den Themen umweltbewusstes Wirtschaften und Nachhaltigkeit gab es kaum eine Veränderung. Hier waren die Unterschiede zwischen Anspruch der Bevölkerung und empfundene Wirklichkeit bereits in 2012 besonders groß.

Ist ein Endes des „Geiz ist geil“ für Nahrungsmittel in Sicht?

Preiswerte Nahrungsmittel werden weniger erwünscht – so das Ergebnis der 2017 Emnid-Studie.

In diesem Zusammenhang, spielt das Thema „Tierwohl“ eine immer wichtigere Rolle. So verbinden 91% der Bundesbürger mit dem Begriff „Tierwohl“, mehr Platz für die Tiere und eine artgerechte Haltung.

Weitere Assoziationen mit dem Begriff „Tierwohl“:

  • 79% verstehen darunter eine „bessere Produktqualität“
  • 78% verbinden damit ein „besseres Gefühl als Verbraucher“
  • 75% der Bundesbürger gehen dabei von „höheren Verbraucherpreisen“ aus
  • 66% assozieren mit dem Begriff Tierwohl, ein „besseres Auskommen für die Landwirte“

Weitere Themen die in der Studie untersucht wurden, beinhalten:

  • Landwirtschaft als Pflichtunterricht in Schulen
  • Besuche von Schulklassen auf Höfen
  • Diskrepanzen zwischen Geschlechter und Altersgruppen bei Themen rundum Landwirtschaft, Ernährung sowie Meinungsdiskrepanzen zum Berufsbild der Landwirte

Die Ergebnisse der Emnid-Befragung wurden in einem Grafikbericht zusammengefasst, den Ihr hier herunterladen könnt.

Schön zu wissen, dass Landwirte ein gutes Ansehen in der Bevölkerung haben…

Bei den ganzen negativen Berichterstattungen über unsere Branche, finde ich es bemerkenswert, dass sich die Bevölkerung doch nicht ganz so blenden lässt und unsere Arbeit schätzt.

Klar, verdient man mit negativen Schlagzeilen mehr, im Sinne von mehr Aufmerksamkeit, höhere Einschaltquoten und mehr Magazin-/Zeitungsverkäufe. Daher auch die Diskrepanzen zwischen Wahrnehmung und Realität.

Andererseits, beschäftigt mich die Tatsache, dass ein Drittel der Bevölkerung eher kritisch zum Thema „moderne Landwirtschaft“ steht. Hier besteht meiner Meinung nach ein dringender Informationsbedarf, indem wir die Vorteile von Smart Farming 4.0 stärker in den Vordergrund bringen und dem ganzen Konzept ein „humanes“ Aspekt verleihen.

Und genau das ist mein Ziel hier auf Agrarbetrieb: Euch stets up-to-date zu halten über die Themen Innovation und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Wenn es uns gelingt, diese zwei Komponenten erfolgreich zu vernetzen, dann gewinnen alle Parteien gleichermaßen: Verbraucher, Landwirte, Industrie und Handelspartner.

Was können Landwirte zusätzlich noch tun, um ihr Ansehen in der deutschen Bevölkerung weiterhin zu verbessern?

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