Studium in der Agrarbranche

Was bringt ein Studium in der Agrarbranche

Studieren gehen oder lieber direkt bei Mama und Papa auf dem Hof einsteigen? Was sind die Einstiegsgehälter in der Agrarbranche? Hängen diese vom jeweiligen Studiengang ab?

Das Job- und Karriereportal agrajo.com hat in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsportal für die Agrarbranche agri EXPERTS eine neue Studie mit dem Titel „Einstiegsgehälter in der Agrarbranche“ veröffentlicht.

In dem heutigen Artikel schauen wir uns ein paar wichtige Erkenntnisse dieser Studie an und versuchen, eine fundierte Antwort auf die oben aufgeführten Fragen zu finden.

Was verdient man als Einsteiger in der Agrarbranche?

365 Berufseinsteiger nahmen an der agrajo-Umfrage teil.

Alle Angaben zum Einstiegsgehalt beziehen sich auf das Brutto-Jahresgehalt im Median. Durch die Betrachtung des Median wird der Einfluß von Ausreißern vermieden.

Das durchschnittliche Brutto-Jahres-Einstiegsgehalt liegt in der Agrarbranche bei 33.000 EUR. Dabei zeigen sich jedoch wesentliche regionale Unterschiede.

  • Einsteiger aus dem Norden und Westen haben mit 36.000 EUR die Nase vorn.
  • Im Süden verdienen Neueinsteiger 31.000 EUR.
  • Im Osten haben Berufsanfänger wesentlich weniger auf dem Gehaltszettel stehen, und zwar nur 26.000 EUR.

Ein weiterer Unterscheidungsmerkmal der sich stark auf die Einstiegsgehälter auswirkt, ist der jeweilige Bildungsgrad.

Mit einer Ausbildung kommt man im Schnitt auf 25.900 EUR. Ein Bachelor-Abschluss erhöht das Einstiegsgehalt auf 35.150 EUR. Die höchsten Gehälter erhalten die Inhaber eines Master- oder Diplom-Zeugnisses.

Dem nicht genug, denn es zählen auch die Bildungseinrichtung und der ausgewählte Studiengang.

Die höchsten Einstiegsgehälter gibt es für Universitätsabsolventen mit 36.000 EUR im Durchschnitt. FH-Absolventen müssen sich mit 33.900 EUR zufrieden geben. Am schlechtesten schneiden die Teilnehmer der dualen Hochschule/Berufsakademie mit 25.000 EUR ab.

Was die Studiengänge anbelangt, so liegen die Einstiegsgehälter laut der agrajo-Studie auf folgendem Niveau:

  • Agrartechnik 43.000 EUR
  • Agrarökonomie 40.000 EUR
  • BWL/Wirtschaftswissenschaften 38.000 EUR
  • Agrarwissenschaften 36.000 EUR
  • Agraringenieurwesen 35.000 EUR

Die Grösse des Unternehmens wo man einsteigt spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Höhe des Gehalts. Je mehr Mitarbeiter, desto höher das Gehalt.

  • 40.000 EUR bei Unternehmen mit mehr als 2.500 Mitarbeitern
  • 30.000 EUR bei Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern

So groß können also die Diskrepanzen je Unternehmensgröße sein…

Als nächstes spiegelt sich die Wahl der Branche in der Höhe des Einstiegsgehalts wieder. Zum Vergleich hier ein paar Beispiele aus der Studie:

  • Landtechnik 36.850 EUR
  • Tierproduktion/ Futtermittel 30.000 EUR
  • Lebensmittelindustrie 36.000 EUR
  • Forst- und Jagdwesen 27.500 EUR
  • Pflanzenbau / Saatzucht 30.000 EUR
  • Originäre Landwirtschaft 27.500 EUR

Gibt es Geschlechtsunterschiede beim Einstiegsgehalt in der Agrarbranche?

Laut Studie verdienen beide Geschlechter das Gleiche.

Das Durchschnittalter beträgt 25 Jahre. Die Zeit zwischen Abschluss und Berufseinstieg beträgt 3,7 Monate.

Eine graphische Aufbereitung der Studienergebnisse gibt es hier als PDF zum Download.

Die besten Agrar-Unis der Welt im Überblick

Wie in anderen Berufen auch, spielen Uniabsolventen auch in der Agrarbranche ganz vorne mit — und das nicht nur wenn es um Einstiegsgehälter geht.

Die National Taiwan University (NTU) wertet jährlich alle Unis aus und erstellt ein weltweites Ranking der 300 besten Universitäten.

Im Bereich Agrarforschung belegt die niederländische Universität Wageningen den Spitzenplatz. In Deutschland befindet sich die Universität Hohenheim auf den ersten Platz. Und auch in diesem Jahr ist die Distanz zum Zweitplatzierten, der TU München, gestiegen.

Die Top 5 Agrar-Unis in Deutschland sind:

  1. Universität Hohenheim
  2. TU München
  3. Universität Bonn
  4. Universität Göttingen
  5. Universität Gießen

Die 5 weltbesten Agrar-Unis sind:

  1. Universität Wageningen (Niederlande)
  2. University of California – Davis (USA)
  3. China Agricultural University (VR China)
  4. Cornell University (USA)
  5. Universidade de Sao Paulo (Brazil)

Landwirt – da steckt mehr dahinter als nur ein „Beruf“

Die einen Junglandwirte bekommen den Hof der Eltern, andere wiederum müssen sich auf den Weg machen und eine passende Stelle finden.

In dem nachfolgenden Beitrag des NDR werden zwei Jungbauer auf ihrer Suche nach dem passenden Hof zur Bewirtschaftung von Milchkühen begleitet.

Quelle: NDR Documentaries

Soll man jetzt zur Uni gehen oder nicht?

Wer auf der Suche nach einer Liste von Pros und Cons ist, der wird auf Google definitiv fündig.

Fakt ist, es gibt nicht den „einen richtigen Weg“.

Jeder von uns ist anders, hat andere Leidenschaften und Stärken und bevorzugt einen anderen Lebensstil.

Für den einen ist ein Uniabschluss das Passende, ein anderer hingegen wäre besser beraten eine Ausbildung zu machen. Die Entscheidung bleibt jedem Menschen selbst überlassen.

Noch eins: Es gibt kein richtig oder falsch.

Viel wichtiger ist die Frage:

Warum habt Ihr Euch überhaupt für die Agrarbranche entschieden?

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert