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Das unschlagbare Trio: Perma-, Aqua- und Elektrokultur - Agrarbetrieb

Das unschlagbare Trio: Perma-, Aqua- und Elektrokultur

All jene, die im Einklang mit der Natur leben, haben von diesem unschlagbaren Trio sicherlich schon mal etwas gehört oder gelesen. Permakultur, Aquakultur und Elektrokultur sind alles Methoden und Praktiken, die seit Jahrhunderten in der Landwirtschaft sowie Fischzucht verwendet wurden.

Da sie auf den Einsatz von Synthetik und künstlichen Stoffen gänzlich verzichten, sind sie in den letzten hundert Jahren verstärkt in den Hintergrund gedrängt worden. Heute erleben sie jedoch ein „Revival“. Von Hobbygärtnern bis hin zu Universitätsprofessoren, immer mehr Menschen schenken den Prinzipien der Quantenphysik und den Erkenntnissen des renommierten Erfinders Nikola Tesla Beachtung, wodurch sie unumgänglich auch mit den oben aufgeführten Techniken in Berührung kommen.

Was verbindet diese drei Methoden? Wo liegen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede?

Permakultur

Zwar wird der Ursprung der Permakultur zwei Herren aus Australien attribuiert, das bedeutet jedoch nicht, dass unsere Vorfahren sie nicht schon ganz viel früher praktiziert haben. Im Endeffekt geht es bei der Permakultur darum, sich selbst erhaltene Lebensräume in einem geschlossenen Kreislauf zu schaffen. Dabei werden die natürlichen Kreisläufe nachgeahmt und ertragreich umgesetzt.

Wenn Ihr tiefer in dieses Thema einsteigen möchtet, dann empfehle ich Euch folgenden Beitrag hier auf Agrarbetrieb, in welchem auch ein paar aktuelle Studien und Metriken zur Wirtschaftlichkeit von Permakultur angeführt sind:

Was ist Permakultur und wie funktioniert es?

Aquakultur

Aquakultur ist die kontrollierte Produktion von Wasserorganismen, wie z.B. Fischen, Muscheln, Krebstieren, Schnecken, Garnelen oder auch Algen. Hierbei kommen mehrere Arten von Produktionssystemen zum Einsatz, so z.B. hochtechnisierte Kreislaufanlagen, offene Gehege oder die Zucht im Tidebereich der Meeresküsten (wie es bei Muscheln der Fall ist).

Nicht zu verwechseln ist Aquakultur mit dem Begriff Aquaponik. Bei letzterem wird die Aufzucht von Fischen mit dem Anbau von Pflanzen kombiniert. Es werden demnach zwei bewährte landwirtschaftliche Methoden miteinander verbunden, um einen gekoppelten Kreislauf zu kreieren.

Aquaponik = Aquakultur + Hydroponik (erdlose Produktion von Pflanzen)

Ihr wollt mehr wissen? In dem nachfolgenden Videobeitrag werden die zehn häufigsten Fragen zur Aquakultur beantwortet …

Quelle: Aquakulturinfo, YouTube

Wenn Ihr tiefer in die Materie einsteigen möchtet und Interesse daran habt, wie das Ganze wissenschaftlich fundiert ist, dann empfehle ich Euch den folgenden Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Ralf Otterpohl von der Technischen Universität Hamburg (TUHH):

Quelle: Ralf Otterpohl, YouTube

Elektrokultur

Elektrokultur ist sicherlich die Lieblingsmethode aller Nikola Tesla-Fans, die in den Bereichen Landwirtschaft oder Forstwirtschaft aktiv sind. Bei der Elektrokultur kommen verschiedene physikalische Apparaturen, wie z.B. Magnetkonstruktionen, Eisendrähte und Stahlstäbe, zum Einsatz, um natürliche Phänomene der Erde und Luft, wie z.B. den Magnetismus und den Ionenaustausch, ganz gezielt zu den Pflanzen und Bäume zu leiten.

Hierdurch sollen diese gestärkt werden, so dass sie einerseits eine ertragreiche Ernte ohne den Zusatz von Chemikalien liefern und andererseits vor Schädlingen, Krankheiten und Co. besser geschützt werden.

Folgende Beiträge, die ich zum Thema Elektrokultur geschrieben habe, kann ich Euch an dieser Stelle empfehlen:

Warum wird Elektrokultur ignoriert?

Was haben Elektrokultur, Daisugi und Geomantie gemeinsam?

Nicht zuletzt möchte ich noch einen Videobeitrag über die Königsdisziplin im Bereich Elektrokultur mit Euch teilen. Es handelt sich hierbei um Antennen – von ganz einfachen bis extrem komplizierten, von neuen bis hin zu unglaublich alten Konstruktionen, die es bereits vor über 22.000 Jahren gab. Ein äußerst interessanter Beitrag muss ich gestehen.

Quelle: Daniel Konzett, YouTube

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Auf einen ersten Blick sieht man, dass die meisten Gemeinsamkeiten wohl zwischen der Permakultur und der Elektrokultur herrschen. In beiden Fällen wird mit der Kraft der Natur gearbeitet, um das Wachstum der Pflanzen auf natürliche Weise zu stärken. Auf den Einsatz von Chemikalien, Antibiotika und Co. wird gänzlich verzichtet. Beide Methoden stellen einen absoluten Gegenpol zum aktuellen, industriellen Agrarsystem dar.

Auch wenn die Aquakultur scheinbar aus der Reihe tanzt, versucht man auch hier dem Ansatz der nachhaltigen Landwirtschaft gerecht zu werden. Zwar sind die Unterschiede in den jeweiligen Teilen der Welt sehr gross, so hören wir immer wieder etwas über den Einsatz von Hormonen und Antibiotika in der Fischzucht, nichtsdestotrotz erhofft man sich in diesem Bereich, insbesondere in Kombination mit der Hydroponik, eine Verbesserung.

Das, was wir in den letzten rund hundert Jahren mit unseren Böden veranstaltet haben, muss aufhören. Monokulturen und ein völlig entmineralisierter Ackerboden können für die menschliche Gesundheit einfach nicht gut sein. Die Natur ist ein Wunderwerk und das, wenn wir dieses unterstützen, sich von selbst auch regenerieren kann. Die Frage ist, ob wir das auch wirklich wollen.

Ein System, das ausschließlich auf Profite und Gier aufgebaut ist, wird früher oder später kollabieren. Lange wegschauen und ignorieren funktioniert nicht mehr. Die aufgeführten Herangehensweisen, insbesondere in Form der Perma- und Elektrokultur, bieten hervorragende Beispiele, wie es anders gemacht werden kann.

Bildquelle: Foto von Fabien Burgue auf Pexels

Was haben Teslagärten, Hydroponik und Schafwolle gemeinsam?

Was haben Teslagärten, Hydroponik und Schafwolle gemeinsam?

Mit der konventionellen Landwirtschaft stößt das System an seine Grenzen. Unsere Böden sind ausgelaugt, ganz zu schweigen von der Beschleunigung des Artenverlustes. Wenn wir so weitermachen, dann wird alles kollabieren. Es müssen daher andere Konzepte her. Mit Hilfe von Teslagärten, Hydroponik und Aquaponik sowie alternativer Bio-Dünger, wie z.B. Pellets aus Schafwolle, versuchen innovative Seelen einen nachhaltigen Weg aufzuzeigen, der uns vor einer größeren Katastrophe retten könnte.

Das, was wir in den letzten Jahrzehnten getrieben haben, führt uns in eine Sackgasse. Ob das Ende dieser Ära auch den Aktionären der globalen Konzerne, die, das was wir aktuell vorfinden, auf die Spitze getrieben haben, bewusst ist oder ob diese Realität gerne ignoriert wird, sei dahingestellt. Fakt ist, die Landwirtschaft, so wie wir sie heute kennen, steht vor großen Herausforderungen und damit einhergehend, auch gewaltigen Änderungen.

Veränderungen müssen jedoch nicht zwangsläufig etwas Negatives bedeuten. Sie können durchaus positiv sein, wenn wir die Zügel wieder in die Hand nehmen und endlich Verantwortung für diesen tollen Planeten übernehmen, der uns voller Hingabe alle seine Reichtümer zur Verfügung stellt.

In meinem Landwirtschaftslexikon, das ich im Dezember letzten Jahres veröffentlicht habe, bin ich auf unterschiedliche Konzepte und Methoden eingegangen, die uns in der kommenden Dekade helfen sollen. Hierzu zählen u.a. Permakultur, Foodscaping, Vertical Gardening, Indoor Farming sowie Hydroponik.

Heute gehen wir einen Schritt weiter und nehmen als Erstes die sogenannten Teslagärten näher unter die Lupe.

Teslagärten – Landwirtschaft trifft auf Nikola Tesla

Was passiert wenn wir die Prinzipien von Nikola Tesla in der Landwirtschaft und ganz speziell bei der Bepflanzung eines Gemüsegartens anwenden?

Bei der aeroponischen greeny+ Technologie geht es um weit mehr als bei einer herkömmlichen Hydrokultur. Durch die Integration einer Tesla-Spule in das System, werden die Frequenzen auf die Bedürfnisse von Pflanzen kalibriert. Das Zusammenspiel zwischen Frequenzen, Impulsen, Informationen und elektromagnetischen Feldern sorgt für die Entstehung sogenannter hexagonaler Molekülstrukturen, die dem glücklichen Urzustand attribuiert wird. Ist dieser Urzustand einmal zerstört, dann sprechen Wissenschaftler vom oxidativem Stress, der im menschlichen Körper zum Beispiel zur Degeneration von Zellen führt, wodurch wiederum die Anfälligkeit für Krankheiten drastisch erhöht wird.

Übersetzt heißt das Folgendes:

Die Pflanzen, die im greeny+ Teslagarten angebaut werden, bekommen das sauberste und energiereichste Wasser. Wer sich wiederum aus diesem Garten ernährt, profitiert von den hexagonalen Wasserstrukturen, die sich von der Pflanze auf uns übertragen. Denn sowohl Pflanzen als auch Menschen bestehen zum aller größten Teil aus Wasser.

Quelle: greenyplus, YouTube

Hier ein paar Zahlen, um das hier angewandte Teslasystem besser zu verinnerlichen:

  • Der greeny+ Teslagarten verbraucht rund 95% weniger Wasser als beim auf konventioneller Landwirtschaft basierendem Gemüseanbau erforderlich ist.
  • Die Samen, die zum Einsatz kommen, sind „samenfest“. Dies bedeutet, man kann die Samen der Pflanzen wieder verwenden, um neue Beete anzulegen. Es handelt sich hierbei um „Heritage“-Saatgut oder „Ursamen“ und nicht um irgendwelche sterilen Hybride, die üblicherweise in Gartencentern erhältlich sind.
  • Das angebaute Gemüse und Kleinobst steckt voller Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
  • Den Teslagarten kann man rund um das Jahr bestücken.
  • Die Pflanzen wachsen 4-6 mal schneller als auf dem Acker oder draußen im Gartenbeet.

Neugierig geworden? Wenn Ihr tiefer in die Materie einsteigen und die hierbei angewandte Technologie von Tesla besser verstehen möchtet, dann darf ich Euch an dieser Stelle das nachfolgende Interview von Mittelerde TV mit Arthur Tränkle (greeny+) ans Herz legen.

Quelle: Mittelerde TV, YouTube

Düngen mal ganz anders — nämlich mit Bio-Schafswolle

Wir bleiben in der Welt der „Alternativmethoden“ zuhause und schwenken jetzt ganz bewusst auf das Thema Bio-Dünger um. Denn, wenn es ein Thema gibt, das uns in der konventionellen Landwirtschaft große Sorgen bereitet, dann sind es die Dünger, die wir verwenden. Einerseits, kämpfen wir mit Schädlingen aller Art und Couleur, aber andererseits, schießen weltweit die Preise nach oben, so dass wir vor gewaltigen Herausforderungen stehen.

Mineralreiche Dünger aus dem Gartencenter waren mal der Hit; doch jetzt heißt es, auf Pellets umzusteigen, die natürlichen Ursprungs sind. Wer sich die Wollpellets aus Bio-Schafwolle leisten kann, tut nicht nur seinem Gemüse etwas Gutes, sondern auch dem Boden.

Der nachfolgende Beitrag des Bayerischen Rundfunks gibt einen schnellen Einblick auf das, was mit Schafwollpellets in punkto Düngen möglich ist.

Quelle: Bayerischer Rundfunk, YouTube

Zurück zur Ursprungsfrage dieses Artikels

Was haben die drei, scheinbar völlig aus der Luft gegriffenen Wörter Teslagärten, Hydroponik und Schafwolle überhaupt gemeinsam?

Sie zeigen uns einen nachhaltigen Weg auf, wie wir mit den uns zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen besser umgehen können, um die Menschen weltweit besser und vor allem gesünder zu ernähren. Wenn wir dabei die Technologien wie in diesem Falle, die Teslaspule, positiv einsetzen können, um saubere und energiereiche Nahrungsmittel ganz autark herzustellen, dann ist das sicherlich eine tolle Sache.

Sind diese Konzepte wirklich so innovativ oder haben wir nur vergessen, sie zu unserem Gunsten zu nutzen?

Wenn wir Berichte über die hängenden Gärten der Semiramis lesen, die heute in der Kategorie Weltwunder geparkt werden, dann frage ich mich schon, warum wir die letzten Jahrzehnte quasi im „Tiefschlaf“ verbracht haben. Aber Hauptsache wir finden jetzt gute Lösungen auf die aktuellen Herausforderungen, damit wir ein würdevolles und prachtvolles Leben in vollen Zügen genießen können.

Bildquelle: Foto von SpencerWing auf Pixabay

Lokal und Global – Wie wär’s mit einer Ko-Existenz?

Lokal und Global – Wie wär’s mit einer Ko-Existenz?

Wir leben in einer Welt geprägt von Dualität: gut-schlecht, oben-unten, links-rechts, schwarz-weiß, global-lokal usw. Anstatt mit dem Gießkannenprinzip sogenannte Lösungswege anzubieten, die einerseits absolut keinen Sinn ergeben und andererseits, komplett das Gegenteil bewirken, wie wär’s wenn wir individuelle Lösungen für Situationen finden, in denen eine Ko-Existenz der beiden vermeintlichen Gegenströme die bessere Vorgehensweise ist.

Als Befürworter der WIN-WIN Strategie, sehe ich das Thema global-lokal insbesondere auf meiner Branche, der Landwirtschaft bezogen, nicht so engstirnig wie manch ein Politiker, eine Partei, ein NGO etc. uns weiss machen will. Es ist irrsinnig, lokale Probleme die z.B. in einer kleinen Gemeinde auftreten, mit globalen Ansätzen zu lösen. Anders herum ist es genauso dumm, auf globale Herausforderungen ausschließlich mit lokalen Konzepten zu reagieren.

Die Kraft liegt in der Kombination, in der cleveren Verschmelzung globaler und lokaler Ideen. Unabhängig davon ob wir hier über eine steigende Weltbevölkerung oder eine massive „Völkerwanderung“ in Richtung Mega-Cities sprechen, die Versorgungsprobleme erfordern verzahntes Denken und Handeln.

Die Entweder-Oder-Debatte ist völlig falsch

Alles auf 100% global umzustellen ist nicht zielführend, auch wenn sich da manch einer ein schöneres bzw. sorgloseres Leben verspricht. Die letzten Jahre haben die Schwachstellen der globalen Orientierung stärker aufgezeigt als je zuvor.

Hier ein paar Beispiele:

  • Schiffe die voll beladen irgendwo fest stecken und die Container den Hafen nicht mehr erreichen.
  • Internationale Ware in Häfen die aufgrund mangelnder LKW-Fahrer nicht in die Läden transportiert werden kann.
  • Leere Regale in den Supermärkten (insbesondere in Großstädten) und große Bestellungslücken die nicht aufgeholt werden können.
  • Saisonale Ware die von der einen Halbkugel der Erde auf die andere geschippert wird, weil man einerseits, nicht die nötigen Investitionen vor Ort getätigt hat und andererseits, weil der liebe Konsument die Verbundenheit zur Natur völlig verloren hat und das Thema Saisonalität für ihn eine große Unbekannte ist.

Diese Liste könnt Ihr gerne weiter führen, in dem Ihr Beispiele aus Eurem Alltag integriert. Das gibt dem Ganzen dann einen „lokalen“ Sinn sozusagen.

Spass beiseite, das sind keine Lappalien. Die Begriffe Nachhaltigkeit, Globalismus und Klimawandel werden so gerne durch die Gegend geschmissen, aber wer sich mal ernsthaft hinsetzt und überlegt was wir hier treiben, nämlich tonnenweise Lebens- und Nahrungsmittel über zehntausende von Kilometer von A nach B zu fahren, fliegen und Co., der kommt zur Schlußfolgerung, dass wir alle nicht ganz dicht sind.

Ganz zu schweigen was uns das alles kostet, schaden wir der Natur und unserem Planeten mehr denn je. Und dann sollen wir das noch mehr intensivieren? Wir sehen doch deutlich, dass diese globale Verflechtung nicht funktioniert, wieso pushen wir diese Schiene dann ins Extreme?

Clever ist was anderes. Bitte versteht mich nicht falsch, globale Konzepte und Strategien bringen Vorteile mit sich wenn sie sinnvoll und gezielt eingesetzt werden. Aber damit lösen wir nicht die oben aufgeführten Probleme. Diese Denkweise ist falsch und sollte dringend korrigiert werden.

Ich sehe die Power in der Kombo lokal und global. Wenn wir tolle Sorten hier bei uns in der Region anpflanzen können, dann sollten wir das vermehrt tun. Als Naturliebhaber sehe ich die Saison-Zyklen die uns Mutter Erde zur Verfügung stellt als eine Unterstützung und nicht als Hindernis. Wenn wir mit diesen Zyklen arbeiten statt dagegen, dann erreichen wir viel mehr.

Die ganzen Technologien und innovativen Konzepte wie z.B. Foodscaping, Vertical Farming, Urban Farming, Hydroponik, Aquaponik, Permakultur über die ich des Öfteren hier auf Agrarbetrieb geschrieben habe, helfen uns da sehr gut weiter.

„Go local“ ist wesentlich mehr als nur ein Slogan

So sehr ich exotische Früchte, Hülsenfrüchte und Co. mag, umso verrückter erscheint mir das Treiben in punkto Versorgung und Lieferung dieser Produkte aus weiten Ländern zu uns nach Deutschland — und das über das ganze Jahr hinweg.

Wir importieren im Winter Heidelbeeren aus Chile und Peru, lassen allerdings unsere leckeren deutschen Heidelbeeren im Sommer links liegen. Wir rütteln im Herbst mit der Nase wenn Grünkohl oder Kraut aus der heimischen Produktion serviert wird und greifen lieber zu Kimchi oder Chinakohl weil wir der Meinung sind, dass diese was Besonderes sind.

Der heutige Konsument ist völlig verzogen. In der Schule lernen die Kinder nicht mehr welches Obst und Gemüse in welcher Jahreszeit geerntet wird. Wozu das alles lernen, wenn die Supermärkte das „Zeug“ ganzjährig im Sortiment führen.

Was ich damit sagen will ist folgendes: Entweder lernen wir alle unsere heimischen Lebens- und Nahrungsmittel auf der sanften Tour zu schätzen oder wir kriegen eine harte Lektion verpasst, wenn wir früher oder später vor leeren Regalen stehen.

Für alle Liebhaber von exotischen Früchten & Co.: Wir haben die Möglichkeit diese teilweise auch bei uns in Deutschland anzupflanzen. Ich habe dies ja auch mit meiner Aroniaplantage getan. Die Aroniabeeren habe ich auf meinen Reisen nach Südamerika kennengelernt und weil ich von den vielen Vorteilen dieser Superbeere absolut begeistert war, habe ich sie zu uns ins Frankenländle mitgebracht. Mehr dazu auf Frankenaronia.

Lokal & Global – The Power is in the Mix

Je mehr wir hierzulande produzieren können, am besten regional, um größere Transport- und Lieferwege zu vermeiden, umso gezielter können wir dann global vorgehen, mit dem was wir wirklich nötig haben. Wenn wir jedoch das globale Geschäft getreu dem Motto „Profite maximieren, ohne Rücksicht auf Verluste“ weiterhin betreiben, werden die Systeme kollabieren.

Es ist ein Paradigmenwechsel notwendig. Wir müssen die Ressourcen anders verteilen und das was wir lokal generieren können, besser nutzen. Damit kommen wir nicht nur der Natur sondern auch unseren Gemeinden und Länder zugute.

Extreme verstärken das Konzept der Dualität und bringen uns kein bisschen weiter. Besinnen wir uns daher auf unsere Stärken, schöpfen wir aus unserer lokalen Kraft und geben dem Rezept die benötigte globale Würze.

Bildquelle: Foto von Fotoworkshop4You auf Pixabay

ReGen Village Almere – ein autarkes Ökodorf in Holland

ReGen Village Almere – ein autarkes Ökodorf in Holland

Als James Ehrlich, der ehemalige Ökoberater von Barack Obama vor ein paar Jahren sein Konzept der ReGen Villages zum ersten Mal veröffentlichte, wurde er komisch angeschaut. Heute wo sein Traum gerade verwirklicht wird und ein hypermodernes regeneratives Ökodorf entsteht, das völlig unabhängig von der Weltwirtschaft funktioniert, wird der Mann endlich ernst genommen.

Was genau steckt hinter dieser Idee? Ist das ein viables „Escape-Konzept“ aus den Megacities und die damit in Verbindung stehenden Versorgungsprobleme? Kommt es zu einem Splitt der Gesellschaft ON und OFF „the grid“?

Starten wir unsere Reise heute mit der These von James Ehrlich, die komplett gegensätzlich ist zu dem was wir bis dato von Politik & Co. gehört haben. Der ehemalige Umweltberater des Weißen Hauses vertritt die Meinung, dass der aktuelle Trend kippen wird und Menschen vermehrt zurück in die Dörfer gehen.

Dass der Mitte 50-Jährige mit seiner Prognose recht haben könnte, durften wir im letzten Jahr live erleben. Die Büros blieben leer und die meisten durften von zu Hause aus arbeiten. Immer mehr Menschen suchten nach Ausgleich in der Natur und der eine oder andere packte seine sieben Sachen und zog in ländlichere Regionen.

Was favorisiert noch diesen umgekehrten Trend?

Neben der eingeleiteten Homeoffice-Kultur wären da noch folgende Themen zu berücksichtigen: die Krise auf dem Immobilienmarkt, die „sinnlose“ hin und her Fahrerei (Umweltbelastung), der Anstieg der Single-Haushalte und der Menschen die Anschluss an Communities mit Gleichgesinnten suchen und in der Natur leben wollen usw.

Ein autarkes Ökodorf und die geschlossene Kreislaufwirtschaft

Das Dorf der Zukunft basiert auf vier Bereiche:

  • Nahrungsmittel: Saisonabhängige Gärten im Freien, vertikale Farmen mit innen gelegenen Gemüsegärten, Viehzucht (Fische, Hühner), Aquaponik
  • Wasserversorgung: Regenwassersammelsystem => liefert gefiltertes Trinkwasser und ungefiltertes Wasser zum Bewässern der Gärten
  • Energieversorgung: Biogas- und Solaranlagen
  • Abfallwirtschaft: Am Ende bleibt nur Kompost übrig; was nicht kompostierbar ist, dient der Energieerzeugung

Das umweltfreundliche Dorf soll dann wie folgt aussehen – siehe Videobeitrag.

Quelle: ReGen Villages, Vimeo

Was ist denn wirklich so bahnbrechend neu an der ganzen Geschichte?

Die Technologien sind nicht neu und auch die Idee dahinter ist nichts revolutionär neues.

NEU ist hingegen die intelligente Kombination dieser umweltfreundlichen Lösungen

Was macht denn dieses Retro-Zukunfts-Dorf so attraktiv?

Einerseits ist die Idee des vollautarken Ökodorfes ein Pushback gegen die Globalisierung und ein klares Zeichen, sich ein Stück Unabhängigkeit zurück zu holen. Zweitens, handelt es sich hierbei um High-Tech-Landwirtschaftskonzepte wie z.B. Vertical Farming und Aquaponik, die uns an das alte Babylonien und den Hängenden Gärten aus Semiramis zurück erinnern.

Drittens, lässt sich diese nachhaltige Art zu leben mit der Homeoffice-Bewegung und dem Laptopzeitalter gut überlappen.

Für Autofans hingegen gibt es ein wesentliches Downside: Autos sind in ReGen Villages nämlich unerwünscht.

Werfen wir einen Blick auf die Zahlen

Was soll denn so ein Häuschen im „Ökoparadies“ kosten?

Laut Edison Media kosten die Häuser 170.000 EUR pro Stück. Die monatlichen Betriebskosten sollen sich bei rund 500 EUR belaufen.

Aber es gibt auch ein „Leckerli“:

Jene Dorfbewohner die sich für die Gemeinschaft engagieren, bekommen die Betriebskosten erlassen.

Mit rund 25 Millionen EUR soll ein komplettes ReGen Ökodorf entstehen.

Für weiterführende Informationen besucht ReGen Villages.

Geringere Nutzfläche, höherer Ernteertrag und mögliche Konflikte

Auf dem ersten Blick klingt das Ganze absolut Klasse.

Geringere Nutzfläche bzw. weniger Landverbrauch = CHECK

Weniger Wasserverbrauch = CHECK

Höherer Ernteertrag auf geringerer Fläche mit weniger Wasserverbrauch = DREIFACH CHECK

Einsatz moderner Technologien wie z.B. Aquaponik, Hydroponik, vertikale Landwirtschaft = CHECK

Fokus auf erneuerbare Energien darunter auch Biogas = CHECK

Ressourcen in einem geschlossenen Kreislauf nutzen = CHECK

Inspiration für grüne Unabhängigkeit = CHECK

Großstädte und Versorgungsketten entlasten = CHECK

Harmonie in der Dorf-Community = FRAGEZEICHEN

Praktikabilität der Lösung und Skalierung = FRAGEZEICHEN

Das Experiment startet in der niederländischen Stadt Almere. Ob wir derartige autarke Ökodörfer bald auch hierzulande erleben werden, wird sich wohl zeigen. Das Interesse ist wohl groß. Die Begeisterung in Dänemark, Schweden, Norwegen, den USA und Asien für derartige Dörfer, wo der Fokus ganz klar auf Permakultur liegt, soll immer stärken steigen.

Wird sich das Konzept autarker Ökodörfer durchsetzen? Welche Skalierungsalternativen bieten sich an?

Bildquelle: Foto von Gerd Altmann auf Pixabay

(Aktualisiert am 29.11.2022)