Beiträge

2023-08 Natürliche Dünger – Geht das heute überhaupt noch - Agrarbetrieb

Natürliche Dünger – Geht das heute überhaupt noch?

Der Nährstoffgehalt unserer Ackerfelder sinkt von Jahr zu Jahr und obwohl wir immer ausgefallenere Produkte nutzen, um die Reduktion aufzuhalten bzw. dem Boden soweit wie möglich Nährstoffe hinzuzuführen, scheitern wir gewaltig. Die Umwelt ist mit Gift und Schadstoffen belastet, natürliche Dünger werden kaum mehr genutzt. Das überträgt sich nun mal auch auf unsere Lebensmittel, auf das Trinkwasser und selbstverständlich auch auf die Luft, die wir tagtäglich einatmen.

Wir nehmen lange Transportwege in Kauf und schippern Avocados, Bananen und Co. zwischen den Kontinenten. Großkonzerne drücken die Produktionskosten und beschweren sich anschließend über den Arbeitskräftemangel. Bauernhöfe und heimische Viehzüchter sehen sich gezwungen ihre Familienbetriebe, die sie seit Generationen aufrechterhielten zu schließen, weil sie gegen das stetig wachsende Monopol im Agri-Bereich nicht mehr ankommen.

So verschärft sich der Kampf zwischen der konventionellen und Bio-Landwirtschaft, wobei beide Parteien einen essentiellen Aspekt außer Betracht lassen:

  • Konventionell erstellte Lebensmittel sind viel zu billig.
  • Biologisch erzeugte Lebensmittel sind nicht teuer genug.

Während die Kluft zwischen den Anhänger der beiden Pole immer stärker wächst, schädigen wir weiterhin unaufhaltsam die Umwelt, und damit einhergehend auch uns selbst. Die Anzahl der Menschen, die weltweit an Diabetes, Bluthochdruck, Krebs und Co. erkranken explodiert. Das hat mit Gesundheit nichts zu tun. Es mag zwar die Brieftaschen der Ärzte und Pharmaunternehmen füllen, aber dem einzelnen Individuum schadet es nur.

Die prekäre Situation in der wir stecken, verstehen zunehmend immer mehr und mehr Menschen.

Die eine Million Euro-Frage ist daher:

Was tun?

Welche Möglichkeiten und Alternativen haben wir? Was müssen wir ändern, um diesen negativen Verlauf zu stoppen bzw. noch besser, ins Positive zu lenken?

Natürliche Dünger als eine Option

Große Probleme werden oft auf der kleinsten Ebene gelöst. Denn auch einen Elefanten isst man nicht ganz, sondern Stück für Stück. In diesem Sinne, kucken wir doch am besten in unseren Abfalleimer (nicht den mit Plastik, Papier oder Glas) und schauen, was wir davon verwerten können.

Wir brauchen ja nicht gleich mit einem großen Ackerfeld anfangen. Der Garten zu Hause reicht erstmals.

Was fällt in der Küche an, das wir idealerweise als natürlichen Dünger im Garten nutzen könnten?

  • Kompost aus Schalen von Obst und Gemüse
  • Eierschalen: Eierschalen sind nicht nur reich an Calciumcarbonat, das ein essentieller Nährstoff für Pflanzen ist, sondern obendrauf auch ein toller Schädlingsbekämpfer. Eierschalen, am besten fein zerkleinern, und um die Basis von Jungpflanzen, wie z.B. Zucchini legen. Dadurch bleiben Schnecken fern.
  • Kaffee- und Teesatz: Diese gilt es vorher zu trocknen, damit sich kein Schimmel bildet. Omas Hausmittel enthält wichtige Mineralstoffe wie z.B. Kalium, Stickstoff, Phosphor, Schwefel sowie Antioxidantien und etwas Koffein. Da der ph-Wert von Kaffee- und Teesatz zwischen 6-7 liegt, tolerieren nur bestimmte Pflanzen, wie z.B. Kürbis, Gurken oder Tomaten diese natürlichen Düngemittel.

Eine weitere tolle Alternative sind Wildpflanzen. Mit ihrer Hilfe lässt sich der Nährstoffkreislauf im eigenen Garten gut erhalten. Im Garten wachsen sie völlig natürlich, werden nicht gedüngt und haben meist lange Wurzeln, wodurch sie mehr Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen und speichern können als Kulturpflanzen.

Folgende Wildpflanzen eignen sich hervorragend als natürliche Dünger:

Brennnesseln bzw. Jauche aus Brennnessel

Brennesseln sind ein natürliches Düngemittel der Superlative. Sie enthalten Mineralstoffe wie z.B. Stickstoff, Kalium, Magnesium und Phosphor. Folgende Pflanzen profitieren am meisten von Brennnesseljauche: Gurken, Tomaten, Kartoffeln, Zucchini, Kohlarten, Salat, Kräuter wie z.B. Petersilie und Schnittlauch sowie Obstbäume wie z.B. Apfel- oder Birnbäume.

Schafgarbe bzw. Schafgarbenjauche

Schafgarbe ist ein hervorragendes natürliches Schädlingsbekämpfungsmittel. Sie enthält die wichtigen Nährstoffe Stickstoff, Kalium und Phosphor und eignet sich daher sehr gut als Dünger für Tomaten, Paprika, Kürbis, Gurken, Auberginen, Salat, Spinat, Rote Beete, Kohlarten und Erdbeeren.

Lust auf eine eigene, aus Wildpflanzen hergestellte Jauche?

Das mit dem Küchenabfall, den Eierschalen und dem Kaffeesatz ist selbsterklärend. Wie sieht’s jedoch mit der Erstellung von Jauche aus Brennnesseln oder Schafgarbe aus?

Das geht wie folgt:

  1. Sammelt frische, junge Blätter und Stängel der oben aufgeführten Wildpflanzen.
  2. Zerkleinert die Blätter und Stängel mit einem Messer bzw. einer Schere. Dies führt zu einer schnelleren Gärung.
  3. Füllt einen Eimer mit 1/3 bis 1/2 Pflanzenanteil und anschließend Wasser bis die zerstückelten Pflanzen vollständig bedeckt sind. Rührt dabei die Mischung gründlich um.
  4. Stellt den Eimer an einen warmen, sonnigen Platz und lasst den Inhalt für 1-2 Wochen langsam gären. Es ist ratsam die Mischung alle paar Tage umzurühren, damit die Jauche gleichmäßig gärt.
  5. Nach der Gärzeit verwendet ein Sieb, um den flüssigen Teil abzuseihen. Der feste Pflanzenabfall kann entsorgt werden.
  6. Verdünne die Jauche im Verhältnis 1:10, also 1 Teil Jauche auf 10 Teile Wasser.
  7. Gieße die verdünnte Jauche auf die Wurzeln der Pflanzen und / oder besprühe damit die Blätter.

Kleiner Tipp noch am Rande:

Jauche hat einen intensiven Geruch, daher ist es ratsam die oben aufgeführte „Operation“ an der frischen Luft durchzuführen.

Eignen sich natürliche Dünger heutzutage noch auf den großen Ackerfeldern?

Die Frage, die wir uns sodann stellen sollten ist, was wir tun können, um unsere landwirtschaftlichen Böden mit den bitter nötigen Nährstoffen zu ergänzen. Die chemischen Düngemittel funktionieren zwar kurzfristig, aber die Nachteile kennen wir allesamt. Hinzu kommt, dass die Schädlinge sich sehr schnell an die neuen Bedingungen gewöhnen und neue Mutationen entwickeln. Dies zwingt uns wiederum dazu, neue Stoffe zu entwickeln, um unsere Ackerfelder zu schützen.

So sehr ich ein Befürworter von Bio und biologisch angebauten Lebensmitteln bin, sehe ich nicht, wie wir weltweit von heute auf morgen, vollständig auf natürliche Dünger umsteigen können.

Sage ich, dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist und ich nicht daran glaube?

Nein. Ganz im Gegenteil, ich glaube, wir Menschen sind äußerst kreativ und willens zu wachsen und uns zu verbessern. Änderungen benötigen jedoch Zeit und unser aktuell aufgebautes Wirtschaftssystem orientiert sich mehr an den Profiten großer Monopole und Unternehmen als an den Bedürfnissen der Natur.

Welche natürliche Dünger benutzt Du in Deinem Garten? Was hat sich bewährt und was nicht? Wo liegen Deiner Meinung nach die größten Herausforderungen?

Bildquelle: Foto von Gabriel Jimenez auf Unsplash

2023-06 Warum wird Elektrokultur ignoriert - Agrarbetrieb

Warum wird Elektrokultur ignoriert?

Ich habe mich des Öfteren gefragt, weshalb ein jahrhundertealtes, bewährtes Verfahren heute in der „Massenlandwirtschaft“ keinen Anklang findet. Warum verdrängen wir Elektrokultur, ein äußerst effektives und natürliches Mittel, welches Pflanzen und Bäume vitalisiert? Warum stützen wir uns stattdessen fast ausschließlich auf Chemikalien?

Die Antwort kennen wir alle nur allzu gut. Eine Gesellschaft, getrieben von Macht, Geld und Gier, kennt nur eins: mehr davon zu generieren. Nichtsdestotrotz, möchte ich heute die Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema zurücklenken und erhoffe mir, dass der eine oder andere von Euch von Neugierde gepackt wird und sich anschließend verstärkt mit dem Thema Elektrokultur auseinandersetzt.

In einer Industrienation, in der die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe stetig sinkt, in der traditionelle Familienbetriebe, die seit Generationen ihre Bauernhöfe aufrecht erhalten haben, kontinuierlich durch Großunternehmen verdrängt werden und in der die Landwirte durch die Politik zu diesem Verhalten eher animiert als ausgebremst werden, stellt sich folgende essentielle Frage:

Wer profitiert am Ende von einer dystopischen Zukunft?

Hier kommen wir zu einer Hauptproblematik in der Landwirtschaft: Was tun, wenn die Pflanzen nicht richtig wachsen oder krank sind?

Immer mehr Chemikalien „draufzupacken“ und dadurch den Boden zu zerstören, ist nicht die Lösung, auch wenn wir das weltweit munter weiterhin im großen Stil praktizieren. Es muss bessere und effektivere Wege geben, die Pflanzen zu stärken und die schädliche Wirkung von Pilzen und Bakterien zu blocken.

Immerhin funktioniert dies im menschlichen Organismus doch genauso. In uns leben Millionen von Bakterien und Pilzen, und solange unser Immunsystem stark ist, passt auch die Symbiose. Erst wenn wir geschwächt sind, rutscht alles aus der Balance und die Schadorganismen übernehmen die Oberhand. Dies ist bei Tieren und Pflanzen genauso.

Wie funktioniert Elektrokultur?

Mit Hilfe physikalischer Apparaturen, wie z.B. Magnetkonstruktionen, Eisendrähte oder Stahlstäbe, werden natürliche Phänomene der Erde (z.B. Magnetismus) bzw. Luft (z.B. Ionenaustausch) gezielt zu den Pflanzen geleitet, um sie hierdurch zu stärken.

So wirkt sich die natürliche Steigerung des Elektronenflusses positiv auf die Pflanzen aus, was wiederum dazu führt, dass von diesen Nährstoffe besser aufgenommen werden können. Kleine Magnetkonstruktionen, die man übrigens auch selber basteln kann, synchronisieren sich mit dem Erdmagnetfeld und führen zu einer natürlichen Harmonisierung, welche sich wiederum positiv auf das Pflanzenwachstum auswirkt.

DIE VORTEILE

Auf den Einsatz von Chemikalien oder sonstigen Substanzen kann verzichtet werden.

Es handelt sich um eine einfache, günstige und vor allem dauerhafte Konstruktion: sie wird einmal aufgebaut und hält, je nach verwendeten Materialien, im Schnitt 10 bis 15 Jahre.

Die Ergebnisse, die erzielt werden, sind dauerhaft.

Der Boden und die umliegenden Ackerfelder werden nicht zerstört. Die Mineralienkomposition des Bodens wird nicht beeinträchtigt.

Während die Agrochemie erst seit den letzten Jahrzehnten besteht, scheint Elektrokultur bereits im alten Ägypten eine bewährte Methode gewesen zu sein. Das Wissen, dass Pflanzen in der Nähe von leitfähigen Materialien besser wachsen, wird aber heute auch immer mehr Menschen bewusst.

An dieser Stelle möchte ich Euch auf den YouTube-Kanal des BaumMentor Baumpflege aufmerksam machen. Seine Tipps zum Thema Elektrokultur sind solide. Der Mann weiß, wovon er spricht.

Passend zum heutigen Thema, teile ich deshalb heute ein Video von ihm: „Elektrokultur, das effektivste Mittel um Bäume und Pflanzen zu vitalisieren!“

Quelle: BaumMentor Baumpflege, YouTube

Ein simples Verfahren, das allen anderen überlegen ist

Elektrokultur, Permakultur, Geomantie, Daisugi und Co. sind tolle, natürliche Methoden, die im Einklang mit Mutter Erde funktionieren. Die Grundprinzipien sind Erhaltung, Harmonisierung und Balance. Es geht um die Erzielung dauerthafter Ergebnisse durch den Einsatz sogenannter „minimal-invasiver“ Konstruktionen, die sich positiv auf das Pflanzenwachstum auswirken. Verständnis und Respekt für das Schöne in der Natur stehen stets im Vordergrund.

Zurück zu unserer Ursprungsfrage:

Wenn Elektrokultur gegenüber jeder Düngung oder anderweitigen chemischen Beeinflussung so überlegen ist, weshalb wird sie ignoriert?

Ich habe zwar die Antwort anfangs schon gegeben, deshalb kontere ich an dieser Stelle mit einer Gegenfrage:

Wer profitiert denn von Elektrokultur?

Die Antwort darauf ist simpel: Es ist nicht die Agrochemie-Branche und es sind auch nicht die großen landwirtschaftlichen Konzerne, die ihr Portfolio auf Monokulturen, synthetischen Dünger und irgendwelche autonome High-Tech-Maschinen ausgerichtet haben.

Viele mögen diese Methode als Hokus Pokus bezeichnen und alle Gegenargumente aufbringen, um es aus unserem Fokus zu löschen. Was mich an dieser Methode jedoch am meisten interessiert, ist die Tatsache, dass sie bereits seit so vielen Jahren erfolgreich eingesetzt wird. Denn unsere Groß- und Urgroßeltern haben sich vom Ackerfeld ernährt ohne auf Chemikalien zurückzugreifen. Die einen haben Essig als Düngemittel genutzt, die anderen sind auf pflanzliche Tinkturen, wie z.B. Brennnessel-Tinkturen, ausgewichen. Einige haben simple Magnet- und Eisenkonstruktionen gebaut, um den Elektrofluss an die Wurzel der Pflanze zu leiten. Andere wiederum haben mit Klebstoff die unteren Abschnitte der Bäume gestrichen, damit Ameisen oder andere diverse Schädlinge nicht nach oben zur Krone gelangen.

Waren die alten Ägypter, welche für ihre prachtvollen Obst- und Gemüsegärten weltweit bekannt waren, total primitiv, weil sie Elektrokultur anwandten?

Waren unsere Vorfahren einfach noch zu hinterwädlerisch, dass sie diese natürlichen Methoden verwendeten, um ihre Ernten abzusichern und ihre Familien zu ernähren?

So sehr ich Innovation und Technik mag, ich denke, es geht dabei auch darum, die Vorteile unterschiedlicher Anwendungen und Systeme sinnvoll zu kombinieren, um Mensch und Natur weiterhin im Einklang zu halten. Wenn Elektrokultur uns dabei helfen kann, dann sollten wir sie anwenden. Denn alles, was uns von Mutter Natur entfernt, hat nichts mit Vorsprung zu tun.

Bildquelle: Foto von Steven Weeks auf Unsplash

5 essbare Wildpflanzen, um gesund durch den Winter zu kommen

5 essbare Wildpflanzen, um gesund durch den Winter zu kommen

Bekanntlich ruht die Natur im Winter, wodurch Wildpflanzen für viele leider in Vergessenheit geraten. Dabei sind diese aufgrund ihrer hohen Konzentration an Mineralstoffen und Vitaminen echte Powerhelfer im Kampf gegen Erkältungen, Schnupfen & Co.

Es gibt jede Menge essbare wilde Kräuter und Wurzeln die man auch im Winter hervorragend sammeln kann. Um den kalten Temperaturen zu strotzen, ziehen die meisten Wildpflanzen ihre Kräfte zurück in die Wurzeln.

Genau da liegt der Clou: In den Wurzeln! An diese Vitalstoffe wollen wir herankommen und diese Heilkräfte nutzen, um unser Immunsystem zu stärken.

Auf unserer heutigen Superfoods-Reise, nehmen wir fünf wilde Pflanzen näher unter die Lupe und betrachten ihre positiven Wirkungen auf den menschlichen Körper.

1. Kiefernadeln.

In den letzten beiden Jahren erlebte der altbewährte Kiefernadeltee ein echtes Revival. Die Heilwirkungen der Waldkiefer bei Atemwegserkrankungen, Husten und Bronchitis sowie Nasennebenhöhlenentzündung wurden nicht nur durch die Arbeit von Hildegard von Bingen sondern auch in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) dokumentiert.

Kiefernadeln werden seit tausenden von Jahren in der Naturheilkunde eingesetzt. Sie enthalten wertvolle Mineralien (z.B. Calcium, Kalium), Säuren (z.B. Aminosäuren) sowie ätherische Öle die antibakteriell, entzündungshemmend, schleimlösend, durchblutungsfördernd und entspannend wirken. Hinzu kommt, dass die ätherischen Öle Schimmel und Pilzen entgegenwirken.

Anwendungen:

  • Für die innerliche Anwendung eignet sich ein leckerer Kiefernadeltee besonders gut.
  • Ein Aufguss aus Kiefernadeln kann zum Inhalieren verwendet werden, um dadurch die Atemwege frei zu bekommen.
  • Zum Entspannen eignet sich ein Badezusatz aus Kiefernadeln.
  • Für die äußerliche Anwendung in Form von Balsam oder Kompressen und Wickeln ist man mit einem hochwertigen Kiefern-Öl gut beraten.

Wie wär’s mit einem gesunden Kiefernadeltee?

Am besten schmeckt der Tee ganz frisch, wenn man die Kiefernadeln selber gepflückt hat. Bevor wir den Tee zubereiten, ist es ratsam, die Nadeln zu waschen. Auch Jungtriebe und Kiefersprossen eignen sich für den Tee. Wer einen intensiveren Geschmack bevorzugt, kann die Kiefernadeln vorher noch zerkleinern. Ein gehäufter Teelöffel ist ausreichend; dann mit heissem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Anschliessend werden die Nadeln entfernt und voila, der Tee ist trinkbereit.

2. Meerrettich.

Die scharfe Wurzel ist nicht nur eine Delikatesse, sondern auch ein pflanzliches Antibiotika. Meerrettich wird bei Infektionen und Erkältungssymptomen eingesetzt. Dass Meerrettich vor tausenden von Jahren zur Stärkung des Immunsystems verwendet wurde, erfahren wir aus Überlieferungen der alten Pharaonen.

Anwendungen:

  • Atemwegserkrankungen
  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Entzündungen im Hals-Rachenbereich
  • Bei bakteriellen Infekten im Harnbereich

3. Löwenzahn.

Viele halten es für ein Unkraut, vergessen dabei, dass der Löwenzahn (Taraxacum) bereits seit dem 15. Jahrhundert in Kräuter- und Arzneibüchern für seine vielseitige Verwendung geschätzt wurde. Im Haushalt können die jungen, frischen Löwenzahlblätter zu einem leckeren Salat zubereitet werden. Auch die Pharmaindustrie greift gerne auf die gelbe Wildpflanze zurück um Tinkturen, Extrakte oder sonstige Präparate herzustellen.

Die im Löwenzahn enthaltenen Bitterstoffe machen die Heilpflanze für ihren Einsatz im Magen-Darm-Trakt besonders wertvoll. Bei Gallenbeschwerden, Leber- und Niederleiden, Verdauungsprobleme und Appetitlosigkeit ist Taraxacum ein bewährtes homöopathisches Mittel.

Im Winter erfreuen wir uns zusätzlich über ihre antibakterielle Wirkung.

4. Mariendistel.

Wer kennt sie nicht, die lilafarbene wilde Pflanze die bei Leber- und Gallenbeschwerden als erste Anlaufstelle genommen wird?

Die Mariendistel kann allerdings mehr als nur die Leber zu entgiften. Sie hilft auch bei Verdauungsbeschwerden, Seitenstechen, Muskelrheuma sowie Depressionen und Ängsten.

Anwendung im Haushalt:

Mariendistel schmeckt besonders lecker als gekochtes Gemüse. Wer sie roh verzehren mag, kann sich einen Salat zubereiten oder diese in Smoothies dazu geben.

5. Gänseblümchen.

Die unscheinbare Wildpflanze die das ganze Jahr über blüht ist besonders reich an Vitamin C, was sie zu einem natürlichen Immunsystembooster macht. Ihre Power in der Naturheilkunde ist weitreichend, denn sie wird nicht nur bei Atemwegserkrankungen sondern auch bei Gallen-, Leber-, Magen- sowie Menstruationsbeschwerden eingesetzt.

Ihre herbe Note verleiht Gemüsegerichten und frischen Salaten ein besonderes Aroma.

Aufbewahrung von Wildpflanzen

Frisch gepflückt und nun? Wie bewahre ich Wildpflanzen am besten auf?

Die teils zierlichen Pflanzen schmecken am besten frisch, daher lohnt es sich diese zeitnah zu verspeisen. Das gelingt jedoch nicht immer und deshalb gibt es die Möglichkeit diese kühl (im Kühlschrank bis zu 7 Tage) oder getrocknet (manchmal bis zu einem Jahr) zu lagern.

Die Natur bietet uns Menschen alles was wir brauchen. Deshalb gilt es die Natur und ihre prächtigen Ressourcen zu respektieren, denn nur wenn wir uns gegenseitig bereichern, können wir das Leben auf diesem wunderbaren Planeten über ganz viele Generationen hinaus gemeinsam geniessen.

Wissenschaftliche Studien

  • Kuo, P.C.; Li, Y.C.; Kusuma, A.M. et. al: „Anti-Inflammatory Principles from the Needles of Pinus taiwanensis Hayata and In Silico Studies of Their Potential Anti-Aging Effects“. Antioxidants (Basel), 2021 Apr 13; 10(4): 598. PMID: 33924612
  • Good, K.H.; Albrecht, Uwe; Schneider, Berthold: „Wirksamkeit und Verträglichkeit eines pflanzlichen Arzneimittels mit Kapuzinerkressenkraut und Meerrettich bei akuter Sinusitits, akuter Bronchitis und akuter Blasenentzündung im Vergleich zu anderen Therapien unter den Bedingungen der täglichen Praxis“. Arzneimittelforschung, 2012 Dec; 62(12):e4. PMID: 23918738.
  • Schütz, K; Carle, R.; Schieber, A: „Taraxacum — a review on its phytochemical and pharmacological profile“. J Ethnopharmacol 2006 Oct 11; 107(3): 313-23. PMID: 16950583.
  • Abenavoli, L; Izzo, A., Milic, N; Cicala C. et al: „Milk thistle (Silybum marianum): A concise overview on its chemistry, pharmacological, and nutraceutical uses in liver diseases“. Phytother Res. 2018 Nov; 32(11): 2202-2213. PMID: 30080294.
  • Weitere medizinische Studien zu den oben aufgeführten Wildpflanzen findet Ihr auf der US-amerikanischen Webseite PubMed.

Bildquelle: Foto von papazachariasa auf Pixabay

Was ist Permakultur und wie funktioniert es

Was ist Permakultur und wie funktioniert es?

Permakultur ist „in“. Immer wieder höre ich von Großstadtmenschen die ihre Karriere bei renommierten Konzernen oder Banken hinschmeissen, aufs Land ziehen und als erstes Gemüse anbauen nach dem Prinzip der Permakultur. Was steckt hinter diesem Trend? Ist das die neue Goldjagd der Hobbylandwirte?

Neben Foodscaping, Indoor Farming oder Vertical Gardening, finden sich in den letzten Jahren immer mehr Anhänger der sogenannten „dauerhaften Kultivierung“ bzw. der Permakultur. Deswegen habe ich diesen Begriff auch in meinem kleinen Landwirtschaftslexikon Ende letzten Jahres aufgenommen.

Was bedeutet Permakultur?

Permakultur hat ihren Ursprung in Australien. In den 70er Jahren entwarf Bill Mollison gemeinsam mit seinem Schüler David Holmgren das Konzept von „permanent agriculture“. Ziel ist es durch geschlossene Kreisläufe sich selbst erhaltende Lebensräume zu schaffen. Es geht dabei um nachhaltige landwirtschaftliche Systeme, die sich als Gegenpol zum aktuellen industriellen Agrarsystem verstehen. Die natürlichen Kreisläufe werden nachgeahmt und ertragreich umgesetzt.

Wie erfolgreich dieses Konzept ist, zeigt nicht nur die Tatsache, dass die beiden in 1981 den Right Livelihood Award erhielten, also den Alternativen Nobelpreis, sondern auch, dass sich diese Bewegung heute weltweit beschleunigt und intensiviert hat. Von privaten Hausgärten bis hin zu kleinen / mittelgroßen Bauernhöfen, die natürlichen Ökosysteme der Permakultur finden überall treue Anhänger.

Kurz zusammengefasst:

  • Es geht um einen achtsamen Umgang mit den vorhandenen natürlichen Ressourcen.
  • Ganzheitliches Denken angesagt; kein Platz für Silodenken.
  • „Nachhaltige und naturnahe Kreisläufe“ so David Holmgren.

Kommen wir zur Millionen-Euro-Frage:

Ist Permakultur wirtschaftlicher als konventionelle Methoden?

Lassen wir uns auf eine Reise in die Normandie ein, um diese Frage zu beantworten. Dafür besuchen wir besuchen Charles und Perrine Herve-Gruyer. Sie sind die beiden Inhaber der Organic Farm Bec Hellouin, die zur erfolgreichsten Alternativfarm Frankreichs gekürt wurde.

Quelle: Frei heit, YouTube. Ein Beitrag des SWR im Original.

Diejenigen von Euch die etwas tiefer in die Geheimnisse der Organic Farm Bec Hallouin von Charles Herve-Gruyer einsteigen wollen, empfehle ich folgenden fast 2-stündigen Videobeitrag. Ein Gruppe von Interessenten und Landwirten aus deutschen Dörfern haben sich zusammen getan und den Permakultur-Hof in der Normandie im August 2019 besucht.

Quelle: Armonia, YouTube.

Bio vs. Permakultur

Jeglicher Einsatz von Erdöl egal ob in Form von Dünger oder als Landmaschine, ist bei der Permakultur verboten. Auf den Hoch- und Hügelbeeten ist Handarbeit angesagt. Gleichzeitig erleichtern diese ausgeklügelten Strukturen das Pflanzen und Ernten.

Wie erfolgt die Bodenbearbeitung?

Durch Handarbeit und manuell geführten Rechen. Pflanzen, Säen, Pflegen und Ernten – alles erfolgt manuell oder durch Handarbeit.

Weitere Besonderheiten:

  • Fokus auf Artenvielfalt. Es gibt keine Monokulturen.
  • Kleine und überschaubare Beete.
  • Meist Hoch- und Hügelbeete weil diese Strukturen die perfekte Ökobilanz gewährleisten.
  • Vielfalt ist angesagt. Viele unterschiedliche Gemüse- und Obstsorten kohabitieren auf wenig Fläche.
  • Alles wird wiederverwendet. Es gibt keinen Abfall.
  • Natürliche Kreisläufe sind das höchste Gebot.

Zurück zur Wirtschaftlichkeit

„Im Schnitt erwirtschaften wir 55 Euro pro Quadratmeter“ so Charles Herve-Gruyer.

Das ist fast 10 mal mehr als bei einem konventionellen Betrieb wo Landmaschinen zum Einsatz kommen.

Das sind natürlich gigantische Erträge, die dazu geführt haben, dass sich die Wissenschaft das Konzept näher anschauen wollte. Die Experten vom französischen Agrarforschungszentrum INRAE in Paris starteten eine vierjährige Studie (von Dezember 2011 bis März 2015) mit dem Titel:

„Case Study Permacultural Organic Market Gardening and Economic Performance“

Die detaillierten Ergebnisse dieser Studie findet Ihr in diesem 67-seitigen PDF-Dokument. Hinweis: Die Veröffentlichung ist auf französisch.

Das ist die englische Version der Studie in PDF-Format.

DAS ENDERGEBNIS:

Auf der Permakultur-Farm Bec Hellouin wächst 3-4 mal mehr Gemüse als in einem konventionellen Gemüsebetrieb gleicher Fläche.

Was sind die Gründe für diesen hohen Ertrag?

So wie es aussieht spielen zwei Faktoren eine hauptsächliche Rolle beim Erreichen dieser Ertragszahlen:

  • Artenvielfalt – mehr Pflanzensorten auf engem Raum führen zur höheren Produktion
  • Bepflanzung durch Hand – auch das führt zu einer Steigerung der Produktion

Inwieweit sich dieses Konzept auf größere landwirtschaftliche Betriebe umsetzen lässt die z.B. Getreide anbauen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Die Inhaber von Bec Hellouin haben damit bereits angefangen.

Das Konzept der Permakultur wird uns hier auf Agrarbetrieb auch weiterhin begleiten. Als Befürworter von Artenvielfalt und Nachhaltigkeit betrachte ich diese ressourcenschonende Landnutzung ausschlaggebend für eine zukunftsträchtige Landwirtschaft.

Bildquelle: Foto von Tania Malrechauffe auf Unsplash

Lavendel und Kräuter Power-Kombo gegen Schädlinge

Die Lavendel und Kräuter Power-Kombo gegen Schädlinge

Wer Rosen liebt und ohne Pestizide auskommen will, setzt auf Lavendel. Wer Insekten und Mücken nicht ausstehen kann, greift zu Basilikum, Rosmarin, Oregano oder Thymian. Diejenigen die ein breites Spektrum auf natürlicher Weise abdecken möchten, bedienen sich der Kraft der Lavendel und Kräuter Kombination.

Die Vorzüge des lilafarbenen Strauchs der nahezu alle Schädlinge fern hält, kennt mittlerweile nicht nur jeder Hobby-Gärtner sondern auch diejenigen, die gerne Pflanzen in der Wohnung oder auf dem Balkon halten. Der Duft des Lavendels (welches übrigens nicht jedermanns Sache ist) hat eine doppelte Wirkung: die lästigen Insekten werden vertrieben und im Gegenzug werden Nützlinge wie z.B. Bienen und Schmetterlinge angelockt.

Diesen Trend haben die Reformhäuser rechtzeitig erkannt, weshalb wir heutzutage aller Art Lavendel-Produkten ausgesetzt sind. Von dem klassischen Lavendel-Beutel, um die Motten im Kleiderschrank fern zu halten über das Bio-Lavendelöl bis hin zur Lavendel-Seife ist alles dabei. Inwieweit das Ganze „gepushed“ und „aufge-hyped“ wurde, sehen wir auch daran, dass die Lebensmittelindustrie das Label Lavendel dazu nutzt, um einer gewöhnlichen Tafel bittere Schokolade oder einer Biskuit-Rolle den zusätzlichen Verkaufskick zu verleihen.

Mit den Kräutern verhält es sich ähnlich, wobei die Pralinen mit z.B. Rosmarin der breiten Masse noch recht unbekannt sind.

Lavendel und Kräuter für die natürliche Entgiftung des Körpers

An die Geheimwaffen der Natur kommt nichts ran. Egal ob Koriander, Brennessel, Löwenzahn, Bärlauch oder Gänseblümchen, unsere kleinen Verbündeten bewirken wahre Entgiftungswunder. Wie wichtig Pflanzen bei der Entgiftung unserer Umwelt und unseres Körpers sind, habe ich des Öfteren hier auf Agrarbetrieb erwähnt. An dieser Stelle möchte ich Euch auf meinen Blogbeitrag 3 Superpflanzen die unsere Umwelt ein bisschen besser machen zurück erinnern.

Darin lenkte ich Eure Aufmerksamkeit auf folgende drei Superpflanzen:

  • Dem Nickelbaum “Pycnandra acuminata” mit deren Hilfe wir Phytomining betreiben, d.h. Nickel umweltschonend abbauen können.
  • Der Schaumkresse zur Blei- und Cadmium-Entgiftung.
  • Der Mariendistel zur Entgiftung unserer Leber.

Welche sind die Detox-Eigenschaften der einzelnen Kräuter?

  1. Brennessel (Urtica dioica): Die Detox-Königin unter den Kräutern reinigt das Blut, regt den Stoffwechsel an und hat eine entwässernde Wirkung. Die Nierenfunktion wird angeregt und damit einhergehend, die angesammelten Toxine und Schadstoffe aus dem Körper geleitet. Die Brennessel enthält zahlreiche Vitamine, Mineralien und Spurenelemente weshalb sie gerne nicht nur im Salat oder in unterschiedlichen Speisen beigemischt wird, sondern vermehrt auch in der Kosmetik ihren Platz behauptet.
  2. Löwenzahn (Taraxacum officinale): Die altbekannte „Pusteblume“ ist eine tolle Heilpflanze, das unsere Verdauungsfunktion unterstützt, indem sie die Galle und Leber pflegt (Schlüsselwort: Bitterstoffe!). Der Allrounder unter den Heilkräutern enthält viele Antioxidantien, Flavonoide, Mineralstoffe und Vitamine. Was Löwenzahn so besonders macht, ist die Tatsache, dass diese im Rahmen der Entschlackungskur dem Körper kein Potassium (Kalium) entzieht – wie das bei anderen Pflanzen der Fall ist.
  3. Koriander (bot. Coriandrum sativum): Die geschmacksintensive Heilkraut wird eingesetzt, um Schwermetalle wie z.B. Quecksilber auf dem Körper auszuleiten. Als Gewürz wird sie oft in Suppen, Salate oder Tees verwendet. Der Koriander wirkt entzündungshemmend und hat einen lindernden Effekt auf den Magen-Darm-Trakt.

Kräuter die uns bei der Fettverbrennung, beim Stoffwechsel und bei der Verdauung unterstützen:

  • Petersilie – ein Vitamin C-Booster der die Blasen- und Nierenfunktion fördert
  • Rosmarin – mindert Verdauungsbeschwerden wie z.B. Blähungen und hilft bei Müdigkeitserscheinungen
  • Basilikum – die Anregung des Stoffwechsels geschieht durch die in dieser Gewürz-Kraut enthaltenen Gerbstoffe
  • Oregano – ein starker Antioxidant im Kampf gegen freie Radikale; die darin enthaltenen ätherischen Öle, Gerb- und Bitterstoffe wirken entzündungshemmend und regen die Darmflora an
  • Klettenwurzel – wird für seine blutreinigenden und entgiftenden Eigenschaften geschätzt

Um das Ganze abzurunden, darf ein entschlackendes Salzbad samt Zugabe entsprechender ätherischer Öle nicht fehlen.

Folgende ätherischen Öle unterstützen die Entgiftung des Körpers im Detox-Bad:

  • Teebaumöl
  • Eukalyptus
  • Lavendel
  • Wacholder
  • Rosmarin
  • Grapefruit

Detoxing muss nicht kompliziert sein

Wie alles andere im Leben, kann man auch den Entgiftungs- und Entschlackungsprozess extrem kompliziert gestalten. Wenn wir jedoch die Basis von Detoxing verstehen, dann lassen wir uns auch nicht so schnell in die Irre führen.

An erster Stelle steht die Ausleitung von Schwermetallen. Da wir einer zunehmender Bestrahlung ausgesetzt sind, hat dieser Punkt höchste Priorität. Danach folgen die Themen Wasserqualität und Ernährung. Wer öfters Junk Food zu sich nimmt und Wasser mit Süßgetränken oder Säften substituiert, braucht sich nicht darüber beschweren, dass sein Energielevel im Keller ist. Frische Luft und regelmässige Bewegung (Sport) gehört ebenfalls zum Rezept dazu. Nicht vergessen dürfen wir die Übungen zur Stärkung unserer mentalen und seelischen Fähigkeiten.

Lavendel und Kräuter in das tägliche Leben zu integrieren ist kein Hexenwerk. Wem Gesundheit am Herzen liegt, wird diese Power-Kombo zu schätzen wissen.

Bildquelle: Foto von gate74 auf Pixabay