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Pflanzenvielfalt in Deutschland - Agrarbetrieb

Pflanzenvielfalt in Deutschland verzeichnet Negativrekord

Die bisher umfassendste Studie zur Pflanzenvielfalt in Deutschland zeigt ein absolut düsteres Szenario auf: bei über 70% der mehr als 2.000 untersuchten Arten sind in den letzten 60 Jahren Rückgänge zu verbuchen. Die Flora-Diversität nimmt in Deutschland ab.

Das wir in Deutschland ein gewaltiges Problem in punkto Artenvielfalt haben, ist mir als Landwirt bereits seit Längerem bekannt. Das die Lage jedoch derart allarmierend ist, überrascht mich jedoch auch. Umso wichtiger finde ich derartige Studien, die den Ernst der Lage ganz präzise aufzeigen. Denn wir alle müssen unbedingt etwas dagegen tun; auf die Politik warten, hilft nicht.

29 Millionen Daten zur Verbreitung von Gefäßpflanzen in Deutschland flossen in die bislang umfassendste Analyse ein. Demnach wurden 2136 der gut 4300 etablierten Pflanzenarten hierzulande in die Berechnung mit aufgenommen. Pflanzenarten mit einer sehr geringen Meldehäufigkeit wurden nicht berücksichtigt.

An der Studie beteiligte sich ein Forscherteam bestehend aus mehreren Institutionen:

  • Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv)
  • Die Universitäten Rostock, Halle und Jena
  • Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
  • Bundesamt für Naturschutz (BfN)
  • Naturschutzbehören aller 16 Bundesländer

Ade Pflanzenvielfalt, Hello Monokulturen

Das was Naturliebhaber schon immer befürchtet haben, rückt näher.

Wollen wir wirklich, dass das „Blumen-Layout“ unserer Felder im Norden und Süden sich angleicht? Wo bleibt der Reiz und die Attraktivität der Vielfalt? Wer hat schon Lust bundesweit die identischen Kräuter wiederzufinden? Steuern wir mit Vollgas auf eine öde Landschaft zu?

Die Ergebnisse der aktuellen Studie sollten wir ernst nehmen:

  • „Schleichender Biodiversitätsverlust„. Seit 1960 haben die rückläufigen Arten Einbußen von durchschnittlich 15% verzeichnet.
  • Rückgänge sind nicht nur auf seltene bzw. gefährdete Arten beschränkt.
  • Archäophyten sind die großen Verlierer. Dies sind Pflanzenarten die vor der Entdeckung Amerikas nach Deutschland gelangten wie z.B. die Saat-Wucherblume, der Echte Frauenspiegel oder der Gute Heinrich.
  • Neophyten nehmen zu. Pflanzenarten die nach der Entdeckung Amerikas in 1492 unser Land erreicht haben wie z.B. das Schmalblättrige Greiskraut, breiten sich aus.
  • Verluste können nicht kompensiert werden. Die Zunahme der Neophyten kann die dramatische Reduzierung der Archäotypen pro Flächeneinheit nicht ausgleichen.

Die dramatische Lage könnte gravierende Auswirkungen auch auf andere Bereiche und Systeme haben. Seit Jahren weisen wir auf das Bienen- und Insektensterben hin. Auf die Themen Nährstoffmangel und Bodenqualität machen wir ebenfalls immer wieder aufmerksam. Wir leben in komplexen Ökosystemen, wo uns die Ursachen und Wirkungen teilweise völlig unklar sind.

Wer glaubt, dass eine Reduzierung der Pflanzenvielfalt keine Auswirkungen auf die Tierwelt (insb. Bienen und Insekten) und auch auf uns Homo Sapiens hat, lebt völlig illusorisch.

Die menschliche Ignoranz gegenüber den vielschichtigen Beziehungen auf diesem Planeten wird uns eher früher als später in Form eines Boomerangs serviert werden.

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“

– – Albert Einstein

Was tun, um die Pflanzenvielfalt aufrecht zu halten?

OK, den Ernst der Lage haben wir erkannt.

Was nun? Welche Lösungsansätze liegen uns vor? Wie kommen wir aus diesem Schlammasel wieder raus?

Die Studie führt uns die Tatsache vor Augen, dass dies kein regionales sondern ein bundesweites Phänomen ist. Kein Bundesland kann sich also aus der Verantwortung herausziehen. Da Land- und Forstwirtschaft rund 80% der Flächen in Deutschland ausmachen, fordert das Bundesamt für Naturschutz (BfN), das genau hier an dieser Steller angesetzt wird.

„Naturveträgliche Nutzungsformen sind dringend geboten.“

– – Prof. Dr. Beate Jessel, BfN-Präsidentin (BfN)

Ein weiterer Ansatz der BfN ist die Verbesserung der Datenerfassung und des Monitorings, denn im Gegensatz zu seltenen Pflanzenarten, deren Bestände recht gut untersucht werden, fällt dies im Falle mittelhäufiger und häufiger Arten eher mau aus. Damit soll quasi ein sog. Frühwarnsystem geschaffen werden, das die schleichenden Verluste in punkto Biodiversität rechtzeitig aufzeigt.

QUELLEN

  • Eichenberg D., Bowler D. E., Bonn A., Bruelheide H., Grescho V., Harter D., Jandt U., May R., Winter M., Jansen F. (2020): „Widespread decline in central European plant diversity across six decades“; Global Change Biology. 2020 Dec 16. DOI: 10.1111/gcb.15447
  • Online lesbar auf Wiley Online Library
  • Online verfügbar auf PubMed

Blumenwiesenpatenschaften als Lösungsansatz

Ich bin ein großer Naturliebhaber und lege enormen Wert auf Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft.

In einer Welt dominiert von Konzernen und getrieben von Profit, wo marketingtechnisch viel Geld dafür ausgegeben wird, um „nachhaltig“ rüberzukommen, kämpfen kleine Familienbetriebe ums Überleben. Das was mehrere Generationen aufgebaut haben, wird von Politik, Wirtschaft und Co. zusehends mit den Füssen getreten. Die Gier ist grenzenlos. Respekt, Wertschätzung und Liebe für alles was uns umgibt, absolute Fremdwörter.

Seit mehreren Jahren versuche ich mit meinem Projekt „Blumenwiesenpatenschaften“ eine Alternative für alle diejenige zu bieten, die ein Herz für Flora und Fauna in Deutschland haben und bereit sind etwas FÜR die Artenvielfalt hierzulande zu tun. Durch die Teilnahme an diesem Projekt, zaubert jeder von Euch ein Stückchen Paradies für Bienen, Hummeln und Insekten zurück. Die Felder sind bunt und die Krabbeltiere fühlen sich pudelwohl.

Statt immer zu kämpfen, sollten wir lieber den Freiraum dafür erschaffen, dass sich die Natur selbst erholt.

Die selbstheilenden Kräfte unseres Planeten darf man nicht unterschätzen. Umso wichtiger ist es für mich eine Blumenoase zu kreieren, die nicht nur unser Herz höher schlagen lässt, sondern gleichzeitig auch unser Ökosystem nachhaltig unterstützt.

Wie können wir den Rückgang der Pflanzenvielfalt in Deutschland aufhalten? Noch wichtiger sogar: wie können wir diese Vielfalt steigern?

Weiche Mini-Roboter fuer Landwirtschaft und Medizin

Weiche Mini-Roboter für Landwirtschaft und Medizin

Sie können fliegen, schwimmen oder auch gehen und bestehen aus weichen Materialien – diese beweglichen Maschinen, sprich Mini-Roboter sind unsere Zukunft. Anders als ihre steifen „Kollegen“, die größtenteils aus harten Materialien gefertigt werden, verspricht die neue Generation bahnbrechendes in den Gebieten der Landwirtschaft und Medizin.

Ich habe hier auf Agrarbetrieb des Öfteren über den Einsatz von Robotern in der Landwirtschaft geschrieben. In 2018 reichte der US-amerikanische Lebensmittelriese Walmart einen Patentantrag für Roboterbienen ein. Seitdem tauchen weltweit immer mehr Projekte über die sogenannten RoboBees auf.

Vorne mit dabei sind zwar die USA, aber auch Forscher und Wissenschaftler aus Europa insbesondere den Niederlanden und China mischen ebenfalls mit. Diese Mini-Roboter und kleine Drohnen sind dafür konzipiert, um die Honigbienen bei der Bestäubung zu unterstützen. Wenn Ihr diesbezüglich etwas tiefer in die Materie einsteigen wollt, dann empfehle ich Euch folgende Beiträge:

Was zeichnet die neuartigen Mini-Roboter aus? Worin liegen die Unterschiede zur „alten“ Generation? Was macht sie so besonders?

Die Mini-Roboter der Generation 2.0 sind weich

Woran denkt Ihr wenn Ihr mit dem Begriff Roboter konfrontiert werdet?

Harte Maschinen. Grosse, unbewegliche Klötze. Seelenlose Objekte, die Arbeitsplätze und damit den Menschen ersetzen sollen. Etc.

Wer von Euch denkt schon an biegsame, kleine und superleichte Mini-Objekte mit denen wir Menschen furchtlos interagieren können, ohne dass sie uns schaden. Die Wenigsten können sich sowas vorstellen und doch ist es einer Gruppe internationaler Forscher etwas außergewöhnlich kompliziertes gelungen.

Zwar gibt es weiche Mini-Roboter seit längerem, aber bis dato hatten diese einen entscheidenden Nachteil weshalb wir in den Fachmagazinen und auch Mainstream-Medien wenige Berichte darüber lesen konnten. Diese konnten ihre Form nur recht träge verändern.

Nun wurde auch dieses Problem geknackt. Wie?

Mit Hilfe von Magnetfelder!

Werden weiche Roboter durch Magnetfelder angeregt, dann können sie sich sehr rasch bewegen.

Das Fachblatt „Nature“ hat vor wenigen Tagen die gesamte Studie veröffentlicht und damit dem weltweiten Publikum Zugriff auf diese vielversprechenden Ergebnisse gewährt.

Bevor ich die Originalquelle mit Euch teile, hier die wichtigsten Erkenntnisse kurz zusammengefasst:

  • Änderung der Zusammensetzung des elektromagnetischen Motors: Anstatt von Kupferdraht und Eisen wurde ein elastischer Werkstoff und Flüssigmetall verwendet.
  • Entwicklung eines neuartigen Biogels das stabil, dehn- und biegbar ist. Dies wiederum lässt sich mit den elektronischen Bauteilen zu einer weichen Maschine bzw. Drohne kombinieren.
  • Einsatz des biegsamen Kunststoffes Polydimethlysiloxan.
  • Beimischung von magnetischen Mikropartikeln.
  • Einsatz eines Magnetfeldes.
  • Die entwickelten Mini-Roboter (sog. Aktuatoren) sind darüber hinaus dünn, leicht und benötigen wenig Energie.
  • Ein weiterer wichtiger Vorteil: Bewegungen können millionenfach wiederholt werden, ohne dass sich die Maschinen verändern.

Der Aha-Effekt der Studie:

Durch die Einwirkung und Veränderung des Magnetfeldes konnten die Wissenschaftler die kleinen Roboter zum Schweben, Schwimmen und sogar Gehen bringen. In einer Simulation bzw. Illustration konnte aufgezeigt werden, wie sich kurzzeitig eine Fliege einfangen lässt, die sich in einer stilisierten Blüte niederlässt.

WISSENSCHAFTLICHE STUDIE

Wang, X., Mao, G., Ge, J., Fassbender, J., Kaltenbrunner, M., Makarov, D. et al: „Untethered and ultrafast soft-bodied robots“. Communications Materials 1, 67 (2020). https://doi.org/10.1038/s43246-020-00067-1

Einsatzgebiete und Co.

In der Landwirtschaft lassen sich die kleinen, weichen Mini-Roboter in vielerlei Hinsicht einsetzen. Als erstes fällt einem die Bestäubungstätigkeit ein, da wir uns ja mit Roboterbienen schon etwas länger beschäftigen. Sicherlich könnten wir diese komplexen Systeme auch beim Aufspüren und bei der Bekämpfung von Schädlingen einsetzen.

Die Fragen die ich mir stelle sind folgende:

Wieviel verkraftet die Natur bzw. wie lange können wir diese Tech-Spielchen treiben, ohne dass wir unserer tollen Flora und Fauna schaden? Kennen wir überhaupt die Grenzen? Wann lässt sich dieser Prozess nicht mehr umkehren?

Ich liebe die Natur über alles und gleichzeitig bin ich ein großer Fan von Technologien, WENN wir Maschinen für GUTES einsetzen!

Roboter können uns (und tun es heute bereits) in der Landwirtschaft sehr wohl fabelhaft unterstützen. Feldroboter und Drohnen helfen uns Schädlinge ausfindig zu machen und teilweise sogar zu bekämpfen, sie lassen uns große Gebiete insb. in der Tierhaltung besser kontrollieren, sie unterstützen uns bei der Bodenbearbeitung und bei der Ernte und vereinfachen die Verarbeitung und Analyse empfindlicher Daten.

Solange wir (Menschen) diese Roboter kontrollieren und sie gezielt einsetzen, um uns zu helfen ein besseres Leben zu leben und gleichzeitig unseren Planeten sauberer zu halten, ist alles super. Sobald es darum geht auf Kosten von Mutter Erde nur noch Profite herauszuschlagen, dann endet milde gesagt meine Sympathie für das Konzept der Roboter.

Wo können denn diese weichen Mini-Roboter denn sonst noch eingesetzt werden?

Durch die Umstellung dieser Mini-Maschinen von „hart“ auf „weich“ eröffnen sich für die Wissenschaftler ganz neue Einsatzbereiche.

In der Medizin könnten diese weichen Winzlinge wahre Wunder erzielen, wie beispielsweise verstopfte Blutbahnen säubern. Keine Stents mehr. Keine gefährlichen OPs. Keine Wunden. Das alles wäre mit dem Einsatz von Mini-Robotern möglich. Die Voraussetzungen in punkto vom menschlichen Körper verträgliche, biologisch abbaubare und gut kontrollierbare Materialien müssten jedoch erst geschaffen werden.

Selbstverständlich lassen sich Mini-Roboter auch in der Automobil-, Luftfahrt- und Schifffahrtindustrie einsetzen. Sie lassen sich im Bereich Supply Chain und Logistik gut einbinden. Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr Einsatzmöglichkeiten fallen mir und sicherlich auch Euch ein.

Wo sonst lassen sich Eurer Meinung nach die weichen Mini-Roboter am ehesten einsetzen?

Bildquelle: TheDigitalArtist / Pixabay.com

Artenvielfalt – ein Kampf zwischen Wissenschaft und Wirtschaft

Artenvielfalt, Biodiversität, Greening – sind das alles nur Schlagwörter die von Politikern gerne genutzt werden, um an Popularität zu gewinnen oder steckt da mehr dahinter? Was zeigen uns die wissenschaftlichen Studien und welche Interessen verfolgen große Konzerne?

Ein super kontroverses Thema was mich persönlich als Landwirt besonders stark beschäftigt. Als Konsument wird man mit dem Thema spätestens im Supermarkt konfrontiert: überall die gleich aussehenden Gurken, ampelfarbige Paprika die wir aus Holland importieren, Tomaten die nach nichts riechen, Kartoffeln die kaum einen Geschmack haben usw. Hinzu kommt noch, dass wir diese „frischen“ Produkte das ganze Jahr über bekommen, Saison spielt also keine Rolle mehr UND wer gerne in andere Länder reist, hat sicherlich schon festgestellt, dass die Supermärkte in Spanien, England, Italien & Co. das gleiche ‚einmalige‘ Sortiment aufweisen wie wir hierzulande.

Was ist denn in 2020 überhaupt noch länderspezifisch?

Spielt Saison denn überhaupt keine Rolle mehr?

Die wenigsten fragen sich, ob das alles nachhaltig und vor allem gesund ist. Monokulturen wo das Auge nur hinreicht, ganze Insektengruppen die vom Aussterben bedroht sind, Bienen die völlig verwirrt durch die Gegend irren und neuerdings durch Roboterbienen ersetzt werden sollen – wo führt denn das Ganze hin?

Artenvielfalt ist mehr als nur ein Modewort

Vor rund zwei Jahren (am 8. März 2018) sorgte der US-amerikanische Handelsriese Walmart mit seinem Patentantrag für Roboterbienen für Schlagzeilen. Ähnlich wie Deutschland, stehen auch die USA vor einer massiven Herausforderung – es handelt sich um das Bienensterben. So kamen Forscher der Harvard-Universität auf die glorreiche Idee die Bestäubungsarbeit der Bienen durch High-Tech Fluggeräte zu übernehmen.

DIE FAKTEN – Das sagen die wissenschaftlichen Studien:

  • Das Sterben der Bienen und Insekten schreitet voran: 40% der Arten sind von einem Rückgang gekennzeichnet und jede dritte Art ist von Aussterben bedroht.
  • Es gibt derzeit keine großflächigen Lösungen die weltweit greifen.
  • Rund 80% der Pflanzen die unsere Nahrung sichern, müssen bestäubt werden. Durch das Bienensterben bleibt die Bestäubungsarbeit aus, d.h. es werden dringend zusätzliche Kapazitäten benötigt.
  • Der Wert der Bestäubung landwirtschaftlicher Nutzpflanzen durch Insekten wird weltweit jährlich auf dreistellige Milliardenbeträge beziffert: 153 Milliarden USD weltweit.
  • Ohne Insekten kollabiert unser Ökosystem.

Der deutsche Physik-Nobelpreisträger Albert Einstein soll 1949 folgendes gesagt haben:

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr. “

Albert Einstein, 1949

Studien

  • Sanchez-Bayo F., Wyckhuys A.G.: Worldwide decline of the entomofauna: A review of its drivers, Biological Conservation, April 2019, in ScienceDirect.
  • Gallai N., Salles J.M., Settele J., Vaissiere B.E.: Economic valuation of the vulnerability of world agriculture confronted with pollinator decline, Ecological Economics, Issue 3, 15. January 2009, in ScienceDirect.
  • Biodiversitätsverlust – eine Bedrohung für unsere Lebensgrundlage, 30. August 2017, Europäischer Wirtschafts- und Sozialsausschuss (EWSA).

Wenn die Profite aus der Natur den menschlichen Verstand ausschalten

Wir können hier schön und lange über Artenvielfalt diskuttieren aber solange die Gier und sogenannte „schädliche Subventionen“ unser System speisen, wird es verdammt schwer sein unser Ökosystem zu retten.

Ganz konkret meine ich damit u.a. den Anstieg der Wilderei in Ländern wie Südafrika, Namibia oder Simbabwe die obendrauf auch noch auf eine Lockerung des Handelsverbots pochen oder auch die Subventionen von Aquafarmen in Südostasien die zu einer Zerstörung der Mangroven-Küstenwälder und damit wenige Jahre später zum ökologischen Tod der Küsten führten.

Mit der Natur lassen sich Milliarden verdienen.

Solange wir Menschen es nicht kapieren, dass Selfies mit von uns getöteten Elefanten, Giraffen und andere exotische Tierarten nichts weiter sind als dumme Glücksspiralen des Egos, wird unser Ökosystem leiden. Beim Thema Artenvielfalt und Artenschutz geht es also um vielmehr als ein paar Bienen und Motten.

Die Verantwortung liegt bei jedem einzelnen von uns. Wir können nicht immer auf Politiker, Landwirte oder Konzerne die Finger zeigen. Hinter diesen Berufen, Positionen und Institutionen verbergen sich Individuen. Vergessen wir das bitte nicht.

Quelle: tagesschau, YouTube

Förderung der Artenvielfalt

Die Aktionen Volksbegehren in Bayern und Baden-Württemberg haben das Thema Insektensterben in das Bewusstsein der Menschen stärker positioniert. Neue Gesetze sind ins Leben gerufen worden und viele Landwirte, insb. kleine Familienbetriebe verstehen die Welt nicht mehr. Hauptsache zwei Pole aufbauen, denn davon profitieren die Medien am meisten. So dreht sich das Karussell gemäß dem Motto „Das Leben ist ein Spektakel“ munter weiter.

Einen besonderen Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge, Hummeln, Motten & Co. schaffen, das lag mir schon immer am Herzen. Am besten geht das mit einem bunten Fleck Blumen. Das führte zur Geburt meiner Aktion Blumenwiesenpatenschaften. Wer die Natur liebt und unseren Planeten möglichst lange bunt und glücklich erleben möchte, dem empfehle ich eine Blumenwiesenpatenschaft.

Mehr dazu erfahrt Ihr hier:

Artenvielfalt fördern, Blumenwiesenpate werden

Lasst uns gemeinsam etwas tun und vor allem an dem Thema dranbleiben. Es reicht nicht nur Bewusstsein zu schaffen und politische Debatten darüber zu führen.

Neue Technologien einzusetzen, um uns bei der Arbeit zu unterstützen ist eine Sache, dafür zu sorgen, dass wir nicht alles was natürlich ist irgendwann nur noch mit High-Tech-Drohnen ersetzen eine andere.

Wer möchte schon in einer Welt leben wo alles rundherum nur noch digital und künstlich ist?

Ich auf jeden Fall nicht. Dafür liebe und respektiere ich die Natur vielzu sehr.

Auf die nachhaltige Landwirtschaft und Artenvielfalt.

Das Honig Experiment

Das Honig Experiment: Manuka gegen die restliche Welt

Ein Honig Experiment jagt dem nächsten. Anscheinend will jedes Land beweisen, dass es den besseren Honig hat. Die Power-Wirkung des seit Jahren stark vermarkteten Manuka Honigs wird in Frage gestellt. Das was die Neuseeländer anbieten, sollen auch andere können.

Wurdest Du von einer Biene oder einem Insekten gestochen? Kein Problem, Honig drauf.

Hast Du Halsschmerzen? Einen Löffel leckeren Honig nehmen und schon geht’s einem besser.

Dass Honig heilende Kräfte hat, wussten nicht nur die Ureinwohner Neuseelands, die seit eher Honig verwendeten, um ihre Krieger zu verarzten. Verbrennungen, Wunden, Entzündungen, Erkältungen und sogar Magen-Darmbeschwerden – das und mehr kann man (bis zu einem gewissen Grad) auf natürlicher Weise mit z.B. Manuka Honig heilen.

Lange Zeit wurde die Wirkung von Honig von der westlichen Medizin belächelt. Heute lacht das „medizinische Establishment“ nicht mehr. Die antibakterielle und antientzündliche Wirkung von Honig ist mehrfach bewiesen worden. Siehe hierzu die mehr als 650 wissenschaftliche Studien zu Manuka Honig veröffentlicht in der US National Library of Medicine.

Warum spielt Honig eine immer wichtigere Rolle in unserem Leben?

Warum rückt das Thema Bienensterben immer stärker ins Bewusstsein der Menschen?

Bei der Beantwortung der ersten Frage fällt mir direkt folgender Begriff ein: Antibiotikaresistenz.

Eins der größten Probleme (wenn nicht sogar die #1 Herausforderung) der modernen Medizin und damit der Menschheit ist, dass Antibiotika nicht mehr so wirken wie sie sollten.

Die Bakterien / Keime werden immer stärker, sie mutieren, sie adaptieren sich super schnell an die neuen Gegebenheiten und die Ärzte haben keine Lösungen mehr parat. Man rotiert zwischen unterschiedlichen Antibiotika, man erhöht die Dosis und der Patient reagiert trotzdem nicht auf die Therapie. Was nun? Wie lange ist man noch bereit das zu ignorieren, was uns die Natur bietet?

Die zweite Frage lässt sich meiner Meinung nach am besten mit einem Zitat von Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein beantworten:

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“

– Albert Einstein

Warum dieser große Hype um Manuka Honig?

Der Manuka Honig und seine Heilwirkung sind eine Entdeckung der Neuzeit. Mitte des 18. Jahrhunderts begleitete der aus England stammende Botaniker Joseph Bank (1742-1820) den berühmten Seemann James Cook auf einer Weltumsegelung und entdeckte die heilenden Kräfte des neuseeländischen Honigs Manuka.

Wissenschaftler beschäftigen sich mit dem Manuka Honig seit rund 30 Jahren. Zu den in zahlreichen klinischen Studien erforschten Wirkungen zählen unter anderem:

  • antibakteriell => verantwortlich hierfür ist das Zuckerabbauprodukt Methylglyoxal (MGO)
  • antiviral
  • entzündungshemmend
  • keimabtötend
  • desinfizierend
  • antimykotisch
  • hautklärend
  • stärkt das Immunsystem

So kommt es, dass Manuka Honig immer häufiger für eine große Zahl an Anwendungen auch in der Medizin genutzt wird.

Das brachte die Wissenschaftler dazu, das sogenannte Medihoney™ (medizinischer Honig) zu entwickeln. Dieser wird zur äußerlichen Wundbehandlung und Wundpflege verwendet. Der Unterschied zum herkömmlichen Manuka Honig besteht in der nachträglichen Behandlung mit Gammastrahlen zur Sterilisierung. Seit 2004 ist Medihoney™ CE-zertifiziert und im europäischen Raum für medizinische Zwecke zugelassen.

Neueste Studien zeigen darüber hinaus, dass der Superkeim MRSA am erfolgreichsten in der Kombination Rifampicin (Antibiotikum) und Manuka Honig / Medihoney™ behandelt werden kann. Auch im Bereich der Onkologie und damit in der Krebsbekämpfung findet Manuka Honig verstärkt Anhänger.

Dr. Hiroshi Maruta von der Uniklinik Hamburg-Eppendorf untersuchte den Wirkstoff CAPE (Kaffeesäurephenylethylester) welches für die Hemmung von Krebszellenwachstum verantwortlich ist. CAPE ist im neuseeländischen Manuka Propopolis im Vergleich zu anderen Honigsorten sehr hoch.

Quelle: Manukahealth, YouTube

Das Honig Experiment aus 2018: Irischer Honig ist genauso stark wie Manuka Honig

Wenn man seit langer Zeit den ersten Platz belegt, dann dauert es nicht lange bis die nächsten „Gold-Medaillen“ Anwärter an den Türen klopfen.

Ende 2018 veröffentlichte das Forscherteam des Trinity und Dublin City University eine Studie, in der die Wissenschaftler die gesundheitlichen Vorteile des irischen Heidehonigs präsentierten. Sie fanden heraus, dass der irische Heidehonig ähnlich starke Antioxidantien, sogenannte Phenolverbindungen, vorweist wie Manuka Honig.

Des weiteren wurde festgestellt, dass die mehrblumigen Honige die von städtischen Bienen produziert wurden, einen höheren Gehalt an antioxidativen Phenolverbindungen aufweisen als die ländlichen Honige. Der Grund hierfür liegt möglicherweise in der Blütenvielfalt.

Im Rahmen des Experiments wurden 131 irische Honigproben an 78 Standorten in ganz Irland direkt von Imkern gesammelt. Die Mehrheit waren mehrblumige Honige (124 Proben) aus städtischen und ländlichen Gebieten. Drei Proben waren Heidehonige, zwei waren Efeuhonige und zwei Rapshonige.

Die Ergebnisse wurden in der renommierten Zeitschrift Food Chemistry veröffentlicht.

5 Jahre langer Honig Experiment: Australischer Honig gegen Manuka Honig

Die Iren sind nicht die einzigen die derartige Studien durchgeführt haben.

Die „Rivalen“ vom Nachbarkontinent Australien sind schon seit längerem dabei zu beweisen, dass ihre Honige genauso wirkungsvoll sind wie die neuseeländischen Manuka Honige. Ein ausführlicher Bericht der ABC News aus Oktober 2019 berichtete über die Ergebnisse einer 5-jährigen Studie der Technischen Universität in Sydney in Kooperation mit der Universität Sunshine Coast, indem bewiesen wurde, dass die australischen Heidehonige den neuseeländischen gleichwertig oder sogar besser sind.

Der Kampf der australischen Imker geht also weiter.

Wissenschaftliche Studien

  • Manuka Honig in der medizinischen Literatur, PubMed / PMC in der US National Library of Medicine, NCBI.
  • Medihoney™ in der medizinischen Literatur, US National Library of Medicine.
  • „Rifampicin-Manuka Honey Combinations Are Superior to Other Antibiotic-Manuka Honey Combinations in Eradicating Staphylococcus aureus Biofilms“, veröffentlicht am 11. Januar 2018, PubMed, US National Library of Medicine.
  • „Intravenous Administration of Manuka Honey Inhibits Tumor Growth and Improves Host Survival When Used in Combination with Chemotherapy in a Melanoma Mouse Model“, veröffentlicht am 7. Februar 2013, PubMed, US National Library of Medicine.
  • Die Eigenschaften und Wirkungen von Malaysischem Honig im Vergleich zu Manuka Honig, PMC in der US National Library of Medicine.
  • Dr. Hiroshi Maruta, Forschung zu CAPE und Manuka Propolis, BIO30.
  • „Health benefits of Irish heather honey comparable to those of Manuka honey“, September 2018, Trinity College Dublin.
  • „Physicochemical properties and phenolic content of honey from different floral origins and from rural versus urban landscapes“, Food Chemistry, Volume 272, Pages 66-75, 30 January 2019, in Science Direct.
  • „Active Australian Leptospermum Honey: New sources and their bioactivity“, veröffentlicht am 22 Oktober 2019, ISBN: 978-1-76053-058-7, erhältlich bei AgriFuture Australia.

Unterstützung für die heimischen Honige

Die heilenden Eigenschaften von Honig waren nicht nur den Maori (Ureinwohner Neuseelands) bekannt, sondern auch den alten Ägyptern. In Kriegen wurden Wunden mit Honigtinkturen behandelt. Dann kamen die ersten Antibiotika auf den Markt und man vergaß über Honig. Das Naturheilmittel wurde verdrängt. Heute wo die westliche Medizin in vielen Bereichen an ihre Grenzen gestoßen ist, erlebt der Honig einen Revival.

Jawohl, Manuka Honig ist eine starke „Brand“ sozusagen und profitiert von einem ausgezeichneten Marketing. Jahrelang haben die Neuseeländer dafür gekämpft, dass ihr Honig weltweit für seine außergewöhnliche Heilwirkung anerkannt wird. Das haben sie geschafft.

Kein anderes Land und kein anderes Honig hat so viele klinische Studien vorzuweisen wie der neuseeländische Manuka Honig. Unsere heimischen Honige mögen genauso toll, lecker und wirkungsvoll sein, aber uns fehlen die zahlreichen Studien.

Bedeutet das, dass wir aufgeben und zukünftig nur noch zum teueren Manuka Honig greifen sollen?

Nein, auf keinen Fall.

Ganz im Gegenteil, wir sollen unsere heimischen Honige unterstützen und dafür sorgen, dass ihre Wirkungen stärker untersucht und für medizinische Zwecke eingesetzt werden. Das nächste Honig Experiment wartet irgendwo auf der Welt sicher auf seine Veröffentlichung.

Roboterbienen und Honigbienen

Roboterbienen sollen uns aus der Patsche helfen

Letztes Jahr im April schrieb ich zum ersten Mal einen Artikel über Roboterbienen. Den Anlass gab mir der amerikanische Einzelhandelsriese Walmart, der als erster ein Patent auf Roboterbienen anmeldete. Der dramatische Rückgang der Bienenpopulation in mehreren Ländern der Welt hat Wissenschaftler dazu gebracht, einen Plan B zu entwickeln. Ein Aussterben der Bienen hätte fatale Folgen.

Artenschutz, Biodiversität, Blühstreifen, Volksbegehren – vor ein paar Jahren noch Wörter die hier und da anzutreffen waren, heute bereits in aller Munde.

Mit dem Slogan „Rettet die Bienen“ ziehen jetzt ein Bundesland nach dem nächsten in den „Krieg“. Die Stimme der Bürger und Kollegen aus der Landwirtschaft wird immer lauter. Ignorieren tun es mittlerweile auch die Politiker nicht mehr, spätestens seit dem Debakel mit den EU-Wahlen, wo die Grünen so richtig abgeräumt haben.

Es geht mir hier nicht um politische Statements, denn davon haben wir alle genug. Es geht mir darum, mit Hilfe unserer landwirtschaftlichen Flächen ein buntes und gesundes Ökosystem, eine sogenannte „Wohlfühloase“ für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Würmer und Käfer aller Art und Couleur zu kreieren. Deshalb habe ich u.a. auch die Intitiative der Blumenwiesenpatenschaften ins Leben gerufen.

„Die deutschen Bauern haben im vergangenen Jahr mehr als 200.000 km Blühstreifen als Nahrung für Bienen und zum Erhalt der Artenvielfalt angelegt. Wir wissen, dass auch wir unseren Teil zum Artenschutz beitragen müssen. Deshalb werden es in diesem Jahr sicherlich noch deutlich mehr Blühflächen werden“ so Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes.

Quelle: Deutscher Bauernverband

Die Aktion „Rettet die Bienen“ hat super funktioniert. Jetzt heisst es, das Ganze auch auf europäischer Ebene auszurollen. Dafür sind 1 Million Unterschriften aus 7 EU-Ländern nötig.

Die EU-Kommission hat die Bürgerinitiative „Rettet die Bienen“ letzten Monat, am 27. Mai 2019 registriert. Jetzt heisst es ganz fleissig Unterschriften sammeln. Die Organisatoren haben dafür ein Jahr Zeit.

Zu den wichtigsten Zielen dieses Volksbegehrens zählen:

  • Lebensräume für Bienen und Insekten schaffen / erhalten / verbessern
  • den Einsatz von Pestiziden stark reduzieren bzw. gefährliche Pestizide gänzlich verbieten
  • Schutzgebiete etablieren
  • Strukturvielfalt in Agrarlandschaften fördern
  • die Förderung der Biodiversität zum Top Ziel der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) werden zu lassen.

Quelle: Europäische Kommission

Wissenswertes über Bienen

Am 20. Mai hat zum ersten Mal der #Weltbienentag der Vereinten Nationen stattgefunden. Die Initiative wurde vom slowenischen Landwirtschaftsminister Dejan Židan ins Leben gerufen. Deutschland agierte als starker Partner und Unterstützer der Intitiative.

Ein paar Daten und Fakten zu Bienen:

  • Rund 80% der Pflanzen die unsere Nahrung sichern, müssen bestäubt werden.
  • Die geschätzte Bestäubungsleistung liegt jährlich bei 2 Mrd. EUR.
  • Es gibt 20.000 Bienenarten weltweit.
  • In Deutschland leben 560 Bienenarten.
  • Jeder Deutsche isst 1 kg Honig pro Jahr.
  • Bienen legen 240.000 km für 1 kg Honig zurück.
  • 135.000 deutsche Imker halten rund 900.000 Bienenvölker.
  • Fünf Bienenlieblings-Pflanzen: Apfelbäume, Löwenzahn, Astern, Weide, Winterheide (Erica)

Quelle: BMEL

Honig direkt aus dem Bienenstock zapfen

Zwei australische Bienenzüchter, Sohn Cedar und Vater Stuart Anderson haben die Art und Weise wie wir Honig ernten revolutioniert. Imker auf der ganzen Welt dürften sich freuen, denn das was früher mühselig und wenig gewinnbringend war, ändert sich jetzt mit der Hilfe eines Zapfhahns.

Honigernte FRÜHER: Erst mussten die Bienen verlegt werden, um anschließend den Honig aus den Waden zu schleudern. Nicht vergessen sollten wir auch die aufwendige „Kostümierung“ vor jeder Honigernte.

Honigernte HEUTE: Das alles ändert sich mit dem Zapfhahn – der Goldsaft fliesst jetzt direkt von der Wabe ins Glas. Weiterführende Infos findet Ihr auf Flow Hive.

Quelle: Zoomin.TV Deutschland, YouTube

Teamwork mal anders – Roboterbienen unterstützen Honigbienen bei der Bestäubung

Mini-Drohnen schwärmen aus und erledigen die Arbeit von Honigbienen. Das was wir vor ein paar Jahren in Science-Fiction oder Horror-Filmen gesehen haben, ist Realität geworden. Wissenschaftler sind sich sicher: mit Hilfe von AI (Artificial Intelligence, deutsch künstliche Intelligenz) lässt sich in punkto Roboterbienen noch sehr viel machen.

Das Ziel ist klar: die kleinen und mit mit Hilfe von AI, klugen künstlichen Bestäuber sollen so wie ihre Amtskollegen, die Fremdbestäubung übernehmen. Es geht also um die Übertragung von Pollen vom männlichen Pflanzenteil (Antheren) zum weiblichen Pflanzenteil (Stigma).

Die Bewegungen der Bienen sind äußerst komplex. So kommt es, dass die Tech-Herausforderungen wie z.B. Flugweite, Energiespeicher, Beweglichkeit oder Vernetzung derzeit noch recht groß ausfallen.

RoboBee – das Ergebnis von 12 Jahren Forschung

Die Roboter-Biene RoboBee wurde von Wissenschaftlern des Wyss Institute der Harvard University aus den USA entwickelt. Die clevere Mini-Drohne ist halb so groß wie eine Büroklammer und kann sogar vom Schwimmen unter Wasser zum Fliegen übergehen.

Die Idee der Amerikaner bei der Entwicklung der RoboBees war folgende:

  • Erschaffung autonomer Roboterbienen,
  • die eigenständig und selbstgesteuert fliegen,
  • in Kolonien ein koordiniertes Verhalten aufweisen
  • und damit eine effektive Einheit bilden.
Quelle: National Science Foundation, YouTube

Erkenntnisse von Roboterbienen aus Holland und China

In den Niederlanden testen Wissenschaftler der Technischen Universität Delft den Einsatz von Roboterbienen in Gewächshäusern. Dabei setzt das Forscherteam ein besonderes Augenmerk auf das Lernen von „echten“ Fliegen und Bienen. Dies liegt auch u.a. daran, dass das derzeitige Roboterbienen-Modell nur 6 Minuten oder 1 km fliegen kann. Da gibt’s noch jede Menge noch dazuzulernen.

In China durften Drohnen gegen Landarbeiter antreten. Auf der einen Seite bestäubten Landarbeiter Apfelbäume von Hand mit kleinen, in Pollentöpfe getauchten Pinseln und auf der anderen Seite kamen High-Tech-Bestäuber zum Einsatz. Zwar muss noch vieles optimiert und verbessert werden, insb. im Bereich Steuerung, aber erste Ergebnisse die in der Zeitschrift Agricultural Science and Technology veröffentlicht wurden, sind sehr vielversprechend.

Eure Meinung

Werden sich Roboterbienen durchsetzen und uns tatsächlich unterstützen können? Sollten wir nicht lieber viel mehr für unsere „natürlichen“ Freunde tun, damit auch die nachfolgenden Generationen echte Insekten und Bienen kennenlernen? Das eine schliesst ja das andere nicht aus, oder doch? Bevorzugt Ihr lieber ein Mix aus echt + künstlich?