Beiträge

2023-01 Tick Tock und schon ist unser wertvollstes Gut weg

Tick Tock und schon ist unser wertvollstes Gut weg

Tick Tock und schon ist eine wertvolle Sekunde unseres Lebens vergangen. Zeit ist ein kostbares Gut. Das wissen die Genossen, die an der Spitze der sozialen Medien sitzen nur allzu gut. Egal ob Instagram, Twitter, Tik Tok oder Facebook, mit der wertvollen Zeit der Nutzer lässt sich sehr viel Geld verdienen.

Ein Post hier, ein Herzchen da, ein Thumbs Up drüben und ein Emoji noch zum Schluss, und schon sind ein paar Minuten unseres Lebens wieder vorbei. Aber wer denkt schon bewusst daran, wenn Influencer XYZ gerade sein neuestes Auto, Schmuckstück oder Botox-Tune-up auf Instagram präsentiert und wir völlig verträumt durch unseren Feed scrollen, um noch mehr vom „außergewöhnlichen“ Leben der neuen Stars berieselt zu werden.

Hauptsache unserem normalen, langweiligen und für viele recht depressiven Alltag für ein paar Momente entwischen, bevor uns der Boomerang der Realität wieder einholt. Dass dabei der Zeiger der Uhr beständig Tick Tock macht und wir unser Leben auf einem Silbertablett anderen servieren, will fast keiner verstehen und ernst nehmen.

Zeit, Daten und Verhaltensmuster

Die Social Media Apps, die fast jeder auf seinem Smartphone gespeichert hat, sind schon eine clevere Innovation. Unter dem Deckmantel bzw. mit Hilfe von Schlagwörter wie z.B. „Menschen mit gleichen Interessen finden“, „Communities bilden“, „personalisierte Feeds kreieren, „mit Freunden immer und überall kostenlos verbunden bleiben“, werden uns Insta, Tik Tok, Twitter und Co. sehr charmant verkauft.

Dass wir dabei unsere persönlichen Daten preisgeben, sei dahingestellt. Aber, dass wir dabei auch unser Verhalten, unsere Wünsche, Interessen, Frustrationen, Ängste, Krankheiten und Co. ohne jegliche Überlegung auf diesen Plattformen preisgeben, ist zweischneidig. Die Algorithmen lernen schnell. Die Künstliche Intelligenz wird aufgrund der immer wachsenden Menge von Daten immer ausgeklügelter und die Werbeträger reiben sich die Hände.

So billig konnte man Werbung schon lange nicht mehr im Facebook-Ökosystem schalten. Insbesondere heuer wo sich Großkonzerne und viele kleine Unternehmen zurück ziehen und ihre Budgets kürzen, heißt es für die Mutigen und Risikofreudigen, Gas geben mit der Werbung. Dabei darf man nicht vergessen, dass mit einem Klick Facebook, Instagram, Messenger und WhatsApp problemlos aktiviert werden können. Die Nutzer sind da und sie sind auch weiterhin bereit ihre wertvolle Lebenszeit auf diesen Netzwerken zu verbringen und teils wild vor sich herzuklicken.

Fragt doch mal einen Vielnutzer, wo er in den letzten 5 Minuten überall geklickt hat und er / sie wird sich an die meisten Posts, Bilder oder Stories überhaupt nicht mehr erinnern. D.h. wir verschenken nicht nur unser kostbares Gut einfach so, sondern befinden uns dabei auch noch in einem völligen Zombie-Zustand.

Tick Tock – Seid Euch Eures Lebens bewusst

Es gibt eine Interaktion aus dem SciFi-Film „Jupiter Ascending“ (2015), die mir bis heute nicht aus dem Kopf geht. Es geht dabei um unser heutiges Thema: die Zeit.

„In eurer Welt sind die Menschen daran gewöhnt, um Ressourcen zu kämpfen… wie Öl, Mineralien oder Land. Aber wenn man Zugang zu den Weiten des Weltraums hat, wird einem klar, dass es nur eine Ressource gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt… sogar zu töten: Mehr Zeit. Zeit ist das kostbarste Gut im Universum.

— Kalique Abraxas aus Jupiter Ascending

Manchmal frage ich mich schon, ob gewisse Filme, die als Science Fiction gekennzeichnet wurden, nicht eher die Realität beschreiben und viel mehr, als es uns lieb ist.

Dass wir alle in einer Illusion leben, die wir mit unseren Gedanken bewusst oder unbewusst kreieren, dürfte mittlerweile bei den Meisten angekommen sein, egal ob man was von Quantenphysik hält oder nicht.

Tolle Erkenntnisse, und was hat das jetzt mit Landwirtschaft oder Agrarbetrieb zu tun?

Ich bin davon überzeugt, dass die Menschen, die Berufen nachgehen bzw. Unternehmen betreiben, die eng mit der Natur verbunden sind, das Thema „Zeit“ anders wahrnehmen als jene, die fest im Kreislauf Appartment-Auto-Büro-Lunchbox-Büro-Auto-Appartment-Fernseher verankert sind. Dies ist keine Wertung, sondern eine Beobachtung.

Umso wichtiger ist es deshalb, uns unserer Sterblichkeit bewusst zu werden. Dies hat nichts mit Angst zu tun, sondern ganz im Gegenteil, es sollte jeden motivieren und inspirieren, seinen Träumen nachzugehen und sein Leben ganz bewusst (!) so zu gestalten, wie man es will.

Tick tock, tick tock … Was willst Du in Deinem Leben wirklich kreieren?

Bildquelle: Foto von John Tyson auf Unsplash

2022-09 Muss ich als Landwirt jetzt auch noch die Metaverse navigieren

Muss ich als Landwirt jetzt auch noch die Metaverse navigieren? 

Während sich die Social Media Tech-Giganten aus Silicon Valley oder China immer ausgeflipptere Konzepte und Konstrukte ausdenken, um Nutzer bei Laune zu halten, steht man als Landwirt eines Familienbetriebs manchmal schon ganz schön komisch da und überlegt, in welcher Simulation man jetzt eingefangen wurde. Als nächstes steht wohl die Metaverse an, so zumindest die Vorstellung von Herrn Zuckerberg und Co. 

Was rollt denn nun wirklich auf uns zu? Kehren wir Mutter Erde und dieser wunderbaren Natur den Rücken zu und fokussieren wir uns ausschließlich auf virtuelle Phantasiewelten, um irgendwelche Konsumbedürfnisse zu erfüllen? 

Blockchain, Kryptowährungen, NFTs, DeFi, Metaverse … die Buzzwörter werden immer lauter und der Otto-Normalbürger immer verwirrter. Wer glaubt, dass die Jugend in diesen „Paralleluniversen“ super klar kommt, sollte besser mal genauer hinschauen. Die Wenigsten können eine präzise Erklärung der Blockchain oder von NFTs liefern und schaut man auf die Kontostände der meisten Kryptoenthusiasten, dann sieht es ebenfalls recht mau aus.

Denn ähnlich wie in der traditionellen Finanzwelt, sind es in erster Linie die großen Venture Capital Firmen oder Banken sowie Konsorten wie Blackrock, Vanguard und Co., die den Markt dominieren bzw. sehr gezielt in bestimmte Kryptowährungen oder DeFi-Projekte investieren. Auch hier gilt es, das spezielle Know-How anzuwenden, um den Markt richtig zu navigieren. 

Von Facebook über Meta bis hin zur Metaverse 

Wer hätte vor über 10 Jahren gedacht, dass aus Facebook der Daten- und Social Media Gigant werden wird, der das Unternehmen heute ist? Wer hätte gedacht, dass ein einziges amerikanisches Unternehmen unsere Smartphones und damit einhergehend unser Verhalten und Leben dermaßen beeinflussen und verändern wird? 

Denn wir dürfen ja nicht vergessen, dass WhatsApp, Instagram, Messenger und Oculus (Virtual Reality) sowie Facebook alle zu Meta (ehemals Facebook) gehören. Ganz schön viel, was wir diesem Tech-Moloch aus unserem Privatleben preis geben, ohne viel darüber nachzudenken. 

Zwar befindet sich die Metaverse heute in ihren absoluten Kinderschuhen, auch wenn Meta-CEO Mark Zuckerberg uns in seiner allerersten Präsentation von etwas anderem zu überzeugen versuchte, die Idee an sich wurde jedoch weltweit schnell aufgegriffen und verfeinert. Es wird nicht lange dauern, bis die ersten Behörden mittels digitaler Identität in diesem virtuellen Ökosystem Dokumente bearbeiten werden können, um einerseits die Prozesse zu beschleunigen und andererseits eine bessere Übersicht (Hinweis: Kontrolle!) zu erhalten. 

Im Bereich Gaming sind die Kollegen bereits weiter. Zu den bekanntesten Metaverse Spielen zählen u.a. Axie Infinity, Sandbox, Decentraland oder Alien Worlds. Interessanterweise gibt es auch ein Spiel aus unserer Branche, das sehr angesagt ist, nämlich Farmers World.

Farmers World funktioniert wie folgt: 

Man kann Land kaufen, Getreide anbauen, Vieh züchten, Fische fangen und Häuser für die Tiere bauen. Es besteht sogar die Möglichkeit Gold abzubauen. Für Werkzeuge geht man quasi auf den AtomicHub-Markt einkaufen. Alles ist virtuell. Grundstücke, Werkzeuge, Produkte wie z.B. Milch oder Eier sind NFTs. 

Die Aufgabe besteht darin, die eigene Farm gegen Eindringlinge und andere Spieler zu schützen. Diese versuchen im Spiel, einem die angesammelten Ressourcen zu stehlen. 

Erwartet uns sowas Ähnliches auch in Facebook’s Metaverse? Werden wir statt Beiträge zu posten und auf Kundenkommentare zu antworten, fortan damit konfrontiert, unsere Artikel gegen irgendwelche Eindringlinge und Monster zu schützen? 

Das Unbekannte 

Alles ändert sich und das in einem rasanten Tempo. Ich gehe verstärkt davon aus, dass wir die jeweiligen sozialen Netzwerke, so wie wir sie heute kennen, in 5-10 Jahren überhaupt nicht mehr wieder erkennen werden. Sie werden sich allesamt transformieren und meiner Ansicht nach, zu komplexen virtuellen Ökosystemen entwickeln. 

Die Metaverse wird entweder ein Teil dieses Ökosystems sein oder sie wird die allumfassende Hülle bzw. Matrix des entsprechenden Konsortiums werden. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit der sog. Verschmelzung mit anderen Systemen und Plattformen. Oder aber, das Ganze nimmt ein Ende. Tatsächlich ist jedes der aufgeführten Szenarien möglich, daher auch der Untertitel „Das Unbekannte“. 

Unter diesen Umständen stellt sich die berechtigte Frage nach der Positionierung eines landwirtschaftlichen Familienbetriebs, der nicht über die Manpower großer Konzerne verfügt, die jeden Tag die sozialen Netzwerke sozusagen hoch und runter „deklinieren“. 

Ich bin kein Hellseher und ich kann Euch auch nicht vorschreiben wir Ihr Euch marketingtechnisch am besten positionieren sollt. Was ich jedoch tun kann, ist meine persönliche Strategie mit Euch zu teilen. So werde ich mich auf den jeweiligen Blockchain Social Media Kanälen umschauen und da u.a. auch nach dezentralen Alternativen suchen, denn spätestens nach den letzten beiden turbulenten Jahren wissen wir, dass Facebook, Instagram, YouTube, Twitter und Co. alles andere als Pro- Meinungs- und -redefreiheit sind. 

Was die Metaverse angeht, so gilt es sich, mit dem Thema vertraut zu machen und auch hier nach wirtschaftlichen Chancen Ausschau zu halten. 

Bildquelle: Foto von Gerd Altmann auf Pixabay

Von Facebook abhängig - Keine gute Strategie

Von Facebook abhängig? Keine gute Strategie

Vor rund einer Woche war die gesamte Facebook-Family für etwa 6 Stunden nicht erreichbar. Es war der schlimmste Ausfall für den Silicon Valley Tech-Giganten seit 2008. Damals legte ein Fehler Facebook für einen ganzen Tag lahm. Der Unterschied zu jetzt: in 2008 lag die Anzahl der Nutzer bei 80 Millionen; heute nutzen mehr als 3 Milliarden Menschen das soziale Netzwerk.

Facebook, Instagram, WhatsApp, Messenger, Oculus – sie alle waren „down“. Nutzer versuchten vergebens sich immer wieder einzuwählen, da ging buchstäblich nichts. Was als nächstes passierte beschreibt das Dominoeffekt der Tech-Industrie. Viele wendeten sich an Twitter, Reddit, TikTok und Co. was dazu führte, dass auch diese Netzwerke mit dem hohen Zustrom von Nutzern auf Serverprobleme stoßten. Das Chaos war perfekt.

Was den Facebook Otto-Normalnutzer ärgerte, bedeutete monetäre Verluste für Kleinunternehmer, Werbeagenturen und „Creators“. Der US-amerikanische TV-Sender CNBC spricht von Verlusten von ein paar hundert Dollar bis hin zu mindestens 5.000 US-Dollar pro Unternehmer.

Das wirft die Frage auf, ob es clever und nachhaltig ist, sein Onlinegeschäft dermassen von Facebook abhängig zu machen?

Der eine oder andere Influencer lebt alleine von seinen Instagram-Posts, andere wiederum generieren einen Großteil ihres Einkommens aus Facebook-Werbung. Lasst uns die großen Konzerne bei dem ganzen Spiel nicht vergessen, denn auch hier gibt es Facebook Enterprise und WhatsApp Business Lösungen, die durch den Ausfall am Montag sehr stark „leiden“ mussten. So konnten Tausende von Angestellte an Meetings, Konferenzen und Kundengesprächen nicht teilnehmen.

Heute Facebook, morgen Google, Amazon, Microsoft oder Apple

Um den Ausmaß unserer Abhängigkeit besser zu verstehen, beginnen wir die Reise mit einem Blick auf unsere Smartphones.

Die meisten von uns verwenden entweder ein Android-Telefon mit Google drauf oder bedienen sich eines iPhones mit Apple als Anbieter. Die allerwenigsten laufen mit LinuxOS durch die Gegend oder besitzen das technische Know-how, um ihr Telefon zu de-googeln.

Was die Apps anbelangt, so finden wir bei den allermeisten Smartphone-Besitzer mindestens eine App aus der Facebook-Familie, bei der jüngeren Generation sind es mehr. WhatsApp hat fast jeder drauf. Wer die neuesten Trends mitverfolgen will, packt sich auch Instagram aufs Telefon. Wer Familie hat und gerne Fotos mit mehreren Generationen teilt, kommt an Facebook nicht vorbei. Die Gamer greifen auf Oculus VR zurück und Chat-süchtige führen ambitionierte Gespräche auf Messenger durch.

Weiter geht’s mit den Einkäufen: Online shoppen macht fast jeder. Wo? Am besten bei Amazon, natürlich. Also App auf, Produkt aussuchen, Klick und fertig. Die Kreditkarte ist ja eh schon im Profil hinterlegt; der Bequemlichkeit darf selbstverständlich nichts im Wege stehen.

Daheim wartet dann das etwas größere Smartphone auf uns, weil wir entweder bissl mehr Bildschirm beim Surfen benötigen oder weil wir den Shoppingvorgang in Groß fortsetzen möchten. Auch hier wartet entweder ein MacBook mit seinem macOS von Apple auf uns oder ein Windows-Gerät, das uns immer wieder auffordert die neuesten, wunderbarsten Microsoft-Produkte herunterzuladen, upzudaten und zu nutzen.

Diese großen Tech-Unternehmen verfolgen uns auf Schritt und Tritt, dabei existieren sie erst seit zwei-drei Dekaden. Unser ganzes Privatleben sowie unsere Businesswelt einer handvoll Unternehmen zu vertrauen, ist nicht besonders schlau. Dass dies ausgenutzt werden kann, haben wir ebenfalls schon öfters erlebt.

Was sind die Alternativen? Gibt es Lösungen auch für Menschen die sich nicht mit Programmierung oder künstliche Intelligenz auskennen?

Nicht jeder ist technisch versiert. Hinzu kommt, dass jeder von uns Talente, Erfahrung und Kenntnisse besitzt, die wichtig sind für die Gesellschaft aber mit Hardcore Technologie bzw. Digitalisierung wenig am Hut haben (obwohl das heutzutage schwer nachvollziehbar ist).

Open Source und Blockchain-basierte Alternativen

Es gibt selbstverständlich Alternativen, aber diese sind nicht Mainstream – oder noch nicht. Es gibt Chat-Apps die weniger Nutzer haben, dafür aber mehr Verschlüsselung versprechen wie z.B. Signal. Wer Open Source liebt und die Microsoft-Suite bestehend aus Excel, Word, Powerpoint und Co. satt hat, kann auf LibreOffice oder Open Office zurück greifen. Natürlich bietet Linux das Nonplus-Ultra für jeden der selbst an seinem Laptop / Computer werkelt und sich gleichzeitig von Apple bzw. Windows abseilen mag.

Kommen wir zu Web 3.0 und damit auf die Blockchain-basierten Plattformen zu sprechen. So lässt sich beispielsweise YouTube hervorragend mit Odysee substituieren. Wer seine Lieblingscreators sucht, die auf YouTube aus was auch immer Gründen gesperrt wurden, wird hier mit großer Wahrscheinlichkeit fündig. Auf der Suche nach einer Facebook-Alternative? Wie wär’s mit MINDS. Bist Du ein Fan kurzer Messages? Dann schau doch bei Flote vorbei.

Folgende Artikel zu Blockchain, Metaverse und der neuen Marketing-Ära in der Landwirtschaft könnten Dich auch interessieren:

Vor 10 Jahren wurde Facebook belächelt; heute kommt kaum ein Onlinebusiness an dem Tech-Giganten vorbei. Mit seinen 3 Milliarden Nutzer, ist die soziale Plattform ein absoluter Schwergewicht geworden, mit dem nicht so leicht zu Scherzen ist.

Nicht desto trotz, halte ich es für äußerst riskant, sein gesamtes Business von diesem einen Netzwerk abhängig zu machen. Auch wenn Ihr (noch) kein Web 3.0 Fan sein, macht es Sinn, das Risiko über mehrere Web 2.0 Lösungen zu teilen. Wer weiss, wann der nächste Ausfall von Zuckerberg an der Tür klopft. Gute Vorbereitung ist die halbe Miete.

Bildquelle: Foto von Luca Sammarco auf Pexels

Metaverse und Landwirtschaft: Wie vermarkten wir in der Zukunft?

Metaverse und Landwirtschaft: Wie vermarkten wir in der Zukunft?

Ob Facebook, Instagram oder Twitter in 10 Jahren noch hier sein werden ist unklar; eins wird sich definitiv verändern: die Art und Weise wie wir unsere Produkte bzw. Dienstleistungen vermarkten. Die entstehende Metaverse zwingt jeden von uns anders zu denken und zu interagieren. Diejenigen die nicht bereit sind von einer festen zu einer Wachstums-Denkweise zu switchen, werden sich zukünftig extrem schwer tun.

Alles um uns herum bricht zusammen. Die Systeme die Jahrzehnte und gar Jahrhunderte funktionierten, haben ausgedient. Diejenigen die das nicht sehen oder sehen wollen werden auf der Strecke bleiben. In den kommenden Jahren wird auf vielen Ebenen Chaos herrschen, was ich persönlich für etwas Positives halte, denn nur dann können wir etwas Neues kreieren, das die Menschheit in seiner Denkweise und vor allem spirituell voranbringt.

In den letzten Jahren haben wir uns in eine konfuse Konsumgesellschaft gewandelt, die geprägt war von Lebensmittelverschwendung, einer sinnlosen Anhäufung unzähliger Elektro- und Mobilgeräte und starker Einsamkeit. So kann eine Gesellschaft nicht funktionieren auch wenn Banken, Pharmagiganten und Großkonzerne wie Amazon, Google, Microsoft oder Facebook die besten Jahre ihrer Existenz verzeichnen. Diese Entwicklung ist ungesund und das spüren immer mehr wahre Seelen auf diesem Planeten.

Für mich als Landwirt, der sehr eng mit der Natur verbunden ist und das externe Fiasko oft quasi aus der Ferne beobachten durfte, war schon immer klar, dass es so nicht mehr lange gehen würde.

Insbesondere in den Großstädten verbringen die Menschen ihr ganzes Leben in einer sogenannten Kiste. Sie wohnen in einer Kiste (Apartment), sie fahren zur Arbeit in einer Kiste (Auto), sie sitzen den ganzen Tag am Schreibtisch in einer Kiste (Büro), sie essen zu Mittag aus einer Kiste (Lunch-Box), sie gehen Sport machen in eine Kiste (Fitnessstudio) und abends setzen sie sich auf die Couch und kucken in eine Kiste (Fernseher). Die Natur bleibt aus und vor und so bricht auch die einst sehr enge Verbindung zwischen Mensch und Natur. Das was einst normal war, rückt im Leben des modernen City-Menschen immer mehr in die Ferne.

Es gibt jedoch auch gute Nachrichten: Immer mehr Menschen wachen auf und stellen fest, dass es so nicht mehr weiter geht. Und das allerbeste kommt noch: sie wollen auch nicht mehr in die alten Denk- und Lebensweisen zurück kehren. Sie wollen etwas Neues, Besseres und vor allem Lebenswerteres kreieren. Sie wollen wieder im Einklang mit Mutter Natur leben.

Wie manifestiert sich das?

Es wird regional und saisonal auf dem Wochenmarkt, beim Bauer oder im naheliegenden Hofladen eingekauft. Statt auf Antibiotika zurückzugreifen wird auf Kräutertees, Honig (insb. Manuka-Honig) und andere Hausmittel gesetzt. Man ist eher bereit einem stressige Job den Rücken zu kehren und sich auf seine Talente und Passion zu fokussieren. Die Kommunikation mit anderen Gleichgesinnten gewinnt an Intensität und es entstehen neue Communities die ganz anders „ticken“. Hektik und Stress werden bewusst wahrgenommen und durch inneren Frieden substituiert.

Die Transformation ist im vollen Gange und das ist eine fantastische Sache.

Was hat es mit der Metaverse auf sich?

Zum ersten Mal tauchte der Begriff Metaverse in einem Science-Fiction-Roman auf. In 1992 veröffentlichte der Autor Neal Stephenson sein Buch „Snow Crash“ in dem er eine virtuelle Realität beschreibt, in der Menschen als dreidimensionale Avatare miteinander und mit Software-Agenten interagieren.

Das Konzept wurde seitdem weiter ausgearbeitet und verfeinert. Neben Hollywood fand der Begriff vor allem in Silicon Valley, Seattle und anderen Tech-Hochburgen jede Menge Anhänger. Die Metaverse repräsentiert demnach eine Zukunft bestehend aus einem Mix aus virtuellen Welten und verschiedenen Elementen der echten Welt — und das ohne jeglichen Grenzen.

Noch können sich wenige Mitbürger diese „Realität“ in Aktion vorstellen aber das wird sich ändern.

Es gibt Branchen die dies schon recht gut in ihre Strategien bzw. vielmehr in ihr Dasein integriert haben, u.z. sind das die Gaming-Industrie und die Modebranche mit ihren virtuellen Outfits. In der Businesswelt gilt der Einsatz digitaler Hologramme im Meetingraum als etwas seltsames und außergewöhnliches aber auch dies wird sich in den kommenden Jahren normalisieren.

Falls Ihr zum ersten Mal von dem Begriff Metaverse hört, macht Euch keine Sorgen. Es ist ein recht neues Konzept was jedoch mehr und mehr in das Mainstream strömt. Die entsprechenden „Einrichtungen“ werden in den kommenden Wochen und Monaten sicher darüber berichten müssen, da die Anhänger dezentraler Blockchain-Technologien dafür sorgen werden, dass die Massen davon erfahren — was erneut eine gute Sache ist.

Die Auswirkungen auf die Landwirtschaft

Einen Vorgeschmack auf das was auf uns zukommt, erhalten unsere jungen und Erwachsenen Landwirte die gerne Videospiele spielen heute schon. Zwar ist das nicht die Metaverse von der ich spreche, sondern nur ein winziger Teil davon, aber sie sind dieser neuen Welt schonmal ansatzweise ausgesetzt worden. Hoffentlich wird es ihnen dann leichter fallen (aber nicht unbedingt), diese neue Realität zu verstehen, wenn alle Komponenten miteinander verbunden sind.

Wir können uns mit den Händen und Füssen davor wehren, dass wir zusehends in eine immer vernetzteren Welt steuern, das hilft jedoch nicht. Vielen alteingesessenen Landwirten wird dies schwer fallen und trotzdem hoffe ich, dass zahlreiche meiner Mitgenossen nicht auf der Strecke bleiben, sondern vielmehr ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie wir die neuen Technologien positiv (Schlüsselwort!) mit der Natur in Einklang bringen, damit die menschliche Spezies von guten und schönen Erfahrungen in dieser 3D-Welt inspiriert wird.

Das ist der Grund weshalb ich derartige Themen aufgreife und Euch hier auf Agrarbetrieb näher bringen möchte. Ich glaube an das Gute im Menschen und möchte zusammen mit Euch eine bessere und lebenswertere Zukunft schaffen, wo wir endlich alle miteinander verbunden sind.

Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Branche sehr gut mit der Metaverse co-existieren kann. Sicherlich werden autonome Maschinen vieles auf unseren Feldern revolutionieren und uns dazu zwingen, die Ackerfelder cleverer zu bearbeiten. Wir werden unser Gehirn stärken nutzen müssen und wir werden endlich kreativer sein dürfen. Wenn sich das ganze nicht mehr nur auf die eine Komponente namens „Profit“ ausrichten wird, dann werden unsere Felder bunter und variierter aussehen als heute. Mono-Kulturen sind ein Weg das in die Sackgasse führt. 30cm lange, geradlinige Gurken, perfekte Möhren und gleichaussehende Äpfel ohne Geschmack haben ausgedient.

Wir leben auf einem großartigen Planeten der nur so strotzt von Ressourcen. Die Erde kennt das Wort „Mangel“ nicht. Fauna und Flora kennen nur ein Wort: „Wachstum“. Der Natur den Rücken kehren bzw. schlimmer noch, immer wieder versuchen die Natur zu verändern ist vollkommen dumm. Wir müssen Mutter Natur respektieren und ihr zuhören. Wenn wir das tun, dann können wir ein fantastisches Co-Habitat entwickeln. Dafür benötigen wir keine Kontrollsysteme wie z.B. Regierungen, Polizei, Militär und Co.

Habt keine Angst vor dem Chaos und vor dem was auf uns zurollt. Ganz im Gegenteil, ergreift die Initiative und kreiert das was IHR wollt.

Denkt immer daran: Chaos ist der beste Ort, von dem aus man etwas erschaffen kann.

Lasst uns die Metaverse gemeinsam so gestalten, wie wir sie wollen. Behaltet Eure Macht, gibt sie nicht ab. Ihr seid spirituelle Wesen in einem 3D-Kostüm. Lasst Euch daher bitte nicht vom Kostüm blenden. Bleibt stark.

Bildquelle: Foto von Joshua Sortino auf Unsplash

Digitales Leben: Autonome Kioske und papierlose Kassenzettel

Digitales Leben: Autonome Kioske und papierlose Kassenzettel

Das digitale Zeitalter verändert den Einzelhandel zusehends. Edeka sorgt mit der Einführung papierloser Kassenbons für jede Menge Schlagzeilen. Lidl und Kaufland bieten Kassenzettel aus umweltfreundlichem Thermopapier an. Rewe testet gemeinsam mit Vodafone den ersten autonom fahrenden Kiosk. Die Digitalisierung wird den Handel und damit einhergehend auch unseren Alltag nachhaltig verändern.

Erst letzte Woche habe ich über den Kastl-Greissler aus Österreich berichtet, ein interessantes Container-Nahversorgungsmodell basierend auf einem Franchise-System was die Alpenrepublik erobert. Heute blicken wir auf Deutschland und die aktuellen News in punkto Digitalisierung im Einzelhandel.

In Köln ist ein autonomer Rewe-Kiosk unterwegs

Seit letzter Woche Mittwoch (7. Juli) testen Rewe und Vodafone den „europaweit ersten autonom fahrenden Kiosk“. Das 6 km/h schnelle Snackmobil wird im Kölner Gewerbecampus Carlswerk eingesetzt. Das autonome Fahrzeug ist mit Kameras, Sensoren und moderner Mobilfunktechnik ausgestattet. Um Probleme zu vermeiden, wird das Auto anfangs von einem menschlichen Betreuer begleitet.

Wie funktioniert der Einkauf?

Ein kurzes Winken reicht schon, um das rollende Kiosk zum Anhalten zu bringen. Selbstverständlich gibt es auch vordefinierte Haltestellen. Das Sortiment ist wie wir bereits von einem „normalen“ Kiosk gewohnt sind, auf Snacks, Süßigkeiten und Getränke beschränkt. Die Zahlung erfolgt kontaktlos per Karte, Smartphone oder Smartwatch.

Der Snack-Mobil befindet sich von 10 bis 16 im Einsatz. Der Test läuft nach Angaben des Unternehmens bis September.

Quelle: Vodafone

EDEKA setzt auf digitale Kassenbons

Steuerhinterziehung erschweren… das war die Begründung für die Einführung der Kassenbonpflicht für Händler aller Art in 2020. Nun gehen die Händler einen Schritt weiter und digitalisieren „was das Zeug“ hält.

Im Herbst 2020 hatten Edeka und Netto die Einkaufszettel auf „Öko“-Material umgestellt. Es folgten Kaufland und Lidl; die beiden Einzelhändler der Schwarz-Gruppe bieten einen Kassenbon aus umweltfreundlichem Thermopapier.

Nun geht die Edeka aber einen Schritt weiter und bietet seinen Kunden eine digitale Version des Kassenzettels an. Das Ganze funktioniert wie folgt:

  • An der Kasse wird ein QR-Code generiert.
  • Der Kunde kann diesen Code mit seinem Smartphone vom Monitor der Kasse scannen.
  • eBon kann später als PDF-Datei heruntergeladen werden.
  • Edeka-App Nutzer brauchen den QR-Code nicht nutzen, denn sie erhalten den eBon automatisch als PDF-Datei wie gewohnt.

Zur Wiederholung: Wer bei Edeka einkauft hat nun drei Optionen in punkto Kassenbon:

  1. Ganz klassisch – Kassenzettel in Papierformat
  2. Digital – eBon auf dem Smartphone
  3. Kein Kassenzettel – dann wird auch keins gedruckt

Woher kommt der plötzliche Sinneswandel?

Schlüsselwort „Umweltschutz“ natürlich.

Wir erfahren, dass in einer Edeka-Filiale täglich 31,3 Rollen Kassenpapier verbraucht werden. Seit der Kassenbon-Pflicht in Deutschland haben Handelsforscher des Kölner EHI folgenden zusätzlichen Papierbedarf ermittelt: 5,7 Mio. kg Kassenpapier pro Jahr, on top.

Quellen: Edeka, WirtschaftsWoche, inFranken.de

Quelle: EuroShop The World’s No. 1 Retail Trade Fair, YouTube

Digitales Leben 2.0

Die Zukunft heisst eBons, Apps und Co., d.h. bald kann keiner mehr das Haus ohne sein Smartphone oder Smartwatch verlassen.

Noch werden uns Alternativen angeboten aber ich gehe davon aus, dass dieser „Zustand“ in wenigen Jahren komplett digitalisiert wird. Sicherlich hat das neue System viele Vorteile wie z.B. schneller Überblick aller Kosten, keine verschmierten Kassenbons wo man die Beträge kaum noch erkennen kann, mit einem Klick alles kategorisiert und bereit für die Steuererklärung etc.

Was ist aber mit den Nachteilen?

Im digitalen Zeitalter ist der Kunde gläsern und „nackt“. Die App-Betreiber kennen alle unsere Einkäufe. Die Smartphone-Anbieter und deren Big Tech Systeme kennen alle unsere Bewegungen. Die Kreditkarten-Anbieter haben detaillierte Infos über unser Konsumverhalten. Das Thema Datenschutz erfährt eine immer breitere Definition und Anonymität wird mit etwas Negativem gleichgesetzt.

Auf in die Digitalisierung mit allen Pros und Cons. Eine neue Welt erwartet uns und damit einhergehend ergibt sich die Frage:

Steuern wir in ein „Zeitalter der totalen Kontrolle“ oder ein „Zeitalter des technologischen Überflusses und der menschlichen Kreativität“?

Das entscheiden wir alle gemeinsam im Hier und Jetzt.

Bildquelle: Foto von kiquebg auf Pixabay