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2023-09 Saubere Energie mal ganz anders - Agrarbetrieb

Saubere Energie mal ganz anders

Wir brauchen immer mehr Energie und andererseits wollen wir uns von den herkömmlichen Methoden der Energiegewinnung gänzlich verabschieden. Weg von den konventionellen Ressourcen, wie Kohle, Erdöl, Erdgas und Atomkraft, hin zu den erneuerbaren Energiequellen, wie Solar, Wasserkraft und Wind. Die Vorstellung ist zwar nett, aber eine Umstellung ist, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Letzteren auch ihre Herausforderungen mitsichbringen, wohl nicht möglich .

Gibt es andere Wege und Möglichkeiten, saubere Energie zu gewinnen – ohne dass wir die Umwelt belasten und Mutter Erde mit diversesten Stahl- und Betonkonstruktionen regelrecht zumüllen?

Heute möchte ich Euch mit ein paar bahnbrechenden Innovationen bekanntmachen, die uns dabei helfen könnten, saubere Energie zu gewinnen und welche, u.a. auch kabellos, den Haushalten weltweit zur Verfügung stehen könnten.

Saubere Energie #1. Luft mit Hilfe eines Bakterien-Enzyms in elektrische Energie umwandeln

Ein australisches Forscherteam der Monash University in Melbourne hat aus einem Bodenbakterium ein Enzym gewonnen, das uns ermöglicht, Luft in Elektrizität umzuwandeln. Das wäre eine unbegrenzte Quelle an sauberer Energie.

Zu den Details:

  • Es handelt sich hierbei um das gewöhnliche Bodenbakterium „Mycobacterium smegmatis“.
  • Daraus haben die Wissenschaftler ein Enzym namens „Huc“ extrahiert.
  • Mit Hilfe hochmoderner Technologien stellten die Forscher fest, dass Huc gasförmige Wasserstoff-Moleküle aus der Umgebungsluft in elektrische Energie umwandelt.
  • Die aus Huc gewonnene Elektrizität erweist sich als effizient und stabil.
  • Diese Entdeckung eröffnet das Potenzial für luftbetriebene, elektrische Geräte.

Zu den Vorteilen:

  • Endlose Enzym-Energiequelle: Bakterien, die das Enzym „Huc“ enthalten, könnten in großen Mengen gezüchtet werden.
  • Lagerung ohne Verluste: Huc lässt sich langfristig bei Temperaturen um den Gefrierpunkt oder bis zu 80 Grad Celsius lagern, ohne dass es seine Fähigkeit zur Stromerzeugung verliert.
  • Stabile Elektrizität: Dies ergibt sich soweit aus den Experimenten der Australier.

„The sky is the limit“ – so lautet die Devise von Dr. Rhys Grinter, Co-Autor der Studie.

Damit hätten wir eine grenzenlose Energiequelle, um saubere Energie für alle Menschen auf diesem Planeten zu erzeugen.

Quellenangabe: Nature, veröffentlicht am 8. März 2023

Saubere Energie #2. Drahtlose Elektrizität mit Hilfe von Tesla-Türmen

Das Konzept der Tesla-Türme und der Möglichkeit, ganze Städte ohne ein einziges Kabel mit Elektrizität zu versorgen, ist endlich auch im Mainstream angekommen. Auf Pro 7 wurde in der Sendung „Galileo“ ein toller Beitrag über die Tesla-Türme in Moskau ausgestrahlt. In dem knapp 10-minütigen Videobeitrag erfahrt Ihr mehr dazu.

Quelle: Galileo, YouTube

Setzen wir also mit der allerwichtigsten Aussage fort, und zwar dass Strom auch ohne Kabel transportiert werden kann. Nikola Tesla hat es bereits 1890 bewiesen, als er zwei Glühbirnen über 3 km hinweg mit Strom versorgte. Das Experiment gelang nicht ganz; damals brannte der Generator des Kraftwerks durch, was einen kompletten Stromausfall zur Folge hatte.

Ein neuseeländischer Startup hat sich mit dem zweitgrößten Stromversorger Neuseelands, Powerco zusammen getan, um elektrische Energie drahtlos über große Entfernung sicher zu übertragen. Das Ziel des Unternehmens Emrod und von Powerco ist, diese Technologie in abgelegenen Gebiete zu verwenden, um die Haushalte dort auf dieser Weise mit Strom zu versorgen.

Wie funktioniert die drahtlose Energieübertragung des neuseeländischen Power-Duos?

Eins vorneweg: anders als bei Tesla, der einen Sendeturm verwendete, wird hier die Energie zwischen zwei Antennen übertragen. Ein Laservorhang bricht die Übertragung ab, wenn z.B. ein Vogel oder eine Drohne in den Strahl gerät. Die Übertragung funktioniert sogar auf Distanzen über 100 km, vorausgesetzt, die Stationen haben eine freie Sichtverbindung. Setzt man die Antennen auf große Türme oder sonstige stabile Konstruktionen, dann kann die Übertragung über eine noch größere Entfernung funktionieren. Limitiert wird im Endeffekt die Entfernung nur durch die Erdkrümmung.

Der große Vorteil dieser Methode: Die Energieübertragung erfolgt unabhängig von der Wetterlage.

Quellenangaben: EMROD, New Atlas

Saubere Energie #3. Sonnenlicht ohne Solarzellen in Strom umwandeln

Photovoltaikanlagen wohin das Auge schaut; dabei ist die Herstellung und Installation der Solarzellen aufwendig und kostet obendrauf auch jede Menge Geld, ganz zu schweigen von der späteren Entsorgung.

Forscher aus China und Schweden haben jetzt eine innovative Methode entdeckt, um Sonnenenergie in Strom umzuwandeln – ganz ohne Solarzellen. Auch das Thema der Speicherung über einen langfristigen Zeitraum wäre damit erledigt.

Wie soll das Ganze funktionieren?

Mit Hilfe eines Moleküls und einem ultradünnem Chip.

Wissenschaftler aus Shanghai (China) haben die MOST-Technologie (die Abkürzung steht für Molecular Solar Thermal Energy Storage Systems) derart weiterentwickelt, dass sie nun einen Chip verwenden können, der Geräte, wie z.B. Smartphones, SmartWatches oder Kopfhörer, mit elektrischer Energie versorgen kann, die aus Sonnenlicht gewonnen wurde.

Die MOST-Methode basiert auf einem Molekül, welches aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff besteht und das sich bei Kontakt mit Sonnenlicht in ein energiereiches Isomer (also eine Flüssigkeit) umwandelt.

Die Vorteile der MOST-Technologie:

  • Keine CO2-Emission bei der Umwandlung
  • Lange Speicherung von bis zu 18 Jahren möglich
  • Stabile Energiequelle, unabhängig von der Wetterlage
  • Kostengünstig
  • Energie auf Wunsch: Strom wird freigesetzt, wenn man ihn braucht.

Quellenangabe: Energy & Environmental Science, veröffentlicht auf Royal Society of Chemistry

Saubere Energie ist möglich!

Die Alternativen für die Gewinnung von sauberer Energie liegen auf dem Tisch. Wenn wir das Thema der Umweltschonung auch tatsächlich ernst meinen, dann sollten wir das Geld in diese Projekte stecken.

Solange wir jedoch in einer Welt leben, in der es darum geht, dass eine handvoll Konzerne ihre Macht missbrauchen, um noch mehr Geld zu schöpfen, wird es mit den neuen Projekten wohl etwas langsamer vorangehen.

Der Trend zu neuen, bahnbrechenden Innovationen und damit einhergehend, neuen Denkweisen und Perspektiven, ist unaufhaltbar. Die alten Systeme und Ideologien werden durch neue, menschenfreundliche Ökosysteme, die der Gemeinschaft dienen, nach und nach ausgetauscht. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Wie lässt sich saubere Energie sonst noch gewinnen? Welche neuen Methoden kennt Ihr?

Bildquelle: Foto von Pixabay auf Pexels

Weltweites Rekordjahr fuer Erneuerbare Energien - Biogasanlagen Agrarbetrieb (c) Agrarbetreib.com

Weltweites Rekordjahr für Erneuerbare Energien

2013 gilt als weltweites Rekordjahr für erneuerbare Energien. Noch nie war der Fokus auf Ökostrom und damit zusammenhängend der Ausbau der alternativen Energiequellen so stark wie im letzten Jahr.

Jedes Jahr veröffentlicht die Internationale Energieagentur (IEA) ihren Medium-Term Renewable Energy Market Report. Aus dieser geht hervor, dass erneuerbare Energien fast 22% des weltweiten Strommixes ausmachen. Damit stieg die produzierte Menge von Ökostrom um 240 Terawattstunden (TWh) auf insgesamt 5.070 TWh (ein Wachstum von +5%) und lag etwa auf Augenhöhe mit Erdgas.

Erneuerbare Energien in 2020 

Die Prognose des IEA für das Jahr 2020 lautet wie folgt:

26% des weltweiten Stroms soll aus alternative Energiequellen geschöpft werden!

Ein herausforderndes Ziel welches zur Realisierung, Investitionen in Milliardenhöhe benötigt. So wurden dem Bericht zufolge in 2013 umgerechnet 250 Milliarden US-Dollar (ebenfalls ein Rekordbetrag) in den Ausbau der Erneuerbaren gesteckt. Insgesamt sollen 123 Gigawatt neue Kapazitäten entstanden worden, vor allem in der Form von Photovoltaikanlagen und Windrädern an Land.

Die Höhe dieser Investitionen soll laut IEA weiter beibehalten werden, um sicher zu stellen, dass wir in 2020 das Anfangs festgelegte Ziel auch erreichen. Die Politik könnte dem Ganzen jedoch ein Strich durch die Rechnung ziehen, wenn es auf einigen Schlüsselmärkten der OECD weiter für Ungewissheit sorge, so der aktuelle Bericht des IEA.

Subventionierte Erneuerbare Energien, teurer Strom

Auch die Biogasbauer hierzulande kämpfen mit politischen Entscheidungen, Gesetzen und Ungewissheit.

Der Hype nach Fukushima war gross. Die besorgte Öffentlichkeit forderte die Politik auf, mehr in den Bereich Ökostrom zu investieren. Unzähliche Sendungen beschäftigten sich monatelang mit dem Thema. Erinnern Sie sich noch an die vielen heissen Debatten rundum Biogas, Photovoltaik, Windenergie & Co.?

Fukushima ist erstmals „vergessen“ und was bleibt sind z.B. frustrierte Biogasbauer die fest an regenerative Energieträgern glauben und dafür auch ganz viel tun.

Ein frustrierter Biogasbauer packt aus

Der nachfolgende Videobeitrag des Bayerischen Rundfunks zeigt den Leidensweg eines innovativen Landwirts von Biogas aus Ansbach.

Der katastrophale Gegentrend

2013 war nicht nur ein Ökostrom-Rekordjahr, sondern auch ein Rekordjahr für fossile Energieträger. Weltweit wurden erstmals 35,1 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre ausgestoßen. Das sind 670 Millionen Tonnen mehr als in 2012. Weiterführende Informationen zu diesem katastrophalen Rekord erfahren Sie auf der Seite des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR).

Ihre Meinung zum Thema Erneuerbare Energien

Es tut sich einiges im Bereich Ökostrom. Für den einen geht es zu langsam voran, ein anderer würde hingegen am liebsten alles so lassen wie es war. Wir wissen aber alle, dass nichts beständiger ist als der Wandel.

Wie stehen Sie zu dem Thema erneuerbare Energien? Was erwarten Sie aus den Reihen der Politik?

 

Agrarbetrieb_Startpaket fuer innovative Landwirte