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Das unschlagbare Trio: Perma-, Aqua- und Elektrokultur - Agrarbetrieb

Das unschlagbare Trio: Perma-, Aqua- und Elektrokultur

All jene, die im Einklang mit der Natur leben, haben von diesem unschlagbaren Trio sicherlich schon mal etwas gehört oder gelesen. Permakultur, Aquakultur und Elektrokultur sind alles Methoden und Praktiken, die seit Jahrhunderten in der Landwirtschaft sowie Fischzucht verwendet wurden.

Da sie auf den Einsatz von Synthetik und künstlichen Stoffen gänzlich verzichten, sind sie in den letzten hundert Jahren verstärkt in den Hintergrund gedrängt worden. Heute erleben sie jedoch ein „Revival“. Von Hobbygärtnern bis hin zu Universitätsprofessoren, immer mehr Menschen schenken den Prinzipien der Quantenphysik und den Erkenntnissen des renommierten Erfinders Nikola Tesla Beachtung, wodurch sie unumgänglich auch mit den oben aufgeführten Techniken in Berührung kommen.

Was verbindet diese drei Methoden? Wo liegen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede?

Permakultur

Zwar wird der Ursprung der Permakultur zwei Herren aus Australien attribuiert, das bedeutet jedoch nicht, dass unsere Vorfahren sie nicht schon ganz viel früher praktiziert haben. Im Endeffekt geht es bei der Permakultur darum, sich selbst erhaltene Lebensräume in einem geschlossenen Kreislauf zu schaffen. Dabei werden die natürlichen Kreisläufe nachgeahmt und ertragreich umgesetzt.

Wenn Ihr tiefer in dieses Thema einsteigen möchtet, dann empfehle ich Euch folgenden Beitrag hier auf Agrarbetrieb, in welchem auch ein paar aktuelle Studien und Metriken zur Wirtschaftlichkeit von Permakultur angeführt sind:

Was ist Permakultur und wie funktioniert es?

Aquakultur

Aquakultur ist die kontrollierte Produktion von Wasserorganismen, wie z.B. Fischen, Muscheln, Krebstieren, Schnecken, Garnelen oder auch Algen. Hierbei kommen mehrere Arten von Produktionssystemen zum Einsatz, so z.B. hochtechnisierte Kreislaufanlagen, offene Gehege oder die Zucht im Tidebereich der Meeresküsten (wie es bei Muscheln der Fall ist).

Nicht zu verwechseln ist Aquakultur mit dem Begriff Aquaponik. Bei letzterem wird die Aufzucht von Fischen mit dem Anbau von Pflanzen kombiniert. Es werden demnach zwei bewährte landwirtschaftliche Methoden miteinander verbunden, um einen gekoppelten Kreislauf zu kreieren.

Aquaponik = Aquakultur + Hydroponik (erdlose Produktion von Pflanzen)

Ihr wollt mehr wissen? In dem nachfolgenden Videobeitrag werden die zehn häufigsten Fragen zur Aquakultur beantwortet …

Quelle: Aquakulturinfo, YouTube

Wenn Ihr tiefer in die Materie einsteigen möchtet und Interesse daran habt, wie das Ganze wissenschaftlich fundiert ist, dann empfehle ich Euch den folgenden Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Ralf Otterpohl von der Technischen Universität Hamburg (TUHH):

Quelle: Ralf Otterpohl, YouTube

Elektrokultur

Elektrokultur ist sicherlich die Lieblingsmethode aller Nikola Tesla-Fans, die in den Bereichen Landwirtschaft oder Forstwirtschaft aktiv sind. Bei der Elektrokultur kommen verschiedene physikalische Apparaturen, wie z.B. Magnetkonstruktionen, Eisendrähte und Stahlstäbe, zum Einsatz, um natürliche Phänomene der Erde und Luft, wie z.B. den Magnetismus und den Ionenaustausch, ganz gezielt zu den Pflanzen und Bäume zu leiten.

Hierdurch sollen diese gestärkt werden, so dass sie einerseits eine ertragreiche Ernte ohne den Zusatz von Chemikalien liefern und andererseits vor Schädlingen, Krankheiten und Co. besser geschützt werden.

Folgende Beiträge, die ich zum Thema Elektrokultur geschrieben habe, kann ich Euch an dieser Stelle empfehlen:

Warum wird Elektrokultur ignoriert?

Was haben Elektrokultur, Daisugi und Geomantie gemeinsam?

Nicht zuletzt möchte ich noch einen Videobeitrag über die Königsdisziplin im Bereich Elektrokultur mit Euch teilen. Es handelt sich hierbei um Antennen – von ganz einfachen bis extrem komplizierten, von neuen bis hin zu unglaublich alten Konstruktionen, die es bereits vor über 22.000 Jahren gab. Ein äußerst interessanter Beitrag muss ich gestehen.

Quelle: Daniel Konzett, YouTube

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Auf einen ersten Blick sieht man, dass die meisten Gemeinsamkeiten wohl zwischen der Permakultur und der Elektrokultur herrschen. In beiden Fällen wird mit der Kraft der Natur gearbeitet, um das Wachstum der Pflanzen auf natürliche Weise zu stärken. Auf den Einsatz von Chemikalien, Antibiotika und Co. wird gänzlich verzichtet. Beide Methoden stellen einen absoluten Gegenpol zum aktuellen, industriellen Agrarsystem dar.

Auch wenn die Aquakultur scheinbar aus der Reihe tanzt, versucht man auch hier dem Ansatz der nachhaltigen Landwirtschaft gerecht zu werden. Zwar sind die Unterschiede in den jeweiligen Teilen der Welt sehr gross, so hören wir immer wieder etwas über den Einsatz von Hormonen und Antibiotika in der Fischzucht, nichtsdestotrotz erhofft man sich in diesem Bereich, insbesondere in Kombination mit der Hydroponik, eine Verbesserung.

Das, was wir in den letzten rund hundert Jahren mit unseren Böden veranstaltet haben, muss aufhören. Monokulturen und ein völlig entmineralisierter Ackerboden können für die menschliche Gesundheit einfach nicht gut sein. Die Natur ist ein Wunderwerk und das, wenn wir dieses unterstützen, sich von selbst auch regenerieren kann. Die Frage ist, ob wir das auch wirklich wollen.

Ein System, das ausschließlich auf Profite und Gier aufgebaut ist, wird früher oder später kollabieren. Lange wegschauen und ignorieren funktioniert nicht mehr. Die aufgeführten Herangehensweisen, insbesondere in Form der Perma- und Elektrokultur, bieten hervorragende Beispiele, wie es anders gemacht werden kann.

Bildquelle: Foto von Fabien Burgue auf Pexels

Was haben Teslagärten, Hydroponik und Schafwolle gemeinsam?

Was haben Teslagärten, Hydroponik und Schafwolle gemeinsam?

Mit der konventionellen Landwirtschaft stößt das System an seine Grenzen. Unsere Böden sind ausgelaugt, ganz zu schweigen von der Beschleunigung des Artenverlustes. Wenn wir so weitermachen, dann wird alles kollabieren. Es müssen daher andere Konzepte her. Mit Hilfe von Teslagärten, Hydroponik und Aquaponik sowie alternativer Bio-Dünger, wie z.B. Pellets aus Schafwolle, versuchen innovative Seelen einen nachhaltigen Weg aufzuzeigen, der uns vor einer größeren Katastrophe retten könnte.

Das, was wir in den letzten Jahrzehnten getrieben haben, führt uns in eine Sackgasse. Ob das Ende dieser Ära auch den Aktionären der globalen Konzerne, die, das was wir aktuell vorfinden, auf die Spitze getrieben haben, bewusst ist oder ob diese Realität gerne ignoriert wird, sei dahingestellt. Fakt ist, die Landwirtschaft, so wie wir sie heute kennen, steht vor großen Herausforderungen und damit einhergehend, auch gewaltigen Änderungen.

Veränderungen müssen jedoch nicht zwangsläufig etwas Negatives bedeuten. Sie können durchaus positiv sein, wenn wir die Zügel wieder in die Hand nehmen und endlich Verantwortung für diesen tollen Planeten übernehmen, der uns voller Hingabe alle seine Reichtümer zur Verfügung stellt.

In meinem Landwirtschaftslexikon, das ich im Dezember letzten Jahres veröffentlicht habe, bin ich auf unterschiedliche Konzepte und Methoden eingegangen, die uns in der kommenden Dekade helfen sollen. Hierzu zählen u.a. Permakultur, Foodscaping, Vertical Gardening, Indoor Farming sowie Hydroponik.

Heute gehen wir einen Schritt weiter und nehmen als Erstes die sogenannten Teslagärten näher unter die Lupe.

Teslagärten – Landwirtschaft trifft auf Nikola Tesla

Was passiert wenn wir die Prinzipien von Nikola Tesla in der Landwirtschaft und ganz speziell bei der Bepflanzung eines Gemüsegartens anwenden?

Bei der aeroponischen greeny+ Technologie geht es um weit mehr als bei einer herkömmlichen Hydrokultur. Durch die Integration einer Tesla-Spule in das System, werden die Frequenzen auf die Bedürfnisse von Pflanzen kalibriert. Das Zusammenspiel zwischen Frequenzen, Impulsen, Informationen und elektromagnetischen Feldern sorgt für die Entstehung sogenannter hexagonaler Molekülstrukturen, die dem glücklichen Urzustand attribuiert wird. Ist dieser Urzustand einmal zerstört, dann sprechen Wissenschaftler vom oxidativem Stress, der im menschlichen Körper zum Beispiel zur Degeneration von Zellen führt, wodurch wiederum die Anfälligkeit für Krankheiten drastisch erhöht wird.

Übersetzt heißt das Folgendes:

Die Pflanzen, die im greeny+ Teslagarten angebaut werden, bekommen das sauberste und energiereichste Wasser. Wer sich wiederum aus diesem Garten ernährt, profitiert von den hexagonalen Wasserstrukturen, die sich von der Pflanze auf uns übertragen. Denn sowohl Pflanzen als auch Menschen bestehen zum aller größten Teil aus Wasser.

Quelle: greenyplus, YouTube

Hier ein paar Zahlen, um das hier angewandte Teslasystem besser zu verinnerlichen:

  • Der greeny+ Teslagarten verbraucht rund 95% weniger Wasser als beim auf konventioneller Landwirtschaft basierendem Gemüseanbau erforderlich ist.
  • Die Samen, die zum Einsatz kommen, sind „samenfest“. Dies bedeutet, man kann die Samen der Pflanzen wieder verwenden, um neue Beete anzulegen. Es handelt sich hierbei um „Heritage“-Saatgut oder „Ursamen“ und nicht um irgendwelche sterilen Hybride, die üblicherweise in Gartencentern erhältlich sind.
  • Das angebaute Gemüse und Kleinobst steckt voller Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
  • Den Teslagarten kann man rund um das Jahr bestücken.
  • Die Pflanzen wachsen 4-6 mal schneller als auf dem Acker oder draußen im Gartenbeet.

Neugierig geworden? Wenn Ihr tiefer in die Materie einsteigen und die hierbei angewandte Technologie von Tesla besser verstehen möchtet, dann darf ich Euch an dieser Stelle das nachfolgende Interview von Mittelerde TV mit Arthur Tränkle (greeny+) ans Herz legen.

Quelle: Mittelerde TV, YouTube

Düngen mal ganz anders — nämlich mit Bio-Schafswolle

Wir bleiben in der Welt der „Alternativmethoden“ zuhause und schwenken jetzt ganz bewusst auf das Thema Bio-Dünger um. Denn, wenn es ein Thema gibt, das uns in der konventionellen Landwirtschaft große Sorgen bereitet, dann sind es die Dünger, die wir verwenden. Einerseits, kämpfen wir mit Schädlingen aller Art und Couleur, aber andererseits, schießen weltweit die Preise nach oben, so dass wir vor gewaltigen Herausforderungen stehen.

Mineralreiche Dünger aus dem Gartencenter waren mal der Hit; doch jetzt heißt es, auf Pellets umzusteigen, die natürlichen Ursprungs sind. Wer sich die Wollpellets aus Bio-Schafwolle leisten kann, tut nicht nur seinem Gemüse etwas Gutes, sondern auch dem Boden.

Der nachfolgende Beitrag des Bayerischen Rundfunks gibt einen schnellen Einblick auf das, was mit Schafwollpellets in punkto Düngen möglich ist.

Quelle: Bayerischer Rundfunk, YouTube

Zurück zur Ursprungsfrage dieses Artikels

Was haben die drei, scheinbar völlig aus der Luft gegriffenen Wörter Teslagärten, Hydroponik und Schafwolle überhaupt gemeinsam?

Sie zeigen uns einen nachhaltigen Weg auf, wie wir mit den uns zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen besser umgehen können, um die Menschen weltweit besser und vor allem gesünder zu ernähren. Wenn wir dabei die Technologien wie in diesem Falle, die Teslaspule, positiv einsetzen können, um saubere und energiereiche Nahrungsmittel ganz autark herzustellen, dann ist das sicherlich eine tolle Sache.

Sind diese Konzepte wirklich so innovativ oder haben wir nur vergessen, sie zu unserem Gunsten zu nutzen?

Wenn wir Berichte über die hängenden Gärten der Semiramis lesen, die heute in der Kategorie Weltwunder geparkt werden, dann frage ich mich schon, warum wir die letzten Jahrzehnte quasi im „Tiefschlaf“ verbracht haben. Aber Hauptsache wir finden jetzt gute Lösungen auf die aktuellen Herausforderungen, damit wir ein würdevolles und prachtvolles Leben in vollen Zügen genießen können.

Bildquelle: Foto von SpencerWing auf Pixabay

Lokal und Global – Wie wär’s mit einer Ko-Existenz?

Lokal und Global – Wie wär’s mit einer Ko-Existenz?

Wir leben in einer Welt geprägt von Dualität: gut-schlecht, oben-unten, links-rechts, schwarz-weiß, global-lokal usw. Anstatt mit dem Gießkannenprinzip sogenannte Lösungswege anzubieten, die einerseits absolut keinen Sinn ergeben und andererseits, komplett das Gegenteil bewirken, wie wär’s wenn wir individuelle Lösungen für Situationen finden, in denen eine Ko-Existenz der beiden vermeintlichen Gegenströme die bessere Vorgehensweise ist.

Als Befürworter der WIN-WIN Strategie, sehe ich das Thema global-lokal insbesondere auf meiner Branche, der Landwirtschaft bezogen, nicht so engstirnig wie manch ein Politiker, eine Partei, ein NGO etc. uns weiss machen will. Es ist irrsinnig, lokale Probleme die z.B. in einer kleinen Gemeinde auftreten, mit globalen Ansätzen zu lösen. Anders herum ist es genauso dumm, auf globale Herausforderungen ausschließlich mit lokalen Konzepten zu reagieren.

Die Kraft liegt in der Kombination, in der cleveren Verschmelzung globaler und lokaler Ideen. Unabhängig davon ob wir hier über eine steigende Weltbevölkerung oder eine massive „Völkerwanderung“ in Richtung Mega-Cities sprechen, die Versorgungsprobleme erfordern verzahntes Denken und Handeln.

Die Entweder-Oder-Debatte ist völlig falsch

Alles auf 100% global umzustellen ist nicht zielführend, auch wenn sich da manch einer ein schöneres bzw. sorgloseres Leben verspricht. Die letzten Jahre haben die Schwachstellen der globalen Orientierung stärker aufgezeigt als je zuvor.

Hier ein paar Beispiele:

  • Schiffe die voll beladen irgendwo fest stecken und die Container den Hafen nicht mehr erreichen.
  • Internationale Ware in Häfen die aufgrund mangelnder LKW-Fahrer nicht in die Läden transportiert werden kann.
  • Leere Regale in den Supermärkten (insbesondere in Großstädten) und große Bestellungslücken die nicht aufgeholt werden können.
  • Saisonale Ware die von der einen Halbkugel der Erde auf die andere geschippert wird, weil man einerseits, nicht die nötigen Investitionen vor Ort getätigt hat und andererseits, weil der liebe Konsument die Verbundenheit zur Natur völlig verloren hat und das Thema Saisonalität für ihn eine große Unbekannte ist.

Diese Liste könnt Ihr gerne weiter führen, in dem Ihr Beispiele aus Eurem Alltag integriert. Das gibt dem Ganzen dann einen „lokalen“ Sinn sozusagen.

Spass beiseite, das sind keine Lappalien. Die Begriffe Nachhaltigkeit, Globalismus und Klimawandel werden so gerne durch die Gegend geschmissen, aber wer sich mal ernsthaft hinsetzt und überlegt was wir hier treiben, nämlich tonnenweise Lebens- und Nahrungsmittel über zehntausende von Kilometer von A nach B zu fahren, fliegen und Co., der kommt zur Schlußfolgerung, dass wir alle nicht ganz dicht sind.

Ganz zu schweigen was uns das alles kostet, schaden wir der Natur und unserem Planeten mehr denn je. Und dann sollen wir das noch mehr intensivieren? Wir sehen doch deutlich, dass diese globale Verflechtung nicht funktioniert, wieso pushen wir diese Schiene dann ins Extreme?

Clever ist was anderes. Bitte versteht mich nicht falsch, globale Konzepte und Strategien bringen Vorteile mit sich wenn sie sinnvoll und gezielt eingesetzt werden. Aber damit lösen wir nicht die oben aufgeführten Probleme. Diese Denkweise ist falsch und sollte dringend korrigiert werden.

Ich sehe die Power in der Kombo lokal und global. Wenn wir tolle Sorten hier bei uns in der Region anpflanzen können, dann sollten wir das vermehrt tun. Als Naturliebhaber sehe ich die Saison-Zyklen die uns Mutter Erde zur Verfügung stellt als eine Unterstützung und nicht als Hindernis. Wenn wir mit diesen Zyklen arbeiten statt dagegen, dann erreichen wir viel mehr.

Die ganzen Technologien und innovativen Konzepte wie z.B. Foodscaping, Vertical Farming, Urban Farming, Hydroponik, Aquaponik, Permakultur über die ich des Öfteren hier auf Agrarbetrieb geschrieben habe, helfen uns da sehr gut weiter.

„Go local“ ist wesentlich mehr als nur ein Slogan

So sehr ich exotische Früchte, Hülsenfrüchte und Co. mag, umso verrückter erscheint mir das Treiben in punkto Versorgung und Lieferung dieser Produkte aus weiten Ländern zu uns nach Deutschland — und das über das ganze Jahr hinweg.

Wir importieren im Winter Heidelbeeren aus Chile und Peru, lassen allerdings unsere leckeren deutschen Heidelbeeren im Sommer links liegen. Wir rütteln im Herbst mit der Nase wenn Grünkohl oder Kraut aus der heimischen Produktion serviert wird und greifen lieber zu Kimchi oder Chinakohl weil wir der Meinung sind, dass diese was Besonderes sind.

Der heutige Konsument ist völlig verzogen. In der Schule lernen die Kinder nicht mehr welches Obst und Gemüse in welcher Jahreszeit geerntet wird. Wozu das alles lernen, wenn die Supermärkte das „Zeug“ ganzjährig im Sortiment führen.

Was ich damit sagen will ist folgendes: Entweder lernen wir alle unsere heimischen Lebens- und Nahrungsmittel auf der sanften Tour zu schätzen oder wir kriegen eine harte Lektion verpasst, wenn wir früher oder später vor leeren Regalen stehen.

Für alle Liebhaber von exotischen Früchten & Co.: Wir haben die Möglichkeit diese teilweise auch bei uns in Deutschland anzupflanzen. Ich habe dies ja auch mit meiner Aroniaplantage getan. Die Aroniabeeren habe ich auf meinen Reisen nach Südamerika kennengelernt und weil ich von den vielen Vorteilen dieser Superbeere absolut begeistert war, habe ich sie zu uns ins Frankenländle mitgebracht. Mehr dazu auf Frankenaronia.

Lokal & Global – The Power is in the Mix

Je mehr wir hierzulande produzieren können, am besten regional, um größere Transport- und Lieferwege zu vermeiden, umso gezielter können wir dann global vorgehen, mit dem was wir wirklich nötig haben. Wenn wir jedoch das globale Geschäft getreu dem Motto „Profite maximieren, ohne Rücksicht auf Verluste“ weiterhin betreiben, werden die Systeme kollabieren.

Es ist ein Paradigmenwechsel notwendig. Wir müssen die Ressourcen anders verteilen und das was wir lokal generieren können, besser nutzen. Damit kommen wir nicht nur der Natur sondern auch unseren Gemeinden und Länder zugute.

Extreme verstärken das Konzept der Dualität und bringen uns kein bisschen weiter. Besinnen wir uns daher auf unsere Stärken, schöpfen wir aus unserer lokalen Kraft und geben dem Rezept die benötigte globale Würze.

Bildquelle: Foto von Fotoworkshop4You auf Pixabay

Das Landwirtschaftslexikon dieser Dekade

Das Landwirtschaftslexikon dieser Dekade

Foodscaping, Indoor Farming, vertikale Landwirtschaft, Hydroponik, Permakultur — diese Begriffe sorgen in letzter Zeit immer häufiger für Schlagzeilen in den Mainstream-Medien. Das ist gut so, denn die Art und Weise wie wir heute Landwirtschaft betreiben ist trotz der „Nachhaltigkeits-Floskel“ vieler Konzerne, nicht aufrecht zu erhalten. Es ist daher höchste Zeit, dem Landwirtschaftslexikon ein Upgrade zu verpassen.

Nachhaltigkeit – das Lieblingswort von Big Business und Big Banking hat die letzte Dekade geprägt. Selbstverständlich wurde der Begriff auch bei uns in der Landwirtschaft derart verbreitet, dass man heute keinen normalen Satz mehr aussprechen kann, ohne dieses Zauberwort zu verwenden.

Hat der Begriff seinen Zenit erreicht oder geht da noch was? Das werden wir sehen, allerdings gehe ich stark davon aus, dass wir in dieser neuen Dekade viele neue „Zauberwörter“ erfinden werden, um die eine oder andere Wahrnehmung den Massen besser zu verkaufen.

Bevor wir die von mir oben kurz aufgeführten Begriffe etwas näher durchleuchten, ein paar Trends noch vorneweg. Diese basieren vermehrt auf eigene Beobachtungen sowie zahlreiche Gespräche mit Individuen aus allerlei Berufsfeldern.

  1. Der massive Exodus in Richtung Big Cities was bald zu Smart Cities mutiert, scheint zum Halten gekommen zu sein.
  2. Die Homeoffice-Kultur führt zu einem Paradigmenwechsel, was ganz konkret heisst: weg aus den Cities und hinziehen wo es ruhig ist.
  3. Verzicht auf Supermarkt-Essen (Stichwort: Monokulturen) und shoppen bei regionalen Anbietern, die Wert auf Saisonalität und Co. legen.
  4. Garten mieten oder „sharen“, um eigenes Gemüse und Obst anzupflanzen.
  5. Wohnungen samt Balkons werden zu vertikale Gärten.

Das ist natürlich die eine Seite der Medaille, wo die Natur im Fokus steht und der Mensch vermehrt versucht sich mit Mutter Erde zu verbinden.

Eine völlig andere Geschichte erzählt uns Big Business. Hierbei geht’s um Laborfleisch aus dem Reagenzglas (Stichwort Kunstfleisch), Insektenburger, Mehlwürmer-Patties und Co. Auch das sind Themen, über die ich hier auf Agrarbetrieb detailliert berichtet habe.

Das Landwirtschaftslexikon bekommt ein Upgrade

In den kommenden zehn Jahren werden wir mit großer Wahrscheinlichkeit immer öfter über folgende Begriffe stolpern:

FOODSCAPING. Nachbarn setzen sich zusammen und verwandeln jegliche Vorgärten und Grünflächen in essbare Landschaften, damit sie Lebensmittel teilen und tauschen können. Eine Top-Strategie um Wirtschaftskrisen und Kriege zu überstehen. Mehr dazu erfahrt Ihr in meinem Blog:

Foodscaping – eine Mini-Marktwirtschaft für kleine Gemeinden

PERMAKULTUR. Ein Begriff was über Direktsaat-Anbau und natürliches Gärtnern weit hinausgeht. Es ist eine Denkweise was mehrere Bereiche unseres Lebens umfasst. Die Kernaussage lautet wie folgt: Arbeiten mit der Natur und nicht gegen die Natur. Also nicht sinnlos irgend etwas produzieren, sondern im Einklang mit der Natur leben.

Der nachfolgende Videobeitrag verleiht einen guten Einblick in die „Geheimnisse“ der Permakultur und zeigt den Weg mehrerer Kollegen aus der Landwirtschaft. Darin zu sehen Landwirte und Gärtner aus Österreich, Australien und der USA.

Quelle: Permakultur & Transition vom Zirkeldreher, YouTube

VERTICAL GARDENING. Horizontal kann man nur so viel gärtnern, während es nach oben meistens immer noch jede Menge Luft gibt. So kann der eigene Balkon, die Terrasse oder der Mini-Garten mit pfiffigen selbst gemachten Pflanzenbehältern nach oben gestapelt werden. Wer auf der Suche nach weiteren Ideen und kostengünstigen Versionen für die vertikale Bepflanzung von Erdbeeren, Tomaten, Salate, Auberginen und Co. ist, wird u.a. auch bei Ikea fündig. Das schwedische Möbelhaus hatte auch diesmal den richtigen Riecher gehabt.

Die Konzepte / Begriffe VERTICAL GREENING und VERTICAL FARMING basieren auf dem gleichen Prinzip.

Folgende Beiträge darf ich Euch an dieser Stelle empfehlen:

Vertikale Landwirtschaft: Sind Hochhaus-Beet unsere Zukunft?

Go big or go home: In Japen steht die größte vertikale Farm

Asien’s grüne Metropole – Vertical Greening in Singapore

Vertical Farming: Urbane Landwirtschaft im Wolkenkratzer

INDOOR FARMING. Nicht jeder der in der Stadt wohnt hat einen Balkon oder eine Terrasse; ganz zu schweigen vom eigenen Garten. Was bleibt einem übrig, der gerne eigenes Gemüse anbauen möchte? Die Wohnung muss demnach herhalten. Das Bewusstsein für gesunde Ernährung wird immer größer. Vermehrt greifen Bürger zu Biogemüse oder suchen nach Wegen, etwas selber anzupflanzen. Wer keinerlei Freiluftflächen zur Verfügung hat, verwandelt die eigenen vier Wände in einen Gemüsegarten.

Mehr dazu in meinem Blog:

Indoor Farming – Ernte in den eigenen vier Wänden

HYDROPONIK. Es handelt sich hierbei um ein geschlossenes System, bei dem statt Erde mit Nährstoffen angereichertes Wasser für die Aufzucht genutzt wird. Die Einsparung von Ressourcen, der Verzicht auf Pestizide, das schnellere Wachstum der Pflanzen und die höheren Erträge locken immer mehr Betriebe heran.

Mehr dazu hier:

Hydroponik statt Erde

Das was hinter diesen Begriffen steckt, ist für viele Naturliebhaber nicht neu.

Wer im Einklang mit der Natur lebt, großen Wert auf seine Gesundheit und damit einhergehend auf bewusste Ernährung legt, ist in der einen oder anderen oben aufgeführten Aktivität involviert und kennt die Prinzipien dahinter.

Was neu ist, sind die englischen Begriffe und die Nuancen die verwendet werden, um generationsübergreifend eine gemeinsame Sprache für diese tollen Konzepte zu finden.

Selbstverständlich ist das Landwirtschaftslexikon weit davon entfernt ein vollständiges Upgrade erfahren zu haben. Immer wieder tauchen neue Begriffe auf und modellieren unsere Lebensweise, Kultur und Sicht auf die Realität.

Welche weiteren Begriffe würdest Du in das Landwirtschaftslexikon unbedingt aufnehmen?

Bildquelle: Foto von Katya_Ershova auf Pixabay

Indoor Farming Ernte daheim

Indoor Farming – Ernte in den eigenen vier Wänden

Die Indoor Farming Bewegung bekommt Rückenwind: Immer mehr Stadteinwohner verzichten auf Aldi, Lidl & Co. beim Einkauf von Kräutern und züchten diese daheim, in ihren eigenen vier Wänden. Große Fans dieser Bewegung sind insbesondere jene die weder einen Garten noch einen Balkon haben.

Wer in punkto Kräuterzucht schon genügend herumexperimentiert hat, überträgt sein Know-How auf die Züchtung von z.B. Tomaten, Paprika oder Erdbeeren. Diejenigen die es auf die Spitze treiben, integrieren sogar Smart-Technologien um ihre Mini-Zuchtanlagen professioneller zu steuern.

Wer gerne bei Ikea einkauft bzw. auf der Suche nach Ideen ist, hat diesen Trend sicherlich seit rund einem Jahr verstärkt wahrgenommen. Eins muss man dem schwedischen Möbelgiganten lassen: die Jungs/ Mädels setzen nicht nur Trends fest, sondern greifen diese schneller auf als manch einer atmet.

Was hat es auf sich mit den Wohnzimmerbauern? Ist diese Art „Mini-Landwirtschaft“ überhaupt nachhaltig?

Old School vs. New School beim Indoor Farming

Soll ich meine Kräuter auf der Fensterbank in der Küche lassen, damit sie viel Licht abbekommen oder wachsen diese problemlos auch im Wohnzimmer, in meinem feschen Bücherregal? Letztes Jahr hatte ich die Zucchini neben der Stereoanlage und die Ernte war perfekt.

Während die einen beim Lesen dieser Zeilen mit dem Kopf schütteln, wiederfinden sich die anderen in der obigen Diskussion zu 100%. Sowohl der Platz als auch das Prozedere sind für den Wohnzimmergärtner von großer Bedeutung. Was die Herangehensweise betrifft, so stehen diesen folgende zwei Optionen offen:

  1. Old School: Man besorgt sich Blumentöpfe in unterschiedlichen Grössen und entsprechende Erde im Gartencenter. Das ist der traditionelle Weg.
  2. New School: Man kauft sich eine moderne Mini-Zuchtanlage die aus kleinen bis großen Geräten bestehen kann. Die modernen Systeme (z.B. Hängesysteme, hydroponische Systeme) versorgen die Pflanzen mit Wasser und Licht. Der Preis für fertige Kleinst-Systeme startet bei rund 40€; bei den größeren Varianten sollte man mit 150€ und aufwärts rechnen.

Es gibt auch eine Ultra-Luxus-Variante für Smart-Technologie Anbieter, die am liebsten den gesamten Indoor Farming Prozess automatisiert haben möchten. Für diese Anbeter hat die Münchener Firma Agrilution einen speziellen Indoor-Gewächsschrank konzipiert.

Der Plantcube ist ein Zuchtschrank der sich nahtlos in das Küchendesign integrieren lässt. Ausgestattet mit speziellen Behältern, einer Wasser- und Lichtanlage, bleibt dem Hobbygärtnern nichts anderes übrig als die Lieblingssamen auszusuchen und das System mit Hilfe einer App zu steuern. Die einzige manuelle Tätigkeit die übrig bleibt ist das Zuführen von Nährstoffen, wobei der Hersteller auch diesen Teil des Prozesses baldmöglichst automatisieren will.

Quelle: Agrilution, YouTube

Und was kostet dieser Spass?

Das Basic-Paket gibt es für 3.000 EUR.

Zurück zu „good old“ Blumentöpfe

Nicht jeder hat das nötige Kleingeld für einen derartigen Zuchtschrank bzw. auch wenn, möchte er/sie lieber ohne Apps und Tech unterwegs sein. Wer Spass am bewässern, zupfen und Co. hat, der bleibt seinen Blumentöpfen treu.

Es gibt jedoch auch hier einiges zu beachten insbesondere wenn es um die Themen Licht und Luftfeuchtigkeit geht:

  1. Licht: Wessen Wohnung in Richtung Süden ausgerichtet ist, kann seine Pflanzen auf der Fensterbank stehen lassen. Wichtig hierbei, dass die Pflanze nicht die Fensterscheibe berührt, sonst droht diese zu verbrennen. Wenn die Wohnung Richtung Norden schaut, dann kann das benötigte natürliche Licht durch künstliches Licht kompensiert werden. In Baumärkten und Gartencentern findet man geeignete Lampen. Es gibt auch Hängesysteme die mit Lampen ausgestattet sind und bei der Pflanzenzucht im Eigenheim eine gute Lösung darstellen können.
  2. Luftfeuchtigkeit: Während Zitrusfrüchte sich in feuchten Räumen wohl fühlen, ist das bei Tomaten, Gurken und Kräutern ganz anders. Diese Nutzpflanzen benötigen trockene Räume wie das Wohnzimmer oder die Küche.

Fängst Du gerade mit Indoor Farming an?

Dann starte am besten mit Salate und Kräutern, denn diese sind schon nach wenigen Wochen erntereif. Wenn Dir das gut gelungen ist, dann kannst Du Dein Zuchtportfolio auf Tomaten, Zucchini, Gurken, Erdbeeren und Co. ausbreiten.

Die Kehrseite von Indoor Farming

Wohnzimmerbauern ohne Garten oder Balkon haben es schwer. Sie stossen früher oder später an die räumlichen Grenzen. Ein Zitronenbaum im Wohnzimmer ist „fancy“, kommt aber gegen einen heimischen Apfelbaum im Garten oder einer Mini-Variante auf dem Balkon schwer an.

Wer auf frisches Basilikum, Kresse oder Dill aus dem eigenen Wohnzimmertopf nicht verzichten mag, der erfreut sich diesen Nutzpflanzen als fester Bestandteil seiner eigenen vier Wände. Im Endeffekt kann man Glück langfristig nicht kaufen. Es sind die kleinen Dinge im Leben, auf die es ankommt.

Bleibt Indoor Farming eine Mainstream-Bewegung oder heisst es bald ade? Wir werden sehen.

Bildquelle: Foto von silviarita from Pixabay