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Was haben Teslagärten, Hydroponik und Schafwolle gemeinsam?

Was haben Teslagärten, Hydroponik und Schafwolle gemeinsam?

Mit der konventionellen Landwirtschaft stößt das System an seine Grenzen. Unsere Böden sind ausgelaugt, ganz zu schweigen von der Beschleunigung des Artenverlustes. Wenn wir so weitermachen, dann wird alles kollabieren. Es müssen daher andere Konzepte her. Mit Hilfe von Teslagärten, Hydroponik und Aquaponik sowie alternativer Bio-Dünger, wie z.B. Pellets aus Schafwolle, versuchen innovative Seelen einen nachhaltigen Weg aufzuzeigen, der uns vor einer größeren Katastrophe retten könnte.

Das, was wir in den letzten Jahrzehnten getrieben haben, führt uns in eine Sackgasse. Ob das Ende dieser Ära auch den Aktionären der globalen Konzerne, die, das was wir aktuell vorfinden, auf die Spitze getrieben haben, bewusst ist oder ob diese Realität gerne ignoriert wird, sei dahingestellt. Fakt ist, die Landwirtschaft, so wie wir sie heute kennen, steht vor großen Herausforderungen und damit einhergehend, auch gewaltigen Änderungen.

Veränderungen müssen jedoch nicht zwangsläufig etwas Negatives bedeuten. Sie können durchaus positiv sein, wenn wir die Zügel wieder in die Hand nehmen und endlich Verantwortung für diesen tollen Planeten übernehmen, der uns voller Hingabe alle seine Reichtümer zur Verfügung stellt.

In meinem Landwirtschaftslexikon, das ich im Dezember letzten Jahres veröffentlicht habe, bin ich auf unterschiedliche Konzepte und Methoden eingegangen, die uns in der kommenden Dekade helfen sollen. Hierzu zählen u.a. Permakultur, Foodscaping, Vertical Gardening, Indoor Farming sowie Hydroponik.

Heute gehen wir einen Schritt weiter und nehmen als Erstes die sogenannten Teslagärten näher unter die Lupe.

Teslagärten – Landwirtschaft trifft auf Nikola Tesla

Was passiert wenn wir die Prinzipien von Nikola Tesla in der Landwirtschaft und ganz speziell bei der Bepflanzung eines Gemüsegartens anwenden?

Bei der aeroponischen greeny+ Technologie geht es um weit mehr als bei einer herkömmlichen Hydrokultur. Durch die Integration einer Tesla-Spule in das System, werden die Frequenzen auf die Bedürfnisse von Pflanzen kalibriert. Das Zusammenspiel zwischen Frequenzen, Impulsen, Informationen und elektromagnetischen Feldern sorgt für die Entstehung sogenannter hexagonaler Molekülstrukturen, die dem glücklichen Urzustand attribuiert wird. Ist dieser Urzustand einmal zerstört, dann sprechen Wissenschaftler vom oxidativem Stress, der im menschlichen Körper zum Beispiel zur Degeneration von Zellen führt, wodurch wiederum die Anfälligkeit für Krankheiten drastisch erhöht wird.

Übersetzt heißt das Folgendes:

Die Pflanzen, die im greeny+ Teslagarten angebaut werden, bekommen das sauberste und energiereichste Wasser. Wer sich wiederum aus diesem Garten ernährt, profitiert von den hexagonalen Wasserstrukturen, die sich von der Pflanze auf uns übertragen. Denn sowohl Pflanzen als auch Menschen bestehen zum aller größten Teil aus Wasser.

Quelle: greenyplus, YouTube

Hier ein paar Zahlen, um das hier angewandte Teslasystem besser zu verinnerlichen:

  • Der greeny+ Teslagarten verbraucht rund 95% weniger Wasser als beim auf konventioneller Landwirtschaft basierendem Gemüseanbau erforderlich ist.
  • Die Samen, die zum Einsatz kommen, sind „samenfest“. Dies bedeutet, man kann die Samen der Pflanzen wieder verwenden, um neue Beete anzulegen. Es handelt sich hierbei um „Heritage“-Saatgut oder „Ursamen“ und nicht um irgendwelche sterilen Hybride, die üblicherweise in Gartencentern erhältlich sind.
  • Das angebaute Gemüse und Kleinobst steckt voller Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
  • Den Teslagarten kann man rund um das Jahr bestücken.
  • Die Pflanzen wachsen 4-6 mal schneller als auf dem Acker oder draußen im Gartenbeet.

Neugierig geworden? Wenn Ihr tiefer in die Materie einsteigen und die hierbei angewandte Technologie von Tesla besser verstehen möchtet, dann darf ich Euch an dieser Stelle das nachfolgende Interview von Mittelerde TV mit Arthur Tränkle (greeny+) ans Herz legen.

Quelle: Mittelerde TV, YouTube

Düngen mal ganz anders — nämlich mit Bio-Schafswolle

Wir bleiben in der Welt der „Alternativmethoden“ zuhause und schwenken jetzt ganz bewusst auf das Thema Bio-Dünger um. Denn, wenn es ein Thema gibt, das uns in der konventionellen Landwirtschaft große Sorgen bereitet, dann sind es die Dünger, die wir verwenden. Einerseits, kämpfen wir mit Schädlingen aller Art und Couleur, aber andererseits, schießen weltweit die Preise nach oben, so dass wir vor gewaltigen Herausforderungen stehen.

Mineralreiche Dünger aus dem Gartencenter waren mal der Hit; doch jetzt heißt es, auf Pellets umzusteigen, die natürlichen Ursprungs sind. Wer sich die Wollpellets aus Bio-Schafwolle leisten kann, tut nicht nur seinem Gemüse etwas Gutes, sondern auch dem Boden.

Der nachfolgende Beitrag des Bayerischen Rundfunks gibt einen schnellen Einblick auf das, was mit Schafwollpellets in punkto Düngen möglich ist.

Quelle: Bayerischer Rundfunk, YouTube

Zurück zur Ursprungsfrage dieses Artikels

Was haben die drei, scheinbar völlig aus der Luft gegriffenen Wörter Teslagärten, Hydroponik und Schafwolle überhaupt gemeinsam?

Sie zeigen uns einen nachhaltigen Weg auf, wie wir mit den uns zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen besser umgehen können, um die Menschen weltweit besser und vor allem gesünder zu ernähren. Wenn wir dabei die Technologien wie in diesem Falle, die Teslaspule, positiv einsetzen können, um saubere und energiereiche Nahrungsmittel ganz autark herzustellen, dann ist das sicherlich eine tolle Sache.

Sind diese Konzepte wirklich so innovativ oder haben wir nur vergessen, sie zu unserem Gunsten zu nutzen?

Wenn wir Berichte über die hängenden Gärten der Semiramis lesen, die heute in der Kategorie Weltwunder geparkt werden, dann frage ich mich schon, warum wir die letzten Jahrzehnte quasi im „Tiefschlaf“ verbracht haben. Aber Hauptsache wir finden jetzt gute Lösungen auf die aktuellen Herausforderungen, damit wir ein würdevolles und prachtvolles Leben in vollen Zügen genießen können.

Bildquelle: Foto von SpencerWing auf Pixabay

Das Landwirtschaftslexikon dieser Dekade

Das Landwirtschaftslexikon dieser Dekade

Foodscaping, Indoor Farming, vertikale Landwirtschaft, Hydroponik, Permakultur — diese Begriffe sorgen in letzter Zeit immer häufiger für Schlagzeilen in den Mainstream-Medien. Das ist gut so, denn die Art und Weise wie wir heute Landwirtschaft betreiben ist trotz der „Nachhaltigkeits-Floskel“ vieler Konzerne, nicht aufrecht zu erhalten. Es ist daher höchste Zeit, dem Landwirtschaftslexikon ein Upgrade zu verpassen.

Nachhaltigkeit – das Lieblingswort von Big Business und Big Banking hat die letzte Dekade geprägt. Selbstverständlich wurde der Begriff auch bei uns in der Landwirtschaft derart verbreitet, dass man heute keinen normalen Satz mehr aussprechen kann, ohne dieses Zauberwort zu verwenden.

Hat der Begriff seinen Zenit erreicht oder geht da noch was? Das werden wir sehen, allerdings gehe ich stark davon aus, dass wir in dieser neuen Dekade viele neue „Zauberwörter“ erfinden werden, um die eine oder andere Wahrnehmung den Massen besser zu verkaufen.

Bevor wir die von mir oben kurz aufgeführten Begriffe etwas näher durchleuchten, ein paar Trends noch vorneweg. Diese basieren vermehrt auf eigene Beobachtungen sowie zahlreiche Gespräche mit Individuen aus allerlei Berufsfeldern.

  1. Der massive Exodus in Richtung Big Cities was bald zu Smart Cities mutiert, scheint zum Halten gekommen zu sein.
  2. Die Homeoffice-Kultur führt zu einem Paradigmenwechsel, was ganz konkret heisst: weg aus den Cities und hinziehen wo es ruhig ist.
  3. Verzicht auf Supermarkt-Essen (Stichwort: Monokulturen) und shoppen bei regionalen Anbietern, die Wert auf Saisonalität und Co. legen.
  4. Garten mieten oder „sharen“, um eigenes Gemüse und Obst anzupflanzen.
  5. Wohnungen samt Balkons werden zu vertikale Gärten.

Das ist natürlich die eine Seite der Medaille, wo die Natur im Fokus steht und der Mensch vermehrt versucht sich mit Mutter Erde zu verbinden.

Eine völlig andere Geschichte erzählt uns Big Business. Hierbei geht’s um Laborfleisch aus dem Reagenzglas (Stichwort Kunstfleisch), Insektenburger, Mehlwürmer-Patties und Co. Auch das sind Themen, über die ich hier auf Agrarbetrieb detailliert berichtet habe.

Das Landwirtschaftslexikon bekommt ein Upgrade

In den kommenden zehn Jahren werden wir mit großer Wahrscheinlichkeit immer öfter über folgende Begriffe stolpern:

FOODSCAPING. Nachbarn setzen sich zusammen und verwandeln jegliche Vorgärten und Grünflächen in essbare Landschaften, damit sie Lebensmittel teilen und tauschen können. Eine Top-Strategie um Wirtschaftskrisen und Kriege zu überstehen. Mehr dazu erfahrt Ihr in meinem Blog:

Foodscaping – eine Mini-Marktwirtschaft für kleine Gemeinden

PERMAKULTUR. Ein Begriff was über Direktsaat-Anbau und natürliches Gärtnern weit hinausgeht. Es ist eine Denkweise was mehrere Bereiche unseres Lebens umfasst. Die Kernaussage lautet wie folgt: Arbeiten mit der Natur und nicht gegen die Natur. Also nicht sinnlos irgend etwas produzieren, sondern im Einklang mit der Natur leben.

Der nachfolgende Videobeitrag verleiht einen guten Einblick in die „Geheimnisse“ der Permakultur und zeigt den Weg mehrerer Kollegen aus der Landwirtschaft. Darin zu sehen Landwirte und Gärtner aus Österreich, Australien und der USA.

Quelle: Permakultur & Transition vom Zirkeldreher, YouTube

VERTICAL GARDENING. Horizontal kann man nur so viel gärtnern, während es nach oben meistens immer noch jede Menge Luft gibt. So kann der eigene Balkon, die Terrasse oder der Mini-Garten mit pfiffigen selbst gemachten Pflanzenbehältern nach oben gestapelt werden. Wer auf der Suche nach weiteren Ideen und kostengünstigen Versionen für die vertikale Bepflanzung von Erdbeeren, Tomaten, Salate, Auberginen und Co. ist, wird u.a. auch bei Ikea fündig. Das schwedische Möbelhaus hatte auch diesmal den richtigen Riecher gehabt.

Die Konzepte / Begriffe VERTICAL GREENING und VERTICAL FARMING basieren auf dem gleichen Prinzip.

Folgende Beiträge darf ich Euch an dieser Stelle empfehlen:

Vertikale Landwirtschaft: Sind Hochhaus-Beet unsere Zukunft?

Go big or go home: In Japen steht die größte vertikale Farm

Asien’s grüne Metropole – Vertical Greening in Singapore

Vertical Farming: Urbane Landwirtschaft im Wolkenkratzer

INDOOR FARMING. Nicht jeder der in der Stadt wohnt hat einen Balkon oder eine Terrasse; ganz zu schweigen vom eigenen Garten. Was bleibt einem übrig, der gerne eigenes Gemüse anbauen möchte? Die Wohnung muss demnach herhalten. Das Bewusstsein für gesunde Ernährung wird immer größer. Vermehrt greifen Bürger zu Biogemüse oder suchen nach Wegen, etwas selber anzupflanzen. Wer keinerlei Freiluftflächen zur Verfügung hat, verwandelt die eigenen vier Wände in einen Gemüsegarten.

Mehr dazu in meinem Blog:

Indoor Farming – Ernte in den eigenen vier Wänden

HYDROPONIK. Es handelt sich hierbei um ein geschlossenes System, bei dem statt Erde mit Nährstoffen angereichertes Wasser für die Aufzucht genutzt wird. Die Einsparung von Ressourcen, der Verzicht auf Pestizide, das schnellere Wachstum der Pflanzen und die höheren Erträge locken immer mehr Betriebe heran.

Mehr dazu hier:

Hydroponik statt Erde

Das was hinter diesen Begriffen steckt, ist für viele Naturliebhaber nicht neu.

Wer im Einklang mit der Natur lebt, großen Wert auf seine Gesundheit und damit einhergehend auf bewusste Ernährung legt, ist in der einen oder anderen oben aufgeführten Aktivität involviert und kennt die Prinzipien dahinter.

Was neu ist, sind die englischen Begriffe und die Nuancen die verwendet werden, um generationsübergreifend eine gemeinsame Sprache für diese tollen Konzepte zu finden.

Selbstverständlich ist das Landwirtschaftslexikon weit davon entfernt ein vollständiges Upgrade erfahren zu haben. Immer wieder tauchen neue Begriffe auf und modellieren unsere Lebensweise, Kultur und Sicht auf die Realität.

Welche weiteren Begriffe würdest Du in das Landwirtschaftslexikon unbedingt aufnehmen?

Bildquelle: Foto von Katya_Ershova auf Pixabay

Wie wär’s mit Obst und Gemüse statt Pillen und Tropfen

Wie wär’s mit Obst und Gemüse statt Pillen und Tropfen?

Jedes Mal wenn wir den Begriff Superfoods hören, denken wir sofort an exotische Lebensmitteln wie Gojibeeren, Chia-Samen, Moringablattpulver und Co. Wir vergessen dabei, dass die Kräuter und Nüsse sowie das Obst und Gemüse, die direkt vor unserer Haustür wachsen und einen besonders hohen Vitamin- und Mineraliengehalt enthalten, ebenfalls zu den Superfoods zählen.

Immer mehr Menschen sind davon überzeugt, dass pflanzliche Lebensmittel die beste Medizin sind. Auf der einen Seite hören wir vermehrt von Ärzten die der klassischen, westlichen Medizin den Rücken kehren und die geballte Kraft der Pflanzen dafür nutzen, um Krankheiten rückgängig zu machen bzw. diese auch vorzubeugen. Andererseits wissen wir, dass mehr als ein Drittel aller Pharmazeutika von Pflanzen abgeleitet werden.

Jemand wie ich, der seit Kleinauf in der Natur und inmitten von Pflanzen aufgewachsen ist, braucht man von der Power pflanzlicher Lebensmittel nicht überzeugen. Genauso wenig braucht man jemanden davon zu überzeugen, der einen eigenen Garten pflegt. So schmeckt zum Beispiel Salat aus dem eigenen Garten bitterer als jeglicher Salat aus dem Supermarkt. Wir reden hier fast schon von zwei verschiedenen Geschmacksrichtungen: bitter vs. süß.

Ähnliches gilt auch in punkto exotische Superfoods: Wer meint mit pestizidbelasteten Gojibeeren aus China sich gesünder zu ernähren als jemand der heimische Erdbeeren aus dem Supermarkt kauft, die übertrieben gesagt, einen Tag gebraucht haben um zu reifen, irrt sich vollkommen. Im Grunde genommen befinden sich beide Genossen auf dem Holzweg.

An dieser Stelle möchte ich noch darauf hinweisen, dass wir die radioaktive Strahlenbelastung in Lebensmitteln nicht vernachlässigen sollten. Die Exoten Spirulina und Chlorella, die oft zur Entgiftung des Organismus verzehrt werden, sind hierfür prädestiniert.

Die heimischen Obst- und Gemüsesorten erleben ein Revival

Die Begriffe Saisonalität, Regionalität sowie „direkt vom Erzeuger kaufen“ (Direktkauf) gewinnen immer mehr an Bedeutung, was mich persönlich sehr freut. Dass dies mehr als nur ein Hype bzw. „dummer“ Trend ist, sehen wir u.a. auch daran, dass der bekannte schwedische Möbel- und Einrichtungshaus Ikea, nunmehr Ideen für einen Indoor-Kräutergarten samt Aufbewahrungsbehälter präsentiert.

Liebe Agrarbetrieb-Freunde, wir wissen doch alle, dass sich Ikea nie auf etwas einlassen würde, was nicht seriös und gleichzeitig höchst profitabel ist. Diesen Trend zu vernachlässigen wäre daher fatal.

Egal ob man etwas Platz auf dem Balkon, der Terasse, im Wohnzimmer oder einem gesonderten Platz in der Küche dafür „opfert“, um sein eigenes, kleines Gemüseparadies zu erschaffen — die Zeichen stehen ganz klar auf „ich weiss was drin und drauf ist, wenn ich es selber anpflanze“.

Wer sind die typischen Kandidaten für das heimische Gemüse- bzw. in manchen Fällen sogar Obstparadies?

Fangen wir zuerst mit den Kräutern am besten an: Petersilie, Dill, Basilikum, Thymian, Rosmarin.

Gemüsesorten: Salatvariationen, Tomaten (oft Cherrytomaten bzw. kleinere Varianten), Paprika, Zucchini, Auberginen, Radieschen

Obstsorten: Erdbeeren, Zitronen, Limetten, Clementinen — Stichwort: Zwergobstbäume oder Mini Obstbäume

An dieser Stelle möchte ich an die weisen Worte von Hippokrates, dem berühmtesten Arzt der Antike erinnern, was für viele Mitmenschen leider immer stärker bewußt oder unbewußt in Vergessenheit gerät:

„Lass die Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung“.

— HIPPOKRATES

Kleiner Hinweis am Rande: Da steht nichts von lass Pillen, Tropfen und sonstige Medikamente deine Medizin sein.

Quelle: Interview mit Prof. Dr. Michalsen, Dr. Petra Bracht, YouTube

Mit Obst und Gemüse Krankheiten keine Chancen geben

Ich schliesse mich an dieser Stelle gerne dem was Prof. Dr. Michalsen im obigen Interview gesagt hat, u.z. dass ich ebenfalls kein Gegner von Operationen und Medikamenten bin. Diese sollten jedoch bitte sehr überlegt und sinnvoll eingesetzt werden. OPs, Pillen und Co. sind nicht das Allheilmittel. Jahrtausendelang wurden pflanzliche Lebensmittel sehr erfolgreich von Mediziner aller Art und Couleur verwendet, um uns zu heilen. Nur weil bestimmte Organisationen heute hiervon nicht profitieren, heisst es nicht, dass unsere Vorfahren völlig blöd waren.

In einer weiteren Sache bin ich mit den beiden Ärzten ebenfalls d’accord und das obwohl ich das Wort „heilen“ im obigen Paragraph verwendet habe:

Kein Arzt auf dieser Welt heilt einen! Wir alleine heilen uns.

Welche Hilfsmittel wir dazu verwenden, spielt eine lebenswichtige Rolle. Während Medikamente nur die Symptome im Schach halten, helfen uns eine bewusste Ernährung, Sport, Sonne tanken und draussen sein an der frischen Luft, eine tolle Gemeinschaft, Motivation und ein stressfreier Alltag sehr wohl dabei, unsere innere heilende Armee aufzurüsten, um uns bei der Heilung zu unterstützen.

Bevor ich den heutigen Beitrag beende, möchte ich noch eins ansprechen was bei vielen ein Dorn im Auge ist, insbesondere wenn es um Obst geht:

Während sich in punkto Gemüse und Gesundheit kaum Minenfelder auftun, sieht das beim Obst ganz anders aus. Viele Obstsorten sind wahre Zuckerbomben und daher nicht so empfehlenswert. Weniger falsch liegt man, wenn man auf Avocados (ja, das grüne „Zeug“ ist ein Obst), Beeren (Erdbeeren, Heidelbeeren, Aroniabeeren etc.), Grapefruit und bestimmte Apfelsorten setzt.

Welche sind Deine Obst- und Gemüse-Favoriten? Welche Krankheiten bist aufgrund Deiner Ernährungsumstellung los geworden?

Bildquelle: Foto von Michelle Leman auf Pexels

Indoor Farming Ernte daheim

Indoor Farming – Ernte in den eigenen vier Wänden

Die Indoor Farming Bewegung bekommt Rückenwind: Immer mehr Stadteinwohner verzichten auf Aldi, Lidl & Co. beim Einkauf von Kräutern und züchten diese daheim, in ihren eigenen vier Wänden. Große Fans dieser Bewegung sind insbesondere jene die weder einen Garten noch einen Balkon haben.

Wer in punkto Kräuterzucht schon genügend herumexperimentiert hat, überträgt sein Know-How auf die Züchtung von z.B. Tomaten, Paprika oder Erdbeeren. Diejenigen die es auf die Spitze treiben, integrieren sogar Smart-Technologien um ihre Mini-Zuchtanlagen professioneller zu steuern.

Wer gerne bei Ikea einkauft bzw. auf der Suche nach Ideen ist, hat diesen Trend sicherlich seit rund einem Jahr verstärkt wahrgenommen. Eins muss man dem schwedischen Möbelgiganten lassen: die Jungs/ Mädels setzen nicht nur Trends fest, sondern greifen diese schneller auf als manch einer atmet.

Was hat es auf sich mit den Wohnzimmerbauern? Ist diese Art „Mini-Landwirtschaft“ überhaupt nachhaltig?

Old School vs. New School beim Indoor Farming

Soll ich meine Kräuter auf der Fensterbank in der Küche lassen, damit sie viel Licht abbekommen oder wachsen diese problemlos auch im Wohnzimmer, in meinem feschen Bücherregal? Letztes Jahr hatte ich die Zucchini neben der Stereoanlage und die Ernte war perfekt.

Während die einen beim Lesen dieser Zeilen mit dem Kopf schütteln, wiederfinden sich die anderen in der obigen Diskussion zu 100%. Sowohl der Platz als auch das Prozedere sind für den Wohnzimmergärtner von großer Bedeutung. Was die Herangehensweise betrifft, so stehen diesen folgende zwei Optionen offen:

  1. Old School: Man besorgt sich Blumentöpfe in unterschiedlichen Grössen und entsprechende Erde im Gartencenter. Das ist der traditionelle Weg.
  2. New School: Man kauft sich eine moderne Mini-Zuchtanlage die aus kleinen bis großen Geräten bestehen kann. Die modernen Systeme (z.B. Hängesysteme, hydroponische Systeme) versorgen die Pflanzen mit Wasser und Licht. Der Preis für fertige Kleinst-Systeme startet bei rund 40€; bei den größeren Varianten sollte man mit 150€ und aufwärts rechnen.

Es gibt auch eine Ultra-Luxus-Variante für Smart-Technologie Anbieter, die am liebsten den gesamten Indoor Farming Prozess automatisiert haben möchten. Für diese Anbeter hat die Münchener Firma Agrilution einen speziellen Indoor-Gewächsschrank konzipiert.

Der Plantcube ist ein Zuchtschrank der sich nahtlos in das Küchendesign integrieren lässt. Ausgestattet mit speziellen Behältern, einer Wasser- und Lichtanlage, bleibt dem Hobbygärtnern nichts anderes übrig als die Lieblingssamen auszusuchen und das System mit Hilfe einer App zu steuern. Die einzige manuelle Tätigkeit die übrig bleibt ist das Zuführen von Nährstoffen, wobei der Hersteller auch diesen Teil des Prozesses baldmöglichst automatisieren will.

Quelle: Agrilution, YouTube

Und was kostet dieser Spass?

Das Basic-Paket gibt es für 3.000 EUR.

Zurück zu „good old“ Blumentöpfe

Nicht jeder hat das nötige Kleingeld für einen derartigen Zuchtschrank bzw. auch wenn, möchte er/sie lieber ohne Apps und Tech unterwegs sein. Wer Spass am bewässern, zupfen und Co. hat, der bleibt seinen Blumentöpfen treu.

Es gibt jedoch auch hier einiges zu beachten insbesondere wenn es um die Themen Licht und Luftfeuchtigkeit geht:

  1. Licht: Wessen Wohnung in Richtung Süden ausgerichtet ist, kann seine Pflanzen auf der Fensterbank stehen lassen. Wichtig hierbei, dass die Pflanze nicht die Fensterscheibe berührt, sonst droht diese zu verbrennen. Wenn die Wohnung Richtung Norden schaut, dann kann das benötigte natürliche Licht durch künstliches Licht kompensiert werden. In Baumärkten und Gartencentern findet man geeignete Lampen. Es gibt auch Hängesysteme die mit Lampen ausgestattet sind und bei der Pflanzenzucht im Eigenheim eine gute Lösung darstellen können.
  2. Luftfeuchtigkeit: Während Zitrusfrüchte sich in feuchten Räumen wohl fühlen, ist das bei Tomaten, Gurken und Kräutern ganz anders. Diese Nutzpflanzen benötigen trockene Räume wie das Wohnzimmer oder die Küche.

Fängst Du gerade mit Indoor Farming an?

Dann starte am besten mit Salate und Kräutern, denn diese sind schon nach wenigen Wochen erntereif. Wenn Dir das gut gelungen ist, dann kannst Du Dein Zuchtportfolio auf Tomaten, Zucchini, Gurken, Erdbeeren und Co. ausbreiten.

Die Kehrseite von Indoor Farming

Wohnzimmerbauern ohne Garten oder Balkon haben es schwer. Sie stossen früher oder später an die räumlichen Grenzen. Ein Zitronenbaum im Wohnzimmer ist „fancy“, kommt aber gegen einen heimischen Apfelbaum im Garten oder einer Mini-Variante auf dem Balkon schwer an.

Wer auf frisches Basilikum, Kresse oder Dill aus dem eigenen Wohnzimmertopf nicht verzichten mag, der erfreut sich diesen Nutzpflanzen als fester Bestandteil seiner eigenen vier Wände. Im Endeffekt kann man Glück langfristig nicht kaufen. Es sind die kleinen Dinge im Leben, auf die es ankommt.

Bleibt Indoor Farming eine Mainstream-Bewegung oder heisst es bald ade? Wir werden sehen.

Bildquelle: Foto von silviarita from Pixabay

Foodscaping - eine Mini-Marktwirtschaft fuer kleine Gemeinden

Foodscaping – eine Mini-Marktwirtschaft für kleine Gemeinden

Früher hatte fast jeder Hausbewohner einen kleinen Gemüsegarten, um über die Runden zu kommen. Foodscaping war in Zeiten von Wirtschaftskrisen und Krieg eine Hintertür, um Hungersnöten zu begegnen. Dann kam der Aufschwung, die Supermärkte waren mit Lebensmitteln vollgepackt und der Begriff „Saisongemüse“ gehörte der Vergangenheit. Die Gemüsegärten mutierten zu Blumenbeeten, denn der moderne Internet-Mensch hatte für die „lästige“ Gartenarbeit keine Zeit mehr … zumindest bis vor Kürze.

Die ganze Globalisierungsgeschichte mag seine Vorteile haben, aber dieses hin und her transportieren von Lebensmitteln die man auch vor Ort anbauen kann, macht absolut keinen Sinn mehr. Die Profiteure haben ihre Taschen gefüllt und würden gerne dieses Roulettespiel weiter verfolgen, doch Themen wie z.B. Logistikkosten, Nachhaltigkeit oder Transparenz fallen ihnen vermehrt auf die Füsse. Ein neues Konzept muss her was u.a. die Integration von altbewährten Systemen ermöglicht.

So kommt es, dass wir weltweit im Eiltempo versuchen, Lösungen für die Versorgung unserer Großstadtmenschen zu finden. Einerseits kann das aktuelle System das nicht mehr verwalten und tragen, und andererseits scheint der Exodus Richtung Megacities unaufhaltbar zu sein.

Projekte wie Vertical Farming, Underground Farming (z.B. in London) oder Rooftop Farming (siehe hierzu meinen Blog von letzter Woche, mit dem Titel: Europas größte Farm befindet sich auf einem Dach in Paris) sind Schritte in die richtige Richtung. Allerdings brauchen wir mehr, viel mehr, um die Versorgung von bald 8 Milliarden Menschen sicher zu stellen.

Was genau ist denn Foodscaping?

Der englische Begriff „Foodscaping“ ist ein Hybrid bestehend aus „farming“ (Landwirtschaft) und „landscaping“ (Landschaftsgestaltung). Im Endeffekt geht es darum jegliche Vorgärten und Grünflächen in essbare Landschaften umzuwandeln.

Beispiele:

  • Der langweilige Rasen wird durch einen Kürbis- oder Auberginengarten ersetzt.
  • Anstelle der Birke wird ein Apfelbaum und ein paar Tomatensträuche gepflanzt.
Quelle: NowThis Earth, YouTube

Der Aufruf ist klar und deutlich: Die Transformation von nicht essbaren in essbare Gärten.

Die Zeit des faulen Gärtners ist vorbei. Es geht um essbare Landschaftsgestaltung was in erster Linie den eigenen Garten betrifft, jedoch auch auf öffentliche Plätze wie z.B. Parks, Fußgängerzonen oder Spielplätze ausgeweitet werden kann.

Der Wohlstand der letzten Jahrzehnte führte zum Verschwinden des Nutzgartens und zum Blühen sog. Ziergärten und Zierrasen. Aber in Zeiten von Unsicherheit — so wie wir sie derzeit erleben, rückt effektives Nutzen vermehrt in den Vordergrund.

Anders als bei einer Kleingartensiedlung wo jeder sein eigenes Gemüse anpflanzt, sprechen sich die Nachbarn bei Foodscaping ab. Das ultimative Ziel der Community (egal ob groß oder klein) ist es, eine Mini-Marktwirtschaft zu kreieren, wo Obst und Gemüse zum Tausch angeboten wird.

Ein konkretes Beispiel:

Ich pflanze Tomatensträuche, Kartoffeln und Kürbisse an. Mein Nachbar auf der linken Seite pflanzt einen Apfelbaum, zwei Birnen- und drei Pflaumenbäume an. In seinem Obstbaumgarten hat er Platz auch noch für Erdbeeren und Heidelbeeren. Mein Nachbar auf der rechten Seite spezialisiert sich auf Salate, Gurken und Kräutervarianten. Später erfolgt dann ein Tausch zwischen uns.

Immer mehr Menschen wandeln ihre Rasenflächen in essbare Landschaften um. Viele verpassen dem Ganzen auch ein besonderes Design, denn man möchte auch was Schönes fürs Auge bieten.

Kommen wir nun zu den Vor- und Nachteilen von Foodscaping.

Was sind die VORTEILE?

  • Frische: Kein Supermarkt der Welt kann diesen Punkt toppen. Frisches Gemüse, Obst und Kräuter aus dem eigenen Garten schmecken und riechen einfach herrlich.
  • Rückverfolgbarkeit: Jeder weiß, woher seine Lebensmittel stammen und unter welchen Umständen diese gezüchtet wurden.
  • Bio auf Wunsch: Man entscheidet selbst über die Verwendung von Dünger und Pestizide. Mit Backpulver und Essig erzielen viele Hobbygärtner eine erstaunliche Produktqualität.
  • Freie Wahl: Jeder pflanzt das an was er / sie möchte und was seine Fläche hergibt.
  • Man ist sein eigener Nahversorger.
  • Man bestimmt selbst über den Preis.
  • Jeder beteiligt sich an der Erschaffung eines Paradieses für Bienen und Insekten.
  • Schluss mit Monokulturen / Artenvielfalt: Der Kreativität bei der essbaren Gartengestaltung sind keine Grenzen gesetzt.

Was sind die NACHTEILE?

  • Platz/ Fläche benötigt: Nicht jeder Bewohner hat einen Garten vor seiner Wohnung, d.h. sie müssen sich entsprechende Flächen mieten. Hinzu kommt, dass diejenigen die z.B. Kürbisse oder Kartoffeln anbauen möchten, mehr Platz benötigen als diejenige die sich auf Erdbeeren oder Salate fokussieren.
  • Wasserversorgung, Pflege, Sonnenlicht: Das ist eine Herausforderung auch für diejenigen mit größeren Flächen. Bestimmte Gemüsesorten am Leben zu halten, verlangt viel Aufmerksamkeit, Arbeit und Know-how.
  • Schädlingsbekämpfung: Dies kann manchmal ganz schön teuer werden.
  • Saisonalität: Im Zuge der Globalisierung haben wir uns daran gewöhnt, dass fast jedes Gemüse zu jeder Jahreszeit verfügbar ist. Beim eigenen Anbau ist man auf Saisongemüse angewiesen.
  • Lagerung, Haltbarkeit: Nicht jeder hat einen gut temperierten Keller bzw. überhaupt einen Keller. Erdbeeren, Heidelbeeren, Kräuter, Tomaten und Co. müssen eingefroren werden, damit sie länger halten. Dafür braucht man Platz im Kühlschrank bzw. in der Gefriertruhe.

Lust auf „Foodscapen“ geweckt?

Foodscaping ist neben der urbanen Landwirtschaft und der eingangs aufgeführten Farming-Modelle, ein wichtiges Vehikel, um das Thema Versorgung anders anzupacken. Die Kontrolle über die Herkunft der Produkte ist für viele ein Hauptargument, um die essbare Landschaftsgestaltung sowohl auf dem Dorf als auch in den Städten zu erweitern.

Klar benötigt sowas Zeit, Pflege und Zuwendung. Und logisch muss man sich Gedanken darüber machen, wo man seine Ernte lagert bzw. welche Verarbeitungsmöglichkeiten es gibt. Aber die ganze Zeit im Büro oder Homeoffice zu sitzen, abends TV zu kucken und einmal die Woche den Rasen zu mähen, erfüllt viele Menschen zum Glück nicht mehr.

Raus an die frische Luft. Verbindet Euch wieder mit Mutter Natur und lasst Eurer Kreativität freien Lauf. Vielleicht überrascht Ihr Euch selbst und als Dankeschön gibt es eine super tolle Ernte.

Say goodbye to „Faulheit“, say hello to Foodscaping.

Bildquelle: Foto von Markus Spiske auf Unsplash