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2023-10-17 Die Daten-Schatztruhe von X Meta Tik Tok - Agrarbetrieb

Die Daten-Schatztruhe von X, Meta, Tik Tok und Co.

Erst haben sie unsere Aufmerksamkeit in Beschlag genommen, dann unsere Smartphones gekapert. Heute kann sich kaum einer noch ein Leben ohne X, Meta, Tik Tok und ihre „Geschwister“ WhatsApp, Instagram und Co. vorstellen.

Ob das eine gute oder schlechte Sache ist, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Wer diese Werkzeuge sowohl im alltäglichen Leben als auch in der Geschäftswelt clever einsetzt, kann jede Menge von ihnen profitieren. Denn sie sind praktisch, flexibel, erlauben eine schnelle Kommunikation mit Menschen aus jeder Ecke des Globus und obendrauf sind sie aus der Hinsicht vieler auch noch kostenlos.

Dass die „kostenlose“ Masche aufgedeckt wurde, ist heute kein Geheimnis mehr, denn hinter diesem Komfort verbirgt sich eine wahre Schatztruhe, und zwar in Form von wertvollen, persönlichen Daten. Aber das scheint die meisten Menschen nicht besonders zu irritieren, denn sie nutzen die aufgeführten sozialen Netzwerke weiterhin ohne große Bedenken.

Selbstverständlich gibt es auch eine große Kategorie von Menschen, die regelrecht Sklaven dieser Werkzeuge geworden sind. Morgens, bevor der Tage beginnen kann, werden als erstes die Whatsapp-Nachrichten und Instagram DMs gelesen; abends kann man die Augen nicht zumachen bevor man nicht das letzte Update oder die neueste Story von xyz gelesen hat. Nicht umsonst haben Studien ergeben, dass Social Media süchtiger macht als Kokain und andere Drogen.

Die mehr als 3.500 auf PubMed veröffentlichten wissenschaftliche Studien zur Social Media-Sucht zeigen, dass wir es hierbei mit einem sehr ernst zu nehmendem Problem zu tun haben.

Die Tech-Giganten hinter X, Meta, Tik Tok … und nicht zu vergessen YouTube

Als die renommierte Podcast-Show von Joe Rogan vor der Pandemie von YouTube flog, da habe ich nicht schlecht gestaunt. Einen Star mit mehreren Millionen Follower einfach so von der Platform zu nehmen, fand ich äußerst kurios. Aber dann folgten auch andere Stars, Influencer, Ärzte und sogar Präsidenten, die von Google auf YouTube nicht mehr erwünscht waren. Wenn das nicht Zensur ist, dann weiß ich auch nicht.

Ähnliches passierte auch auf X, Facebook und Instagram sowie Tik Tok. Jedem, der eine andere Meinung vertritt als das, was im aktuellen Zeitgeschehen als korrekt angesehen wird, wird unter dem Vorwand von „Falschinformation“ einfach mal das Profil gelöscht.

Nun müssen wir verstehen, dass es sich bei allen oben aufgeführten Netzwerken, um große Konzerne und Unternehmen handelt. D.h. sie legen die Richtlinien fest (die sie jederzeit ändern können, was sie auch eifrig tun) und wer sich nicht an diese hält, dem wird die Benutzung der jeweiligen Plattform verwehrt. Das nennt man wohl Zentralisierung.

Genau da liegt auch das Problem von Web2, wie es im Tech- und Marketingfachjargon genannt wird. Deshalb auch die ganzen Bemühungen von Web3, welche auf der Blockchain-Technologie basieren. Jedoch auch hier ist Vorsicht geboten, denn das Thema Zentralisierung greift auch in diesem Bereich – siehe hierzu als bestes Beispiel das Ethereum-Blockchain.

Um Meinungsfreiheit zu ermöglichen, ohne dass eine Entität dazwischenfunkt und löscht, was augenscheinlich an Inhalten nicht passt, ist Dezentralisierung bitter nötig. Hierzu habe ich bereits ein paar Beiträge geschrieben:

Die sozialen Netzwerke, die fast jeder heute benutzt, gehören einer handvoll Tech-Unternehmen aus Silicon Valley, Seattle bzw. China im Falle von Tik Tok. Dass diese Unternehmen nichts weiter als datensammelnde Einrichtungen sind, welche hieraus Profite schlagen, dürfte keinem entgangen sein. Letztendlich müssen ja die Werbepartner wissen, wem wie was und wann verkaufen können. Vielleicht wäre der Begriff Social Media-Casino geeigneter für das, was sich derzeit auf unseren Smartphones, Laptops und weitestgehend auch im eigenen Leben abspielt.

Das Datenspektakel

Die sozialen Medien weiterhin bedenkenlos nutzen oder auf Alternativen umsteigen?

Das ist sicherlich eine berechtigte Frage, denn Alternativen gibt es zu genüge. Sogar kostenlose Nachrichtenapps, die Open Source sind bzw. keinem Großkonzern angehören. Wie viele der eigenen Freunde und Bekannte willens sind, selber dann auch umzustellen, ist sicherlich auch ein Thema was viele letztendlich vom Ändern der Plattform abhält. Denn der Mensch ist ein Gewohnheitstier und alles was neu ist, wird von vielen zunächst einmal abgelehnt oder mit Misstrauen betrachtet. Aber einer muss ja letztendlich vorausgehen, wenn es Änderungen geben soll.

Das Spiel mit den Daten ist ein gefährliches, insbesondere wenn diese Unternehmen mit z.B. öffentlichen Institutionen oder gar der Regierung zusammenarbeiten. Wer sich auf eine neue Stelle bewirbt, sollte darauf achten was er auf seinem Profil postet, denn die Personalabteilung wird bei der Anstellung sicherlich tiefer in die Recherche einsteigen. Da kann manch einem etwa eine Party ganz schön um die Ohren fliegen, wenn die veröffentlichten Bilder und Texte den Rahmen sprängen.

Der Punkt ist folgender:

Geht bewusst mit diesen Werkzeugen um. Egal ob Meta, X oder eines der vielen anderen Netzwerke, sie alle betreiben ein Geschäft und das dürfen wir nicht aus den Augen lassen. Solange Geld die Welt regiert, werden Aktiengesellschaften alles dafür tun, um ihre Dividende zu erhöhen, um so die Investoren an der Stange zu halten. Der Nutzer ist dabei Mittel zu Zweck.

Bildquelle: Foto von Nathan Dumlao auf Unsplash

2023-05 Web2 oder Web3 das ist die Frage - Agrarbetrieb

Web2 oder Web3, das ist die Frage

Die einen sehen es als einen Wettlauf gegen die Zeit, andere wiederum wollen von der neuen Richtung nichts wissen. Die Explosion der Web3-Plattformen, und damit einhergehend der Blockchain-Technologie, ist nicht mehr aufzuhalten. Dies ist kein Trend, sondern die Zukunft.

Auf Tik Tok, Facebook, Instagram, Twitter und Co. herrschen turbulente Zeiten. Jedoch merken das nur diejenigen, die genauer hinschauen. Mit der Metaverse verspricht sich Mark Zuckerberg ein feines Stückchen vom Blockchain-Kuchen und tut alles dafür, um seine Nutzer weiterhin bei Laune zu halten. Immerhin zahlen Werbeträger schicke Summen, um ihre aggressiven Werbungen im Meta-Ökosystem zu schalten. Da hat der „Herrscher“ des Imperiums nichts gescheut und sogar den Namen von Facebook auf Meta geändert. (Rebranding kann aber auch nach hinten los gehen, dies sei am Rande erwähnt).

Bei Twitter ist die Story noch amüsanter. Nach langem hin und her regiert jetzt der Tesla- und Space X-Milliardär über den blauen Vogel. Ein paar Änderungen gabs selbstverständlich, aber diese sind nicht so gravierend, wie sie uns verkauft werden. Denn die freie Meinung ist bei Twitter weiterhin nicht ganz so erwünscht; zwar geht man mit dem sogenannten „shadow banning“ nicht so radikal vor wie bei der Google-Schwester YouTube oder beim Meta-Konzern, aber ganz ist diese Praxis nicht vom Tisch.

Ach ja, wenn da nicht noch Tik Tok wäre. Das chinesische Unternehmen ist für die US-amerikanischen Social Media Plattformen ein Dorn im Auge, insbesondere jetzt, wo viele Teenager die kurzen Videos und Foto-Features von Tik Tok eher bevorzugen als das, was z.B. Instagram oder Snapchat zu bieten haben.

Mainstream weiß noch nicht, was mit Web3 auf ihn zurollt

Selbst ist die Frau bzw. der Mann – so das Motto von Web3. Selbstverantwortung also. Wie gut kann der Otto-Normalbürger wohl mit dieser Power umgehen?

Gehen wir einen Schritt weiter und bringen an dieser Stelle das Konzept der Dezentralisierung ins Spiel, denn Blockchain ohne Dezentralisierung ist nicht amüsant. Die gesamte Kontrolle einer bestimmten Entität abzugeben, ist äußerst gefährlich.

Weiter also mit der Dezentralisierung …

Die Keys, d.h. Schlüssel für den Zugang, gehören einem selbst, d.h. es gibt keine zentrale Stelle, die diese für uns abspeichert. Wir alleine sind für die Aufbewahrung zuständig. Das Tolle daran: wir kontrollieren alles. Das nicht so Tolle daran: sind die Keys einmal verloren oder haben wir sie vergessen, verlegt oder ähnliches, dann war’s das. Niemand kann mehr auf das zugreifen was wir besitzen, nicht einmal wir selbst.

Wie und vor allem wann wird der typische Web2-Mainstream-Konsument auf das Web3 umsteigen?

Das Web3 bringt einige Vorteile im Marketing mit sich. So müssen Transaktionen auf dem Web3 bzw. der Blockchain lediglich von uns authorisiert werden. In einer dezentralen Welt liegt die Verantwortung in unserer eigenen Hand. Etwa können wir auch Werbung problemlos schalten, ohne darauf zu warten, dass ein Roboter oder anonymer Fakten-Checker, auf Grundlage abstrakter Algorithmen oder fremdbestimmter Kriterien, entscheidet, was promotet werden darf und was nicht.

Dennoch haben sich Viele noch nicht näher mit dem Web3 beschäftigt. Die sogenannten User Interface (UI) der blockchain-basierten sozialen Netzwerke sind nicht so intuitiv und einfach gestaltet, wie wir es von Google, Meta und Co. gewöhnt sind. Im direkten Vergleich kann das Web3 als sehr komplex und kompliziert angesehen werden. Sicher, für die Marketingteams bedeutet dies eins: es bietet viel Potenzial für kreative Umsetzungen. So begeistert die vielen IT-Entwickler und Innovatoren im Marketingbereich über das Web3 sind, in punkto Benutzerfreundlichkeit und Schlichtheit ist hier noch jede Menge Luft nach oben. Die Einarbeitung in das Web3 erfordert derzeit noch Zeit und Fokus, für die man sich in seinem vollen Alltag gezielt Platz schaffen muss.

Augen zu und durch

Wie bei anderen Entwicklung auch, solange es noch alles funktioniert, warum sollte man etwas ändern? Wird schon … sagen sich die meisten und schweben noch gemütlich in der Web2-Welt.

Einmal das Passwort eingegeben und schon kann das „Cruisen“ losgehen. Meta, Google, Amazon und Co. freuen sich derweil über die wertvollen Daten. Immerhin möchte jemand aus der Einfachheit, die uns geboten wird, Profit schlagen. Für die bequeme Nutzung stellen wir freiwillig sehr intime Daten zur Verfügung. Die Rechtfertigungen, warum das wohl eh OK ist, kennt jeder. Verantwortung bzw. Selbstverantwortung ist nicht jedermanns Sache.

Bzw., in unserem bereits ausgefüllten Leben, in welchem wir die Vorteile der Technologien ohne großen Aufwand nutzen möchten, ist es sehr angenehm, wenn es die Anbieter sehr einfach und bequem halten, uns sagen, was wir wie zu tun haben, uns das Mitdenken quasi abnehmen. Es ist wohl wie beim Verspeisen von Süßigkeiten: es ist lecker und mach Spaß, die gesundheitlichen Nachteile bzw. Konsequenzen beim ständigen Verzehr werden nicht unmittelbar wahrgenommen. Schlummern abstrakt im Hintergrund.

So entscheidet auch beim Web3 jeder für sich selbst, wann es Sinn macht, sich mit dieser Technologie der Zukunft auseinanderzusetzen. Macht es Sinn, die Zeit zum Kennenlernen zu investieren, eigenverantwortlich sich mit den Entwicklungen auseinanderzusetzen, wenn die Masse noch in der Web2-Welt unterwegs ist? Für die meisten heißt es wohl weiterhin, erstmal bei dem zu bleiben, was bis jetzt noch funktioniert, abzuwarten bis es nicht mehr geht. Bis dahin, einfach Augen zu und durch.

Bildquelle: Foto von MasterTux auf Pixabay

2022-09 Muss ich als Landwirt jetzt auch noch die Metaverse navigieren

Muss ich als Landwirt jetzt auch noch die Metaverse navigieren? 

Während sich die Social Media Tech-Giganten aus Silicon Valley oder China immer ausgeflipptere Konzepte und Konstrukte ausdenken, um Nutzer bei Laune zu halten, steht man als Landwirt eines Familienbetriebs manchmal schon ganz schön komisch da und überlegt, in welcher Simulation man jetzt eingefangen wurde. Als nächstes steht wohl die Metaverse an, so zumindest die Vorstellung von Herrn Zuckerberg und Co. 

Was rollt denn nun wirklich auf uns zu? Kehren wir Mutter Erde und dieser wunderbaren Natur den Rücken zu und fokussieren wir uns ausschließlich auf virtuelle Phantasiewelten, um irgendwelche Konsumbedürfnisse zu erfüllen? 

Blockchain, Kryptowährungen, NFTs, DeFi, Metaverse … die Buzzwörter werden immer lauter und der Otto-Normalbürger immer verwirrter. Wer glaubt, dass die Jugend in diesen „Paralleluniversen“ super klar kommt, sollte besser mal genauer hinschauen. Die Wenigsten können eine präzise Erklärung der Blockchain oder von NFTs liefern und schaut man auf die Kontostände der meisten Kryptoenthusiasten, dann sieht es ebenfalls recht mau aus.

Denn ähnlich wie in der traditionellen Finanzwelt, sind es in erster Linie die großen Venture Capital Firmen oder Banken sowie Konsorten wie Blackrock, Vanguard und Co., die den Markt dominieren bzw. sehr gezielt in bestimmte Kryptowährungen oder DeFi-Projekte investieren. Auch hier gilt es, das spezielle Know-How anzuwenden, um den Markt richtig zu navigieren. 

Von Facebook über Meta bis hin zur Metaverse 

Wer hätte vor über 10 Jahren gedacht, dass aus Facebook der Daten- und Social Media Gigant werden wird, der das Unternehmen heute ist? Wer hätte gedacht, dass ein einziges amerikanisches Unternehmen unsere Smartphones und damit einhergehend unser Verhalten und Leben dermaßen beeinflussen und verändern wird? 

Denn wir dürfen ja nicht vergessen, dass WhatsApp, Instagram, Messenger und Oculus (Virtual Reality) sowie Facebook alle zu Meta (ehemals Facebook) gehören. Ganz schön viel, was wir diesem Tech-Moloch aus unserem Privatleben preis geben, ohne viel darüber nachzudenken. 

Zwar befindet sich die Metaverse heute in ihren absoluten Kinderschuhen, auch wenn Meta-CEO Mark Zuckerberg uns in seiner allerersten Präsentation von etwas anderem zu überzeugen versuchte, die Idee an sich wurde jedoch weltweit schnell aufgegriffen und verfeinert. Es wird nicht lange dauern, bis die ersten Behörden mittels digitaler Identität in diesem virtuellen Ökosystem Dokumente bearbeiten werden können, um einerseits die Prozesse zu beschleunigen und andererseits eine bessere Übersicht (Hinweis: Kontrolle!) zu erhalten. 

Im Bereich Gaming sind die Kollegen bereits weiter. Zu den bekanntesten Metaverse Spielen zählen u.a. Axie Infinity, Sandbox, Decentraland oder Alien Worlds. Interessanterweise gibt es auch ein Spiel aus unserer Branche, das sehr angesagt ist, nämlich Farmers World.

Farmers World funktioniert wie folgt: 

Man kann Land kaufen, Getreide anbauen, Vieh züchten, Fische fangen und Häuser für die Tiere bauen. Es besteht sogar die Möglichkeit Gold abzubauen. Für Werkzeuge geht man quasi auf den AtomicHub-Markt einkaufen. Alles ist virtuell. Grundstücke, Werkzeuge, Produkte wie z.B. Milch oder Eier sind NFTs. 

Die Aufgabe besteht darin, die eigene Farm gegen Eindringlinge und andere Spieler zu schützen. Diese versuchen im Spiel, einem die angesammelten Ressourcen zu stehlen. 

Erwartet uns sowas Ähnliches auch in Facebook’s Metaverse? Werden wir statt Beiträge zu posten und auf Kundenkommentare zu antworten, fortan damit konfrontiert, unsere Artikel gegen irgendwelche Eindringlinge und Monster zu schützen? 

Das Unbekannte 

Alles ändert sich und das in einem rasanten Tempo. Ich gehe verstärkt davon aus, dass wir die jeweiligen sozialen Netzwerke, so wie wir sie heute kennen, in 5-10 Jahren überhaupt nicht mehr wieder erkennen werden. Sie werden sich allesamt transformieren und meiner Ansicht nach, zu komplexen virtuellen Ökosystemen entwickeln. 

Die Metaverse wird entweder ein Teil dieses Ökosystems sein oder sie wird die allumfassende Hülle bzw. Matrix des entsprechenden Konsortiums werden. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit der sog. Verschmelzung mit anderen Systemen und Plattformen. Oder aber, das Ganze nimmt ein Ende. Tatsächlich ist jedes der aufgeführten Szenarien möglich, daher auch der Untertitel „Das Unbekannte“. 

Unter diesen Umständen stellt sich die berechtigte Frage nach der Positionierung eines landwirtschaftlichen Familienbetriebs, der nicht über die Manpower großer Konzerne verfügt, die jeden Tag die sozialen Netzwerke sozusagen hoch und runter „deklinieren“. 

Ich bin kein Hellseher und ich kann Euch auch nicht vorschreiben wir Ihr Euch marketingtechnisch am besten positionieren sollt. Was ich jedoch tun kann, ist meine persönliche Strategie mit Euch zu teilen. So werde ich mich auf den jeweiligen Blockchain Social Media Kanälen umschauen und da u.a. auch nach dezentralen Alternativen suchen, denn spätestens nach den letzten beiden turbulenten Jahren wissen wir, dass Facebook, Instagram, YouTube, Twitter und Co. alles andere als Pro- Meinungs- und -redefreiheit sind. 

Was die Metaverse angeht, so gilt es sich, mit dem Thema vertraut zu machen und auch hier nach wirtschaftlichen Chancen Ausschau zu halten. 

Bildquelle: Foto von Gerd Altmann auf Pixabay

Alles Meta oder doch nicht

Alles Meta oder doch nicht?

Die Skandale rundum Meta (ehemals Facebook) reißen nicht ab. Mit der eigenen Kryptowährung haut es nicht hin, die Anzahl der User die sich täglich auf der Plattform einloggen sinkt und jetzt überlegt Mister Zuckerberg den Zugang für Europäer zu kappen. Das alles nachdem es doch so toll lief für den Tech-Giganten, der uns vor wenigen Wochen von seiner zentralisierten Metaverse überzeugen wollte.

In den letzten zehn Jahren kam kein Business an Facebook vorbei. Obwohl anfangs viele Unternehmer noch ihr Geld für Google Ads ausgaben, realisierten sie, dass man mit Facebook- und Instagram-Werbung jede Menge wertvolle Nutzer erreicht. Insbesondere durch die Integration von WhatsApp und Instagram in das Facebook-Ökosystem schaffte es der dunkelblaue Silicon Valley Riese eine breite Zielgruppe zu erreichen.

Diese Idylle wurde jedoch immer wieder durch unliebsame Datenskandale gestört und auf den Kopf gestellt. (siehe Cambridge Analytica worüber ich des öfteren hier schon berichtet habe) Dass die Nummer 1 im Bereich Social Media nicht still stehen kann und seine „Schützlinge“ mit innovativen Ideen und Konzepten bei Laune halten muss, damit diese ja nicht zu anderen Netzwerken abwandern, ist klar.

Die Begeisterung war groß als die eigene Kryptowährung names Libra angekündigt wurde. Mehrere Milliarden Nutzer mit einer eigens kreierten digitalen Währung zu beglücken und dadurch schnelle und kostenlose Transaktionen weltweit zu ermöglichen, klang für viele wie ein Traum. Die Behörden sahen das ein bisschen anders. Das Projekt verzögerte sich. Dann fand ein Rebrand von Libra in Diem statt und vor wenigen Tagen kam dann der Paukenschlag — Facebook verkauft das Diem Stablecoin-Projekt für 200 Millionen Dollar an die auf Krypto spezialisierte Bank Silvergate Capital. Der Grund: Regulierungsprobleme. (Quelle: The Wall Street Journal)

Facebook bzw. Meta verliert zum ersten Mal in seiner Geschichte Nutzer

Die vierteljährlichen Berichte von Facebook / Meta waren seit 18 Jahren ein Grund für Freude sowohl für die Aktionäre als auch für die vielen Werbetreibenden. Nun ist das eingetreten was ich schon lange erwartet habe: die Sättigung bzw. die ersten Zeichen eines „Exodus“. (Quelle: Washington Post)

Die Schuldigen wurden in den Mainstream Medien auch schon ausfindig gemacht:

  • TikTok ist ein sehr ernst zu nehmender Konkurrent geworden der insb. Instagram ein schweres Leben beschert
  • US und internationale Aufsichtsbehörden nehmen die Geschäftspraktiken des Konzerns vermehrt unter die Lupe
  • Die Neuorientierung auf die „Metaverse“

Die drei oben aufgeführten Gründe haben sicherlich ihre Berechtigung, allerdings vergessen die Genossen des Mainstreams hier zwei weitere extrem wichtige Faktoren zu nennen, die dem Social Media Tech-Giganten in der Zukunft noch ganz viele Albträume verursachen werden, und zwar:

  1. Die hochkarätige Zensur die sich in den letzten beiden Jahren verstärkt hat. Zensur egal welcher Art führt zu einer Gegenbewegung. Wenn Menschen aus allen möglichen Branchen zensiert werden, dann suchen sich diese Nutzer andere Plattformen. Wenn die Konten unterschiedlicher Werbetreibender plötzlich, wie aus dem Nichts und ohne klarem Feedback, sondern nur unter der Floskel „Sie haben gegen die Guidelines verstossen“ gesperrt werden, dann suchen sich diese Geldgeber ein anderes Zuhause, wo sie ihr Geld loswerden können.
  2. Das Aufkommen des Web 3.0 insbesondere in dezentraler Form. Das meine lieben Freunde ist meiner Meinung nach der wahre Grund weshalb wir weitere Verluste bei Web 2.0 Betreiber wie Facebook, Google und Co. in den kommenden Jahren erleben werden. Das was die Blockchain-Technologie ermöglicht, können sich die meisten Nutzer eines Facebook-Kontos kaum vorstellen. Die Plattformen die in diesem Bereich täglich neu hinzukommen, werden Facebook, Meta oder wie auch immer sie sich demnächst nennen werden, die Nutzer wegnehmen. Denn wenn ein Nutzer einmal verstanden hat, dass er / sie die Schlüssel in der Hand hat und sein Konto von keinem Unternehmen, von keiner Regierung oder irgend einem Oberguru geschlossen werden kann, dann wird er Web 2.0 in Windeseile verlassen. ACHTUNG: Selbstverständlich spreche ich hier ganz gezielt von dezentralen Blockchain-Alternativen!

Die Probleme reißen nicht ab

Nun verläßt auch der ehemalige PayPal-Gründer Peter Thiel den Verwaltungsrat von Meta, um den früheren Präsidenten Donald Trump bei seiner Kampagne zu unterstützen. Hinzu kommt, dass Meta sich aufgrund der strengen GDPR-Regeln auch noch gezwungen sieht sich aus der EU zurück zu ziehen. (Quellen: FAZ, Bloomberg)

Sollte das eintreffen, dann bleibt den EU-Nutzern die keine TikTok Fans sind und auf soziale Netzwerke nicht gänzlich verzichten wollen, nur noch eins übrig: und zwar sich endlich mal mit Web 3.0 auseinander zu setzen.

Wir leben in spannenden Zeiten. Fakt ist, die Zeit bleibt nicht stehen, ganz im Gegenteil, fast jeder von uns fühlt es irgendwo tief im Inneren, dass sich alles schneller dreht als früher. Das was in den nächsten Jahren passieren wird, können wir uns heute kaum vorstellen.

Ob Facebook, Meta oder wie auch immer in den nächsten zehn Jahren noch unser Alltag prägen wird, bleibt abzuwarten. Ich persönlich tendiere eher zu einem „Nein“.

Bildquelle: Foto von Tumisu auf Pixabay

Eine neue Marketing-Ära in der Landwirtschaft

Eine neue Marketing-Ära in der Landwirtschaft

Der fliegende Wechsel zwischen Web 2.0 und Web 3.0 ist in vollem Gange. Damit einhergehend wurde auch eine neue Marketing-Ära eingeläutet, die auf Blockchain-Technologien basiert. Zwar tummeln sich die Massen immer noch schwerpunktmäßig auf Facebook, Twitter und Co. aber gleichzeitig wächst die Anhängergruppe dezentraler Marketingplattformen, die unsere Zukunft sehr wohl mitbestimmen wird.

Wir Landwirte sind schon happy wenn wir unsere Videos auf YouTube, Vimeo oder Facebook hochladen können. Sollen wir uns jetzt auch noch mit den Videostreaming-Plattformen auseinandersetzen die auf der LBRY, Hive oder Theta Blockchain entstehen?

Dass dieser Trend nicht mehr aufzuhalten ist, signalisiert auch die Änderung der Werbepolitik von Google vor ein paar Tagen. Der Tech-Gigant aus Silicon Valley hat seine Werberichtlinien überarbeitet, um Kryptowährungsbörsen ab dem 3. August mit ihnen werben zu lassen, vorausgesetzt, diese sind entweder beim Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) oder bei einer bundes- oder landesweit zugelassenen Bankgesellschaft registriert. Die neue Richtlinie gilt weltweit sowohl für Google Search als auch für seine Drittanbieter-Webseiten, einschließlich YouTube, Blogger und Gmail.

Quelle: Dies ist die offizielle Meldung von Google

Kurz noch zum Hintergrund:

Google hatte in 2018 alle Krypto-Anzeigen verboten. Diese Entscheidung betraf alle Krypto-Unternehmen und wurde bekanntlich übergreifend auf allen Google-Plattformen (also inkl. YouTube) implementiert.

Erfordert Web 3.0 auch ein sogenanntes Marketing 3.0?

Der weltweit bekannteste Marketingprofessor Philip Kotler hat den Begriff Marketing 3.0 in 2010 in unser Sprachgebrauch eingeführt. Mit seinem Bestseller „Marketing 3.0: From Products to Customers to the Human Spirit“ plädiert er dafür, dass sich das Marketing in eine interaktive Kommunikation verwandelt, die durch Kundenengagement und Teilen („Sharen“) gemessen wird, anstatt durch Klicks, Öffnungsraten und Impressionen.

Damit soll sich Marketing endlich mal auf die wichtigste Komponente in der gesamten Kette konzentrieren — nämlich auf den Verbraucher und seine Emotionen, Gefühle (also die zarte / „softe“ Seite dessen).

In der Theorie ist das zwar alles schön und gut aber wie wir alle wissen, klaffen Theorie und Praxis ganz schön auseinander.

Ein kurzer Blick auf die Geschichte zeigt uns folgende Veränderung in der Marketingauffassung:

  • Marketing 1.0 war produkt- bzw. dienstleistungsgetrieben. Dies ist das traditionelle Marketing, wo sich alles um das Produkt und die funktionalen Elemente dieses Produkts dreht.
  • Marketing 2.0 ist geprägt durch Segmentierung und Personalisierung. Die meisten Unternehmen befinden sich in dieser Phase, mich eingeschlossen. Es gilt das Produkt bzw. die Dienstleistung gemäß den einzigartigen Bedürfnisse und Wünsche der Kunden zu differenzieren. Das Ganze verdanken wir dem Wachstum der IT innerhalb eines Unternehmens.
  • Bei Marketing 3.0 steht die Kundeninteraktion und die Beziehung des Kunden zur Marke im Mittelpunkt. Durch die Einbettung der Themen wie z.B. Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Co. werden „bestimmte“ Werte angezapft und entsprechend vermarktet.

Wie lauten denn die 10 Regeln für Marketing 3.0?

Die nachfolgenden zehn Regeln stammen aus Philip Kotler’s Buch „Marketing 3.0: From Products to Customers to the Human Spirit“ und lauten wie folgt:

  1. Behandele Deine Kunden mit Liebe und Deine Wettbewerber mit Respekt.
  2. Sei für Wandel und Veränderung bereit.
  3. Definiere Deine Werte klar und unterstütze diese.
  4. Konzentriere Dich auf das Segment, das Dir den größten Nutzen bringen kann.
  5. Setze faire Preise, um Deine Qualität zu vermitteln.
  6. Helfe potenziellen Kunden, sich mit Deinem Unternehmen und dessen Produkte zu verbinden.
  7. Betrachte Deine Kunden als Kunden fürs Leben.
  8. Betrachte jedes Geschäft als eine Dienstleistung. Denn jedes Produkt ist mit einer Dienstleistung verbunden.
  9. Verbessere Deinen Geschäftsprozess jeden Tag.
  10. Berücksichtige verschiedene Aspekte und Informationen – nicht nur finanzieller Art -, bevor Du eine Entscheidung triffst.

Quelle: Für jeden der Lust hat tiefer in die Theorie einzusteigen, das Buch Marketing 3.0 von Philip Kotler ist auf Amazon erhältlich.

Was heißt das jetzt alles für uns Landwirte (ganz einfach übersetzt)?

Theorie ist schön und gut, hat auch seinen Platz, aber wir müssen kucken wie wir das neben unserer Feldarbeit und Viehzucht umsetzen.

Inwieweit Engagement und Emotionen eine Rolle spielen, haben wir in den letzten Monaten und Jahren seit Anfang 2020 live erlebt. Die verwirrenden Nachrichten die sei es aus Maintream aber auch aus alternativen Medien auf uns prallen, sind mehr als bizarr. Was wirklich abgeht, weiß keiner mehr so genau. Das gilt gleichermaßen für Werbeagenturen, wie auch für die sozialen Medien die ihre Zensur, Banning und DePlatforming-Politik bis auf die Spitze getrieben haben.

Nun stehen auf der einen Seite die teils völlig irritierten und verwirrten Verbraucher und auf der anderen Seite wir als Familienbetriebe. Egal ob wir landwirtschaftlich oder anderweitig unterwegs sind, müssen wir zuschauen wie wir zurecht kommen und das Vertrauen in das Gute im Menschen wieder aufbauen.

Keine leichte Arbeit. Gleichzeitig verstecken sich im Chaos die größten Chancen und dafür müssen wir mutig genug sein, um uns diese auch zu schnappen.

Konkret empfehle ich marketingtechnisch folgendes:

Halte Dich an Regel #7 von Philip Kotler, u.z. Betrachte Deine Kunden als Kunden fürs Leben.

Wenn Du immer gemäß diesem Prinzip agierst, dann wirst Du alles tun, um Deinen Kunden Top Produkte in Top Qualität zu einem fairen Preis anzubieten. Da braucht man keine Tricks anwenden und auch keine endlose Kämpfe führen bzw. tonnenweise Geld in irgendwelche aufdringliche Werbekampagnen auf Facebook, Google und Co. investieren, um Vertrauen in Dein Unternehmen und Deine Marke zu erlangen.

Wie setzt Du Marketing 3.0 bei Dir im Betrieb um? Und als Verbraucher, kriegst Du von dieser Bewegung überhaupt was mit?

Bildquelle: Foto von Jose Francisco Fernandez Saura from Pexels