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Das unschlagbare Trio: Perma-, Aqua- und Elektrokultur - Agrarbetrieb

Das unschlagbare Trio: Perma-, Aqua- und Elektrokultur

All jene, die im Einklang mit der Natur leben, haben von diesem unschlagbaren Trio sicherlich schon mal etwas gehört oder gelesen. Permakultur, Aquakultur und Elektrokultur sind alles Methoden und Praktiken, die seit Jahrhunderten in der Landwirtschaft sowie Fischzucht verwendet wurden.

Da sie auf den Einsatz von Synthetik und künstlichen Stoffen gänzlich verzichten, sind sie in den letzten hundert Jahren verstärkt in den Hintergrund gedrängt worden. Heute erleben sie jedoch ein „Revival“. Von Hobbygärtnern bis hin zu Universitätsprofessoren, immer mehr Menschen schenken den Prinzipien der Quantenphysik und den Erkenntnissen des renommierten Erfinders Nikola Tesla Beachtung, wodurch sie unumgänglich auch mit den oben aufgeführten Techniken in Berührung kommen.

Was verbindet diese drei Methoden? Wo liegen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede?

Permakultur

Zwar wird der Ursprung der Permakultur zwei Herren aus Australien attribuiert, das bedeutet jedoch nicht, dass unsere Vorfahren sie nicht schon ganz viel früher praktiziert haben. Im Endeffekt geht es bei der Permakultur darum, sich selbst erhaltene Lebensräume in einem geschlossenen Kreislauf zu schaffen. Dabei werden die natürlichen Kreisläufe nachgeahmt und ertragreich umgesetzt.

Wenn Ihr tiefer in dieses Thema einsteigen möchtet, dann empfehle ich Euch folgenden Beitrag hier auf Agrarbetrieb, in welchem auch ein paar aktuelle Studien und Metriken zur Wirtschaftlichkeit von Permakultur angeführt sind:

Was ist Permakultur und wie funktioniert es?

Aquakultur

Aquakultur ist die kontrollierte Produktion von Wasserorganismen, wie z.B. Fischen, Muscheln, Krebstieren, Schnecken, Garnelen oder auch Algen. Hierbei kommen mehrere Arten von Produktionssystemen zum Einsatz, so z.B. hochtechnisierte Kreislaufanlagen, offene Gehege oder die Zucht im Tidebereich der Meeresküsten (wie es bei Muscheln der Fall ist).

Nicht zu verwechseln ist Aquakultur mit dem Begriff Aquaponik. Bei letzterem wird die Aufzucht von Fischen mit dem Anbau von Pflanzen kombiniert. Es werden demnach zwei bewährte landwirtschaftliche Methoden miteinander verbunden, um einen gekoppelten Kreislauf zu kreieren.

Aquaponik = Aquakultur + Hydroponik (erdlose Produktion von Pflanzen)

Ihr wollt mehr wissen? In dem nachfolgenden Videobeitrag werden die zehn häufigsten Fragen zur Aquakultur beantwortet …

Quelle: Aquakulturinfo, YouTube

Wenn Ihr tiefer in die Materie einsteigen möchtet und Interesse daran habt, wie das Ganze wissenschaftlich fundiert ist, dann empfehle ich Euch den folgenden Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Ralf Otterpohl von der Technischen Universität Hamburg (TUHH):

Quelle: Ralf Otterpohl, YouTube

Elektrokultur

Elektrokultur ist sicherlich die Lieblingsmethode aller Nikola Tesla-Fans, die in den Bereichen Landwirtschaft oder Forstwirtschaft aktiv sind. Bei der Elektrokultur kommen verschiedene physikalische Apparaturen, wie z.B. Magnetkonstruktionen, Eisendrähte und Stahlstäbe, zum Einsatz, um natürliche Phänomene der Erde und Luft, wie z.B. den Magnetismus und den Ionenaustausch, ganz gezielt zu den Pflanzen und Bäume zu leiten.

Hierdurch sollen diese gestärkt werden, so dass sie einerseits eine ertragreiche Ernte ohne den Zusatz von Chemikalien liefern und andererseits vor Schädlingen, Krankheiten und Co. besser geschützt werden.

Folgende Beiträge, die ich zum Thema Elektrokultur geschrieben habe, kann ich Euch an dieser Stelle empfehlen:

Warum wird Elektrokultur ignoriert?

Was haben Elektrokultur, Daisugi und Geomantie gemeinsam?

Nicht zuletzt möchte ich noch einen Videobeitrag über die Königsdisziplin im Bereich Elektrokultur mit Euch teilen. Es handelt sich hierbei um Antennen – von ganz einfachen bis extrem komplizierten, von neuen bis hin zu unglaublich alten Konstruktionen, die es bereits vor über 22.000 Jahren gab. Ein äußerst interessanter Beitrag muss ich gestehen.

Quelle: Daniel Konzett, YouTube

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Auf einen ersten Blick sieht man, dass die meisten Gemeinsamkeiten wohl zwischen der Permakultur und der Elektrokultur herrschen. In beiden Fällen wird mit der Kraft der Natur gearbeitet, um das Wachstum der Pflanzen auf natürliche Weise zu stärken. Auf den Einsatz von Chemikalien, Antibiotika und Co. wird gänzlich verzichtet. Beide Methoden stellen einen absoluten Gegenpol zum aktuellen, industriellen Agrarsystem dar.

Auch wenn die Aquakultur scheinbar aus der Reihe tanzt, versucht man auch hier dem Ansatz der nachhaltigen Landwirtschaft gerecht zu werden. Zwar sind die Unterschiede in den jeweiligen Teilen der Welt sehr gross, so hören wir immer wieder etwas über den Einsatz von Hormonen und Antibiotika in der Fischzucht, nichtsdestotrotz erhofft man sich in diesem Bereich, insbesondere in Kombination mit der Hydroponik, eine Verbesserung.

Das, was wir in den letzten rund hundert Jahren mit unseren Böden veranstaltet haben, muss aufhören. Monokulturen und ein völlig entmineralisierter Ackerboden können für die menschliche Gesundheit einfach nicht gut sein. Die Natur ist ein Wunderwerk und das, wenn wir dieses unterstützen, sich von selbst auch regenerieren kann. Die Frage ist, ob wir das auch wirklich wollen.

Ein System, das ausschließlich auf Profite und Gier aufgebaut ist, wird früher oder später kollabieren. Lange wegschauen und ignorieren funktioniert nicht mehr. Die aufgeführten Herangehensweisen, insbesondere in Form der Perma- und Elektrokultur, bieten hervorragende Beispiele, wie es anders gemacht werden kann.

Bildquelle: Foto von Fabien Burgue auf Pexels

2023-06 Warum wird Elektrokultur ignoriert - Agrarbetrieb

Warum wird Elektrokultur ignoriert?

Ich habe mich des Öfteren gefragt, weshalb ein jahrhundertealtes, bewährtes Verfahren heute in der „Massenlandwirtschaft“ keinen Anklang findet. Warum verdrängen wir Elektrokultur, ein äußerst effektives und natürliches Mittel, welches Pflanzen und Bäume vitalisiert? Warum stützen wir uns stattdessen fast ausschließlich auf Chemikalien?

Die Antwort kennen wir alle nur allzu gut. Eine Gesellschaft, getrieben von Macht, Geld und Gier, kennt nur eins: mehr davon zu generieren. Nichtsdestotrotz, möchte ich heute die Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema zurücklenken und erhoffe mir, dass der eine oder andere von Euch von Neugierde gepackt wird und sich anschließend verstärkt mit dem Thema Elektrokultur auseinandersetzt.

In einer Industrienation, in der die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe stetig sinkt, in der traditionelle Familienbetriebe, die seit Generationen ihre Bauernhöfe aufrecht erhalten haben, kontinuierlich durch Großunternehmen verdrängt werden und in der die Landwirte durch die Politik zu diesem Verhalten eher animiert als ausgebremst werden, stellt sich folgende essentielle Frage:

Wer profitiert am Ende von einer dystopischen Zukunft?

Hier kommen wir zu einer Hauptproblematik in der Landwirtschaft: Was tun, wenn die Pflanzen nicht richtig wachsen oder krank sind?

Immer mehr Chemikalien „draufzupacken“ und dadurch den Boden zu zerstören, ist nicht die Lösung, auch wenn wir das weltweit munter weiterhin im großen Stil praktizieren. Es muss bessere und effektivere Wege geben, die Pflanzen zu stärken und die schädliche Wirkung von Pilzen und Bakterien zu blocken.

Immerhin funktioniert dies im menschlichen Organismus doch genauso. In uns leben Millionen von Bakterien und Pilzen, und solange unser Immunsystem stark ist, passt auch die Symbiose. Erst wenn wir geschwächt sind, rutscht alles aus der Balance und die Schadorganismen übernehmen die Oberhand. Dies ist bei Tieren und Pflanzen genauso.

Wie funktioniert Elektrokultur?

Mit Hilfe physikalischer Apparaturen, wie z.B. Magnetkonstruktionen, Eisendrähte oder Stahlstäbe, werden natürliche Phänomene der Erde (z.B. Magnetismus) bzw. Luft (z.B. Ionenaustausch) gezielt zu den Pflanzen geleitet, um sie hierdurch zu stärken.

So wirkt sich die natürliche Steigerung des Elektronenflusses positiv auf die Pflanzen aus, was wiederum dazu führt, dass von diesen Nährstoffe besser aufgenommen werden können. Kleine Magnetkonstruktionen, die man übrigens auch selber basteln kann, synchronisieren sich mit dem Erdmagnetfeld und führen zu einer natürlichen Harmonisierung, welche sich wiederum positiv auf das Pflanzenwachstum auswirkt.

DIE VORTEILE

Auf den Einsatz von Chemikalien oder sonstigen Substanzen kann verzichtet werden.

Es handelt sich um eine einfache, günstige und vor allem dauerhafte Konstruktion: sie wird einmal aufgebaut und hält, je nach verwendeten Materialien, im Schnitt 10 bis 15 Jahre.

Die Ergebnisse, die erzielt werden, sind dauerhaft.

Der Boden und die umliegenden Ackerfelder werden nicht zerstört. Die Mineralienkomposition des Bodens wird nicht beeinträchtigt.

Während die Agrochemie erst seit den letzten Jahrzehnten besteht, scheint Elektrokultur bereits im alten Ägypten eine bewährte Methode gewesen zu sein. Das Wissen, dass Pflanzen in der Nähe von leitfähigen Materialien besser wachsen, wird aber heute auch immer mehr Menschen bewusst.

An dieser Stelle möchte ich Euch auf den YouTube-Kanal des BaumMentor Baumpflege aufmerksam machen. Seine Tipps zum Thema Elektrokultur sind solide. Der Mann weiß, wovon er spricht.

Passend zum heutigen Thema, teile ich deshalb heute ein Video von ihm: „Elektrokultur, das effektivste Mittel um Bäume und Pflanzen zu vitalisieren!“

Quelle: BaumMentor Baumpflege, YouTube

Ein simples Verfahren, das allen anderen überlegen ist

Elektrokultur, Permakultur, Geomantie, Daisugi und Co. sind tolle, natürliche Methoden, die im Einklang mit Mutter Erde funktionieren. Die Grundprinzipien sind Erhaltung, Harmonisierung und Balance. Es geht um die Erzielung dauerthafter Ergebnisse durch den Einsatz sogenannter „minimal-invasiver“ Konstruktionen, die sich positiv auf das Pflanzenwachstum auswirken. Verständnis und Respekt für das Schöne in der Natur stehen stets im Vordergrund.

Zurück zu unserer Ursprungsfrage:

Wenn Elektrokultur gegenüber jeder Düngung oder anderweitigen chemischen Beeinflussung so überlegen ist, weshalb wird sie ignoriert?

Ich habe zwar die Antwort anfangs schon gegeben, deshalb kontere ich an dieser Stelle mit einer Gegenfrage:

Wer profitiert denn von Elektrokultur?

Die Antwort darauf ist simpel: Es ist nicht die Agrochemie-Branche und es sind auch nicht die großen landwirtschaftlichen Konzerne, die ihr Portfolio auf Monokulturen, synthetischen Dünger und irgendwelche autonome High-Tech-Maschinen ausgerichtet haben.

Viele mögen diese Methode als Hokus Pokus bezeichnen und alle Gegenargumente aufbringen, um es aus unserem Fokus zu löschen. Was mich an dieser Methode jedoch am meisten interessiert, ist die Tatsache, dass sie bereits seit so vielen Jahren erfolgreich eingesetzt wird. Denn unsere Groß- und Urgroßeltern haben sich vom Ackerfeld ernährt ohne auf Chemikalien zurückzugreifen. Die einen haben Essig als Düngemittel genutzt, die anderen sind auf pflanzliche Tinkturen, wie z.B. Brennnessel-Tinkturen, ausgewichen. Einige haben simple Magnet- und Eisenkonstruktionen gebaut, um den Elektrofluss an die Wurzel der Pflanze zu leiten. Andere wiederum haben mit Klebstoff die unteren Abschnitte der Bäume gestrichen, damit Ameisen oder andere diverse Schädlinge nicht nach oben zur Krone gelangen.

Waren die alten Ägypter, welche für ihre prachtvollen Obst- und Gemüsegärten weltweit bekannt waren, total primitiv, weil sie Elektrokultur anwandten?

Waren unsere Vorfahren einfach noch zu hinterwädlerisch, dass sie diese natürlichen Methoden verwendeten, um ihre Ernten abzusichern und ihre Familien zu ernähren?

So sehr ich Innovation und Technik mag, ich denke, es geht dabei auch darum, die Vorteile unterschiedlicher Anwendungen und Systeme sinnvoll zu kombinieren, um Mensch und Natur weiterhin im Einklang zu halten. Wenn Elektrokultur uns dabei helfen kann, dann sollten wir sie anwenden. Denn alles, was uns von Mutter Natur entfernt, hat nichts mit Vorsprung zu tun.

Bildquelle: Foto von Steven Weeks auf Unsplash

2023-05 Nachhaltiges Bauen hat nichts mit primitiv zu tun - Agrarbetrieb

Nachhaltiges Bauen hat nichts mit primitiv zu tun

Es ist allgemein bekannt: die `reichen´ Länder, zu denen wir hier in Deutschland auch zählen, verbrauchen einen Großteil der weltweiten Ressourcen. Wir verbrauchen alles, was uns in die Finger kommt, egal ob es sich dabei um natürliche Ressourcen oder nicht erneuerbare Rohstoffe, wie z.B. Metalle und seltene Erden, handelt. Aber es geht auch anders, denn es gibt nachwachsende Alternativen, die sich für nachhaltiges Bauen perfekt eignen.

Stahl und Beton durch Hanf, Lehm oder Pilze zu ersetzen, mag komisch klingen, aber das Interesse und die Nachfrage nach „nicht auf Öl basierten“ Bauelementen steigt kontinuierlich an. Den Ölgiganten schmeckt dieser Trend sicherlich nicht, aber solange es sich „nur“ um eine Nische handelt, welche die Profite der Branche nicht wesentlich beeinflusst, wird da wohl ein Auge zugedrückt.

Nachhaltiges Bauen und nachhaltige Landwirtschaft haben einiges gemeinsam, aber die wohl größte Gemeinsamkeit liegt darin, dass sie im Bewusstsein der Menschen als „primitiv“ abgespeichert sind. Und hiermit einhergehend wird geglaubt, dass man für die Umsetzung keine moderne Technologie benötigt, dass die Konzepte auf Materialien basieren, die nicht haltbar sind, dass es sich hierbei nur um eine Fassade handelt, um etwas besser zu verkaufen usw.

In meinem heutigen Blog geht es mir nicht darum, die einen oder anderen zu überzeugen, sondern vielmehr möchte ich aufzeigen, woran einerseits Forscher arbeiten und andererseits, welche nachhaltigen, natürlichen Baualternativen bereits erfolgreich eingesetzt werden.

Hierzu ein kleiner Überblick über einige Artikel, die ich zu diesem Thema hier auf Agrarbetrieb bereits geschrieben habe:

Nachhaltiges Bauen mal ganz anders: Ein Häusle aus Pilze

Ein nachhaltiges Haus was am Ende auch noch kompostierbar ist? Soll das ein Scherz sein?

Geht es nach den Forschern des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und ETH Zürich, dann könnten wir künftig Baumaterialien aus Pilzen und Bambus herstellen.

Derzeit forscht das Team um Professor Dirk Hebel (Leiter der Professur für Nachhaltiges Bauen, KIT) an einer Baumasse, welche aus dem Wurzelwerk des Pilzes Ganoderma lucidum (Glänzender Lackporling) besteht. Dazu werden Holzspäne und andere pflanzliche Abfälle, wie z.B. Getreideschalen, vermischt. Das Mycel, eine schwammähnliche Substanz, lässt sich leicht in Formen gießen. Um das Wachstum des Pilzes zu stoppen, wird der Baubestandteil getrocknet.

Das leichte Baumaterial eignet sich hervorragend zum Isolieren.

Des Weiteren forscht Prof. Hebel an neuartigen Verbundwerkstoffen, die aus Bambus entwickelt werden. Anders als Holz, wächst Bambus viel schneller und seine langen stabilen Fasern sind eine willkommene Eigenschaft im Bauwesen. Das Material wird von den Forschern insbesondere auch auf sein Druck- und Zugbelastbarkeit getestet. Diese sollen durch die gezielte Gestaltung geometrischer Formen mit Hilfe dreidimensionaler grafischer Statik verbessert werden.

Ausgefallen? Wie wär’s mit einem Lehmhaus im Inneren eines Gewächshauses?

Wer Pilze und Bambus als Baumaterialien skurril findet, wird bei der nächsten Bauweise sicherlich nicht schlecht staunen. Es handelt sich nämlich um ein 150 Quadratmeter Haus aus Lehm, Stroh und Holz, welches sich im Inneren eines 300 Quadratmeter großen Glas- bzw. Gewächshauses befindet.

Es handelt sich hierbei um das gemütliche Häusl des 72-jährigen Jürgen Heermann, ein ehemaliger Bordingenieur, der dieses Prachtstück aus Flammersfeld im Westerland vor 15 Jahren von einem praktizierenden Schamanen kaufte. Das energieeffiziente Haus besteht aus natürlichen und ökologischen Baumaterialien. Mehr Informationen hierzu gibts im beigefügten Video des SWR.

Quelle: SWR Room Tour, YouTube

Leider herrscht bei vielen Mitmenschen der falsche Glaube im Kopf, dass nachhaltige Häuser, die oft auch noch vom Versorgungsnetz abgekoppelt „leben“, primitiv sind. Earthships, Lehmhäuser inmitten von Gewächshäuser oder Hanfhäuser bieten all den Komfort, den moderne Betonhäuser auch bieten — sogar mehr als das, denn sie sind natürlich.

Die Ökosysteme die verwendet werden, um das Wasser zu recyclen und aufzubereiten erfordern ein klares Verständnis für Natur und Physik. Hinzu kommt, dass diese Häuser schneller und günstiger zu bauen sind als die herkömmlichen Varianten.

Egal ob autark und vom aktuellen System ganz oder teilweise abgekoppelt oder ob einfach mal ein natürliches Haus, das im Einklang mit der Natur existiert, eins ist klar:

Wir befinden uns am Anfang der Entdeckungsreise.

Nachhaltiges Bauen erfordert Mut, jede Menge Kreativität und die Bereitschaft anders zu denken. Neue Ideen und Konzepte werden niemals aus der Masse kommen.

Bildquelle: Foto von Andrea Davis auf Unsplash

2022-04 Was haben Elektrokultur, Daisugi und Geomantie gemeinsam

Was haben Elektrokultur, Daisugi und Geomantie gemeinsam?

Elektrokultur, Daisugi und Geomantie sind drei Begriffe die für die meisten Menschen völlig unbekannt sind. Dabei handelt es sich hierbei um sehr spannende Bereiche, die uns interessante Denkanstöße bieten, um mit den Ressourcen von Mutter Erde vernünftiger und vor allem respektvoller umzugehen.

Steigen wir also direkt ein, indem wir jedem einzelnen dieser Begriffe quasi unter die Haube kucken.

ELEKTROKULTUR

Unsere Großeltern erinnern sich noch an Elektrokultur-Methoden, denn sie galten als vielversprechend für die Zukunft der gewerblichen Landwirtschaft.

Worum geht es denn dabei?

Die Elektrokultur vereint unterschiedliche Methoden, bei denen Elektrizität zum Einsatz kommt, um das Wachstum von Pflanzen zu verbessern. Im Endeffekt geht es darum, die natürliche Elektrizität wie z.B. das Magnetfeld der Erde, für das Wohlbefinden der Erde zu nutzen. Das was die alten Ägypter und sehr wohl auch ältere Generationen wussten, nämlich dass Pflanzen in der Nähe von leitfähigen Materialien robuster und besser gedeihen, kommt heute immer mehr zum Vorschein.

Habt Ihr Euch schonmal gefragt weshalb Pflanzen an alten Eisenbahnschienen, an Natursteinen oder Felsen so gut aussehen? Es liegt u.a. an den Metallen die diese beinhalten.

Wie verstärken wir die Energiedichte in der Nähe unseres Lieblingsbaums oder unserer Lieblingspflanzen?

Ein paar konkrete Beispiele: Eisendrähte verwenden und diese am besten in Richtung Nord-Süd platzieren, eisenhaltige Steine oder Quarzsand verwenden

Für Pflanzen ist das Milieu genauso wichtig wie für uns Menschen. Dass Pflanzen auf elektrostatische Felder reagieren sieht man hervorragend am Beispiel von Sonnenblumen.

Der nachfolgende Videobeitrag (20 min.) bringt Euch das Konzept von Elektrokultur, in manchen Kreisen bekannt auch als Magnetkultur, etwas näher.

Quelle: BaumMentor Baumpflege, YouTube

DAISUGI

Um diese nächste Methode zu verstehen, reisen wir nach Japan. Daisugi ist eine japanische Forsttechnik bei dem es darum geht Holz nachhaltig zu gewinnen, ohne dafür eine Motorsäge zu verwenden. Bäume werden demnach nicht gefällt, sondern nur beschnitten.

Die Methode entstand im 14. Jahrhundert und wird auch heute noch im Wald von Kitayama nördlich von Kyoto angewandt. Die Japanischen Zeder werden von den Waldarbeitern von Hand beschnitten. Damit wachsen die oberen Äste gerade in die Höhe und vermitteln den Eindruck, dass Zedern auf Zedern wachsen.

Somit bleibt ein Mutterbaum 100-300 Jahre erhalten, während ihre Äste nach 10-15 Jahren erntereif sind.

In dem kurzen englischsprachigen Videobeitrag (3 min.) erfahrt Ihr mehr über die traditionelle Daisugi-Methode.

Quelle: Leaf of life films, YouTube

GEOMANTIE

Kommen wir zum dritten Begriff in der heutigen „Novum“-Runde, der Geomantie. Um besser zu verstehen was sich dahinter verbirgt, empfehle ich einen Blick auf die Webseite des Bundesverbands für ganzheitliche Raumkultur (BGR) zu werfen.

Womit beschäftigt sich denn die Geomantie überhaupt bzw. was genau steckt dahinter?

Da Geomantie oder Geomantik unterschiedlich definiert wird, wählen wir zur Vereinfachung die Version „Wahrnehmung der Erde“ bzw. „Weissagung aus der Erde“. Um einigermaßen bodenständig zu bleiben und nicht vollständig ins Mystische zu „driften“, bleiben wir bei dem Verständnis der Wechselbeziehungen von Erde, Mensch und Raum.

Für einen besseren Überblick, schauen wir doch auf die Bereiche die oft unter dem Sammelbegriff Geomantie zusammengefasst werden:

  • Baubiologie und Bauökologie
  • Raumenergetik und Raumpsychologie
  • Feng Shui, Kan Yu und Vaastu
  • Radiästhesie und Geobiologie
  • Raumklärung und Ortsheilung
  • Erdheilung und Wandlungswege
  • Geokultur – gelebtes Miteinander
  • Landschaftsmythologie
  • Ritualbegleitung und Naturcoaching

Anbei ein Videobeitrag (25 min.) das dem Thema Geomantie eine wissenschaftliche Perspektive verleiht.

Quelle: Vulkan TV Österreich, YouTube

Was vereint Elektrokultur, Daisugi und Geomantie?

Es ist höchste Zeit das Rätsel des heutigen Blogs zu lösen.

Was diese drei Begrifflichkeiten gemeinsam haben ist der 100% Fokus auf Mutter Erde. Bei allen Dreien geht es darum MIT der Natur zusammen zu arbeiten und nicht dagegen. Es geht um Respekt für Natur, Fauna und Flora.

Während uns seit Geburt vorgegaukelt wird, dass sich auf dem Planeten Erde alles nur um Profit drehen muss, merken wir heute stärker denn je, dass dies eine gewaltige Lüge ist. Obwohl wir das innerlich schon immer wussten und spürten, trauen sich heute immer mehr Menschen ihrer inneren Stimme nachzugehen.

Unsere Vorfahren, die alten Ägypter, Griechen, Mayas und Co. haben uns jede Menge wertvolle Schätze hinterlassen. Jetzt liegt es an uns, diese erneut ins Leben zu rufen, um unsere Erde zu heilen und mit Ihr im Einklang zu leben.

Den einen spricht Elektrokultur an, den anderen eher Geomantie oder Daisugi. Bleibt offen für neue Ideen und Vorgehensweisen. Hinterfragt das was uns heute gerne als „die“ Lösung präsentiert und vor allem, verkauft wird.

Bildquelle: Foto von jplenio auf Pixabay

2022-03 Earthship ein autarkes Haus aus Abfall

Earthship – Ein autarkes Haus aus Abfall

Der Beton hat ausgedient; jetzt kommt das Earthship. Wie wär’s mit einem Haus aus lokal verfügbaren, natürlichen und recycelten Baumaterialien? Lust in einem Haus zu wohnen, wo man nicht von Nebenkostenabrechnungen erschlagen wird, da man Strom- und Heizenergie ausschließlich aus den eigenen Wind- und Solaranlagen gewinnt? Wenn ich Euch verrate, dass dieses Haus auch noch über die Möglichkeiten verfügt für eine kleine Community Nahrungs- und Lebensmittel zu produzieren, habe ich dann Euer Interesse geweckt?

Ich präsentiere Euch Earthship bzw. Erdschiff zu Deutsch.

Die Idee stammt von dem US-Amerikanern Michael Reynolds der nach seinem Architekturstudium das erste Earthship aus Bierdosen baute. Er substituiert Beton, Holz und Stein mit alten Autoreifen aus umliegenden Werkstätten, Altglas und Bruchfliesen von Gebäuden die das nicht mehr benötigen.

Beim Bau seiner Häuser legt er großen Wert auf folgende Punkte:

  • Die Häuser zeichnen sich durch geschlossene Energie- und Versorgungskreisläufe aus.
  • Baumaterialien sind lokal verfügbar, kommen aus natürlichen Ressourcen und sind re- bzw. upcyclebar.
  • Hinter der großen Glasfassade werden frisches Obst und Gemüse angebaut.
  • Energie wird aus Wind- und Solaranlagen generiert.
  • Regenwasser wird aufbereitet und entsprechend verwendet.

In der Zwischenzeit gibt es über 1000 Earthships auf der ganzen Welt.

Wie diese Earthships in der Realität aussehen, präsentiert Euch folgendes Video (5 min lang).

Quelle: Earthship 101 von Earthship Biotecture auf YouTube

Deutschlands erstes Earthship in Schloss Tempelhof

Im Landkreis Schwäbisch-Hall zwischen Nürnberg und Stuttgart befindet sich das Dörfchen Schloss Tempelhof. Im September 2015 ging es los mit den Baumaßnahmen. Im Mai 2016 wurde das erste Earthship auf deutschem Boden fertig gestellt.

Die Genehmigung für ein derartiges Unterfangen zu bekommen, war nicht so leicht. Anders als in den USA oder in anderen Ländern der Welt, konnte das Earthship leider nicht zu 100% autark in Betrieb genommen werden.

Der Kompromiss lautete wie folgt:

Das Haus ist an der öffentlichen Wasserversorgung und der Abwasserkanalisation angeschlossen.

Demnach kommt das Trinkwasser aus der Leitung aber die Waschmaschine und die Toiletten können ruhig mit Regenwasser betätigt werden.

Übersetzt heisst das: Es flattern doch ein paar Nebenabrechnungen ins Haus, aber diese lassen sich recht gut „managen“.

Wie groß ist das Anwesen? Wie viele Menschen wohnen darin?

Anders als bei anderen Projekten, handelt es sich hierbei nicht um ein Einfamilienhaus, sondern um ein Wohnkomplex. Das Mutterschiff erstreckt sich auf 155 qm und besteht aus einem Wohn- und Esszimmer, einer Küche, sowie Duschen und Toiletten für 25 Menschen. Rundum das Hauptkomplex befinden sich Bauwagen und Jurten. Diese dienen als Zimmer und Rückzugsorte für die Bewohner.

Der Fokus liegt aus Gemeinschaft. Man kocht und isst gemeinsam. Die Kinder werden versorgt und abends wird zusammen gesessen. Für Einzelkämpfer ist dieses Leben nicht geeignet, aber der Rest wird es sicher faszinierend finden.

Was hat der Spass gekostet und wer wohnt in dieser Community?

Die Kosten beliefen sich auf 300.000 Euro. Die Baugenehmigung gilt für das Earthship plus die 14 angedockten Wagen und Jurten als ein einziges Gebäude. Finanziert wurde das Projekt durch die Gemeinschaft sowie aus Spendengeldern.

Die rund 25 Menschen die hier zusammen wohnen sind Familien, Paare, Singles, Kinder und ältere Menschen.

Wer hat zum Bau des Earthship beigetragen?

Die Gemeinschaft Tempelhof hat Michael Reynolds als Architekten beauftragt. Der Projektleiter war Roman Huber. Beim Bau haben 5 hauptberufliche Earthship-Bauer, mehr als 50 Freiwillige aus unterschiedlichen Ländern sowie die Bewohner selbst angepackt.

Die größte Herausforderung war das Thema „Erlaubtes“. Denn das was in New Mexico USA geht, ist bei uns in Deutschland nicht immer erlaubt. Ein Beispiel dafür sind Reifen. Diese werden hierzulande nicht als Baustoff anerkannt.

Mehr dazu auf der Webseite des Tempelhofer Mutterschiffs.

Und so sieht das gute Stück dann in Deutschland aus…

Quelle: Ecovillage Finder auf YouTube

Alles nur noch Tech und / oder zurück zur Natur?

Der eine findet das obige Konzept grausam, der andere wiederum liebt es.

Als Befürworter eines Lebens im Einklang mit der Natur finde ich derartige Bauprojekte äußerst spannend insbesondere vor dem Hintergrund zukünftiger Herausforderungen.

Die heutige Infrastruktur die wir in den letzten Jahren skrupellos ausgebaut haben, zeigt ganz schön ihre Grenzen auf. Das was wir in manchen Mega Cities vorfinden, hat mit Respekt gegenüber der Natur und Mutter Erde wahrhaftig nichts mehr zu tun.

Sollen wir jetzt alle in Altreifen, Altglas und Co. Häuser umziehen?

Natürlich nicht. Das geht auch gar nicht. Wir können nicht mit einem Schalter 8 Milliarden Menschen einfach mal „umsiedeln“, „umerziehen“ oder was auch immer.

Earthship ist ein alternatives Baukonzept das selbstverständlich noch verfeinert und optimiert werden kann. Es ist nicht DIE eine Variante, sondern vielmehr eine Möglichkeit, die uns die Augen öffnen sollte, dass Bauen und Wohnen auch anders geht. Siehe hierzu auch meinen Beitrag über den Einsatz von Hanf im Bausektor.

Bildquelle: Foto von Ron Lach auf Pexels