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2023-09 Lachs und Steak aus dem 3D-Drucker - Agrarbetrieb

Lust auf Lachs und Steak aus dem 3D-Drucker?

Künstliches Fleisch bzw. Fleisch aus dem Reagenzglas oder dem 3D-Drucker sowie „leckere“ Fleischprodukte auf pflanzlicher Basis sollen uns bei der Bekämpfung des Klimawandels helfen, so zumindest die Charta einiger, globaler Organisationen.

Mal heißt es, die Tierhaltung setzt zu viele Treibhausgase frei, dann wiederum wird die Autoindustrie als Buhmann herangezogen. Ach ja, dann ist noch die steigende Weltbevölkerung, die als Plage gesehen wird. Einerseits werden durch diese lästigen Diskussionen wohl die ernsteren Probleme der Menschheit ignoriert, andererseits werden Lösungen präsentiert, wie z.B. Mahlzeiten, die aus Mehlwürmer, gegrillten Heuschrecken oder Maden bestehen, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen (bspw. schlimme Allergien) zu nehmen.

Ein weiterer Lösungsansatz, an dem derzeit viele globale Bio-Tech-Startups arbeiten, sind Fisch- und Fleischprodukte aus dem 3D-Drucker. Dabei kommen pflanzliche Proteine zur Verwendung, die mit Hilfe eines Lasers so geformt werden, dass sie strukturell und geschmacklich so ähnlich wie möglich ans Original kommen.

Man versucht es also erneut und ignoriert dabei die gescheiterten Versuche von Firmen, wie z.B. „Impossible Burger“ und „Beyond Meat“, die mit ihren Imitaten aus Soja-, Bohnen- und Erbsenproteinen gänzlich gescheitert sind. Trotz der massiven finanziellen Unterstützung von Großkonzernen und Milliardären wie z.B. Jeff Bezos, Bill Gates und Richard Branson sowie bemerkenswerter Deals mit Fast-Food-Franchises wie „McDonald’s“ und „Burger King“, blieb das erwartete und vielversprechende Burger-Erlebnis völlig auf der Strecke. Die Verkaufszahlen stimmten vorne und hinten nicht, und somit mussten diese Angebote eingestellt werden.

Mehr dazu gibts hier:

Impossible Burger 2.0: fleischfrei, cholesterolfrei, glutenfrei

Zukunftsessen: Leckeres aus Stammzellen

Food-Trends: Fleisch aus dem Reagenzglas

Jetzt versucht man das Ganze mit dem 3D-Drucker aufzupeppen.

Fisch- und Fleischangebote aus dem 3D-Drucker

Wir brauchen mit dem Finger diesmal nicht auf den amerikanischen Kontinent zeigen, denn diesmal gibt’s die 3D-Drucker Leckereien bei uns in Deutschland und Österreich in den Regalen.

ÖSTERREICH

Starten wir mit unserem Nachbarland Österreich, in dem bei Rewe / Billa ab sofort veganes Lachsfilet aus dem 3D-Drucker angeboten wird.

Das Wiener Startup „Revo Foods“ erhielt Förderungsmittel in Millionenhöhe, um das aus Pilzproteinen hergestellte Fischfilet nun an den Mann zu bringen. „THE FILET – Inspired by Salmon“ soll in Geschmack, Konsistenz und Zubereitung möglichst an das Original herankommen.

Die Zusammenarbeit mit der schwedischen Firma „Mycorena„, die auf die Herstellung von Pilzproteinen spezialisiert ist, hat sich gelohnt. Anders als bei der üblichen Lachs-Zucht benötigt man bei der Zucht von Pilzproteinen weniger Ressourcen. Auch die Emissionen fallen geringer aus.

Das in 2020 gegründete österreichische Biotech-Unternehmen bietet zwar bereits veganen Räucherlachs und Thunfisch-Aufstrich im Lebensmittelhandel an, aber dies ist der erste Vorstoß in das Segment der 3D-gedruckten Steaks und Filets.

DEUTSCHLAND

Kommen wir nun zurück zu uns nach Deutschland. Natürlich bleiben wir bei derartigen Innovationen nicht auf der Strecke. Hierzulande präsentiert das in 2018 gegründete israelische Unternehmen „Redefine Meat„(mit dem Slogan „New Meat, No Compromises“ („Neues Fleisch, ohne Kompromisse“)) ein Filetsteak aus dem 3D-Drucker.

Ähnlich wie der Lachs aus dem 3D-Drucker basiert das 3D-gedruckte Steak auf rein pflanzliche Zutaten. Der Drucker für das künstliche Fleisch, das ab sofort für alle Restaurants in Deutschland zur Verfügung steht, befindet sich in den Niederlanden. Neben Steaks produziert die Firma auch Hackfleisch, Würstchen, Burger Patties und Pulled Pork. Monatlich können bis zu 500 Tonnen künstliches Fleisch hergestellt werden.

Und so sieht bzw. schmeckt das Steak, wenn es mal beim Endkonsumenten angekommen ist. Klaus hat das Steak aus dem 3D-Drucker von „Redefine Meat“ mal getestet und einen Videobeitrag darüber erstellt:

Quelle: Klaus grillt, YouTube

Würdest Du ein Steak aus dem 3D-Drucker probieren?

Das Restaurant ASH in Oberhausen (NRW) bietet diese Neuheit heute bereits an. Ob und wann die Steakhaus-Kette ihre Karte auch an den anderen Standorten um dieses Produkt erweitern wird, steht noch aus.

Ich bin äußerst gespannt darauf, wie die Konsumenten weltweit auf diese doch recht bizarre Innovation reagieren werden. Die Tatsache, dass die veganen Burger trotz massiven Werbemaßnahmen ein derartiger Flop waren, deutet darauf hin, dass es mit den Steaks und Co. aus dem 3D-Drucker nicht ganz so funktionieren wird, wie sich das die großen Institutionen und Investoren vorstellen.

Der Trend in Richtung Biofleisch und hochwertige Produkte aus der Region, die nachhaltig hergestellt wurden, ist unaufhaltsam. Während wir bei diesen Lebensmitteln mehr oder weniger wissen, was wir essen, werfen diese neuartigen Produkte recht viele Fragen auf, auf welche wir noch keine Antworten erhalten haben. Es gibt keine wissenschaftlichen Daten und Studien die besagen, dass Filets, Steaks und Co. aus dem 3D-Drucker keine Allergien oder sonstige gesundheitliche Probleme bei Menschen, die sie konsumieren verursachen.

Würdest Du ein Lachsfilet oder ein Stück Steak aus dem 3D-Drucker konsumieren?

Bildquelle: Foto von Gonzalo Guzman auf Pexels

2023-08 Natürliche Dünger – Geht das heute überhaupt noch - Agrarbetrieb

Natürliche Dünger – Geht das heute überhaupt noch?

Der Nährstoffgehalt unserer Ackerfelder sinkt von Jahr zu Jahr und obwohl wir immer ausgefallenere Produkte nutzen, um die Reduktion aufzuhalten bzw. dem Boden soweit wie möglich Nährstoffe hinzuzuführen, scheitern wir gewaltig. Die Umwelt ist mit Gift und Schadstoffen belastet, natürliche Dünger werden kaum mehr genutzt. Das überträgt sich nun mal auch auf unsere Lebensmittel, auf das Trinkwasser und selbstverständlich auch auf die Luft, die wir tagtäglich einatmen.

Wir nehmen lange Transportwege in Kauf und schippern Avocados, Bananen und Co. zwischen den Kontinenten. Großkonzerne drücken die Produktionskosten und beschweren sich anschließend über den Arbeitskräftemangel. Bauernhöfe und heimische Viehzüchter sehen sich gezwungen ihre Familienbetriebe, die sie seit Generationen aufrechterhielten zu schließen, weil sie gegen das stetig wachsende Monopol im Agri-Bereich nicht mehr ankommen.

So verschärft sich der Kampf zwischen der konventionellen und Bio-Landwirtschaft, wobei beide Parteien einen essentiellen Aspekt außer Betracht lassen:

  • Konventionell erstellte Lebensmittel sind viel zu billig.
  • Biologisch erzeugte Lebensmittel sind nicht teuer genug.

Während die Kluft zwischen den Anhänger der beiden Pole immer stärker wächst, schädigen wir weiterhin unaufhaltsam die Umwelt, und damit einhergehend auch uns selbst. Die Anzahl der Menschen, die weltweit an Diabetes, Bluthochdruck, Krebs und Co. erkranken explodiert. Das hat mit Gesundheit nichts zu tun. Es mag zwar die Brieftaschen der Ärzte und Pharmaunternehmen füllen, aber dem einzelnen Individuum schadet es nur.

Die prekäre Situation in der wir stecken, verstehen zunehmend immer mehr und mehr Menschen.

Die eine Million Euro-Frage ist daher:

Was tun?

Welche Möglichkeiten und Alternativen haben wir? Was müssen wir ändern, um diesen negativen Verlauf zu stoppen bzw. noch besser, ins Positive zu lenken?

Natürliche Dünger als eine Option

Große Probleme werden oft auf der kleinsten Ebene gelöst. Denn auch einen Elefanten isst man nicht ganz, sondern Stück für Stück. In diesem Sinne, kucken wir doch am besten in unseren Abfalleimer (nicht den mit Plastik, Papier oder Glas) und schauen, was wir davon verwerten können.

Wir brauchen ja nicht gleich mit einem großen Ackerfeld anfangen. Der Garten zu Hause reicht erstmals.

Was fällt in der Küche an, das wir idealerweise als natürlichen Dünger im Garten nutzen könnten?

  • Kompost aus Schalen von Obst und Gemüse
  • Eierschalen: Eierschalen sind nicht nur reich an Calciumcarbonat, das ein essentieller Nährstoff für Pflanzen ist, sondern obendrauf auch ein toller Schädlingsbekämpfer. Eierschalen, am besten fein zerkleinern, und um die Basis von Jungpflanzen, wie z.B. Zucchini legen. Dadurch bleiben Schnecken fern.
  • Kaffee- und Teesatz: Diese gilt es vorher zu trocknen, damit sich kein Schimmel bildet. Omas Hausmittel enthält wichtige Mineralstoffe wie z.B. Kalium, Stickstoff, Phosphor, Schwefel sowie Antioxidantien und etwas Koffein. Da der ph-Wert von Kaffee- und Teesatz zwischen 6-7 liegt, tolerieren nur bestimmte Pflanzen, wie z.B. Kürbis, Gurken oder Tomaten diese natürlichen Düngemittel.

Eine weitere tolle Alternative sind Wildpflanzen. Mit ihrer Hilfe lässt sich der Nährstoffkreislauf im eigenen Garten gut erhalten. Im Garten wachsen sie völlig natürlich, werden nicht gedüngt und haben meist lange Wurzeln, wodurch sie mehr Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen und speichern können als Kulturpflanzen.

Folgende Wildpflanzen eignen sich hervorragend als natürliche Dünger:

Brennnesseln bzw. Jauche aus Brennnessel

Brennesseln sind ein natürliches Düngemittel der Superlative. Sie enthalten Mineralstoffe wie z.B. Stickstoff, Kalium, Magnesium und Phosphor. Folgende Pflanzen profitieren am meisten von Brennnesseljauche: Gurken, Tomaten, Kartoffeln, Zucchini, Kohlarten, Salat, Kräuter wie z.B. Petersilie und Schnittlauch sowie Obstbäume wie z.B. Apfel- oder Birnbäume.

Schafgarbe bzw. Schafgarbenjauche

Schafgarbe ist ein hervorragendes natürliches Schädlingsbekämpfungsmittel. Sie enthält die wichtigen Nährstoffe Stickstoff, Kalium und Phosphor und eignet sich daher sehr gut als Dünger für Tomaten, Paprika, Kürbis, Gurken, Auberginen, Salat, Spinat, Rote Beete, Kohlarten und Erdbeeren.

Lust auf eine eigene, aus Wildpflanzen hergestellte Jauche?

Das mit dem Küchenabfall, den Eierschalen und dem Kaffeesatz ist selbsterklärend. Wie sieht’s jedoch mit der Erstellung von Jauche aus Brennnesseln oder Schafgarbe aus?

Das geht wie folgt:

  1. Sammelt frische, junge Blätter und Stängel der oben aufgeführten Wildpflanzen.
  2. Zerkleinert die Blätter und Stängel mit einem Messer bzw. einer Schere. Dies führt zu einer schnelleren Gärung.
  3. Füllt einen Eimer mit 1/3 bis 1/2 Pflanzenanteil und anschließend Wasser bis die zerstückelten Pflanzen vollständig bedeckt sind. Rührt dabei die Mischung gründlich um.
  4. Stellt den Eimer an einen warmen, sonnigen Platz und lasst den Inhalt für 1-2 Wochen langsam gären. Es ist ratsam die Mischung alle paar Tage umzurühren, damit die Jauche gleichmäßig gärt.
  5. Nach der Gärzeit verwendet ein Sieb, um den flüssigen Teil abzuseihen. Der feste Pflanzenabfall kann entsorgt werden.
  6. Verdünne die Jauche im Verhältnis 1:10, also 1 Teil Jauche auf 10 Teile Wasser.
  7. Gieße die verdünnte Jauche auf die Wurzeln der Pflanzen und / oder besprühe damit die Blätter.

Kleiner Tipp noch am Rande:

Jauche hat einen intensiven Geruch, daher ist es ratsam die oben aufgeführte „Operation“ an der frischen Luft durchzuführen.

Eignen sich natürliche Dünger heutzutage noch auf den großen Ackerfeldern?

Die Frage, die wir uns sodann stellen sollten ist, was wir tun können, um unsere landwirtschaftlichen Böden mit den bitter nötigen Nährstoffen zu ergänzen. Die chemischen Düngemittel funktionieren zwar kurzfristig, aber die Nachteile kennen wir allesamt. Hinzu kommt, dass die Schädlinge sich sehr schnell an die neuen Bedingungen gewöhnen und neue Mutationen entwickeln. Dies zwingt uns wiederum dazu, neue Stoffe zu entwickeln, um unsere Ackerfelder zu schützen.

So sehr ich ein Befürworter von Bio und biologisch angebauten Lebensmitteln bin, sehe ich nicht, wie wir weltweit von heute auf morgen, vollständig auf natürliche Dünger umsteigen können.

Sage ich, dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist und ich nicht daran glaube?

Nein. Ganz im Gegenteil, ich glaube, wir Menschen sind äußerst kreativ und willens zu wachsen und uns zu verbessern. Änderungen benötigen jedoch Zeit und unser aktuell aufgebautes Wirtschaftssystem orientiert sich mehr an den Profiten großer Monopole und Unternehmen als an den Bedürfnissen der Natur.

Welche natürliche Dünger benutzt Du in Deinem Garten? Was hat sich bewährt und was nicht? Wo liegen Deiner Meinung nach die größten Herausforderungen?

Bildquelle: Foto von Gabriel Jimenez auf Unsplash

2023-06 Warum wird Elektrokultur ignoriert - Agrarbetrieb

Warum wird Elektrokultur ignoriert?

Ich habe mich des Öfteren gefragt, weshalb ein jahrhundertealtes, bewährtes Verfahren heute in der „Massenlandwirtschaft“ keinen Anklang findet. Warum verdrängen wir Elektrokultur, ein äußerst effektives und natürliches Mittel, welches Pflanzen und Bäume vitalisiert? Warum stützen wir uns stattdessen fast ausschließlich auf Chemikalien?

Die Antwort kennen wir alle nur allzu gut. Eine Gesellschaft, getrieben von Macht, Geld und Gier, kennt nur eins: mehr davon zu generieren. Nichtsdestotrotz, möchte ich heute die Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema zurücklenken und erhoffe mir, dass der eine oder andere von Euch von Neugierde gepackt wird und sich anschließend verstärkt mit dem Thema Elektrokultur auseinandersetzt.

In einer Industrienation, in der die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe stetig sinkt, in der traditionelle Familienbetriebe, die seit Generationen ihre Bauernhöfe aufrecht erhalten haben, kontinuierlich durch Großunternehmen verdrängt werden und in der die Landwirte durch die Politik zu diesem Verhalten eher animiert als ausgebremst werden, stellt sich folgende essentielle Frage:

Wer profitiert am Ende von einer dystopischen Zukunft?

Hier kommen wir zu einer Hauptproblematik in der Landwirtschaft: Was tun, wenn die Pflanzen nicht richtig wachsen oder krank sind?

Immer mehr Chemikalien „draufzupacken“ und dadurch den Boden zu zerstören, ist nicht die Lösung, auch wenn wir das weltweit munter weiterhin im großen Stil praktizieren. Es muss bessere und effektivere Wege geben, die Pflanzen zu stärken und die schädliche Wirkung von Pilzen und Bakterien zu blocken.

Immerhin funktioniert dies im menschlichen Organismus doch genauso. In uns leben Millionen von Bakterien und Pilzen, und solange unser Immunsystem stark ist, passt auch die Symbiose. Erst wenn wir geschwächt sind, rutscht alles aus der Balance und die Schadorganismen übernehmen die Oberhand. Dies ist bei Tieren und Pflanzen genauso.

Wie funktioniert Elektrokultur?

Mit Hilfe physikalischer Apparaturen, wie z.B. Magnetkonstruktionen, Eisendrähte oder Stahlstäbe, werden natürliche Phänomene der Erde (z.B. Magnetismus) bzw. Luft (z.B. Ionenaustausch) gezielt zu den Pflanzen geleitet, um sie hierdurch zu stärken.

So wirkt sich die natürliche Steigerung des Elektronenflusses positiv auf die Pflanzen aus, was wiederum dazu führt, dass von diesen Nährstoffe besser aufgenommen werden können. Kleine Magnetkonstruktionen, die man übrigens auch selber basteln kann, synchronisieren sich mit dem Erdmagnetfeld und führen zu einer natürlichen Harmonisierung, welche sich wiederum positiv auf das Pflanzenwachstum auswirkt.

DIE VORTEILE

Auf den Einsatz von Chemikalien oder sonstigen Substanzen kann verzichtet werden.

Es handelt sich um eine einfache, günstige und vor allem dauerhafte Konstruktion: sie wird einmal aufgebaut und hält, je nach verwendeten Materialien, im Schnitt 10 bis 15 Jahre.

Die Ergebnisse, die erzielt werden, sind dauerhaft.

Der Boden und die umliegenden Ackerfelder werden nicht zerstört. Die Mineralienkomposition des Bodens wird nicht beeinträchtigt.

Während die Agrochemie erst seit den letzten Jahrzehnten besteht, scheint Elektrokultur bereits im alten Ägypten eine bewährte Methode gewesen zu sein. Das Wissen, dass Pflanzen in der Nähe von leitfähigen Materialien besser wachsen, wird aber heute auch immer mehr Menschen bewusst.

An dieser Stelle möchte ich Euch auf den YouTube-Kanal des BaumMentor Baumpflege aufmerksam machen. Seine Tipps zum Thema Elektrokultur sind solide. Der Mann weiß, wovon er spricht.

Passend zum heutigen Thema, teile ich deshalb heute ein Video von ihm: „Elektrokultur, das effektivste Mittel um Bäume und Pflanzen zu vitalisieren!“

Quelle: BaumMentor Baumpflege, YouTube

Ein simples Verfahren, das allen anderen überlegen ist

Elektrokultur, Permakultur, Geomantie, Daisugi und Co. sind tolle, natürliche Methoden, die im Einklang mit Mutter Erde funktionieren. Die Grundprinzipien sind Erhaltung, Harmonisierung und Balance. Es geht um die Erzielung dauerthafter Ergebnisse durch den Einsatz sogenannter „minimal-invasiver“ Konstruktionen, die sich positiv auf das Pflanzenwachstum auswirken. Verständnis und Respekt für das Schöne in der Natur stehen stets im Vordergrund.

Zurück zu unserer Ursprungsfrage:

Wenn Elektrokultur gegenüber jeder Düngung oder anderweitigen chemischen Beeinflussung so überlegen ist, weshalb wird sie ignoriert?

Ich habe zwar die Antwort anfangs schon gegeben, deshalb kontere ich an dieser Stelle mit einer Gegenfrage:

Wer profitiert denn von Elektrokultur?

Die Antwort darauf ist simpel: Es ist nicht die Agrochemie-Branche und es sind auch nicht die großen landwirtschaftlichen Konzerne, die ihr Portfolio auf Monokulturen, synthetischen Dünger und irgendwelche autonome High-Tech-Maschinen ausgerichtet haben.

Viele mögen diese Methode als Hokus Pokus bezeichnen und alle Gegenargumente aufbringen, um es aus unserem Fokus zu löschen. Was mich an dieser Methode jedoch am meisten interessiert, ist die Tatsache, dass sie bereits seit so vielen Jahren erfolgreich eingesetzt wird. Denn unsere Groß- und Urgroßeltern haben sich vom Ackerfeld ernährt ohne auf Chemikalien zurückzugreifen. Die einen haben Essig als Düngemittel genutzt, die anderen sind auf pflanzliche Tinkturen, wie z.B. Brennnessel-Tinkturen, ausgewichen. Einige haben simple Magnet- und Eisenkonstruktionen gebaut, um den Elektrofluss an die Wurzel der Pflanze zu leiten. Andere wiederum haben mit Klebstoff die unteren Abschnitte der Bäume gestrichen, damit Ameisen oder andere diverse Schädlinge nicht nach oben zur Krone gelangen.

Waren die alten Ägypter, welche für ihre prachtvollen Obst- und Gemüsegärten weltweit bekannt waren, total primitiv, weil sie Elektrokultur anwandten?

Waren unsere Vorfahren einfach noch zu hinterwädlerisch, dass sie diese natürlichen Methoden verwendeten, um ihre Ernten abzusichern und ihre Familien zu ernähren?

So sehr ich Innovation und Technik mag, ich denke, es geht dabei auch darum, die Vorteile unterschiedlicher Anwendungen und Systeme sinnvoll zu kombinieren, um Mensch und Natur weiterhin im Einklang zu halten. Wenn Elektrokultur uns dabei helfen kann, dann sollten wir sie anwenden. Denn alles, was uns von Mutter Natur entfernt, hat nichts mit Vorsprung zu tun.

Bildquelle: Foto von Steven Weeks auf Unsplash

2023-05 Nachhaltiges Bauen hat nichts mit primitiv zu tun - Agrarbetrieb

Nachhaltiges Bauen hat nichts mit primitiv zu tun

Es ist allgemein bekannt: die `reichen´ Länder, zu denen wir hier in Deutschland auch zählen, verbrauchen einen Großteil der weltweiten Ressourcen. Wir verbrauchen alles, was uns in die Finger kommt, egal ob es sich dabei um natürliche Ressourcen oder nicht erneuerbare Rohstoffe, wie z.B. Metalle und seltene Erden, handelt. Aber es geht auch anders, denn es gibt nachwachsende Alternativen, die sich für nachhaltiges Bauen perfekt eignen.

Stahl und Beton durch Hanf, Lehm oder Pilze zu ersetzen, mag komisch klingen, aber das Interesse und die Nachfrage nach „nicht auf Öl basierten“ Bauelementen steigt kontinuierlich an. Den Ölgiganten schmeckt dieser Trend sicherlich nicht, aber solange es sich „nur“ um eine Nische handelt, welche die Profite der Branche nicht wesentlich beeinflusst, wird da wohl ein Auge zugedrückt.

Nachhaltiges Bauen und nachhaltige Landwirtschaft haben einiges gemeinsam, aber die wohl größte Gemeinsamkeit liegt darin, dass sie im Bewusstsein der Menschen als „primitiv“ abgespeichert sind. Und hiermit einhergehend wird geglaubt, dass man für die Umsetzung keine moderne Technologie benötigt, dass die Konzepte auf Materialien basieren, die nicht haltbar sind, dass es sich hierbei nur um eine Fassade handelt, um etwas besser zu verkaufen usw.

In meinem heutigen Blog geht es mir nicht darum, die einen oder anderen zu überzeugen, sondern vielmehr möchte ich aufzeigen, woran einerseits Forscher arbeiten und andererseits, welche nachhaltigen, natürlichen Baualternativen bereits erfolgreich eingesetzt werden.

Hierzu ein kleiner Überblick über einige Artikel, die ich zu diesem Thema hier auf Agrarbetrieb bereits geschrieben habe:

Nachhaltiges Bauen mal ganz anders: Ein Häusle aus Pilze

Ein nachhaltiges Haus was am Ende auch noch kompostierbar ist? Soll das ein Scherz sein?

Geht es nach den Forschern des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und ETH Zürich, dann könnten wir künftig Baumaterialien aus Pilzen und Bambus herstellen.

Derzeit forscht das Team um Professor Dirk Hebel (Leiter der Professur für Nachhaltiges Bauen, KIT) an einer Baumasse, welche aus dem Wurzelwerk des Pilzes Ganoderma lucidum (Glänzender Lackporling) besteht. Dazu werden Holzspäne und andere pflanzliche Abfälle, wie z.B. Getreideschalen, vermischt. Das Mycel, eine schwammähnliche Substanz, lässt sich leicht in Formen gießen. Um das Wachstum des Pilzes zu stoppen, wird der Baubestandteil getrocknet.

Das leichte Baumaterial eignet sich hervorragend zum Isolieren.

Des Weiteren forscht Prof. Hebel an neuartigen Verbundwerkstoffen, die aus Bambus entwickelt werden. Anders als Holz, wächst Bambus viel schneller und seine langen stabilen Fasern sind eine willkommene Eigenschaft im Bauwesen. Das Material wird von den Forschern insbesondere auch auf sein Druck- und Zugbelastbarkeit getestet. Diese sollen durch die gezielte Gestaltung geometrischer Formen mit Hilfe dreidimensionaler grafischer Statik verbessert werden.

Ausgefallen? Wie wär’s mit einem Lehmhaus im Inneren eines Gewächshauses?

Wer Pilze und Bambus als Baumaterialien skurril findet, wird bei der nächsten Bauweise sicherlich nicht schlecht staunen. Es handelt sich nämlich um ein 150 Quadratmeter Haus aus Lehm, Stroh und Holz, welches sich im Inneren eines 300 Quadratmeter großen Glas- bzw. Gewächshauses befindet.

Es handelt sich hierbei um das gemütliche Häusl des 72-jährigen Jürgen Heermann, ein ehemaliger Bordingenieur, der dieses Prachtstück aus Flammersfeld im Westerland vor 15 Jahren von einem praktizierenden Schamanen kaufte. Das energieeffiziente Haus besteht aus natürlichen und ökologischen Baumaterialien. Mehr Informationen hierzu gibts im beigefügten Video des SWR.

Quelle: SWR Room Tour, YouTube

Leider herrscht bei vielen Mitmenschen der falsche Glaube im Kopf, dass nachhaltige Häuser, die oft auch noch vom Versorgungsnetz abgekoppelt „leben“, primitiv sind. Earthships, Lehmhäuser inmitten von Gewächshäuser oder Hanfhäuser bieten all den Komfort, den moderne Betonhäuser auch bieten — sogar mehr als das, denn sie sind natürlich.

Die Ökosysteme die verwendet werden, um das Wasser zu recyclen und aufzubereiten erfordern ein klares Verständnis für Natur und Physik. Hinzu kommt, dass diese Häuser schneller und günstiger zu bauen sind als die herkömmlichen Varianten.

Egal ob autark und vom aktuellen System ganz oder teilweise abgekoppelt oder ob einfach mal ein natürliches Haus, das im Einklang mit der Natur existiert, eins ist klar:

Wir befinden uns am Anfang der Entdeckungsreise.

Nachhaltiges Bauen erfordert Mut, jede Menge Kreativität und die Bereitschaft anders zu denken. Neue Ideen und Konzepte werden niemals aus der Masse kommen.

Bildquelle: Foto von Andrea Davis auf Unsplash

2023-05 Web2 oder Web3 das ist die Frage - Agrarbetrieb

Web2 oder Web3, das ist die Frage

Die einen sehen es als einen Wettlauf gegen die Zeit, andere wiederum wollen von der neuen Richtung nichts wissen. Die Explosion der Web3-Plattformen, und damit einhergehend der Blockchain-Technologie, ist nicht mehr aufzuhalten. Dies ist kein Trend, sondern die Zukunft.

Auf Tik Tok, Facebook, Instagram, Twitter und Co. herrschen turbulente Zeiten. Jedoch merken das nur diejenigen, die genauer hinschauen. Mit der Metaverse verspricht sich Mark Zuckerberg ein feines Stückchen vom Blockchain-Kuchen und tut alles dafür, um seine Nutzer weiterhin bei Laune zu halten. Immerhin zahlen Werbeträger schicke Summen, um ihre aggressiven Werbungen im Meta-Ökosystem zu schalten. Da hat der „Herrscher“ des Imperiums nichts gescheut und sogar den Namen von Facebook auf Meta geändert. (Rebranding kann aber auch nach hinten los gehen, dies sei am Rande erwähnt).

Bei Twitter ist die Story noch amüsanter. Nach langem hin und her regiert jetzt der Tesla- und Space X-Milliardär über den blauen Vogel. Ein paar Änderungen gabs selbstverständlich, aber diese sind nicht so gravierend, wie sie uns verkauft werden. Denn die freie Meinung ist bei Twitter weiterhin nicht ganz so erwünscht; zwar geht man mit dem sogenannten „shadow banning“ nicht so radikal vor wie bei der Google-Schwester YouTube oder beim Meta-Konzern, aber ganz ist diese Praxis nicht vom Tisch.

Ach ja, wenn da nicht noch Tik Tok wäre. Das chinesische Unternehmen ist für die US-amerikanischen Social Media Plattformen ein Dorn im Auge, insbesondere jetzt, wo viele Teenager die kurzen Videos und Foto-Features von Tik Tok eher bevorzugen als das, was z.B. Instagram oder Snapchat zu bieten haben.

Mainstream weiß noch nicht, was mit Web3 auf ihn zurollt

Selbst ist die Frau bzw. der Mann – so das Motto von Web3. Selbstverantwortung also. Wie gut kann der Otto-Normalbürger wohl mit dieser Power umgehen?

Gehen wir einen Schritt weiter und bringen an dieser Stelle das Konzept der Dezentralisierung ins Spiel, denn Blockchain ohne Dezentralisierung ist nicht amüsant. Die gesamte Kontrolle einer bestimmten Entität abzugeben, ist äußerst gefährlich.

Weiter also mit der Dezentralisierung …

Die Keys, d.h. Schlüssel für den Zugang, gehören einem selbst, d.h. es gibt keine zentrale Stelle, die diese für uns abspeichert. Wir alleine sind für die Aufbewahrung zuständig. Das Tolle daran: wir kontrollieren alles. Das nicht so Tolle daran: sind die Keys einmal verloren oder haben wir sie vergessen, verlegt oder ähnliches, dann war’s das. Niemand kann mehr auf das zugreifen was wir besitzen, nicht einmal wir selbst.

Wie und vor allem wann wird der typische Web2-Mainstream-Konsument auf das Web3 umsteigen?

Das Web3 bringt einige Vorteile im Marketing mit sich. So müssen Transaktionen auf dem Web3 bzw. der Blockchain lediglich von uns authorisiert werden. In einer dezentralen Welt liegt die Verantwortung in unserer eigenen Hand. Etwa können wir auch Werbung problemlos schalten, ohne darauf zu warten, dass ein Roboter oder anonymer Fakten-Checker, auf Grundlage abstrakter Algorithmen oder fremdbestimmter Kriterien, entscheidet, was promotet werden darf und was nicht.

Dennoch haben sich Viele noch nicht näher mit dem Web3 beschäftigt. Die sogenannten User Interface (UI) der blockchain-basierten sozialen Netzwerke sind nicht so intuitiv und einfach gestaltet, wie wir es von Google, Meta und Co. gewöhnt sind. Im direkten Vergleich kann das Web3 als sehr komplex und kompliziert angesehen werden. Sicher, für die Marketingteams bedeutet dies eins: es bietet viel Potenzial für kreative Umsetzungen. So begeistert die vielen IT-Entwickler und Innovatoren im Marketingbereich über das Web3 sind, in punkto Benutzerfreundlichkeit und Schlichtheit ist hier noch jede Menge Luft nach oben. Die Einarbeitung in das Web3 erfordert derzeit noch Zeit und Fokus, für die man sich in seinem vollen Alltag gezielt Platz schaffen muss.

Augen zu und durch

Wie bei anderen Entwicklung auch, solange es noch alles funktioniert, warum sollte man etwas ändern? Wird schon … sagen sich die meisten und schweben noch gemütlich in der Web2-Welt.

Einmal das Passwort eingegeben und schon kann das „Cruisen“ losgehen. Meta, Google, Amazon und Co. freuen sich derweil über die wertvollen Daten. Immerhin möchte jemand aus der Einfachheit, die uns geboten wird, Profit schlagen. Für die bequeme Nutzung stellen wir freiwillig sehr intime Daten zur Verfügung. Die Rechtfertigungen, warum das wohl eh OK ist, kennt jeder. Verantwortung bzw. Selbstverantwortung ist nicht jedermanns Sache.

Bzw., in unserem bereits ausgefüllten Leben, in welchem wir die Vorteile der Technologien ohne großen Aufwand nutzen möchten, ist es sehr angenehm, wenn es die Anbieter sehr einfach und bequem halten, uns sagen, was wir wie zu tun haben, uns das Mitdenken quasi abnehmen. Es ist wohl wie beim Verspeisen von Süßigkeiten: es ist lecker und mach Spaß, die gesundheitlichen Nachteile bzw. Konsequenzen beim ständigen Verzehr werden nicht unmittelbar wahrgenommen. Schlummern abstrakt im Hintergrund.

So entscheidet auch beim Web3 jeder für sich selbst, wann es Sinn macht, sich mit dieser Technologie der Zukunft auseinanderzusetzen. Macht es Sinn, die Zeit zum Kennenlernen zu investieren, eigenverantwortlich sich mit den Entwicklungen auseinanderzusetzen, wenn die Masse noch in der Web2-Welt unterwegs ist? Für die meisten heißt es wohl weiterhin, erstmal bei dem zu bleiben, was bis jetzt noch funktioniert, abzuwarten bis es nicht mehr geht. Bis dahin, einfach Augen zu und durch.

Bildquelle: Foto von MasterTux auf Pixabay