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2023-08 Der erste weitgehend automatisierte McDonald’s ist da - Agrarbetrieb

Der erste, weitestgehend automatisierte McDonald’s ist da

Ende letzten Jahres ist in Fort Worth, Texas (USA), der erste, weitestgehend automatisierte McDonald’s in Betrieb gegangen. Im amerikanischen Bundesstaat Texas, in welchem der Mindeststundenlohn seit nunmehr zehn Jahren unverändert auf dem gleichen Niveau von 7,25 US-Dollar liegt, sorgt diese Initiative für sehr viel Zündstoff. Wie lange dauert es wohl noch hier, in Europa bzw. Deutschland, bis uns die große Ehre zuteil wird, von einem Roboter serviert zu werden?

„Das goldene M“, „die goldenen Arkaden“ oder ganz einfach „Meckes“, wie wir es so liebevoll hierzulande benennen, sorgt immer wieder für Schlagzeilen. In den Vereinigten Staaten ist das Unternehmen für seine schlechte Lohnzahlung bekannt. Pro Stunde verdient ein Mitarbeiter weniger als 15 US-Dollar, vielerorts sogar unter 10 US-Dollar. Laut einem aktuellen Bericht des Institute for Policy Studies aus dem Jahr 2021 ist McDonald’s eines der 300 börsennotierten Unternehmen mit den niedrigsten Durchschnittslöhnen. (Quelle: IPS-Studie, EPI Wage Tracker)

Kommen wir nun zu diesem neuen Testrestaurant und werfen einen Blick auf die Fakten:

  • Das Restaurant ist kleiner als ein typischer McDonald’s und richtet sich vorwiegend an Kunden, die außerhalb, also unterwegs essen.
  • Die Bestellung erfolgt entweder an einem Touchscreen-Kiosk in der Filiale oder per App.
  • Die Abholung erfolgt über die Nutzung einer Drive-Through-Spur oder alternativ durch die Ausgabe über ein Förderband, welches eine sogenannte „Order Ahead Lane“ als neue Funktion nutzt.
  • Der Laden ist nicht jedoch vollständig automatisiert. Es soll dennoch weiterhin ein Team vor Ort beschäftigt sein, das mit dem einer herkömmlichen Filiale vergleichbar sei.

Was die Meinungen zum neuen Testkonzept angeht, so könnten diese nicht stärker voneinander abweichen. Während der Konzern den Prozeß als „nahtloser als je zuvor“ bezeichnet, ist die Idee eines kostspieligen, automatischen Restaurants ein Dorn im Auge für die Aktivisten. (Quelle: The Guardian)

Wie das ganze Konzept nun in der Praxis aussieht, sehen wir uns am besten in dem nachfolgenden Video an:

Quelle: WatchlistTYT, YouTube

Zieht diese Aktion von McDonald’s einen monumentalen Wandel der gesamten Fast-Food-Industrie nach sich?

Getreu dem englischsprachigen Sprichwort „monkey see, monkey does“, übersetzt „Affe sieht, Affe tut“, gehe ich davon aus, dass wir derartige Konzepte bald auch bei unseren McDonald’s Filialen sehen werden und, gegebenenfalls, auch bei anderen Fast-Food-Ketten wie z.B. KFC, Burger King, Subway etc.

Wenn es darum geht Kosten zu reduzieren, welche zumeist insbesondere durch Personallohnkosten verursacht werden, und die Profite der Aktieninhaber und Co weiter zu steigern, dann wird uns jede Maßnahme als legitim verkauft.

Im Namen von Innovation, KI und Technologisierung sehen wir nur die Spitze des Eisbergs in Punkto des Wandels der Arbeitswelt und, damit einhergehend, der gesamten Gesellschaft. Es wird prognostiziert, dass dank Automatisierung in den kommenden Jahren auch etwa LKW-Fahrer, Fließbandarbeiter bis hin zu Buchhaltern, Lehrern und Anwälten massiv Jobs verloren gehen. Selbstverständlich werden durch die Entwicklungen auch neue Jobs geschaffen, was jeden dazu animieren sollte, sich ständig weiterzubilden und zu entwickeln.

Für uns hier in Europa, aber auch in den USA, mag ein derartiges Konzept ein Novum sein. Wer sich bisher öfters in Asien, insbesondere in Ländern wie etwa China, Japan, Singapur oder Malaysia, aufgehalten hat, weiß ganz genau, was auf uns zurollt. Denn dort gibt es bereits unzählige Restaurants (nicht nur Fast-Food-Ketten), in denen man am Tisch durch das Scannen eines QR-Codes seine Bestellung aufgibt. Zudem wird das Essen anschließend über eine an der Decke befestigten Schiene geliefert. Ein Roboterarm nimmt das Essen von der Schiene und stellt es in die Mitte des Tisches ab. Voilà, Guten Appetit. Die Bezahlung erfolgt digitalisiert, direkt über eine App.

Alles läuft reibungslos, komfortabel, zackig und schnell.

Keine „lästige“ Interaktion mit Menschen; gemeint ist damit oft das Personal.

Stellt sich die Frage: Ist dies die Zukunft, die wir uns wirklich wünschen?

Nun, ich habe nichts gegen Technologisierung, Robotisierung, Automatisierung und Co., wenn diese so eingesetzt werden, dass sie mit dem Leben der menschlichen Spezies harmonisieren. Mit anderen Worten, Roboter können uns dabei unterstützen, unsere Tätigkeiten und Aufgaben effizienter und effektiver zu erledigen. Sie können uns unterstützen, wertvolle Zeit zu sparen, so dass wir uns auf unsere Leidenschaften, kreativen Aktivitäten und unsere Hobbies fokussieren können. Und das wohl wichtigste, Zeit für unsere Liebsten haben.

Die automatischen Fast-Food-Ketten sind, z.B. für Drive-Throughs auf Autobahnraststätten, sicherlich eine interessante Option für alle, die es eilig haben. Auch in Großstädten können sie in hochfrequentierten Zonen ein attraktives Angebot sein.

Alles jedoch auf Roboter umzustellen und die menschliche Interaktion beim Essen gänzlich auszuschalten, halte ich für sehr gefährlich und schädlich für die Entwicklung unserer Gesellschaft. Immerhin sollte das gemeinsame Essen uns näher zusammen bringen. Die zwischenmenschliche Interaktion ist gerade das, was uns als Spezies verbindet und stärkt.

Dieser Wandel ist absehbar und er wird kommen, ob es uns gefällt oder nicht. Dass es wieder McDonald’s ist, der diesen Trend anschiebt, sollte ebenfalls niemanden verwundern. Wie wir diese Entwicklung in unseren Alltag integrieren, hängt jedoch an uns. Deshalb gilt es bewusst zu fragen: wo können uns Roboter unterstützen? Und wo können sie unsere Lebensqualität aber auch massiv einschränken?

Bildquelle: Foto von Tara Winstead auf Pexels

Tech-Angst: Steuern wir auf eine düstere Zukunft zu?

Tech-Angst: Steuern wir auf eine düstere Zukunft zu?

Wir befinden uns mitten in der CES-Woche, der weltweit grössten Verbrauchertechnologie-Messe, die seit Jahren die Herzen High Tech-Begeisterter Menschen immer höher schlagen lässt. Dieses Jahr ist jedoch alles ein bisschen anders. In der Atmosphäre schwingt eine gewisse Spannung und Tech-Angst, die mit der aktuellen Veröffentlichung des Videos von Boston Dynamics, in dem mehrere Roboter einen recht anspruchsvollen Tanz hinlegen, zusammenhängt.

In der zweiten Januar-Woche heisst es in Las Vegas „Tore auf“ für die weltweit grösste Verbraucherelektronik-Messe CES (Consumer Electronics Show). Jedes Jahr trifft sich hier die Tech-Elite, um ihre neuesten Innovationen zu präsentieren. Die Welt schaut gespannt auf berühmte Brands wie z.B. Samsung oder LG und ihre geplanten Produktneueinführungen zu. Dieses Jahr ist coronabedingt alles anders. Die Messe findet virtuell, also Online statt.

Wie jedes Jahr, gibt es auch in 2021 jede Menge Keynote Speakers von namhaften Unternehmen wie z.B. IBM, Google, Amazon, Mastercard, Walmart, Amazon, General Motors, Caterpillar, Nike usw. Klar fehlen da die zahlreichen Foren und die wertvollen Gespräche mit Gleichgesinnten; das kann man trotz der ganzen Bemühungen, leider nicht kompensieren.

Trotz Verlagerung in die Onlinewelt, werden die Sessions mit Musik und Entertainment bereichert. Mit dabei sind dieses Jahr die beiden Künstlerinnen Billie Eilish und Dua Lipa.

Die Tech-Messe findet vom 11 bis 14 Januar statt.

Hier geht’s zur Registrierung: CES 2021.

Robotertanz löst Tech-Angst aus

Bevor ich ein paar Highlights vom diesjährigen CES mit Euch teile, lasst uns erstmals einen Blick auf das im Dezember veröffentlichte Video von Boston Dynamics werfen. Darin sind vier Roboter zu sehen, die zum bekannten Song „Do you love me“ aus dem Kultfilm Dirty Dancing, tanzen.

Das Originalvideo auf YouTube wurde zu diesem Zeitpunkt mehr als 25,5 Millionen mal visualisiert. Die Breitbande der Kommentare (rund 145.000) reicht von „mega cooles Video“ bis „super angsteinflösend“.

Macht Euch am besten selbst ein Bild davon, falls Ihr die Robo-Performance noch nicht kennt.

Quelle: Boston Dynamic, YouTube

Ein paar Infos zu Boston Dynamics:

  • Das MIT-Spinoff verkauft seine lebensechten Roboter an Polizei, Versorgungsunternehmen, Lagerhäuser, Labors und Fabriken. Diese sollen die Aufgaben sicherer und effizienter ausführen als Menschen.
  • Das Unternehmen forschte zunächst für das US-Militär.
  • Boston Dynamics hatte in den letzten Jahren 3 verschiedene Eigentümer: Google kaufte es in 2013 und verkaufte es in 2017 an Softbank. Anfang 2020 kaufte der südkoreanische Autohersteller Hyundai (Mehrheitseigentümer) die Firma auf.
  • Zur Dance-Crew gehörten die beiden „menschenähnlichen“ Roboter Atlas, der vierbeinige Roboter Spot und der Lagerroboter Handle.

Quellen: Boston Dynamics, CNN

Spooky oder nicht so ganz?

Eine Zukunft ohne Roboter können sich viele nicht mehr vorstellen.

Inwieweit diese Roboter eine Rolle bei uns in der Landwirtschaft spielen (werden), wird sich noch zeigen. An dieser Stelle empfehle ich Euch folgende Artikel, die ich hier auf Agrarbetrieb veröffentlicht habe. Der erste Beitrag ist sogar über den Roboter Spot aus der obigen Tanzgruppe.

Highlights von der CES 2021

Womit möchte die heurige Gadget-Show denn punkten?

Erstmals ein paar Worte zum Format. Zum aller ersten Mal findet das Event Online statt. Ob sich das bewähren wird oder nicht, wissen die Veranstalter mit großer Wahrscheinlichkeit erst am Ende dieser Woche. Es geht um Geld, u.z. nicht wenig davon. Sollte sich die Onlineveranstaltung rentieren, dann werden einige Hersteller wie z.B. Apple, auf eigene Event-Formate umstellen oder sich abwechselnd zwischen Online und Offline abstimmen.

Sogenannte Hybrid-Events sind auch für den CES-Organizer als Format durchaus vorstellerbar, denn jeder in der Branche weiss, dass es nach der globalen Pandemie, ein Zurückkehren zum Alten nicht mehr geben wird.

Während wir im letzten Jahr junge Elektro-Anbieter neben etablierten Herstellern sehen durften – eher etwas für die Automesse in Detroit, sowie Food Tech Unternehmen, die wie im Falle von Impossible Foods einen pflanzenbasierten Burger präsentierten, dreht sich heuer aufgrund der langanhaltenden Lockdowns, alles um Entertainment zu Hause.

Ganz konkret geht es um leistungsstarke Notebooks, TV-Geräten mit neuen Display-Technologien sowie schicke Kopfhörer für Gamer. Für die gesundheitsbewussten Verbraucher werden Luftfilter-Geräte und Fitnesstechnik der neuen Generation vorgestellt.

Highlight #1: LG Rollable Smartphone

Der taiwanesische IT-Riese der letztes Jahr mit LG WING, einem Smartphone mit drehbarem Display für Furore gesorgt hat, präsentiert dieses Jahr erneut eine Innovation im Bereich Smartphones. Dieses Mal dreht sich das Display nicht, sondern es rollt nach oben und unten. Das Gerät ist Handy und Tablet in einem, wobei LG hier auf das komplexe Faltsystem von z.B. Samsung verzichtet.

Das aufrollbare Smartphone LG Rollable folgt dem im letzten Jahr auf der CES vorgestellten Serienversion des aufrollbaren Fernsehers von LG.

Quelle: CNET Highlights, YouTube

Highlight #2: TCL’s smarte Brille

Das chinesische Tech-Unternehmen TCL welche im September auf der IFA 2020 ihre neuen Tablets und Wearables (Smartwatch und True-Wireless-Kopfhörer) vorgestellt und mit einem hervorragenden Preis/Leistungsverhältnis gepunktet hat, zeigt auf der CES eine smarte Brille.

Das Wearable ermöglicht aufgrund der eingebauten OLED-Displays mit Full-HD Auflösung ein sogenanntes Kinofeeling auf der Nase. Die smarte Brille lässt sich an Computer, Smartphone und Spielekonsole per Kabel anschliessen, um dadurch Filme, Videos und Computerspiele realitätsnäher konsumieren zu können.

Das Produkt soll noch in diesem Jahr in den Handel kommen. Der Preis wurde von TCL noch nicht bekannt gegeben.

Quelle: Chigz Tech Reviews, YouTube

Tech-Angst, Visionen und Dystopien

Alles ändert sich. Die Welt in der wir bisher gelebt haben, stimmt mit dem was wir derzeit erleben und fühlen nicht mehr überein.

Alte Systeme brechen ein, Paradigmen erleben ein Wechsel. Diejenigen die sich an das Neue nicht anpassen können, bleiben auf der Strecke. Unsicherheit wo das Auge nur hinschaut und es gibt nirgends zu flüchten. Tagein, tagaus am Laptop sitzen, irgendwelche Talkshows und TV-Serien konsumieren, tötet die Kreativität in uns. Wir sind nicht dafür gedacht, unser Leben alleine in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Das mag eine tolle Umfeld für Roboter sein, aber nicht für Homo sapiens.

Unzählige kleine und mittlere Unternehmen stehen kurz vor der Pleite, große Konzerne setzen auf Kurzarbeit und von oben kommt wie aus einem Sci-Fi Kinofilm fortlaufend die Ansage „Bleiben Sie zu Hause„. Kein Wunder, dass das Cocktail namens „Zukunftsangst“ sogar den Hartgesottensten unter uns zu schaffen macht.

Dass immer mehr Roboter und Maschinen die Fließbandarbeit bei Amazon, Ford, Tesla und Co. übernehmen, ist nichts Neues. Was neu hinzukommt, sind die sog. Smart Roboter, die in Zukunft Jobs übernehmen werden, die aktuell gut ausgebildete und clevere Ingenieure, Forscher, Mediziner und Wissenschaftler durchführen. Die Tech-Angst ist kein illusorisches, sondern ganz im Gegenteil, ein durchaus reales Konzept.

Rüber zu dir

Macht Dir die sog. „Invasion der Roboter“ in unser Leben Angst oder findest Du es lächerlich, dass man sich über sowas aufregt?

Was verbindest Du mit Tech-Angst?

Bildquelle: Comfreak / Pixabay.com

Weiche Mini-Roboter fuer Landwirtschaft und Medizin

Weiche Mini-Roboter für Landwirtschaft und Medizin

Sie können fliegen, schwimmen oder auch gehen und bestehen aus weichen Materialien – diese beweglichen Maschinen, sprich Mini-Roboter sind unsere Zukunft. Anders als ihre steifen „Kollegen“, die größtenteils aus harten Materialien gefertigt werden, verspricht die neue Generation bahnbrechendes in den Gebieten der Landwirtschaft und Medizin.

Ich habe hier auf Agrarbetrieb des Öfteren über den Einsatz von Robotern in der Landwirtschaft geschrieben. In 2018 reichte der US-amerikanische Lebensmittelriese Walmart einen Patentantrag für Roboterbienen ein. Seitdem tauchen weltweit immer mehr Projekte über die sogenannten RoboBees auf.

Vorne mit dabei sind zwar die USA, aber auch Forscher und Wissenschaftler aus Europa insbesondere den Niederlanden und China mischen ebenfalls mit. Diese Mini-Roboter und kleine Drohnen sind dafür konzipiert, um die Honigbienen bei der Bestäubung zu unterstützen. Wenn Ihr diesbezüglich etwas tiefer in die Materie einsteigen wollt, dann empfehle ich Euch folgende Beiträge:

Was zeichnet die neuartigen Mini-Roboter aus? Worin liegen die Unterschiede zur „alten“ Generation? Was macht sie so besonders?

Die Mini-Roboter der Generation 2.0 sind weich

Woran denkt Ihr wenn Ihr mit dem Begriff Roboter konfrontiert werdet?

Harte Maschinen. Grosse, unbewegliche Klötze. Seelenlose Objekte, die Arbeitsplätze und damit den Menschen ersetzen sollen. Etc.

Wer von Euch denkt schon an biegsame, kleine und superleichte Mini-Objekte mit denen wir Menschen furchtlos interagieren können, ohne dass sie uns schaden. Die Wenigsten können sich sowas vorstellen und doch ist es einer Gruppe internationaler Forscher etwas außergewöhnlich kompliziertes gelungen.

Zwar gibt es weiche Mini-Roboter seit längerem, aber bis dato hatten diese einen entscheidenden Nachteil weshalb wir in den Fachmagazinen und auch Mainstream-Medien wenige Berichte darüber lesen konnten. Diese konnten ihre Form nur recht träge verändern.

Nun wurde auch dieses Problem geknackt. Wie?

Mit Hilfe von Magnetfelder!

Werden weiche Roboter durch Magnetfelder angeregt, dann können sie sich sehr rasch bewegen.

Das Fachblatt „Nature“ hat vor wenigen Tagen die gesamte Studie veröffentlicht und damit dem weltweiten Publikum Zugriff auf diese vielversprechenden Ergebnisse gewährt.

Bevor ich die Originalquelle mit Euch teile, hier die wichtigsten Erkenntnisse kurz zusammengefasst:

  • Änderung der Zusammensetzung des elektromagnetischen Motors: Anstatt von Kupferdraht und Eisen wurde ein elastischer Werkstoff und Flüssigmetall verwendet.
  • Entwicklung eines neuartigen Biogels das stabil, dehn- und biegbar ist. Dies wiederum lässt sich mit den elektronischen Bauteilen zu einer weichen Maschine bzw. Drohne kombinieren.
  • Einsatz des biegsamen Kunststoffes Polydimethlysiloxan.
  • Beimischung von magnetischen Mikropartikeln.
  • Einsatz eines Magnetfeldes.
  • Die entwickelten Mini-Roboter (sog. Aktuatoren) sind darüber hinaus dünn, leicht und benötigen wenig Energie.
  • Ein weiterer wichtiger Vorteil: Bewegungen können millionenfach wiederholt werden, ohne dass sich die Maschinen verändern.

Der Aha-Effekt der Studie:

Durch die Einwirkung und Veränderung des Magnetfeldes konnten die Wissenschaftler die kleinen Roboter zum Schweben, Schwimmen und sogar Gehen bringen. In einer Simulation bzw. Illustration konnte aufgezeigt werden, wie sich kurzzeitig eine Fliege einfangen lässt, die sich in einer stilisierten Blüte niederlässt.

WISSENSCHAFTLICHE STUDIE

Wang, X., Mao, G., Ge, J., Fassbender, J., Kaltenbrunner, M., Makarov, D. et al: „Untethered and ultrafast soft-bodied robots“. Communications Materials 1, 67 (2020). https://doi.org/10.1038/s43246-020-00067-1

Einsatzgebiete und Co.

In der Landwirtschaft lassen sich die kleinen, weichen Mini-Roboter in vielerlei Hinsicht einsetzen. Als erstes fällt einem die Bestäubungstätigkeit ein, da wir uns ja mit Roboterbienen schon etwas länger beschäftigen. Sicherlich könnten wir diese komplexen Systeme auch beim Aufspüren und bei der Bekämpfung von Schädlingen einsetzen.

Die Fragen die ich mir stelle sind folgende:

Wieviel verkraftet die Natur bzw. wie lange können wir diese Tech-Spielchen treiben, ohne dass wir unserer tollen Flora und Fauna schaden? Kennen wir überhaupt die Grenzen? Wann lässt sich dieser Prozess nicht mehr umkehren?

Ich liebe die Natur über alles und gleichzeitig bin ich ein großer Fan von Technologien, WENN wir Maschinen für GUTES einsetzen!

Roboter können uns (und tun es heute bereits) in der Landwirtschaft sehr wohl fabelhaft unterstützen. Feldroboter und Drohnen helfen uns Schädlinge ausfindig zu machen und teilweise sogar zu bekämpfen, sie lassen uns große Gebiete insb. in der Tierhaltung besser kontrollieren, sie unterstützen uns bei der Bodenbearbeitung und bei der Ernte und vereinfachen die Verarbeitung und Analyse empfindlicher Daten.

Solange wir (Menschen) diese Roboter kontrollieren und sie gezielt einsetzen, um uns zu helfen ein besseres Leben zu leben und gleichzeitig unseren Planeten sauberer zu halten, ist alles super. Sobald es darum geht auf Kosten von Mutter Erde nur noch Profite herauszuschlagen, dann endet milde gesagt meine Sympathie für das Konzept der Roboter.

Wo können denn diese weichen Mini-Roboter denn sonst noch eingesetzt werden?

Durch die Umstellung dieser Mini-Maschinen von „hart“ auf „weich“ eröffnen sich für die Wissenschaftler ganz neue Einsatzbereiche.

In der Medizin könnten diese weichen Winzlinge wahre Wunder erzielen, wie beispielsweise verstopfte Blutbahnen säubern. Keine Stents mehr. Keine gefährlichen OPs. Keine Wunden. Das alles wäre mit dem Einsatz von Mini-Robotern möglich. Die Voraussetzungen in punkto vom menschlichen Körper verträgliche, biologisch abbaubare und gut kontrollierbare Materialien müssten jedoch erst geschaffen werden.

Selbstverständlich lassen sich Mini-Roboter auch in der Automobil-, Luftfahrt- und Schifffahrtindustrie einsetzen. Sie lassen sich im Bereich Supply Chain und Logistik gut einbinden. Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr Einsatzmöglichkeiten fallen mir und sicherlich auch Euch ein.

Wo sonst lassen sich Eurer Meinung nach die weichen Mini-Roboter am ehesten einsetzen?

Bildquelle: TheDigitalArtist / Pixabay.com

Wenn Roboter Hobbylandwirte unterstuetzen

Wenn Roboter Hobbylandwirte unterstützen

Für den Hobbygärtner gibt es den Mähroboter. Hobbylandwirte hingegen geniessen eine immer größere und vielfältigere Auswahl an Roboter die einem bei der Bepflanzung, beim Giessen und sogar bei der Ernte behilflich sein können. Alles web-basiert versteht sich.

Smart Farming, Digitale Landwirtschaft, Robotisierung… alles Schlagwörter die mehr und mehr Präsenz in unser Alltagsleben finden. Jene die tagein tagaus mit Landwirtschaft zu tun haben, wissen, dass wir verstärkt in diese Richtung gehen.

Technologien sind Teil unseres Lebens geworden. Ohne Smartphone geht keiner mehr auf sein Ackerfeld. Tablets sind ein fester Bestandteil eines modernen Schleppers, GPS und Apps helfen uns besser zu navigieren.

Wie konnten denn unsere Vorfahren Landwirtschaft ohne High-Tech betreiben?

Für viele Junglandwirte absolut unvorstellbar.

Hobbylandwirte waren immer aus und vor. Sich auf ein kleines Beet auszutoben, rumexperimentieren und Neues austesten, war schon immer eine Stärke dieser Community. Kein Wunder, dass der Einzug der Farmroboter hier eher passierte als bei uns ‚Hardcore-Landwirten‘ die mit mehreren Hektar zu kämpfen haben. Wenn in einem Beet etwas schief geht, keine große Sache. Wenn bei uns auf dem Feld etwas schief geht, dann hat das böse Konsequenzen insb. finanzieller Art. Ackerböden und Artenvielfalt sind unsere Lebensgrundlage.

Was kann denn so ein moderner ‚Farming robot‘ oder Landwirtschaftsroboter denn wirklich? Wie erfolgt die Steuerung?

Quelle: Mashable Deals, YouTube

Lässt sich dieses Konzept auch auf die „echte“ betriebliche Landwirtschaft übertragen?

Was ich am interessantesten an diesem Open-Source-FarmBot finde, ist die Präzision und Einsatzvielfalt dieser Maschine. Obwohl wir in dem Videobeitrag die Anwendung an einem kleinen rechteckigen Beet gesehen haben, kann ich mir gut vorstellen, dass dies u.a. auch auf runden Großflächen umsetzbar wäre. Dabei fallen mir die großen Ackerfelder in Kalifornien, USA ein — hier hatte ich unlängst einen spannenden Film gesehen, wo Feldroboter mit Hilfe erneuerbarer Energien zum Einsatz kommen.

Drag and Drop Farming für Hobbylandwirte

Die Idee zur Entwicklung des FarmBots entstand während einer Vorlesung. Der US-amerikanische Student Rory Anderson schrieb nach seinem Abschluss ein Whitepaper, um seine Ideen zusammen zu tragen. Binnen weniger Tagen gewann er die Aufmerksamkeit von Softwareentwicklern, Maschinenbauingenieuren und Open-Source-Enthusiasten. Es folgte eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne, die über eine Million Dollar einsammelte. Anfang 2017 wurde der FarmBot Genesis veröffentlicht.

Im Grunde genommen handelt es sich bei den FarmBots um „riesige 3D-Drucker, aber anstatt Kunststoff zu extrudieren, sind ihre Werkzeuge Saatgutinjektoren, Bewässerungsdüsen, Sensoren und mehr“, so Aronson. [Quelle: Fair Companies]

Was macht den FarmBot so besonders und einzigartig?

JEDER kann seine eigenen FarmBots drucken.

Alle technischen Daten sind kostenlos und Open Source. Die Hardware ändert sich nicht; die Software hingegen kann permanent aktualisiert werden.

Übersetzt heisst das folgendes:

Wer heute ein FarmBot-Kit kauft, kann seine Software per Knopfdruck selbst aktualisieren.

Wie funktioniert der FarmBot?

Hobbylandwirte können fortan ihren Garten jederzeit und von überall aus verwalten. Einfach die FarmBot-App downloaden und los geht’s.

  • Graphische Gestaltung der Farm: Pflanzen werden per ‚drag and drop‘ in die Karte reingezogen und abgelegt. Somit ist die gesamte Vegetationsperiode in kürzester Zeit geplant.
  • Manuelle Steuerelemente: Werkzeuge und Peripheriegeräte werden in Echtzeit bedient. Hierbei kann auch das Licht für eine evtl. nächtliche Ernte eingeschaltet werden.
  • Spasskomponente: Erstelle Bilder von deinem Gemüsebeet und zeige Freunden was du drauf hast 😉

Was kostet der Spass?

Hobbylandwirte die keine Lust auf „Ikea-Style“-Selbstarbeit haben, können jederzeit ein All-Inclusive-Kit kaufen. Derzeit werden im FarmBot-Shop zwei Varianten bzw. Generationen angeboten: Genesis und Express.

Der Preis für den FarmBot Express v1.0 liegt bei 1.995 US-Dollar. Die teuerste Variante liegt bei rund 6.000 US-Dollar; es handelt sich hierbei um den FarmBot Genesis MAX v1.5.

Weiterführende Infos und entsprechende Videobeiträge findet Ihr auf farm.bot.

To Have or Not To Have?

Kennt Ihr jemanden der einen FarmBot hat? Vielleicht habt Ihr ja sowas im Betrieb. Wie lauten Eure Erfahrungen damit? Wäre das was für die Kollegen die Urban Farming in einer etwas größeren und ausgefalleneren Art und Weise betreiben?

Wir brauchen mehr Bewusstsein für unsere Lebensmittel und für die Landwirtschaft insgesamt. Daher finde ich solche Initiativen, auch wenn sie teils technisch ‚übertrieben‘ sind, eine gute Sache. Hauptsache wir respektieren die Natur und versuchen diese mit unserer technologischen Evolution nicht ganz zu zerstören.

Frage an Euch Hobbylandwirte: Wie können wir Euch bei der Arbeit unterstützen? Wo seht Ihr Synergien und was können wir verbessern?

Foto: wiselywoven / Pixabay.com

Ein Roboterhund huetet in Neuseeland die Schafe

Ein Roboterhund hütet in Neuseeland die Schafe

Roboter halten Einzug in der Viehzucht. Nun sorgt ein Roboterhund namens Spot weltweit für Furore. Dieser wurde nämlich bei der Überwachung einer neuseeländischen Schafsherde eingesetzt und gefilmt. Das was wir vor ein paar Jahren in der Rinderzucht mehr oder weniger erfolgreich eingesetzt haben, wird nunmehr auf die Schafzucht übertragen.

Was steckt hinter dieser Idee? Wird dieses „Überwachungskonzept“ auch auf die Menschen übertragen? Müssen wir uns im täglichen Leben bald vor Roboter fürchten?

Das was wir früher in Sci-Fi-Filmen gesehen haben, ist schon lange Gang und Gebe im Bereich des Militärs. Die Geschwindigkeit mit der diese Technologie auf die Landwirtschaft und Viehzucht übertragen wurde, hat mich jedoch überrascht.

Der US-amerikanische Hersteller Boston Dynamics hat den Roboterhund Spot seit längerem schon im Einsatz, u.a. in der Industrie z.B. auf Bohrinseln und Baustellen. Bis jetzt war der Einsatz von Spot jedoch beschränkt, aber diese Hürde scheint jetzt auch aus dem Weg geschaffen zu sein. Was bisher gefehlt hat, war die Verbindung des Roboters mit einer Cloud-Plattform.

Der neuseeländische Cloud-Spezialist Rocos ist mit Boston Dynamics eine Kooperation eingegangen. Durch den Einsatz der Cloud können mehrere Roboter gleichzeitig überwacht und von überall auf der Welt gesteuert werden.

In einem ersten Testlauf auf einer Farm in Neuseeland demonstriert der Roboterhund Spot seine einprogrammierten Fähigkeiten.

Quelle: Rocos – Robot Operations Platform, YouTube

Das offizielle Statement bzgl. des Einsatzes von Spot für die Arbeit auf Farmen lautet wie folgt: „um den Arbeitskräftemangel zu verringern und Präzision in der Landwirtschaft zu schaffen“. [Quelle: The Guardian]

Roboterhund Spot wird vielfältig eingesetzt: Schafe hüten in Neuseeland, Menschen „überwachen“ in Singapur

Wenn die netten Roboter uns beim Staubsaugen helfen oder das Vieh hüten ist eine Sache, aber wenn sie eingesetzt werden, um uns selbst zu kontrollieren, dann ist das eine ganz gefährliche Gradwanderung.

Während in Neuseeland sich die Schafe an die komische ferngesteuerte gelbe Maschine, die aussieht wie ein Hund ohne Kopf gewöhnen müssen, kriegten nicht wenige Besucher in einem Singapurer Park einen ganz schönen Schock.

Ein ähnlich aussehender Roboter der gleichnamigen Firma Boston Dynamics wird derzeit in Singapur getestet. Die Aufgabe des Roboterhundes: die Besucher im Park an die Abstandsregeln zu erinnern. Die Maschine ist mit Sensoren und Kameras ausgestattet, um die Anzahl der Besucher im Park einschätzen zu können. Über einen Lautsprecher erinnert Spot die Besucher daran, die physische Distanz von mindestens einem Meter einzuhalten.

Wie das Ganze funktioniert, seht Ihr in dem nachfolgenden Videobeitrag.

Quelle: FAZ, YouTube

Habt Ihr das mitbekommen?

Noch wird der kopflose Roboterhund ferngesteuert aber in naher Zukunft soll er voll autonom funktionieren.

Privatsphäre…. Was ist das?

Das alles ist ganz schön „spooky und scary“, um die Sprache unserer Youngsters zu nutzen.

Der Einsatz von Feldrobotern und Drohnen in der Landwirtschaft ist mittlerweile jedem bekannt. Selbstverständlich kennen wir auch die Thematik Roboter in der Automobilindustrie; so setzt Tesla’s CEO Elon Musk schwerpunktmäßig auf Roboter, um seine Elektrofahrzeuge herzustellen. Im Militärbereich zelebrieren Roboter aller Größe, Form und Couleur eine völlig neue Ära.

SICHERHEIT — dieses Wort hören wir immer wieder, wenn es darum geht, den Einsatz von Robotern zu gerechtfertigen.

Lasst uns lieber Roboter auf Bohrinseln, Baustellen oder im Militär einsetzen, damit wir Menschenleben retten. Eine Maschine hat ja keine Seele, ist günstig und kann jederzeit ausgetauscht werden.

Was ist denn, wenn diese Roboter gezielt eingesetzt werden, um uns Menschen zu „hüten“ bzw. überwachen?

Bis jetzt hielten viele Mitbürger das für einen riesen Quatsch. Nun läuft so eine kopf- und hirnlose Maschine durch einen Park und kontrolliert diejenigen die auf „social distancing“ nicht achten. Erst sind sie im Park, dann auf der Strasse und bald vor der eigenen Wohnung?

Ist das denn so abwägig?

Im Science Museum in London wird auf der obersten Etage im Rahmen des Konzepts „Die Stadt der Zukunft“ bzw. Smart Cities über genau dieses Problem diskutiert. In einem recht erschreckenden Video zeigen die Protagonisten wie Drohnen eingesetzt werden, um die Identität von Menschen in einem mehrstöckigen Haus zu überprüfen. Heute werden Polizisten vorbeigeschickt, aber bald soll diese Aufgabe von Drohnen übernommen werden – so die Protagonisten im Beitrag.

Also ich weiss nicht wie es Euch bei der ganzen Sache geht, aber ich finde das überhaupt nicht innovativ und lustig. Die Privatsphäre eines Menschen ist in unserer westlichen Kultur ein Grundrecht und diese sollte auch als solche bewahrt werden. Ansonsten unterscheidet uns wirklich nichts mehr von z.B. China.

Zurück zum Roboterhund in der Viehzucht:

Macht das Sinn oder ist es völliger Humbug?

Foto: JerzyGorecki / Pixabay.com