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2023-10-17 Die Daten-Schatztruhe von X Meta Tik Tok - Agrarbetrieb

Die Daten-Schatztruhe von X, Meta, Tik Tok und Co.

Erst haben sie unsere Aufmerksamkeit in Beschlag genommen, dann unsere Smartphones gekapert. Heute kann sich kaum einer noch ein Leben ohne X, Meta, Tik Tok und ihre „Geschwister“ WhatsApp, Instagram und Co. vorstellen.

Ob das eine gute oder schlechte Sache ist, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Wer diese Werkzeuge sowohl im alltäglichen Leben als auch in der Geschäftswelt clever einsetzt, kann jede Menge von ihnen profitieren. Denn sie sind praktisch, flexibel, erlauben eine schnelle Kommunikation mit Menschen aus jeder Ecke des Globus und obendrauf sind sie aus der Hinsicht vieler auch noch kostenlos.

Dass die „kostenlose“ Masche aufgedeckt wurde, ist heute kein Geheimnis mehr, denn hinter diesem Komfort verbirgt sich eine wahre Schatztruhe, und zwar in Form von wertvollen, persönlichen Daten. Aber das scheint die meisten Menschen nicht besonders zu irritieren, denn sie nutzen die aufgeführten sozialen Netzwerke weiterhin ohne große Bedenken.

Selbstverständlich gibt es auch eine große Kategorie von Menschen, die regelrecht Sklaven dieser Werkzeuge geworden sind. Morgens, bevor der Tage beginnen kann, werden als erstes die Whatsapp-Nachrichten und Instagram DMs gelesen; abends kann man die Augen nicht zumachen bevor man nicht das letzte Update oder die neueste Story von xyz gelesen hat. Nicht umsonst haben Studien ergeben, dass Social Media süchtiger macht als Kokain und andere Drogen.

Die mehr als 3.500 auf PubMed veröffentlichten wissenschaftliche Studien zur Social Media-Sucht zeigen, dass wir es hierbei mit einem sehr ernst zu nehmendem Problem zu tun haben.

Die Tech-Giganten hinter X, Meta, Tik Tok … und nicht zu vergessen YouTube

Als die renommierte Podcast-Show von Joe Rogan vor der Pandemie von YouTube flog, da habe ich nicht schlecht gestaunt. Einen Star mit mehreren Millionen Follower einfach so von der Platform zu nehmen, fand ich äußerst kurios. Aber dann folgten auch andere Stars, Influencer, Ärzte und sogar Präsidenten, die von Google auf YouTube nicht mehr erwünscht waren. Wenn das nicht Zensur ist, dann weiß ich auch nicht.

Ähnliches passierte auch auf X, Facebook und Instagram sowie Tik Tok. Jedem, der eine andere Meinung vertritt als das, was im aktuellen Zeitgeschehen als korrekt angesehen wird, wird unter dem Vorwand von „Falschinformation“ einfach mal das Profil gelöscht.

Nun müssen wir verstehen, dass es sich bei allen oben aufgeführten Netzwerken, um große Konzerne und Unternehmen handelt. D.h. sie legen die Richtlinien fest (die sie jederzeit ändern können, was sie auch eifrig tun) und wer sich nicht an diese hält, dem wird die Benutzung der jeweiligen Plattform verwehrt. Das nennt man wohl Zentralisierung.

Genau da liegt auch das Problem von Web2, wie es im Tech- und Marketingfachjargon genannt wird. Deshalb auch die ganzen Bemühungen von Web3, welche auf der Blockchain-Technologie basieren. Jedoch auch hier ist Vorsicht geboten, denn das Thema Zentralisierung greift auch in diesem Bereich – siehe hierzu als bestes Beispiel das Ethereum-Blockchain.

Um Meinungsfreiheit zu ermöglichen, ohne dass eine Entität dazwischenfunkt und löscht, was augenscheinlich an Inhalten nicht passt, ist Dezentralisierung bitter nötig. Hierzu habe ich bereits ein paar Beiträge geschrieben:

Die sozialen Netzwerke, die fast jeder heute benutzt, gehören einer handvoll Tech-Unternehmen aus Silicon Valley, Seattle bzw. China im Falle von Tik Tok. Dass diese Unternehmen nichts weiter als datensammelnde Einrichtungen sind, welche hieraus Profite schlagen, dürfte keinem entgangen sein. Letztendlich müssen ja die Werbepartner wissen, wem wie was und wann verkaufen können. Vielleicht wäre der Begriff Social Media-Casino geeigneter für das, was sich derzeit auf unseren Smartphones, Laptops und weitestgehend auch im eigenen Leben abspielt.

Das Datenspektakel

Die sozialen Medien weiterhin bedenkenlos nutzen oder auf Alternativen umsteigen?

Das ist sicherlich eine berechtigte Frage, denn Alternativen gibt es zu genüge. Sogar kostenlose Nachrichtenapps, die Open Source sind bzw. keinem Großkonzern angehören. Wie viele der eigenen Freunde und Bekannte willens sind, selber dann auch umzustellen, ist sicherlich auch ein Thema was viele letztendlich vom Ändern der Plattform abhält. Denn der Mensch ist ein Gewohnheitstier und alles was neu ist, wird von vielen zunächst einmal abgelehnt oder mit Misstrauen betrachtet. Aber einer muss ja letztendlich vorausgehen, wenn es Änderungen geben soll.

Das Spiel mit den Daten ist ein gefährliches, insbesondere wenn diese Unternehmen mit z.B. öffentlichen Institutionen oder gar der Regierung zusammenarbeiten. Wer sich auf eine neue Stelle bewirbt, sollte darauf achten was er auf seinem Profil postet, denn die Personalabteilung wird bei der Anstellung sicherlich tiefer in die Recherche einsteigen. Da kann manch einem etwa eine Party ganz schön um die Ohren fliegen, wenn die veröffentlichten Bilder und Texte den Rahmen sprängen.

Der Punkt ist folgender:

Geht bewusst mit diesen Werkzeugen um. Egal ob Meta, X oder eines der vielen anderen Netzwerke, sie alle betreiben ein Geschäft und das dürfen wir nicht aus den Augen lassen. Solange Geld die Welt regiert, werden Aktiengesellschaften alles dafür tun, um ihre Dividende zu erhöhen, um so die Investoren an der Stange zu halten. Der Nutzer ist dabei Mittel zu Zweck.

Bildquelle: Foto von Nathan Dumlao auf Unsplash

2023-07 Die Marketingspiele der sozialen Netzwerke - Agrarbetrieb

Die Marketingspiele der sozialen Netzwerke

Anscheinend reichen die wertvollen, persönlichen Daten der Nutzer nicht mehr ganz aus. Neuerdings sollen die Anzahl von Posts und Tweets, die man visualisieren kann, bzw. die Anzahl der Follower, die man hinzufügen kann, limitiert werden. Das sind die neuen Macht- und Marketingspiele der glorreichen sozialen Netzwerke, die einst so gnädig mit ihren Nutzern waren.

Als Landwirt hat man nun mal andere Prioritäten als den ganzen Tag auf die kuriosesten Facebook-Werbungen zu klicken, sein Frühstück, Mittag- oder Abendessen auf Instagram zu posten oder sich komische, teils, man muss schon sagen, durchaus sehr niveaulose Videos auf Tik Tok anzuschauen. Die Ackerfelder warten auf meine Aufmerksamkeit. Sie wollen gesät, bearbeitet und geerntet werden, so dass irgendwann auch etwas Vernünftiges auf unserem Tisch landet — das der eine oder andere dann wieder über ein Bild auf Social Media verewigt.

Am 1. Juli sorgte ein Tweet von keinem Geringeren als Elon Musk, der neue „König“ des Twitter-Imperiums, für ganz viel Aufruhr.

Er führte nämlich ein paar Einschränkungen ein, was die Anzahl der Posts /Tweets angeht, die sich ein Nutzer pro Tag anschauen kann. Bei den Kunden, die für Twitter monatlich bezahlen, liegt das Limit bei großzügigen 6.000 Posts/Tag. Bei nicht-verifizierten Kunden bei nur noch 600 Posts/Tag und schließlich bei nicht-verifizierten Neukunden bei 300 Posts/Tag. (Quelle: hier das entsprechende Tweet von Elon Musk höchstpersönlich.)

Nun sind dies natürlich weiterhin noch jede Menge Posts, auf welche man täglich Zugriff haben kann. Für den Otto-Normalbürger, der sein Leben nicht auf Twitter verbringt, mehr als genug. Auch Hardcore-Fans tun sich schwer, diese Zahlen zu überschreiten.

Hier geht es jedoch um etwas ganz anderes, nämlich:

Die Einschränkungen, die eine zentralisierte Einheit (sei es eine Person, ein Konzern oder die Regierung selbst) sofort implementieren kann, ohne Rücksicht auf Verluste.

Dieser Eingriff sollte jedem zum Denken geben, denn es ist nicht das erste und definitiv nicht das letzte Mal, dass jemand einen Riegel vor die Tür schiebt und für eine „andere“ Art Zensur sorgt.

Der Kampf der Social Media Giganten

Mit Elon Musk (Twitter) ist Mark Zuckerberg (Meta / ehemals Facebook) auf einen ebenbürtigen Gegenspieler getroffen. Kein anderer kennt die digitale Welt besser als der ehemalige Co-Founder von PayPal und Founder von Tesla, SpaceX sowie Neuralink. Zwar ging der Kauf von Twitter nicht so glanzlos über die Bühne, wie manch einer gedacht und gehofft hatte, aber letztendlich setzte sich Elon Musk durch und übernahm den hellblauen Vogel aus San Francisco.

Es folgten massive Entlassungen und viele Versprechungen, die für jede Menge Wirbel sorgten. Der Mainstream liebt die Stories, die von charismatischen Milliardären präsentiert werden und hält damit das ganze ‚Theater‘ am Leben. Die Einführung eines Abos kam für viele Twitter-Nutzer überraschend. Für Jene, die den robusten Geschäftsmann seit Jahren verfolgen und kennen, war dieser „move“ absolut vorhersehbar.

Auf der anderen Seite des Spektrums finden wir das Zuck’sche-Ökosystem, welches erst mit seiner eigenen Kryptowährung scheiterte und nun in die künstliche Welt des Metaverse eintauchen möchte. Die Tatsache, dass ein amerikanischer Konzern über ein massives Datenvolumen von Menschen verfügt, die den gesamten Globus bewohnen, ist weiterhin für viele Regierungen der Welt ein großer Dorn im Auge.

Während Pinterest oder Snapchat fast schon irrelevant geworden sind, zogen die Chinesen mit Tik Tok davon. Die kurzen Videos, die täglich viral gehen, begeistern nicht nur die Jugendlichen, sondern auch gestandene Familienväter und -mütter. Ähnlich wie bei Instagram, erleben wir immer mehr Menschen über 40 Jahren, die sich auf Tik Tok ein neues Zuhause gebastelt haben. Von Botox über Diäten bis hin zu Innendesign und trendigen Deko-Tipps ist alles dabei.

Damit erleben wir heute einen Kampf zwischen zwei US-amerikanischen und einem chinesischen Social-Media-Netzwerk.

Marketingspiele par excellence

Wie können Bauernhöfe, Landwirte, Solo-Entrepreneure sowie kleine Familienunternehmen jeglicher Branche von diesen zentralisierten Einheiten profitieren?

Einerseits, haben wir nicht das nötige Kleingeld, um mit den Großen bei den Werbeklicks auf Facebook und Instagram zu konkurrieren und andererseits, verfügen wir nicht über die Manpower, um anspruchsvolle, strategische Posts zu verfassen, die wir dann den ganzen Tag kreuz und quer über die führenden Social-Media-Plattformen verteilen können.

In erster Linie, müssen wir begreifen, dass mit der steigenden Inflation, viele Großunternehmen ihre Werbebudgets zurückgefahren und sich teilweise auch durchaus von YouTube, Instagram und Co. komplett verabschiedet haben. Das bedeutet übersetzt: die Preise, um Werbung im Facebook-Ökosystem zu schalten, sind gesunken.

Ein weiterer Faktor, der essentiell ist und bei welchem wir, also die „Kleinen“, absolut punkten können, liegt in der Tatsache, dass wir auf der emotionalen Ebene unschlagbar sind. Während ein Konzern tollpatschig versucht, seine potentiellen Kunden zum Kauf zu animieren, steht bei unseren Produkten und Dienstleitungen eine echte Person dahinter. Es steckt eine einmalige, glaubhafte Story dahinter. Es steckt Charakter und Persönlichkeit dahinter. Unsere Aufgabe ist es, diese Story dem Kunden näher zu bringen und uns auf emotionaler Ebene mit ihm zu verbinden. Das können die Großen nunmal nicht, egal wie viel Geld sie in ihre ausgeklügelten Marketingmaßnahmen investieren.

Mit Goliath durch die Anwendung von Goliath-Strategien zu kämpfen, ist sinnlos. David ist erfinderisch, kreativ und menschlich, und genau da liegt unsere Stärke.

Ein offenes, transparentes Marketing erzielt langfristig bessere Ergebnisse als irgendwelche Marketingspiele, welche von Menschen erfunden wurden, die nur darin interessiert sind, die Karriereleiter empor zu steigen und bei der nächsten Bonusrunde entsprechend abzukassieren.

Bildquelle: Foto von Pixabay auf Pexels

2023-05 Web2 oder Web3 das ist die Frage - Agrarbetrieb

Web2 oder Web3, das ist die Frage

Die einen sehen es als einen Wettlauf gegen die Zeit, andere wiederum wollen von der neuen Richtung nichts wissen. Die Explosion der Web3-Plattformen, und damit einhergehend der Blockchain-Technologie, ist nicht mehr aufzuhalten. Dies ist kein Trend, sondern die Zukunft.

Auf Tik Tok, Facebook, Instagram, Twitter und Co. herrschen turbulente Zeiten. Jedoch merken das nur diejenigen, die genauer hinschauen. Mit der Metaverse verspricht sich Mark Zuckerberg ein feines Stückchen vom Blockchain-Kuchen und tut alles dafür, um seine Nutzer weiterhin bei Laune zu halten. Immerhin zahlen Werbeträger schicke Summen, um ihre aggressiven Werbungen im Meta-Ökosystem zu schalten. Da hat der „Herrscher“ des Imperiums nichts gescheut und sogar den Namen von Facebook auf Meta geändert. (Rebranding kann aber auch nach hinten los gehen, dies sei am Rande erwähnt).

Bei Twitter ist die Story noch amüsanter. Nach langem hin und her regiert jetzt der Tesla- und Space X-Milliardär über den blauen Vogel. Ein paar Änderungen gabs selbstverständlich, aber diese sind nicht so gravierend, wie sie uns verkauft werden. Denn die freie Meinung ist bei Twitter weiterhin nicht ganz so erwünscht; zwar geht man mit dem sogenannten „shadow banning“ nicht so radikal vor wie bei der Google-Schwester YouTube oder beim Meta-Konzern, aber ganz ist diese Praxis nicht vom Tisch.

Ach ja, wenn da nicht noch Tik Tok wäre. Das chinesische Unternehmen ist für die US-amerikanischen Social Media Plattformen ein Dorn im Auge, insbesondere jetzt, wo viele Teenager die kurzen Videos und Foto-Features von Tik Tok eher bevorzugen als das, was z.B. Instagram oder Snapchat zu bieten haben.

Mainstream weiß noch nicht, was mit Web3 auf ihn zurollt

Selbst ist die Frau bzw. der Mann – so das Motto von Web3. Selbstverantwortung also. Wie gut kann der Otto-Normalbürger wohl mit dieser Power umgehen?

Gehen wir einen Schritt weiter und bringen an dieser Stelle das Konzept der Dezentralisierung ins Spiel, denn Blockchain ohne Dezentralisierung ist nicht amüsant. Die gesamte Kontrolle einer bestimmten Entität abzugeben, ist äußerst gefährlich.

Weiter also mit der Dezentralisierung …

Die Keys, d.h. Schlüssel für den Zugang, gehören einem selbst, d.h. es gibt keine zentrale Stelle, die diese für uns abspeichert. Wir alleine sind für die Aufbewahrung zuständig. Das Tolle daran: wir kontrollieren alles. Das nicht so Tolle daran: sind die Keys einmal verloren oder haben wir sie vergessen, verlegt oder ähnliches, dann war’s das. Niemand kann mehr auf das zugreifen was wir besitzen, nicht einmal wir selbst.

Wie und vor allem wann wird der typische Web2-Mainstream-Konsument auf das Web3 umsteigen?

Das Web3 bringt einige Vorteile im Marketing mit sich. So müssen Transaktionen auf dem Web3 bzw. der Blockchain lediglich von uns authorisiert werden. In einer dezentralen Welt liegt die Verantwortung in unserer eigenen Hand. Etwa können wir auch Werbung problemlos schalten, ohne darauf zu warten, dass ein Roboter oder anonymer Fakten-Checker, auf Grundlage abstrakter Algorithmen oder fremdbestimmter Kriterien, entscheidet, was promotet werden darf und was nicht.

Dennoch haben sich Viele noch nicht näher mit dem Web3 beschäftigt. Die sogenannten User Interface (UI) der blockchain-basierten sozialen Netzwerke sind nicht so intuitiv und einfach gestaltet, wie wir es von Google, Meta und Co. gewöhnt sind. Im direkten Vergleich kann das Web3 als sehr komplex und kompliziert angesehen werden. Sicher, für die Marketingteams bedeutet dies eins: es bietet viel Potenzial für kreative Umsetzungen. So begeistert die vielen IT-Entwickler und Innovatoren im Marketingbereich über das Web3 sind, in punkto Benutzerfreundlichkeit und Schlichtheit ist hier noch jede Menge Luft nach oben. Die Einarbeitung in das Web3 erfordert derzeit noch Zeit und Fokus, für die man sich in seinem vollen Alltag gezielt Platz schaffen muss.

Augen zu und durch

Wie bei anderen Entwicklung auch, solange es noch alles funktioniert, warum sollte man etwas ändern? Wird schon … sagen sich die meisten und schweben noch gemütlich in der Web2-Welt.

Einmal das Passwort eingegeben und schon kann das „Cruisen“ losgehen. Meta, Google, Amazon und Co. freuen sich derweil über die wertvollen Daten. Immerhin möchte jemand aus der Einfachheit, die uns geboten wird, Profit schlagen. Für die bequeme Nutzung stellen wir freiwillig sehr intime Daten zur Verfügung. Die Rechtfertigungen, warum das wohl eh OK ist, kennt jeder. Verantwortung bzw. Selbstverantwortung ist nicht jedermanns Sache.

Bzw., in unserem bereits ausgefüllten Leben, in welchem wir die Vorteile der Technologien ohne großen Aufwand nutzen möchten, ist es sehr angenehm, wenn es die Anbieter sehr einfach und bequem halten, uns sagen, was wir wie zu tun haben, uns das Mitdenken quasi abnehmen. Es ist wohl wie beim Verspeisen von Süßigkeiten: es ist lecker und mach Spaß, die gesundheitlichen Nachteile bzw. Konsequenzen beim ständigen Verzehr werden nicht unmittelbar wahrgenommen. Schlummern abstrakt im Hintergrund.

So entscheidet auch beim Web3 jeder für sich selbst, wann es Sinn macht, sich mit dieser Technologie der Zukunft auseinanderzusetzen. Macht es Sinn, die Zeit zum Kennenlernen zu investieren, eigenverantwortlich sich mit den Entwicklungen auseinanderzusetzen, wenn die Masse noch in der Web2-Welt unterwegs ist? Für die meisten heißt es wohl weiterhin, erstmal bei dem zu bleiben, was bis jetzt noch funktioniert, abzuwarten bis es nicht mehr geht. Bis dahin, einfach Augen zu und durch.

Bildquelle: Foto von MasterTux auf Pixabay

2023-01 Tick Tock und schon ist unser wertvollstes Gut weg

Tick Tock und schon ist unser wertvollstes Gut weg

Tick Tock und schon ist eine wertvolle Sekunde unseres Lebens vergangen. Zeit ist ein kostbares Gut. Das wissen die Genossen, die an der Spitze der sozialen Medien sitzen nur allzu gut. Egal ob Instagram, Twitter, Tik Tok oder Facebook, mit der wertvollen Zeit der Nutzer lässt sich sehr viel Geld verdienen.

Ein Post hier, ein Herzchen da, ein Thumbs Up drüben und ein Emoji noch zum Schluss, und schon sind ein paar Minuten unseres Lebens wieder vorbei. Aber wer denkt schon bewusst daran, wenn Influencer XYZ gerade sein neuestes Auto, Schmuckstück oder Botox-Tune-up auf Instagram präsentiert und wir völlig verträumt durch unseren Feed scrollen, um noch mehr vom „außergewöhnlichen“ Leben der neuen Stars berieselt zu werden.

Hauptsache unserem normalen, langweiligen und für viele recht depressiven Alltag für ein paar Momente entwischen, bevor uns der Boomerang der Realität wieder einholt. Dass dabei der Zeiger der Uhr beständig Tick Tock macht und wir unser Leben auf einem Silbertablett anderen servieren, will fast keiner verstehen und ernst nehmen.

Zeit, Daten und Verhaltensmuster

Die Social Media Apps, die fast jeder auf seinem Smartphone gespeichert hat, sind schon eine clevere Innovation. Unter dem Deckmantel bzw. mit Hilfe von Schlagwörter wie z.B. „Menschen mit gleichen Interessen finden“, „Communities bilden“, „personalisierte Feeds kreieren, „mit Freunden immer und überall kostenlos verbunden bleiben“, werden uns Insta, Tik Tok, Twitter und Co. sehr charmant verkauft.

Dass wir dabei unsere persönlichen Daten preisgeben, sei dahingestellt. Aber, dass wir dabei auch unser Verhalten, unsere Wünsche, Interessen, Frustrationen, Ängste, Krankheiten und Co. ohne jegliche Überlegung auf diesen Plattformen preisgeben, ist zweischneidig. Die Algorithmen lernen schnell. Die Künstliche Intelligenz wird aufgrund der immer wachsenden Menge von Daten immer ausgeklügelter und die Werbeträger reiben sich die Hände.

So billig konnte man Werbung schon lange nicht mehr im Facebook-Ökosystem schalten. Insbesondere heuer wo sich Großkonzerne und viele kleine Unternehmen zurück ziehen und ihre Budgets kürzen, heißt es für die Mutigen und Risikofreudigen, Gas geben mit der Werbung. Dabei darf man nicht vergessen, dass mit einem Klick Facebook, Instagram, Messenger und WhatsApp problemlos aktiviert werden können. Die Nutzer sind da und sie sind auch weiterhin bereit ihre wertvolle Lebenszeit auf diesen Netzwerken zu verbringen und teils wild vor sich herzuklicken.

Fragt doch mal einen Vielnutzer, wo er in den letzten 5 Minuten überall geklickt hat und er / sie wird sich an die meisten Posts, Bilder oder Stories überhaupt nicht mehr erinnern. D.h. wir verschenken nicht nur unser kostbares Gut einfach so, sondern befinden uns dabei auch noch in einem völligen Zombie-Zustand.

Tick Tock – Seid Euch Eures Lebens bewusst

Es gibt eine Interaktion aus dem SciFi-Film „Jupiter Ascending“ (2015), die mir bis heute nicht aus dem Kopf geht. Es geht dabei um unser heutiges Thema: die Zeit.

„In eurer Welt sind die Menschen daran gewöhnt, um Ressourcen zu kämpfen… wie Öl, Mineralien oder Land. Aber wenn man Zugang zu den Weiten des Weltraums hat, wird einem klar, dass es nur eine Ressource gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt… sogar zu töten: Mehr Zeit. Zeit ist das kostbarste Gut im Universum.

— Kalique Abraxas aus Jupiter Ascending

Manchmal frage ich mich schon, ob gewisse Filme, die als Science Fiction gekennzeichnet wurden, nicht eher die Realität beschreiben und viel mehr, als es uns lieb ist.

Dass wir alle in einer Illusion leben, die wir mit unseren Gedanken bewusst oder unbewusst kreieren, dürfte mittlerweile bei den Meisten angekommen sein, egal ob man was von Quantenphysik hält oder nicht.

Tolle Erkenntnisse, und was hat das jetzt mit Landwirtschaft oder Agrarbetrieb zu tun?

Ich bin davon überzeugt, dass die Menschen, die Berufen nachgehen bzw. Unternehmen betreiben, die eng mit der Natur verbunden sind, das Thema „Zeit“ anders wahrnehmen als jene, die fest im Kreislauf Appartment-Auto-Büro-Lunchbox-Büro-Auto-Appartment-Fernseher verankert sind. Dies ist keine Wertung, sondern eine Beobachtung.

Umso wichtiger ist es deshalb, uns unserer Sterblichkeit bewusst zu werden. Dies hat nichts mit Angst zu tun, sondern ganz im Gegenteil, es sollte jeden motivieren und inspirieren, seinen Träumen nachzugehen und sein Leben ganz bewusst (!) so zu gestalten, wie man es will.

Tick tock, tick tock … Was willst Du in Deinem Leben wirklich kreieren?

Bildquelle: Foto von John Tyson auf Unsplash

2022-09 Muss ich als Landwirt jetzt auch noch die Metaverse navigieren

Muss ich als Landwirt jetzt auch noch die Metaverse navigieren? 

Während sich die Social Media Tech-Giganten aus Silicon Valley oder China immer ausgeflipptere Konzepte und Konstrukte ausdenken, um Nutzer bei Laune zu halten, steht man als Landwirt eines Familienbetriebs manchmal schon ganz schön komisch da und überlegt, in welcher Simulation man jetzt eingefangen wurde. Als nächstes steht wohl die Metaverse an, so zumindest die Vorstellung von Herrn Zuckerberg und Co. 

Was rollt denn nun wirklich auf uns zu? Kehren wir Mutter Erde und dieser wunderbaren Natur den Rücken zu und fokussieren wir uns ausschließlich auf virtuelle Phantasiewelten, um irgendwelche Konsumbedürfnisse zu erfüllen? 

Blockchain, Kryptowährungen, NFTs, DeFi, Metaverse … die Buzzwörter werden immer lauter und der Otto-Normalbürger immer verwirrter. Wer glaubt, dass die Jugend in diesen „Paralleluniversen“ super klar kommt, sollte besser mal genauer hinschauen. Die Wenigsten können eine präzise Erklärung der Blockchain oder von NFTs liefern und schaut man auf die Kontostände der meisten Kryptoenthusiasten, dann sieht es ebenfalls recht mau aus.

Denn ähnlich wie in der traditionellen Finanzwelt, sind es in erster Linie die großen Venture Capital Firmen oder Banken sowie Konsorten wie Blackrock, Vanguard und Co., die den Markt dominieren bzw. sehr gezielt in bestimmte Kryptowährungen oder DeFi-Projekte investieren. Auch hier gilt es, das spezielle Know-How anzuwenden, um den Markt richtig zu navigieren. 

Von Facebook über Meta bis hin zur Metaverse 

Wer hätte vor über 10 Jahren gedacht, dass aus Facebook der Daten- und Social Media Gigant werden wird, der das Unternehmen heute ist? Wer hätte gedacht, dass ein einziges amerikanisches Unternehmen unsere Smartphones und damit einhergehend unser Verhalten und Leben dermaßen beeinflussen und verändern wird? 

Denn wir dürfen ja nicht vergessen, dass WhatsApp, Instagram, Messenger und Oculus (Virtual Reality) sowie Facebook alle zu Meta (ehemals Facebook) gehören. Ganz schön viel, was wir diesem Tech-Moloch aus unserem Privatleben preis geben, ohne viel darüber nachzudenken. 

Zwar befindet sich die Metaverse heute in ihren absoluten Kinderschuhen, auch wenn Meta-CEO Mark Zuckerberg uns in seiner allerersten Präsentation von etwas anderem zu überzeugen versuchte, die Idee an sich wurde jedoch weltweit schnell aufgegriffen und verfeinert. Es wird nicht lange dauern, bis die ersten Behörden mittels digitaler Identität in diesem virtuellen Ökosystem Dokumente bearbeiten werden können, um einerseits die Prozesse zu beschleunigen und andererseits eine bessere Übersicht (Hinweis: Kontrolle!) zu erhalten. 

Im Bereich Gaming sind die Kollegen bereits weiter. Zu den bekanntesten Metaverse Spielen zählen u.a. Axie Infinity, Sandbox, Decentraland oder Alien Worlds. Interessanterweise gibt es auch ein Spiel aus unserer Branche, das sehr angesagt ist, nämlich Farmers World.

Farmers World funktioniert wie folgt: 

Man kann Land kaufen, Getreide anbauen, Vieh züchten, Fische fangen und Häuser für die Tiere bauen. Es besteht sogar die Möglichkeit Gold abzubauen. Für Werkzeuge geht man quasi auf den AtomicHub-Markt einkaufen. Alles ist virtuell. Grundstücke, Werkzeuge, Produkte wie z.B. Milch oder Eier sind NFTs. 

Die Aufgabe besteht darin, die eigene Farm gegen Eindringlinge und andere Spieler zu schützen. Diese versuchen im Spiel, einem die angesammelten Ressourcen zu stehlen. 

Erwartet uns sowas Ähnliches auch in Facebook’s Metaverse? Werden wir statt Beiträge zu posten und auf Kundenkommentare zu antworten, fortan damit konfrontiert, unsere Artikel gegen irgendwelche Eindringlinge und Monster zu schützen? 

Das Unbekannte 

Alles ändert sich und das in einem rasanten Tempo. Ich gehe verstärkt davon aus, dass wir die jeweiligen sozialen Netzwerke, so wie wir sie heute kennen, in 5-10 Jahren überhaupt nicht mehr wieder erkennen werden. Sie werden sich allesamt transformieren und meiner Ansicht nach, zu komplexen virtuellen Ökosystemen entwickeln. 

Die Metaverse wird entweder ein Teil dieses Ökosystems sein oder sie wird die allumfassende Hülle bzw. Matrix des entsprechenden Konsortiums werden. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit der sog. Verschmelzung mit anderen Systemen und Plattformen. Oder aber, das Ganze nimmt ein Ende. Tatsächlich ist jedes der aufgeführten Szenarien möglich, daher auch der Untertitel „Das Unbekannte“. 

Unter diesen Umständen stellt sich die berechtigte Frage nach der Positionierung eines landwirtschaftlichen Familienbetriebs, der nicht über die Manpower großer Konzerne verfügt, die jeden Tag die sozialen Netzwerke sozusagen hoch und runter „deklinieren“. 

Ich bin kein Hellseher und ich kann Euch auch nicht vorschreiben wir Ihr Euch marketingtechnisch am besten positionieren sollt. Was ich jedoch tun kann, ist meine persönliche Strategie mit Euch zu teilen. So werde ich mich auf den jeweiligen Blockchain Social Media Kanälen umschauen und da u.a. auch nach dezentralen Alternativen suchen, denn spätestens nach den letzten beiden turbulenten Jahren wissen wir, dass Facebook, Instagram, YouTube, Twitter und Co. alles andere als Pro- Meinungs- und -redefreiheit sind. 

Was die Metaverse angeht, so gilt es sich, mit dem Thema vertraut zu machen und auch hier nach wirtschaftlichen Chancen Ausschau zu halten. 

Bildquelle: Foto von Gerd Altmann auf Pixabay