Tech-Angst: Steuern wir auf eine düstere Zukunft zu?

Tech-Angst: Steuern wir auf eine düstere Zukunft zu?

Wir befinden uns mitten in der CES-Woche, der weltweit grössten Verbrauchertechnologie-Messe, die seit Jahren die Herzen High Tech-Begeisterter Menschen immer höher schlagen lässt. Dieses Jahr ist jedoch alles ein bisschen anders. In der Atmosphäre schwingt eine gewisse Spannung und Tech-Angst, die mit der aktuellen Veröffentlichung des Videos von Boston Dynamics, in dem mehrere Roboter einen recht anspruchsvollen Tanz hinlegen, zusammenhängt.

In der zweiten Januar-Woche heisst es in Las Vegas „Tore auf“ für die weltweit grösste Verbraucherelektronik-Messe CES (Consumer Electronics Show). Jedes Jahr trifft sich hier die Tech-Elite, um ihre neuesten Innovationen zu präsentieren. Die Welt schaut gespannt auf berühmte Brands wie z.B. Samsung oder LG und ihre geplanten Produktneueinführungen zu. Dieses Jahr ist coronabedingt alles anders. Die Messe findet virtuell, also Online statt.

Wie jedes Jahr, gibt es auch in 2021 jede Menge Keynote Speakers von namhaften Unternehmen wie z.B. IBM, Google, Amazon, Mastercard, Walmart, Amazon, General Motors, Caterpillar, Nike usw. Klar fehlen da die zahlreichen Foren und die wertvollen Gespräche mit Gleichgesinnten; das kann man trotz der ganzen Bemühungen, leider nicht kompensieren.

Trotz Verlagerung in die Onlinewelt, werden die Sessions mit Musik und Entertainment bereichert. Mit dabei sind dieses Jahr die beiden Künstlerinnen Billie Eilish und Dua Lipa.

Die Tech-Messe findet vom 11 bis 14 Januar statt.

Hier geht’s zur Registrierung: CES 2021.

Robotertanz löst Tech-Angst aus

Bevor ich ein paar Highlights vom diesjährigen CES mit Euch teile, lasst uns erstmals einen Blick auf das im Dezember veröffentlichte Video von Boston Dynamics werfen. Darin sind vier Roboter zu sehen, die zum bekannten Song „Do you love me“ aus dem Kultfilm Dirty Dancing, tanzen.

Das Originalvideo auf YouTube wurde zu diesem Zeitpunkt mehr als 25,5 Millionen mal visualisiert. Die Breitbande der Kommentare (rund 145.000) reicht von „mega cooles Video“ bis „super angsteinflösend“.

Macht Euch am besten selbst ein Bild davon, falls Ihr die Robo-Performance noch nicht kennt.

Quelle: Boston Dynamic, YouTube

Ein paar Infos zu Boston Dynamics:

  • Das MIT-Spinoff verkauft seine lebensechten Roboter an Polizei, Versorgungsunternehmen, Lagerhäuser, Labors und Fabriken. Diese sollen die Aufgaben sicherer und effizienter ausführen als Menschen.
  • Das Unternehmen forschte zunächst für das US-Militär.
  • Boston Dynamics hatte in den letzten Jahren 3 verschiedene Eigentümer: Google kaufte es in 2013 und verkaufte es in 2017 an Softbank. Anfang 2020 kaufte der südkoreanische Autohersteller Hyundai (Mehrheitseigentümer) die Firma auf.
  • Zur Dance-Crew gehörten die beiden „menschenähnlichen“ Roboter Atlas, der vierbeinige Roboter Spot und der Lagerroboter Handle.

Quellen: Boston Dynamics, CNN

Spooky oder nicht so ganz?

Eine Zukunft ohne Roboter können sich viele nicht mehr vorstellen.

Inwieweit diese Roboter eine Rolle bei uns in der Landwirtschaft spielen (werden), wird sich noch zeigen. An dieser Stelle empfehle ich Euch folgende Artikel, die ich hier auf Agrarbetrieb veröffentlicht habe. Der erste Beitrag ist sogar über den Roboter Spot aus der obigen Tanzgruppe.

Highlights von der CES 2021

Womit möchte die heurige Gadget-Show denn punkten?

Erstmals ein paar Worte zum Format. Zum aller ersten Mal findet das Event Online statt. Ob sich das bewähren wird oder nicht, wissen die Veranstalter mit großer Wahrscheinlichkeit erst am Ende dieser Woche. Es geht um Geld, u.z. nicht wenig davon. Sollte sich die Onlineveranstaltung rentieren, dann werden einige Hersteller wie z.B. Apple, auf eigene Event-Formate umstellen oder sich abwechselnd zwischen Online und Offline abstimmen.

Sogenannte Hybrid-Events sind auch für den CES-Organizer als Format durchaus vorstellerbar, denn jeder in der Branche weiss, dass es nach der globalen Pandemie, ein Zurückkehren zum Alten nicht mehr geben wird.

Während wir im letzten Jahr junge Elektro-Anbieter neben etablierten Herstellern sehen durften – eher etwas für die Automesse in Detroit, sowie Food Tech Unternehmen, die wie im Falle von Impossible Foods einen pflanzenbasierten Burger präsentierten, dreht sich heuer aufgrund der langanhaltenden Lockdowns, alles um Entertainment zu Hause.

Ganz konkret geht es um leistungsstarke Notebooks, TV-Geräten mit neuen Display-Technologien sowie schicke Kopfhörer für Gamer. Für die gesundheitsbewussten Verbraucher werden Luftfilter-Geräte und Fitnesstechnik der neuen Generation vorgestellt.

Highlight #1: LG Rollable Smartphone

Der taiwanesische IT-Riese der letztes Jahr mit LG WING, einem Smartphone mit drehbarem Display für Furore gesorgt hat, präsentiert dieses Jahr erneut eine Innovation im Bereich Smartphones. Dieses Mal dreht sich das Display nicht, sondern es rollt nach oben und unten. Das Gerät ist Handy und Tablet in einem, wobei LG hier auf das komplexe Faltsystem von z.B. Samsung verzichtet.

Das aufrollbare Smartphone LG Rollable folgt dem im letzten Jahr auf der CES vorgestellten Serienversion des aufrollbaren Fernsehers von LG.

Quelle: CNET Highlights, YouTube

Highlight #2: TCL’s smarte Brille

Das chinesische Tech-Unternehmen TCL welche im September auf der IFA 2020 ihre neuen Tablets und Wearables (Smartwatch und True-Wireless-Kopfhörer) vorgestellt und mit einem hervorragenden Preis/Leistungsverhältnis gepunktet hat, zeigt auf der CES eine smarte Brille.

Das Wearable ermöglicht aufgrund der eingebauten OLED-Displays mit Full-HD Auflösung ein sogenanntes Kinofeeling auf der Nase. Die smarte Brille lässt sich an Computer, Smartphone und Spielekonsole per Kabel anschliessen, um dadurch Filme, Videos und Computerspiele realitätsnäher konsumieren zu können.

Das Produkt soll noch in diesem Jahr in den Handel kommen. Der Preis wurde von TCL noch nicht bekannt gegeben.

Quelle: Chigz Tech Reviews, YouTube

Tech-Angst, Visionen und Dystopien

Alles ändert sich. Die Welt in der wir bisher gelebt haben, stimmt mit dem was wir derzeit erleben und fühlen nicht mehr überein.

Alte Systeme brechen ein, Paradigmen erleben ein Wechsel. Diejenigen die sich an das Neue nicht anpassen können, bleiben auf der Strecke. Unsicherheit wo das Auge nur hinschaut und es gibt nirgends zu flüchten. Tagein, tagaus am Laptop sitzen, irgendwelche Talkshows und TV-Serien konsumieren, tötet die Kreativität in uns. Wir sind nicht dafür gedacht, unser Leben alleine in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Das mag eine tolle Umfeld für Roboter sein, aber nicht für Homo sapiens.

Unzählige kleine und mittlere Unternehmen stehen kurz vor der Pleite, große Konzerne setzen auf Kurzarbeit und von oben kommt wie aus einem Sci-Fi Kinofilm fortlaufend die Ansage „Bleiben Sie zu Hause„. Kein Wunder, dass das Cocktail namens „Zukunftsangst“ sogar den Hartgesottensten unter uns zu schaffen macht.

Dass immer mehr Roboter und Maschinen die Fließbandarbeit bei Amazon, Ford, Tesla und Co. übernehmen, ist nichts Neues. Was neu hinzukommt, sind die sog. Smart Roboter, die in Zukunft Jobs übernehmen werden, die aktuell gut ausgebildete und clevere Ingenieure, Forscher, Mediziner und Wissenschaftler durchführen. Die Tech-Angst ist kein illusorisches, sondern ganz im Gegenteil, ein durchaus reales Konzept.

Rüber zu dir

Macht Dir die sog. „Invasion der Roboter“ in unser Leben Angst oder findest Du es lächerlich, dass man sich über sowas aufregt?

Was verbindest Du mit Tech-Angst?

Bildquelle: Comfreak / Pixabay.com

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