Thumbs up für Ökostrom

Thumbs Up für Ökostrom in Deutschland

In Deutschland sind wir schon soweit: in 2018 wurde zum ersten Mal genauso viel Strom aus erneuerbaren Energien geschöpft, wie aus Braun- und Steinkohle. Dabei spielte der Solarstrom eine herausragende Rolle. Der CO2-Ausstoß ist erheblich gesunken.

Ist dieser Trend nachhaltig oder nicht? Werden die Rekorderträge im Bereich Ökostrom dieses Jahr erneut getoppt?

Glaubt man der neuesten Veröffentlichung von Agora Energiewende, dann lautet die Antwort auf die obigen Fragen, „nein“. Aber eins nach dem anderen.

Folgendes sagen die Zahlen:

  • 35,2% der Stromerzeugung entfiel auf die erneuerbaren Energien Wind, Sonne und Co.
  • Den gleichen Wert erzielten die Klassiker Braun- und Steinkohle.
  • Der Ökostromanteil am Gesamtverbrauch lag bei 38,2%.
  • Stromexporte erklären die Differenz.
  • Der Rekordsommer 2018 führte zu einem starken Anstieg des Solarstroms => mehr als 3 Gigawatt Leistung durch den Ausbau von Photovoltaik
  • Der CO2-Ausst0ß sank um mehr als 50 Mio. Tonnen oder 5,7%. Die Treibhausgasemissionen in 2018 lagen damit um 32% unter dem Niveau von 1990. Deutschland hat sich als Ziel gesetzt, den Treibhausgas-Ausstoß bis 2020 um 40% zu reduzieren.
  • Die Verstromung aus Steinkohle sank auf das niedrigste Niveau => dies hat weniger mit einem Erfolg der Klimaschutzinitiativen zu tun, sondern verdankt seine Entwicklung den steigenden CO-Preisen (von 5€ in 2017 auf 15€ in 2018).
  • Bei der Verstrohmung aus Braunkohle waren die Änderungen nur marginal.

Ist der Emissionsrückgang nachhaltig?

Letztes Jahr war das Klimaschutzziel zum ersten Mal in greifbarer Nähe. Wird dieser Trend anhalten?

Schenkt man der aktuellen Veröffentlichung von Agora Energiewende glauben, dann erklärt sich der Großteil des Emissionsrückgangs wie folgt:

  • Der milde Winter und der damit verbundene niedrige Heizenergiebedarf.
  • Niedrigeres Produktionsniveau in Teilen der energieintensiven Industrien.
  • Höhere Benzin- und Dieselpreise.
  • Lagereffekte beim Heizöl.

Wo muss man ansetzen, um die Klimaschutzziele 2020 doch noch zu erreichen?

In erster Linie, muss die Nutzung von Braunkohle reduziert werden.

Zweitens, durch die Steigerung der CO2-Preise können Stromlieferanten vermehrt auf Ökostrom als Alternative zurückgreifen.

Drittens, die Bundesregierung sollte die Nutzung von Solarstrom erleichtern. So müssen die Förderdeckel für die Photovoltaik aufgehoben und mehr Flächen für die Bebauung mit Solarstrom freigegeben werden.

Wenn Ihr mehr erfahren wollt, dann steht Euch der gesamte Report zur Energiewende im Stromsektor 2018 auf der Seite von Agora kostenlos zum Download zur Verfügung.

Ökostrom – Montagetipps für alle die ein eigenes Haus besitzen

Wer lieber selber alles in die Hand nehmen will, dem hilft das nachfolgende Video sicherlich ein bischen weiter.

So einfach lassen sich Solarzellen auf einem Ziegeldach montieren…

Quelle: novotegra by BayWa r.e., YouTube

BayWa im Verkaufsrausch – jetzt ist sein größter Solarpark dran

In Südspanien, rund 20 km von Sevilla entfernt, erstreckt sich BayWa’s größter Solarpark.

„Don Rodriguez“ besteht aus 500.000 Solarmodulen, erstreckt sich auf einer Fläche von 265 Hektar und kommt auf eine Leistung von 175 Megawatt. Pro Jahr erzeugt die Anlage 300 Gigawattstunden. Davon werden rund 93.000 spanische Haushalte mit Strom versorgt.

BayWa’s bisher größtes Solarprojekt wurde im vierten Quartal 2018 an die MEAG, dem Vermögensmanager von Munich Re und ERGO verkauft.

Die MEAG ist kein Unbekannter. Die BayWa r.e. GmbH veräußerte bereits in den Jahren 2014 und 2015 mehrere Solaranlagen in Großbritannien  an die MEAG. Mit dem Verkauf des spanischen „Don Rodriguez“ fand zum dritten Mal eine Kooperation zwischen den beiden Konzernen statt.

Dem nicht genug; vor dem Hintergrund, dass Solarstrom günstiger produziert werden kann als konventioneller Strom, plant die BayWa nun weitere Solarprojekte in südlichen Ländern Europas.

Quelle: BayWa r.e. GmbH

Bessere gesetzliche Rahmenbedingungen für die Bioenergiebranche

Das Bundesrat hat ein neues Energiesammelgesetz bewilligt.

Konkret heißt das für die Bioenergiebranche und deren Anlagebetreiber folgendes:

  • Zwei Ausschreibungen pro Jahr für Biomasse (1. April und 1. November).
  • Umstellung der Güllekleinanlagenklasse von 75 kW installierter Leistung auf 75 kW Bemessungsleistung.
  • Frist für den Flexdeckel für Biomasse wird von 2 auf 16 Monate verlängert.
  • Der Deckel wird auf 1.000 MW gesenkt (vorher 750 MW).
  • Die Ausschreibungsmengen für Solar- und Windstrom steigen um insg. 4 GW in den nächsten drei Jahren.
  • Zukünftig müssen Windrädern nachts nur noch dann blinken, wenn ein Flugzeug naht.

Die Verbesserungen kommen gut an, allerdings verlangen Bioverbände weitere tiefgreifende Änderungen wie z.B. den Ausbau des Einsatzes von Rest- und Abfallstoffen.

Ob das ganze dafür genutzt wird das EEG in 2019 anzupacken und wichtige Neuerungen herbeizuführen, ist fraglich.

Quelle: Fachverband Biogas

Zuversicht zum Jahresbeginn

Klimaschutz hin oder her – es hängt wirklich viel davon ab ob Ökostrom mit den politischen Interessen einhergeht oder nicht.

Es steht viel auf dem Spiel. Profitabilität ist von großer Bedeutung und Energiekonzerne hängen am Tropfen ihrer Aktionäre. Das Ganze ist nicht so einfach wie manch einer sich vorstellt. Viele Teilnehmer und viele unterschiedliche Ziele. Interessenskonflikte sind dadurch vorprogrammiert, sowohl kurzfristig als auch langfristig.

Setzt Ihr auf Ökostrom in Eurem Betrieb? Wie hoch ist der Anteil am Gesamtstromverbrauch?

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