2023-05 Web2 oder Web3 das ist die Frage - Agrarbetrieb

Web2 oder Web3, das ist die Frage

Die einen sehen es als einen Wettlauf gegen die Zeit, andere wiederum wollen von der neuen Richtung nichts wissen. Die Explosion der Web3-Plattformen, und damit einhergehend der Blockchain-Technologie, ist nicht mehr aufzuhalten. Dies ist kein Trend, sondern die Zukunft.

Auf Tik Tok, Facebook, Instagram, Twitter und Co. herrschen turbulente Zeiten. Jedoch merken das nur diejenigen, die genauer hinschauen. Mit der Metaverse verspricht sich Mark Zuckerberg ein feines Stückchen vom Blockchain-Kuchen und tut alles dafür, um seine Nutzer weiterhin bei Laune zu halten. Immerhin zahlen Werbeträger schicke Summen, um ihre aggressiven Werbungen im Meta-Ökosystem zu schalten. Da hat der „Herrscher“ des Imperiums nichts gescheut und sogar den Namen von Facebook auf Meta geändert. (Rebranding kann aber auch nach hinten los gehen, dies sei am Rande erwähnt).

Bei Twitter ist die Story noch amüsanter. Nach langem hin und her regiert jetzt der Tesla- und Space X-Milliardär über den blauen Vogel. Ein paar Änderungen gabs selbstverständlich, aber diese sind nicht so gravierend, wie sie uns verkauft werden. Denn die freie Meinung ist bei Twitter weiterhin nicht ganz so erwünscht; zwar geht man mit dem sogenannten „shadow banning“ nicht so radikal vor wie bei der Google-Schwester YouTube oder beim Meta-Konzern, aber ganz ist diese Praxis nicht vom Tisch.

Ach ja, wenn da nicht noch Tik Tok wäre. Das chinesische Unternehmen ist für die US-amerikanischen Social Media Plattformen ein Dorn im Auge, insbesondere jetzt, wo viele Teenager die kurzen Videos und Foto-Features von Tik Tok eher bevorzugen als das, was z.B. Instagram oder Snapchat zu bieten haben.

Mainstream weiß noch nicht, was mit Web3 auf ihn zurollt

Selbst ist die Frau bzw. der Mann – so das Motto von Web3. Selbstverantwortung also. Wie gut kann der Otto-Normalbürger wohl mit dieser Power umgehen?

Gehen wir einen Schritt weiter und bringen an dieser Stelle das Konzept der Dezentralisierung ins Spiel, denn Blockchain ohne Dezentralisierung ist nicht amüsant. Die gesamte Kontrolle einer bestimmten Entität abzugeben, ist äußerst gefährlich.

Weiter also mit der Dezentralisierung …

Die Keys, d.h. Schlüssel für den Zugang, gehören einem selbst, d.h. es gibt keine zentrale Stelle, die diese für uns abspeichert. Wir alleine sind für die Aufbewahrung zuständig. Das Tolle daran: wir kontrollieren alles. Das nicht so Tolle daran: sind die Keys einmal verloren oder haben wir sie vergessen, verlegt oder ähnliches, dann war’s das. Niemand kann mehr auf das zugreifen was wir besitzen, nicht einmal wir selbst.

Wie und vor allem wann wird der typische Web2-Mainstream-Konsument auf das Web3 umsteigen?

Das Web3 bringt einige Vorteile im Marketing mit sich. So müssen Transaktionen auf dem Web3 bzw. der Blockchain lediglich von uns authorisiert werden. In einer dezentralen Welt liegt die Verantwortung in unserer eigenen Hand. Etwa können wir auch Werbung problemlos schalten, ohne darauf zu warten, dass ein Roboter oder anonymer Fakten-Checker, auf Grundlage abstrakter Algorithmen oder fremdbestimmter Kriterien, entscheidet, was promotet werden darf und was nicht.

Dennoch haben sich Viele noch nicht näher mit dem Web3 beschäftigt. Die sogenannten User Interface (UI) der blockchain-basierten sozialen Netzwerke sind nicht so intuitiv und einfach gestaltet, wie wir es von Google, Meta und Co. gewöhnt sind. Im direkten Vergleich kann das Web3 als sehr komplex und kompliziert angesehen werden. Sicher, für die Marketingteams bedeutet dies eins: es bietet viel Potenzial für kreative Umsetzungen. So begeistert die vielen IT-Entwickler und Innovatoren im Marketingbereich über das Web3 sind, in punkto Benutzerfreundlichkeit und Schlichtheit ist hier noch jede Menge Luft nach oben. Die Einarbeitung in das Web3 erfordert derzeit noch Zeit und Fokus, für die man sich in seinem vollen Alltag gezielt Platz schaffen muss.

Augen zu und durch

Wie bei anderen Entwicklung auch, solange es noch alles funktioniert, warum sollte man etwas ändern? Wird schon … sagen sich die meisten und schweben noch gemütlich in der Web2-Welt.

Einmal das Passwort eingegeben und schon kann das „Cruisen“ losgehen. Meta, Google, Amazon und Co. freuen sich derweil über die wertvollen Daten. Immerhin möchte jemand aus der Einfachheit, die uns geboten wird, Profit schlagen. Für die bequeme Nutzung stellen wir freiwillig sehr intime Daten zur Verfügung. Die Rechtfertigungen, warum das wohl eh OK ist, kennt jeder. Verantwortung bzw. Selbstverantwortung ist nicht jedermanns Sache.

Bzw., in unserem bereits ausgefüllten Leben, in welchem wir die Vorteile der Technologien ohne großen Aufwand nutzen möchten, ist es sehr angenehm, wenn es die Anbieter sehr einfach und bequem halten, uns sagen, was wir wie zu tun haben, uns das Mitdenken quasi abnehmen. Es ist wohl wie beim Verspeisen von Süßigkeiten: es ist lecker und mach Spaß, die gesundheitlichen Nachteile bzw. Konsequenzen beim ständigen Verzehr werden nicht unmittelbar wahrgenommen. Schlummern abstrakt im Hintergrund.

So entscheidet auch beim Web3 jeder für sich selbst, wann es Sinn macht, sich mit dieser Technologie der Zukunft auseinanderzusetzen. Macht es Sinn, die Zeit zum Kennenlernen zu investieren, eigenverantwortlich sich mit den Entwicklungen auseinanderzusetzen, wenn die Masse noch in der Web2-Welt unterwegs ist? Für die meisten heißt es wohl weiterhin, erstmal bei dem zu bleiben, was bis jetzt noch funktioniert, abzuwarten bis es nicht mehr geht. Bis dahin, einfach Augen zu und durch.

Bildquelle: Foto von MasterTux auf Pixabay

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