Wenn Roboter Hobbylandwirte unterstützen
Für den Hobbygärtner gibt es den Mähroboter. Hobbylandwirte hingegen geniessen eine immer größere und vielfältigere Auswahl an Roboter die einem bei der Bepflanzung, beim Giessen und sogar bei der Ernte behilflich sein können. Alles web-basiert versteht sich.
Smart Farming, Digitale Landwirtschaft, Robotisierung… alles Schlagwörter die mehr und mehr Präsenz in unser Alltagsleben finden. Jene die tagein tagaus mit Landwirtschaft zu tun haben, wissen, dass wir verstärkt in diese Richtung gehen.
Technologien sind Teil unseres Lebens geworden. Ohne Smartphone geht keiner mehr auf sein Ackerfeld. Tablets sind ein fester Bestandteil eines modernen Schleppers, GPS und Apps helfen uns besser zu navigieren.
Wie konnten denn unsere Vorfahren Landwirtschaft ohne High-Tech betreiben?
Für viele Junglandwirte absolut unvorstellbar.
Hobbylandwirte waren immer aus und vor. Sich auf ein kleines Beet auszutoben, rumexperimentieren und Neues austesten, war schon immer eine Stärke dieser Community. Kein Wunder, dass der Einzug der Farmroboter hier eher passierte als bei uns ‚Hardcore-Landwirten‘ die mit mehreren Hektar zu kämpfen haben. Wenn in einem Beet etwas schief geht, keine große Sache. Wenn bei uns auf dem Feld etwas schief geht, dann hat das böse Konsequenzen insb. finanzieller Art. Ackerböden und Artenvielfalt sind unsere Lebensgrundlage.
Was kann denn so ein moderner ‚Farming robot‘ oder Landwirtschaftsroboter denn wirklich? Wie erfolgt die Steuerung?
Lässt sich dieses Konzept auch auf die „echte“ betriebliche Landwirtschaft übertragen?
Was ich am interessantesten an diesem Open-Source-FarmBot finde, ist die Präzision und Einsatzvielfalt dieser Maschine. Obwohl wir in dem Videobeitrag die Anwendung an einem kleinen rechteckigen Beet gesehen haben, kann ich mir gut vorstellen, dass dies u.a. auch auf runden Großflächen umsetzbar wäre. Dabei fallen mir die großen Ackerfelder in Kalifornien, USA ein — hier hatte ich unlängst einen spannenden Film gesehen, wo Feldroboter mit Hilfe erneuerbarer Energien zum Einsatz kommen.
Drag and Drop Farming für Hobbylandwirte
Die Idee zur Entwicklung des FarmBots entstand während einer Vorlesung. Der US-amerikanische Student Rory Anderson schrieb nach seinem Abschluss ein Whitepaper, um seine Ideen zusammen zu tragen. Binnen weniger Tagen gewann er die Aufmerksamkeit von Softwareentwicklern, Maschinenbauingenieuren und Open-Source-Enthusiasten. Es folgte eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne, die über eine Million Dollar einsammelte. Anfang 2017 wurde der FarmBot Genesis veröffentlicht.
Im Grunde genommen handelt es sich bei den FarmBots um „riesige 3D-Drucker, aber anstatt Kunststoff zu extrudieren, sind ihre Werkzeuge Saatgutinjektoren, Bewässerungsdüsen, Sensoren und mehr“, so Aronson. [Quelle: Fair Companies]
Was macht den FarmBot so besonders und einzigartig?
JEDER kann seine eigenen FarmBots drucken.
Alle technischen Daten sind kostenlos und Open Source. Die Hardware ändert sich nicht; die Software hingegen kann permanent aktualisiert werden.
Übersetzt heisst das folgendes:
Wer heute ein FarmBot-Kit kauft, kann seine Software per Knopfdruck selbst aktualisieren.
Wie funktioniert der FarmBot?
Hobbylandwirte können fortan ihren Garten jederzeit und von überall aus verwalten. Einfach die FarmBot-App downloaden und los geht’s.
- Graphische Gestaltung der Farm: Pflanzen werden per ‚drag and drop‘ in die Karte reingezogen und abgelegt. Somit ist die gesamte Vegetationsperiode in kürzester Zeit geplant.
- Manuelle Steuerelemente: Werkzeuge und Peripheriegeräte werden in Echtzeit bedient. Hierbei kann auch das Licht für eine evtl. nächtliche Ernte eingeschaltet werden.
- Spasskomponente: Erstelle Bilder von deinem Gemüsebeet und zeige Freunden was du drauf hast 😉
Was kostet der Spass?
Hobbylandwirte die keine Lust auf „Ikea-Style“-Selbstarbeit haben, können jederzeit ein All-Inclusive-Kit kaufen. Derzeit werden im FarmBot-Shop zwei Varianten bzw. Generationen angeboten: Genesis und Express.
Der Preis für den FarmBot Express v1.0 liegt bei 1.995 US-Dollar. Die teuerste Variante liegt bei rund 6.000 US-Dollar; es handelt sich hierbei um den FarmBot Genesis MAX v1.5.
Weiterführende Infos und entsprechende Videobeiträge findet Ihr auf farm.bot.
To Have or Not To Have?
Kennt Ihr jemanden der einen FarmBot hat? Vielleicht habt Ihr ja sowas im Betrieb. Wie lauten Eure Erfahrungen damit? Wäre das was für die Kollegen die Urban Farming in einer etwas größeren und ausgefalleneren Art und Weise betreiben?
Wir brauchen mehr Bewusstsein für unsere Lebensmittel und für die Landwirtschaft insgesamt. Daher finde ich solche Initiativen, auch wenn sie teils technisch ‚übertrieben‘ sind, eine gute Sache. Hauptsache wir respektieren die Natur und versuchen diese mit unserer technologischen Evolution nicht ganz zu zerstören.
Frage an Euch Hobbylandwirte: Wie können wir Euch bei der Arbeit unterstützen? Wo seht Ihr Synergien und was können wir verbessern?
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